FINAL FOUR 2015 – Es hat einfach nicht sein sollen…
Samstag, 26.9.
Zwettler Originals @ Vienna Lawnmowers
#22 Hlawaty P, #1 Mace LF, #52 Bertleff CF, #7 Schroll 1B, #6 von Ameln C, #47 Prusa 2B, #69 Ackerl SS, #11 Bittmann 3B, #9 Sutanto RF
Mit dieser Line-Up starteten die Lawnmowers als letztes Team ins Landesliga Ost Final Four 2015 in Traiskirchen, top motiviert und siegeshungrig. Doch gleich nach dem ersten Innings liefen die Wiener einem Rückstand hinterher. Clemens Hlawaty pitchte gewohnt solide, doch die Zwettler Batter hatten allesamt einen guten Tag und konnten ihre Runs nach Hause bringen. Ganz im Gegensatz zu den Wienern, die oft auf Base verhungerten, unglücklich out gingen, oder deren Schläge immer genau in den gegnerischen Handschuh platziert waren. Es war zum Verzweifeln, man hatte das Gefühl, jeder zweite Ball war ein Flyout, egal wie weit und schön die Schläge waren, und da waren durch die Line-Up durch viele dabei. Noch dazu kam ein typisches Lawnmowers-Inning gleich am Anfang, in dem in der Defensive nichts funktionieren wollte. Routinier Didi Ackerl auf Short Stop passierten gleich 4 Errors hintereinander – soviel wie in der ganzen Saison zusammen – und die Unsicherheiten hörten nicht auf, als wolle der Ball einfach nicht im Handschuh bleiben. Doch die Mowers kämpften weiter und weiter. Marco Prusa ersetzte zu Mitte des Spiels Hlawaty am Mound und pitchte damit erstmals seit dem Final Four 2014 wieder für die Wiener und das gut. Doch die fehlende Praxis merkte man ihm nach seinem zweiten Inning an, wodurch sich mit Lionel Mace der dritte Pitcher den Zwettlern gegenüberstellen musste. Die Originals führten in der mittlerweile beginnenden Dämmerung jeweils knapp an der Mercyrule. Doch die Wiener fighteten weiter. Lionel Mace konnte mit einem Triple an den Right Field Zaun noch mal Runner heimbringen, ein Inning später holte der eingewechselte Rene Szeywerth die Lawnmowers abermals aus der Mercyrule. Der Abend war lang und frustrierend. Der vierte Pitcher, Philipp Sutanto, beendete das Spiel dann schlussendlich beim Stand von 5:22 für die Zwettler. Der Meistertitel war in weite Ferne gerückt. Quasi unerreichbar. Nur noch ein Sieg von Team Japan gegen die Zwettler Originals und zwei Siege der Mowers in den Sonntagsspielen hätten es möglich machen können und dies schien an diesem Abend für fast keinen mehr realistisch.
Sonntag, 27.9.
Vienna Lawnmowers @ Traiskirchen Grasshoppers
#22 Hlawaty 2B, #1 Mace LF, #52 Bertleff CF, #7 Schroll 1B, #6 von Ameln DH, #47 Prusa RF, #69 Ackerl SS, #20 Pratscher 3B, #9 Sutanto C – #3 Brei P
Mit dem Rückschlag und der Enttäuschung im Nacken und der Wut über die Missgeschicke vom Vortag im Bauch starteten die Lawnmowers in die zweite Begegnung gegen die Sieger der A-Division Traiskirchen Grasshoppers. Die Hoppers hatten für dieses Spiel ihren besten Pitcher Daniel Schaffhauser auf den Mound gestellt, der den Wienern in der Saison schon oft Probleme bereitete. Doch nicht an diesem Tag. Lead-Off Clemens Hlawaty (der gleich zu Beginn einen homerunweiten Schlag leider nicht ins Feld platzieren konnte) und gleich hinterher Lionel Mace konnten scoren. Hits, Hits, Hits und Runs, Runs, Runs, was anderes kannten die blau-weißen nicht, auf deren Seite Star(ting)-Pitcher Thorsten Brei die Bälle nur so in die Zone zauberte. Utility Player Marc „O“ Prusa, (offizieller Titel „Util“, selbst bezeichnet er sich als „Positionshure“), der im Laufe des Wochenendes auf 2nd, 3rd, Left, Right und Pitcher spielte) klopfte die Bälle den Hoppers nur so um die Ohren und setzte sogar ein Triple mit einem weiten Schlag ins Left Field als persönliche Bestmarke. Die anderen drei MuskeLtiere Thomas Bertleff, Alexander Schroll und Luca von Ameln konnten auch ihre Power am Schlag zeigen. Didi Ackerl agierte offensiv und heute auch wieder defensiv routiniert und erfolgreich wie eh und je. Peter Pratscher hatte am Schlag oft noch Pech, war aber dafür auf 3rd Base eine Bank. Clemens Hlawaty schlug gute Bälle wie schon am Vortag den Gegnern oft in den Handschuh, wenn er aber auf Base kam, scorte er auch. Strike Out König Lionel Mace, der nach seinem Homerun in Schrems einen Lauf hatte (ging kein einziges Mal seitdem mit drei Strikes aus der Battersbox) setzte jedes Mal einen Hit (ob Bunt oder Schlag) bis bei seinem letzten At-Bat dann schließlich der Erfolgsschläger crackte. Getrauert wurde nur gering, denn die Mowers fertigten mit einer starken Teamleistung die Hoppers mit 20:9 ab.
