Fr, 19.10.2001, 18 Uhr. (hl) – Die 2.Bundesliga Baseball wurde 2001 mit sechs Mannschaften gespielt, obwohl im Idealfall acht Teams daran teilnehmen sollten. Daher sind die drei aufstiegswilligen und -berechtigten (Stichwort Lizenz) Kandidaten der Regionalligen ohne Austragung eines Aufstiegsturniers zur Teilnahme an der zweithöchsten Spielklasse für 2002 eingeladen worden. Für die Lawnmowers würde eine Entscheidung in diese Richtung einen entscheidenden Umbruch bedeuten: Immerhin hat das Team als einziger aller wahrscheinlichen Teilnehmer noch nie Bundesliga gespielt. Nicht nur das: Ohne Ausnahme haben alle anderen nächstjährigen Gegner – Tigers Schwaz, Traiskirchen Grasshoppers, Schwechat Blue Bats, Voitsberg Lear Diggers, Stock City Cubs, Attnang Athletics und Vienna Bucks – für zumindest eine Saison schon 1.Bundesliga-Luft geschnuppert. Und nicht nur das: Die Lawnmowers haben im Ligabetrieb noch nie Doubleheader gespielt, was einen mühsamen Umstellungsprozess erforderlich machen wird. Und zusätzlich besteht das Team fast ausschließlich aus Eigenbauspielern, von denen kaum einer jemals in einer höheren Spielklasse als der Regionalliga gespielt hat. Rein Sportlich gesehen also eine ausgesprochen schwere Aufgabe. Angesichts eines relativ großen und ausgeglichenen Kaders, in welchen auch zahlreiche Nachwuchsspieler allmählich hineinwachsen, die in den letzten Jahren in der Jugendliga Ost Erfahrung gesammelt haben, beschloss der Verein jedoch, sich dieser Aufgabe zu stellen, auch wenn man möglicherweise zunächst nur für eine Saison dabei wäre.
Daneben stellt das Problem des Heimplatzes die größte Hürde dar. In der Freudenau dürfen ab 2002 keine Bundesliga-Spiele ausgetragen werden. Leider ist die Situation in Wien in der Hinsicht katastrophal, da es nur einen Bundesliga-tauglichen Platz gibt. Von den sportlich für die beiden Bundesligen qualifizierten fünf Wiener Vereinen haben damit nur zwei eine Spielstätte für 2002 zur Verfügung. Für die Lawnmowers kommt wahrscheinlich nur eine Einmietung bei einem in der Wiener Umgebung gelegenen Niederösterreichischen Verein in Frage. Solange diese nicht fixiert ist, ist es auch die Teilnahme der Vienna Lawnmowers an der 2.Bundesliga nicht.
Beschlossen wurde auch eine Verschärfung der Trainingsbedingungen. Coach Franta Rudl bekam alle Vollmachten für einen strafferen Trainingsbetrieb, dem sich alle Kandidaten für die erste Mannschaft unterwerfen müssen. Für diese Spieler gilt ab Beginn des Hallentrainings auch eine Anwesenheitspflicht bei zumindest einem Training pro Woche.
Als Ausgleich für diesen Schritt in Richtung Leistungssport wird der Verein nächste Saison jedenfalls mit einem zweiten Team in den Spielbetrieb der Allgemeinen Klasse einsteigen. Schon längere Zeit konnte das bisher bestehende Spannungsverhältnis zwischen Leistung und Freizeitvergnügen durch das Regionalligateam kaum bewältigt werden. In der Zukunft bietet der Verein allen Neueinsteigern, Oldies ohne Zeit und/oder Lust zum Trainieren, und ambitionierten Nachwuchsspielern ein Team, in dem der Spass und die Vorbereitung auf „Höheres“ im Vordergrund stehen werden.
2002 bringt damit viel Neues für den Verein, ein langer Winter voller Antizipation, Vorbereitung und Planung liegt vor den Lawnmowers.