Verpatzter Ligastart in Traiskirchen.
(Bericht und Interviews: lm)
Nach einer guten Vorbereitung und zahlreichen Testspielen war es am 26.April endlich soweit. Die Landesliga Ost startete in die neue Saison. Diese begann auch gleich mit einem Schlagerspiel. Die Vienna Lawnmowers gastierten als Meister der LLO A 2014 bei den letztjährigen drittplatzierten Traiskirchner Grashoppers.
Vienna Lawnmowers vs. Traiskirchen Grashoppers
Eigentlich hätte alles so schön werden können. Die Wiener waren ab dem ersten Inning für lange Zeit des Spiels 2:0 in Führung. Es war ein gutes und spannendes Spiel. Mowers Pitcher Thorsten Brei und die Defensive hinter ihm ließ lange Zeit keine Offensive der Grasshoppers zu. Im fünften Inning konnten die Traiskirchner dank vieler Eigenfehler der Gäste 3:2 in Führung gehen. Die Mowers drehten in einer starken Phase gegen Ende die Partie zu einem 4:3, mussten sich dann allerdings noch deutlich mit 13:4 geschlagen geben. Das Ergebnis spiegelt allerdings in keiner Weise die Leistung im Feld, denn es war wieder mal nur ein verflixtes Lawnmowers-Inning, dass das Spiel zugunsten der Gastgeber entschied.
Vienna Lawnmowers vs. Vienna Bucks
Die zweite Partie des Tages trugen die Lawnmowers gegen die Bucks aus. Dieses begann leider offensiv genauso, wie das erste Spiel aufgehört hatte. Vier der ersten fünf Batter wurden nach kläglichen Pop-up Flyouts vom Bucks-Infield wieder ins Dugout zurückverwiesen, auch taten sich sowohl Staring (Anm.d.Ed.: das war die Brille) Pitcher Peter Pratscher, als auch sein Reliever Clemens Hlawaty schwer ihr Potential auszuschöpfen, wodurch die Mowers von Anfang an einem Rückstand hinterher spielten. Doch ungefähr Mitte des Spiels leitete der sehr offensivstarke Peter Pratscher (man hatte das Gefühl Pratscher war ständig auf Base) nochmal eine starke Phase seines Teams ein. Schöne Hits, u. a. von Thomas Bertleff brachten die Lawnmowers noch mal gefährlich nahe an die von den Ex-Mowers Greg Gaines und Gregor Zeitler trainierten Bucks heran. Nach einem großartigen Hit von, wie sollte es auch anders sein am heutigen Tag, Peter Pratscher ins Left Field schickte 3rd Base Coach Hadmar Lang den von 2nd Base kommenden Luca von Ameln (er war durch ein sehenswertes Double auf Base gekommen) weiter Home. Dieser hatte leider keine Chance, da der Ball lang vor ihm beim Catcher der Bucks ankam. Ein Fehler des erfahrenen Lang mit Konsequenzen, denn genau dieser Run fehlte am Ende zum Ausgleich. Nach Ablauf des Zeitlimits mussten sich die Lawnmowers, bei denen neben den Langzeitverletzten Philipp Sutanto und Jasper Friesel auch Stammleftfielder Lionel Mace mit Schulterproblemen ausfiel, mit 7:6 geschlagen geben.
Bei einem so negativen Saisonstart muss man schon etwas genauer hinschauen, um etwas Positives aus Traiskirchen mitnehmen zu können. Darum hat sich die Redaktion dazu entschieden einigen Spielern Awards für gute Leistungen und schöne Aktionen zu verleihen:
Peter Pratscher war beim Bucksspiel mitten auf 2nd Base der Hosenstall explodiert. Vorbildlich und sehr routiniert ließ er sich davon nicht aus der Ruhe bringen und scorte. Als er am Zuschauerbereich an der 3rd Base vorbei sprintete, versetzte dies das Publikum in gewaltige Aufruhr. Einige Zuschauerinnen werden wahrscheinlich noch oftmals vom Moment des Hervorblitzens von Pratschers Suspensorium träumen. Ihm selbst ließ das alles kalt und er verklebte großflächig den Verschluss seiner Hose fachmännisch und mit den einfachsten Mitteln. einem Tape. Für die erfinderische Nutzung alltäglicher Gegenstände verleihen wir ihm den MacGyver Award.