In der Mittagspause bekamen die Spieler vom Trainerstab frei und nutzten diese individuell, um sich für das entscheidende Spiel am Abend vorzubereiten. Einige saßen zusammen beim Burger, Pommes und Zwetschken und verfolgten Team Japan @ Zwettler Originals von der Kantine aus. Luca von Ameln nutzte die Freizeit für ein bisschen Heimat, und sah seine Berliner Hertha 1:1 gegen die Frankfurter Eintracht spielen, Peter Pratscher mützte im Auto – Eisbären Alex Schroll verschlug es sogar in die Therme nach Baden.
Vienna Lawnmowers @ Team Japan
#22 Hlawaty 2B, #1 Mace LF, #52 Bertleff CF, #7 Schroll 1B, #6 von Ameln C, #47 Prusa 3B, #69 Ackerl SS, #15 Szeywerth RF, #20 Pratscher P
Alles oder nichts, Platz 1 oder 4, Meister oder Letzter… Eine spannendere Ausgangslage für das letzte Spiel des Final Four hätte es gar nicht geben können. Es war das Finale schlecht hin. Das unwahrscheinlichste Szenario ist eingetreten, die Vienna Lawnmowers könnten sich tatsächlich den Titel holen und starteten gleich in die Offensive. Clemens Hlawaty scorte auf einem Schlag von Lionel Mace zum 1:0. Gleich danach stealte dieser auf einen geblockten Ball des Catcher die 3rd Base, wodurch Hektik provoziert wurde und sowohl Mace als auch der hinterher eilende Thomas Bertleff nach einem Fehlwurf scoren konnten. In dieser Tonart ging es weiter. Die Mowers schlugen den Japanern die Bälle nur so um die Ohren und sprinteten um die Bases. Team Japan wusste erst gar nicht, wie ihnen geschah. Im zweiten Inning kam der Moment des Luca von Ameln. Der Rookie traf den Ball voll und beförderte ihn wie ein Strich über das Feld und den Left Field Zaun bis weit in die angrenzenden Büsche rein. Homerun! „Der wär sogar in der Freudenau drüber gegangen“, so Teamkollege Clemens Hlawaty. Die Spieler waren von dieser Dominanz so euphorisiert, die Stimmung war überwältigend und der Teamgeist war enorm groß, genauso wie der Vorsprung von 8:0! Doch dann bahnte sich das Unfassbare an… Die Mowers spielten stark weiter, die Schläge der Japaner waren oft glücklich genau in die Lücken und holten Run um Run auf, bis sie auf einmal zum 8:8 ausgleichen konnten. Leider waren auch ein paar fragwürdige Umpire Entscheidungen nicht gerade zu Gunsten der Wiener inklusive. Dan Rudl, der inzwischen für Pratscher pitchte und Lead-Off Clemens Hlawaty drehten das Spiel wieder. Lionel Mace setzte noch mal einen drauf, 11:9 für die Mowers, sie waren wieder im Spiel. Doch Team Japan tat es ihnen gleich, 11:11, es war ein Finale auf Messers Schneide. Die Spannung war irrsinnig. Anfang des siebenten Innings trennten die Wiener beim Spielstand von 14:11 für Team Japan drei Runs von der Chance auf ein Extrainning. Dan Rudl kam auf Base. Beim Schlag von Clemens Hlawaty ging er jedoch auf 2nd Base out. Gleich anschließend ein weiter Schlag von Lionel Mace ins Center Field. Hlawaty scorte, Mace ging jedoch Fly Out. Thomas Bertleff konnte bei zwei Outs die Base erreichen. Ein Hauch einer Chance und Hoffnung auf den Ausgleich schwebte noch über dem Ballpark. Als Alexander Schroll dann nach einem guten At-Bat Strike Out ging, war es entschieden. Ernüchternde Gewissheit – Enttäuschte Lawnmowers zogen vom Feld. Platz 4 von 4. Mit dem Wissen, alles gegeben zu haben und dann doch so knapp an der Sensation vorbei geschrammt zu sein…
Aufbauende Worte von Chefcoach Hadmar Lang und seinem Co Chris Neumann am Ende waren leider nur ein geringer Trost, doch die Mannschaft kann tatsächlich sehr stolz auf sich sein. Mit einem starken Zusammenhalt und Teamgeist, der in Baseball Austria wirklich unvergleichlich ist, haben sie auch im Baseballjahr 2015 viel erreicht und eine sehr ansehnliche Saison gespielt.