Freudenau, So, 4.6., 16:00 – Zunächst begannen beide Mannschaften konzentriert in der Defensive und die Pitcher Rita Sedlak (Lawnmowers) und Franz Assmann (Cubs) hatten die gegnerische Offense jeweils halbwegs unter Kontrolle. Erst im dritten Inning konnten die Lawnmowers etwas gröberen Schaden anrichten und zogen mit 4:2 davon. Im vierten Inning legten sie nochmals fünf Runs zu und schienen auf dem Weg zu einem klaren Sieg zu sein.
Bei einer 10:6-Führung nahm Coach Franta Rudl Sedlak aus dem Spiel und ersetzte sie durch Sonja Römer, welche von den Cubs jedoch sofort hart geschlagen wurde. Die gesamte Lineup der Gäste trat ans Schlagmal, ohne daß den Lawnmowers ein Out gelang. Nach sieben Runs und mit Runnern auf 2nd und 3rd wurde Römer daher von Dan Rudl ersetzt, dem zweitbesten Pitcher der Regionalliga 1999, der heuer aber bisher noch keinen Auftritt am Mound gehabt hatte. Trotz Trainingsrückstand konnte Rudl das Inning jedoch ohne weiteren Schaden mit einem Strikeout, einem kurzen Flyout ins Centerfield und einem weiteren Strikeout beenden.
Die Lawnmowers-Offense antwortete allerdings prompt mit jeweils fünf Runs in den Innings sechs und sieben und Rudl sorgte dafür, daß die Führung diesmal hielt. Trotz der in den späten Innings immer kleiner werdenden Strikezone (ansonsten boten die Schiedsrichter allerdings eine vorbildliche Leistung) ließ er keine Earned Runs zu – leider ließ jedoch die Konzentration der Lawnmowers im Feld nach, weswegen sich die Cubs mit insgesamt vier Runs in den letzten beiden Innings über die volle Distanz retteten.
Das Spiel war in der Defensive leider wenig ansprechend – insgesamt passierten 19 Errors (Lawnmowers:acht, Cubs: elf), wobei sicher auch mehr gescort hätten werden können. Besonders in den späteren Innings wurden auf beiden Seiten mehrere sichere Outs verschenkt.
Es war mehr ein Tag der Offense. Die Cubs erzielten gegen Sedlak und Römer 18 Hits, erst gegen Rudl kühlten ihre Schläger wieder etwas ab. Die Lawnmowers schlugen insgesamt 16 Hits und erreichten auch 14 Walks (mehr als in den bisherigen vier Saisonspielen zusammen). Die Lawnmowers-Pitcher gaben nur sechs Freiläufe ab – ein wahrscheinlich spielentscheidender Umstand.
Von den zahlreichen Offensivrekorden der Lawnmowers seien nur einige hervorgehoben: Michel Fleck erzielte drei Walks in drei aufeinanderfolgenden Plate Appearances – letztes Jahr hatte er es in über 40 PAs nicht auf so viele Base on Balls gebracht. Außerdem scorte er fünf Runs – ein Teamrekord. Hadmar Lang ging 5 aus 5 mit einem Triple und drei Doubles (von denen eines gegen den hohen Leftfield-Zaun der Freudenau ging – einen Meter höher und es wäre ein Homerun geworden) und hatte außerdem zwei Walks. Christian Neumann wurde zweimal vom Pitch getroffen – auch das war vorher noch keinem Lawnmowers in einem Match „gelungen“.
Coach Rudl experimentierte erneut viel: Sowohl in der Aufstellung als auch in der Offensive. Dietmar Ackerl spielte erstmals seit zwei Jahren im Outfield und Alex Schroll hatte sein Debut in der Allgemeinen Klasse. Die Lawnmowers versuchten auch zwei Suicide Squeeze Plays, allerdings mit mäßigem bis schlechtem Erfolg – Übung wird hier hoffentlich noch den Meister machen.
Die Cubs waren in ziemlich schwacher Besetzung angetreten. Assmann ragte auch in der Offense mit vier Hits hervor und das Baserunning der Stockerauer war aggressiv, aber weitgehend erfolgreich.
Die Lawnmowers liegen durch diesen Sieg nun kurz vor Halbzeit der Saison wieder an zweiter Stelle in der Tabelle, ein damit in Reichweite liegender Aufstieg in die 2.Bundesliga sollte aber insbesondere nach der zuletzt gezeigten Defensivleistung nicht das Ziel der Mannschaft sein, da die Spielstärke dafür eindeutig nicht ausreicht.
Hadmar, 6.6.2000