Dan Rudl wurde beim Spiel gegen die Bucks am Ende für den im zweiten Spiel lange unbeschäftigten Rene Szeywerth eingewechselt. Gleich nach dem Wechsel kam endlich ein Schlag ins Right Field. Er bemühte sich, kam aber nicht an den Ball ran und stolperte, wie er behauptet, über ein rechteckiges Rohr, das 1cm aus dem Boden ragte. Gleich einem Abfahrer, der gerade in der Mausefalle ausgehoben wurde, schleuderte Rudl quer durch Traiskirchen, überschlug sich mehrmals und kam nach einiger Zeit ganz zum Liegen. Der Rettungshubschrauber Christopherus 9 war schon unterwegs, doch dann stand die Nummer 45 der Mowers wieder auf und scorte im nächsten Inning sogar einen Run. Für diese artistische und spektakuläre Darbietung verleihen wir ihm den längst schon hinfälligen Award für Dramatik und Theatralik.
Apropos Rene Szeywerth. Dass er jederzeit über die neusten News und Statistiken rund um Baseball Austria, Major League Baseball, Baseball in Chile, Mexiko, Japan, Sri Lanka, Vatikan, Mars und was weiß ich sonst wo noch irgendwelche Leute mit irgendeinem Schläger auf irgendwas Ballförmiges schlagen Bescheid weiß, ist vermutlich jedem bekannt. Seine legendären Anekdoten haben schon oft z.B. während Regenunterbrechungen im Dugout für Unterhaltung gesorgt. Doch heute haben wir den Wurzelgeistenthusiasten auch von einer ganz anderen Seite kennen gelernt – denn der neueste Klatsch und Tratsch über Beziehungen, Gerüchte und Affären aus der österreichischen Baseball High Society Welt wird neuerdings in Meidlinger Mundart verbreitet. Deswegen bekommt er von uns den Dominik Heinzl Memorial Award verliehen. PS: Viele Fans wünschen sich übrigens schon ein wöchentliches Klatsch-Update auf der Lawnmowers Facebookseite: „Szeywerth am Dienstag“
Interviews:
Interview mit Didi Ackerl nach dem Grasshoppers Spiel
I: Das erste Spiel in der Saison, lange Zeit war es sehr knapp, aber schlussendlich doch deutlich verloren. Was war los?
D: Wir haben gut angefangen, die ersten 5 Innings waren super, da sind wir auch 2:0 vorne gewesen, aber dann leider… beim Thorsten haben sich ein paar Schrauben verstellt, dann waren ein paar Hits von den Gegnern, ein paar Errors von unserer Defense noch dazu… 2 typische Lawnmower-Innings.
I: Böse Zungen behaupten, dass ab dem Zeitpunkt, als unser Präsident anwesend war, es bergab gegangen ist. Was sagen Sie dazu?
D: Also das Feld war die ganze Zeit eben, es geht ein bisschen bergab im Outfield, aber das kann man nicht als Entschuldigung heranziehen.
I: Ihre Prognose für das zweite Spiel?
D: Naja wir werden zu 9. spielen, die Sonne wird scheinen und wir werden gewinnen.
Interview mit Alex Schroll nach dem Bucks Spiel
I: Alex, nun auch das zweite Spiel verloren. Saisonstart verpatzt! Kann man das so sagen?
A: Ja das kann man auf jeden Fall so sagen. Wir haben uns deutlich mehr erwartet, vor allem gegen die Bucks.
I: Wo haben Sie die Schwachstellen im Spiel gesehen?
A: Ganz eindeutig in der Offense, sowohl von meiner Seite, als auch von vielen anderen Spielern. Wir haben einfach gegen die Pitcher die absolut schlagbar gewesen sind zu wenig raus geholt.
I: Nächste Woche schon die Chance auf die Revanche. Wird die gelingen?
A: Ich geh mal davon aus, dass wir gegen die Tullner und auch gegen die Bucks Siege herausholen können.
I: Letzte Frage: Wie machen Sie das als Scorer, wie stoppen Sie die Spielzeit?
A: Ich mach das meistens nach dem Sonnenstand. Traiskirchen – eine versäumte…