Slowpitch Softball bildet Abschluß der Freiluftsaison

Regionalliga Ost Lawnmowers werden Dritte der österreichischen Slowpitch Softball-Meisterschaft

Freudenau, 16.und 17.Oktober. – Wie jedes Jahr veranstalteten auch heuer die Homerunners ihr Mixed Slowpitch Softball Herbstturnier in der Freudenau. Neben den Gastgebern, den Wanderers und den Lawnmowers hatte sich auch Besuch aus dem fernen Baden-Würtemberg angesagt: Die Öhringen Mad Dogs, die jedenfalls eine Bereicherung für das Turnier darstellten – und das nicht nur sportlich.
Für die Lawnmowers zählte am ersten Tag jedoch weniger das Geschehen am Spielfeld als vielmehr die bereits seit Monaten sehnlich herbeigehoffte Rückkehr von Yelling Coach und Eigenbau-Ami Christopher Tebbe, der dem kalten Ohio den Rücken kehrte, um erneut im kalten Österreich seine Muttersprache zu verbreiten (unter Schulkindern) und gleichzeitig die Mundart der Einheimischen (insb der Lawnmowers) aufzunehmen und für seine Bedürfnisse zu adaptieren (vgl das ). Beflügelt von Tebbes Anwesenheit konnten die Lawnmowers an diesem Tag alle drei Spiele für sich entscheiden.
Am Sonntag traten die Homerunners in zwei Teams an, die restliche Besetzung des Turniers blieb gleich, wobei jedoch von den Wanderers nur ein Rumpfteam (um einen nicht näher genannten ehemaligen Lawnmower) antrat, das sich für seine Spiele zahlreiche Leihspieler von den anderen Teams organisieren mußte. Die Lawnmowers begannen wiederum stark und schlugen zunächst eine Homerunners-Mannschaft und die Mad Dogs (in diesem Spiel gelang Rita Sedlak der einzige „weibliche„ Homerun im Turnier), wobei jeweils das größte Problem war, wie man möglichst die fünf pro Spiel zugelassenen Homeruns nicht überschreite. Gegen die Wanderers gerieten die Lawnmowers schnell mit 0:6 in Rückstand, was in erster Linie an den drei gewaltigen Linedrive-Homeruns eines „ausgeborgten„ Amis lag. Erst im letzten Inning rafften sich die Lawnmowers auf: Homeruns von Hugo Feldhammer, Michel Fleck und Christian Neumann brachten sie auf 5:6 heran, dann waren aber 2 Outs und die Bases leer. Christopher Tebbe schritt ans Schlagmal, doch anders als in gewissen lyrischen schlug er den Homerun, der das Unentschieden brachte. Leider unterlag man im letzten Spiel dem zweiten Homerunners-Team ziemlich deutlich und wurde dadurch am Sonntag nur Dritter.
Insgesamt war das Turnier ein Riesenspaß, der nur durch die beißende Kälte getrübt wurde, das aber mit diversen Höhepunkten mehr als aufwog (zu erwähnen sind etwa noch Christoph „The Slugger“ Mayer, der an diesem Wochenende wohl mehr Homeruns schlug als bisher in seiner gesamten Laufbahn und Andi „Dr.Strangeglove“ Ofner, der die – nicht vorhandenen – Statistiken in zahlreichen Kategorien anführte).

Linz, 23.und 24.Oktober. – Nachdem die Lawnmowers im Vorjahr in Spielgemeinschaft mit den St.Pöltner PeeWees Vizemeister der Mixed Slowpitch Softball-Meisterschaft geworden waren, begab man sich auf die für einen Regionalligaklub ungewohnt weite Reise nach Linz, um dort diesen Erfolg möglicherweise zu wiederholen. Diesmal bestritten die Lawnmowers die Meisterschaft ausschließlich mit SpielerInnen aus den eigenen Reihen. Für das Turnier hatten heuer ursprünglich sieben Teams gemeldet, leider sagten aber die Wanderers kurzfristig ab und die St.Pölten Pirates/PeeWees traten am zweiten Spieltag nicht mehr an.
Die Lawnmowers konnten den sportlichen Erfolg vom vorangegangenen Wochenende nicht ganz wiederholen, aber immerhin gelang ein klarer Sieg gegen den Vorjahrsmeister aus Schwaz. Im Spiel um den Einzug ins Finale zogen die Lawnmowers gegen die Linzer Bandits klar den Kürzeren und mußten sich daher mit dem dritten Platz zufrieden geben. Sowohl Feldspiel als auch Batting waren leider diesmal nicht so stark wie die Woche zuvor in der Freudenau.
Österreichischer Meister 1999 wurden schlußendlich die Bandits. Im Finale trafen sie auf die Homerunners, die bis dato ungeschlagen durch das Turnier marschiert waren. Die Bandits erkämpften sich eine frühe Führung und hielten diese über das gesamte Spiel durch zahlreiche Homeruns aufrecht. Im siebenten und letzten Inning zogen die Homerunners jedoch auf 10:13 heran und luden die Bases. Jörg Wachter – Schlagmann für die Wiener – hatte offenbar den spielbeendenden Grand Slam im Sinn, doch sein weiter Schlag endete im geräumigen Rightfield im Handschuh der Outfielderin.

Am Samstagabend wohnten die Lawnmowers auch der Meisterschaftsfeier im Linzer Volkshaus bei, die von den Bandits wirklich großartig organisiert und von Marc Stein routiniert moderiert wurde. Der Oberösterreichische Baseballverband konnte seine Stärke und vor allem Tiefe in den Ehrungen der zahlreichen Regional- und Nachwuchsligen demonstrieren. Die höchste Krone im österreichischen Baseball war dem OÖBSV allerdings verwehrt geblieben: Die Dornbirn Indians konnten Pokal und Medaillen für den Staatsmeistertitel 1999 in Empfang nehmen. Softball-Staatsmeister wurden erneut die ehemaligen Razorbacks, heuer jedoch erstmals als „Vienna Wanderers“.

Hadmar, 28.10.1999