Die Ligasitzung der Ostligen bringt erneut einen Umbruch in der Ligastruktur

Wien, So, 27.1.2002, 17:00 Uhr. (hl) – Über 20 Teams waren zur gemeinsamen Ligasitzung der Regionalliga Ost, Regionalliga Süd und der Landesliga Wien/Niederösterreich/Burgenland geladen gewesen, und fast so viele erschienen dann auch. Schon im Vorfeld war aufgrund einer im vorigen November klar, dass vor allem die Ligastruktur und die Zuteilung der verschiedenen Teams zu verschiedenen Ligen problematisch werden würde. Zwar wurde Anfang 2001 im Bundessenat eine an sich eindeutige Regelung getroffen, doch zeigten sich die meisten Vereine mit der Aufteilung in eine Regionalliga Süd und eine Regionalliga Ost eher unzufrieden. Es erwies sich jedoch als schier unmöglich, eine für alle akzeptable Alternativlösung zu finden.
Schlussendlich entschied man sich für folgenden Kompromiss: Die Regionalliga Süd wird 2002 nicht ausgetragen und ihre Teams stattdessen der Regionalliga Ost zugeschlagen. Unter dieser Liga gibt es zwei Landesligen, die übereinander angeordnet sind. Der Vorschlag hat einige Vorteile. Insbesondere ermöglicht er das Antreten gegen viele verschiedene und dennoch halbwegs in einer Spielklasse befindliche Gegner. Nachteilig sind hingegen die erhöhten Entfernungen zwischen den Teams und die völlige Ausserachtlassung des Zwecks der Einführung einer Regionalliga Süd: Nämlich die Vereinfachung eines Spielbetriebs für Mannschaften aus dem südlichen Österreich. Ein weiteres Problem sollte sich dann kurz danach in der separaten Ligasitzung der ’neuen‘ Regionalliga Ost ergeben.
2001 ergab es sich glücklicherweise, dass die eher im Süden gelegenen Teams Doubleheader bevorzugten, während die nördlicheren Mannschaften Einzelspiele wollten. Damit kam es innerhalb der jeweiligen Regionalliga zu keinen Abstimmungsschwierigkeiten. Nun aber waren die Meinungen dazu bunt gemischt und einfach nicht miteinander vereinbar. Die Diskussion über den Spielmodus war dann auch sehr heiss geführt. Schlussendlich kam es zu einer Mehrheitsentscheidung für die Austragung von Einzelspielen. Jede Mannschaft spielt zwölf Partien zu je neun Innings – für die Teilnehmer der RL Ost aus dem Vorjahr nichts Neues.
Michel Fleck und Christian Neumann übernahmen erneut die Leitung der Liga. Die Liga wird heuer stärker als je zuvor sein, nehmen doch die besten Teams der RL Süd und RL Ost 2001 daran teil. Die Vienna Indians gelten als klarer Favorit, dominierten sie doch zuletzt ihre Liga nach Belieben. Die diesen Winter erfolgte Fusion des WBSV Homerunners mit den Vienna Bulldogs macht die Indians zweifellos noch stärker. Cubs 2, Diving Ducks 2, Lawnmowers und Crazy Geese werden versuchen, den Indians das Wasser zu reichen. Die beiden Landesliga-Aufsteiger Schrems Beers und Tulln Ravens müssen sich in diesem Feld erst einmal behaupten.

Für die Lawnmowers 2 ergibt sich in der 2.Landesliga ein idealer Einstieg in den Spielbetrieb. Gegen Vienna Homerunners, Ravens 2, Red Devils und (eventuell) Wanderers 3 werden acht oder neun Spiele ausgetragen werden. Die Spiele sind auf neun Innings angesetzt, allerdings mit Zeitbegrenzung.

Irgendwie vermute ich stark, dass nach Abschluss dieser Saison erneut viele Mannschaften mit der Einteilung der Ligen unzufrieden gewesen sein werden. Trotz langer und ausführlicher Diskussionen schaut doch jeden Winter immer wieder bloß eine Husch-Pfusch-Lösung raus. Die Chance, ein langfristigeres Konzept für ein paar Jahre unverändert durchzuführen, wurde durch die Auflösung der Regionalliga Süd vertan. Vielleicht ist es in Zukunft besser, wenn der Spielbetrieb nach Eingang aller Nennungen die Einteilung der Mannschaften für die verschiedenen Ligen vornimmt und die Entscheidung darüber den Vereinen aus der Hand nimmt.