Freudenau, Sa, 8.7., 16:00 – Für die Pirates hatte sich eine Saison, in der sie endlich ihren ersten Meistertitel erringen wollten, bisher albtraumhaft entwickelt und die Lawnmowers waren nach ihrem starken Start in den letzten Spielen in ein tiefes Leistungsloch gestürzt – insofern brauchten beide Teams dringend einen Sieg.
Leider mussten die Lawnmowers aber ihren halben Kader vorgeben und traten in einer „Notfallsbesetzung“ an. Drei Spieler aus dem Nachwuchsteam (Alexander Schroll, Fritz Durstberger, Dominik Ferstl) spielten daher die vollen neun Innings durch. Auch die Pirates kamen nur zu zehnt nach Wien, im Unterschied zu den Lawnmowers waren aber alle Stammspieler dabei. Philipp Goiser, der Liga-MVP des vorigen Jahres, begann für die St.Pöltner am Wurfmal. Er gab zwar im ersten Inning einen Run ab, hielt die Gastgeber dann aber bis in den sechsten Durchgang ohne Score. Für die Lawnmowers begann Hugo Feldhammer zu pitchen und konnte eine deutliche Leistungssteigerung zu seinen letzten Auftritten zeigen. Insbesondere sein Curveball bereitete den Gästen große Probleme: Die ersten sechs Outs der Pirates waren allesamt Strikeouts. Feldhammer gab zwar drei Runs in den Innings zwei und drei ab, tauschte dann aber mit seinem St.Pöltner Widerpart lange Zeit Zeros aus. Die diesmal ziemlich sichere Lawnmowers-Defense trug entscheidend dazu bei, das Spiel offen zu halten.
In der zweiten Hälfte des sechsten Innings machten die Mowers den Rückstand endlich wett und glichen auf 3:3 aus, was zur Auswechslung von Goiser führte. Thomas Schorn knüpfte am Mound aber nahtlos an Goisers solide Leistung an. Ausserdem knackten die Pirates Feldhammer endlich im siebenten Inning. Mit einigen schönen Schlägen und nach zwei knappen Schiedsrichter-Entscheidungen zu ihren Gunsten erzielten sie fünf Runs. Auch die Einwechslung von Dietmar Ackerl als Pitcher für die Mowers konnte diesen Offensivschub nicht bremsen.
Der Regen, der das ganze Spiel hindurch immer wieder eingesetzt hatte, verdichtete sich zu diesem Zeitpunkt und erzwang eine zwanzigminütige Unterbrechung des Spiels. Ackerl hielt die Pirates zwar über die letzten beiden Innings punktelos, doch die Offense konnte gegen Schorn keinen entscheidenden Durchbruch mehr erzielen – zwei Runs mit leider zahlreichen Runnern left on base waren zu wenig und so kamen die Pirates zu einem verdienten Auswärtssieg.
Die Lawnmowers können mit ihrer Leistung dennoch halbwegs zufrieden sein, da trotz der schwachen Besetzung ein ansprechendes Spiel geboten wurde, insbesondere in der Defense. Am Schlag hingegen wurden einige Chancen vertan und nur zwei Spieler (Feldhammer und Hadmar Lang) hatten mehr als einen Hit. Das Baserunning wurde auf beiden Seiten mehrfach durch Caught Stealings der Catcher (Joe Klug bei den Pirates und Bruno Steininger bei den Lawnmowers) bestraft. Die angenehm große Strikezone des Plateumpires trug mit zum zügigen Spiel bei.
Hadmar, 10.7.2000