Firmen Softball Turnier in Stockerau

DSI-Club Suxess Indians Firmen-Softball-Turnier in Stockerau – Stockerau, 2.Oktober. – Wahrscheinlich hatte Manfred Gollop es sich leichter vorgestellt, eine Mannschaft für die Baseball Challenge 1999 am 2.Oktober in Stockerau zu organisieren. Da kamen Zusagen und gleich wieder Absagen, da waren von Zweifeln geplagte Menschen (vor allem die Vorstellung einen kleinen Ball mit einem Schläger treffen zu müssen, sorgte für Verunsicherung), und fast jedes Training fiel buchstäblich ins Wasser. Nichts desto trotz sagten sich am Samstag morgen 2 mutige Mädels und 8 nicht weniger mutige Burschen der Creditanstalt und der DSI: „Manche Menschen träumen von großen Taten, andere sind wach und führen sie aus“; und starteten gen Stockerau, um einen Mythos mit dem Namen CA Club Suxess Indians aufleben zu lassen.
Um 10:00 Uhr Vormittag ging´s los: Teambesprechung, Spielregelerklärung, Aufwärmen. Wir laufen, werfen, schlagen, erklären uns noch gegenseitig schnell, was wir denn eigentlich genau tun müssen und beobachten unsere Gegner, Austrian Airlines, BMG Ariola, Compaq, Derenko, Lauda Air, ORF und Radio NRJ, die auf uns absolut nicht wie Anfänger wirken. Die Spannung steigt und der Spaß beginnt: 3 Spiele zu je einer Stunde Spielzeit, abschließend spielen die zwei besten Mannschaften noch im Finale. Was dann geschah, war ein großartiges sportliches Erlebnis, mit einer Mannschaft, bei der jeder an seine Grenzen ging und die sich Wilhelm Tell als Vorbild nahm.
Der Mythos ist als eine verstandene Zusammenhangsforschung zu sehen, er gilt als ein Stück Rationalität, die vorbegriffen ist. In den Mythen findet man sich wieder – das bin ich im Mythos. Jeder kennt die Geschichte von Wilhelm Tell und die Herausforderung mit einem Pfeilschuß den Apfel am Kopf des Gegenübers zu treffen. Es geht um diesen einen goldenen Schuß! Und genau den hat jeder von unserer Mannschaft am Samstag getroffen: Da war unser Teamkapitän, Organisator und Überchecker, Manfred Gollop, der sowohl während der Spiele als auch in den Pausen die komplette Mannschaft und dazu alle Handschuhe, Schläger und Bälle unter Kontrolle hatte. Oder Dietmar Bernhard, one of the best slow pitch softball pitcher, der alle vier Spiele hindurch als Werfer unsere Mannschaft an überlegener Coolheit dominiert hat. Und Martin Pospischil, der während der Spiele immer nahe daran war, die Nerven wegzuwerfen, sie aber im entscheidenden Augenblick im Finale behielt und den Gegner durch das Fangen eines Flugballes out setzte. Reinhard Ladstätter kämpfte sich wie beim Rugby durch seine Gegner zur letzten Base, genannt Homebase – mit dem Erfolg, daß die Indians einen Punkt bekamen und er ein dunkelblaues Schienbein mit dem Umfang eines Oberschenkel ergatterte. Daniela Wilhelm stoch bravourös die köperliche Übermacht der Gegner aus und flitzte wieselhaft über das Feld. Begleitet wurde sie dabei von den stolzen Rufen Ihres Bruders „Schaut´s, das ist meine kleine Schwester!!!“. Er selbst, Michael Wilhelm, zerrte sich leider gleich beim ersten Sprint einen Muskel im Oberschenkel, lief aber trotzdem noch bei allen drei Spielen mit und wurde noch dazu als Catcher eingesetzt. Wer ihn kennt, kann sich vorstellen, daß er nicht nur der beste, sondern auch der showreifste Catcher der ganzen Challenge war. Es war klassisch, wie er dem Ball nachhumpelte. Glanzvoll trat auch Alexander Zeiss auf, mit seinem grünen Helm, seiner orangenen Puckbrille und seinem Kämpferbart wird sein verbissener Gesichtsausdruck dem ganzen Feld ewig in Erinnerung bleiben. Bernd Nussbaumer stieg erst am Nachmittag voll ins Geschehen ein – hatte er doch am Vormittag noch mit den Leichen des Vortages zu kämpfen – um 10:00 Uhr mit einem Wettkampf zu beginnen, ist einfach zu früh. Sascha Kovacs bemühte sich hingegen von Anfang an die Bälle mit möglichst viel Showeffekt zu fangen, was den Rest der Mannschaft immer wieder schockiert einatmen und dann erleichternd ausatmen ließ. Ich selbst, Michaela „Hot Pants“ Mühlböck, fiel wahrscheinlich am meisten durch mein Outfit auf, und es gab sogar Stimmen, die behaupteten, daß sich die Werfer bei meinem Abschlag einfach nicht konzentrieren konnten, wenn ich in meiner, zugegeben etwas kurzen, Hose, sowohl mit dem Schläger als auch mit der Hüfte wackelte. Ganz besonders hervorzuheben ist noch Hugo Feldhammer, unser first base-man, der dankenswerter Weise bei uns mitspielte, und der als einziger, neben den Schiedsrichtern wohlgemerkt, durch Professionalität glänzte. Seine Qualitäten als Tanzbär konnten bei der anschließenden Players Party bewundert werden.
Und so kam es, daß wir alle drei Vorrundenspiele klar gewannen – 9:0 gegen BMG Ariola, 9:2 gegen Radio NRJ,11:8 gegen Derenko und schließlich konnten wir auch noch das Finale gegen den ORF für uns entscheiden, in dem uns sogar ein Grand Slam Homerun gelang, und wir mit 12:8 den Sieg davontrugen. Wir konnten es selber kaum glauben, ein Mythos bleibt rätselhaft, selbst wenn ich ihn benennen kann. Aber es hat einfach alles perfekt geklappt, und wir haben super zusammen gespielt. Erwähnenswert ist jedenfalls noch die professionelle Schiedsrichterleistung von Hadmar Lang. Seine Schiedrichterentscheidungen, die auch noch in Wien von den zu Hause gebliebenen Fans klar und deutlich verstanden werden konnten, unterstrich er mit publikumswirksamen Gesten.
Bleibt nur noch, dem Club Suxess und der DSI für T-Shirts, Kappen und Verpflegung zu danken, ebenso wie Michel Fleck, Präsident des Baseballvereins „Vienna Lawnmowers“, der nicht ganz erfolglos versuchte, dem All Star Team des BA/CA-Konzerns die Softball Regeln näher zu bringen. Und so verabschiede ich mich mit dem CA Club Suxess Indians Schlachtruf, mit einem dreifachen Oh Yeah!!!

Michaela Mühlböck