Stockerau, Sa, 22.9.2001, 15 Uhr. (hl) – Eigentlich hatte man ja bei den Lawnmowers die Regionalliga-Aufstiegsplayoffs spielen wollen, um zu sehen, wo man spielerisch im Vergleich zu anderen Zweitliga-Kandidaten steht. Die Absage der Playoffs machte dieses Ziel zunichte und man wusste immer noch nicht, ob sich eine Beteiligung an der zweithöchsten Spielklasse Österreichs überhaupt auszahlen würde oder ob eine frustgeladene Saison und der darauffolgende Pflichtabstieg am wahrscheinlichsten wären. Das Angebot der Cubs zu einem Freundschaftsspiel kam daher sehr gelegen, um dennoch einen Standortvergleich feststellen zu können.
Beide Teams spielten nicht mit einer vollständigen „ersten“ Mannschaft, sondern nur mit sechs bis sieben Stammspielern, das Pitching war jedoch auf beiden Seiten stark besetzt. Die Cubs starteten mit Jürgen Huemer am Mound, der aber in den ersten drei Innings sieben Runs abgab. Hadmar Lang schlug drei dieser Runs heim und sein zwei Punkte-Triple im ersten Inning blieb der einzige extra Base-Hit der Mowers. Die Stockerauer lagen dennoch die längste Zeit in Führung, weil sie gegen Dietmar Ackerl, den Starter der Wiener, in den Innings eins und drei auch kräftig punkteten. Viele dieser Runs musste die Infield-Defense auf ihre Kappe nehmen, die mehrere mentale und technische Fehler produzierte und generell stark verbesserungswürdig ist.
Ab dem vierten Spielabschnitt warf bei den Mowers Hugo Feldhammer und konnte sich erneut verbessern. Diesmal forderte er die gegnerischen Schlagmänner mit vielen Mitte-Mitte-Strikes heraus und behielt meistens das bessere Ende für sich. Generell gesehen zeigten sich die Cubs nicht besonders schlagstark. Im ganzen Spiel gelangen ihnen nur zwei wirklich harte Schläge, beide von René Lachinger. Einer davon war sein „angesagter“ Solo-Homerun gegen Feldhammer, der zweite das Game-winning Single im achten Inning, mit dem ein 11:11-tie gebrochen wurde.
Aber auch die Mowers-Offense hatte mit dem Bundesliga-Pitching der Cubs so ihre Probleme. Outfield-Hits gelangen in acht Innings nur fünf, dafür aber zahlreiche Walks. Die fehlende Routine mit der höheren Geschwindigkeit der Pitches zeigte sich vor allem gegen Harry Kainz, den letzten Werfer der Cubs, der zwar viele Walks abgab, aber auf dessen Strikes die Wiener nur selten Kontakt herstellten. Heinz Kampel schlug den einzigen Hit gegen Kainz.
Insgesamt war die knappe Niederlage durchaus ein positives Zeichen für mögliche Aufstiegsambitionen, für die 2.Bundesliga wird allerdings eine größere Tiefe im Pitching und Catching notwendig sein, um in Doubleheadern auch bestehen zu können. Hier muss man im Winter die entsprechenden Weichen stellen.