Trainingslager 2003 in Prag

Do, 17. 4. 2003 – Di, 22. 4. 2003 (Hugo) Dieses Jahr wollte eigentlich keiner auf Trainingslager fahren, zumindest war es kaum einem die Mühe wert, sich fristgerecht fürs Trainingslager anzumelden. Didi sei Dank konnten wir doch noch 12 Lawnmowers motivieren, gemeinsam nach Prag zu fahren, um sich zum 6ten Male von Franta und Pivo im Überfluss widerstandsfähig genug für die Saison machen zu lassen.

Donnerstag – Anreise
Um 17 Uhr war Treffpunkt für den Franta und 7 Teilnehmer in Kagran, um 17:30 für den Manfred. Der Meo kam gar nicht, weil ihn der Meniskus in seinem Knie nicht ließ. Um die lange Fahrt etwas kurzweiliger für uns zu gestalten, ließ sich Franta diesmal was völlig neues einfallen. Erst unterbrachen wir in Brünn die Reise, um uns in einer tschechischen Pizzeria für den Rest des Abends zu stärken. An dieser Stelle könnte noch die ganz oarg fesche Kellnerin erwähnt werden, die uns bediente, aber das passt nicht so sehr in diesen Bericht. Dann gab es neben der Autobahn ein tolles Feuerwerk.
In Gedanken waren wir aber schon in der Brauerei, in der wir wohnen sollten. Zur ehemaligen Brauerei Pivovar. Na und? Die Beers wohnen in gar keiner Brauerei, ätsch! Dort angekommen, wärmte Franta gleich die alte Sage von Rudolf dem II auf, der sein Leben lang so gerne Krusovice drank, dass er wegen eines katastrophalen Leberschadens ins Koma fiel. Seine Lakaien hielten ihn für tot und versenkten ihn in einer Gruft. Als Grabbeigabe wurde auf seinem Sarg ein Fass voller Krusovice montiert, und da Rudi konnte über einen Schlauch weitertrinken. Als das Fass leer war, wachte Rudi aus dem Koma auf und begann gegen den Sarg zu klopfen. Da wurde einfach das Fass ausgetauscht, und wenn er nicht gestorben ist, dann säuft er noch heute. Typisches Ende fast jeder tschechischen Sage…
Sagenhaft waren auch die Zimmer. Unsere lagen im dritten Stock, der ohne Lift zu erreichen war, und enthielten offenbar aus hygienischen Gründen Wegwerfmöbel. Der Besitzer von Pivovar dürfte seinerzeit ins tschechische Pendant von Ikea gegangen sein und gesagt haben: „Ich habe tausend Kronen, damit möchte ich meine Pension ausstatten!“ Fernseher und Telefonapparate gingen sich mit diesem Budget natürlich nicht aus, aber wegen einer gerade laufenden Aktion erhielt der gute Mann so viele Betten, dass er in jedes Zimmer 6 hineinstellen konnte.
Nach ein paar gemeinsamen Pivos im Fernseh-, Vorführ- und Chilloutroom vom Pivovar gingen wir sehr bald schlafen und sehnten uns nach dem angekündigten leichten Saufen am nächsten Morgen.

Freitag
Große Enttäuschung machte sich breit, als wir entdecken mussten, dass Franta mit uns kein leichtes Saufen, sondern vielmehr das traditionelle leichte Laufen vor hatte. Während Manfred schon früher zu einem längeren Morgenlauf gestartet war, joggten wir pünktlich um 7 Uhr in den benachbarten Park und entdeckten dort eine als Fußballplatz getarnte Uranmine. Ein paar KGB-Agenten benutzen den Fußballplatz – wie schon das „Schwimmbad“ in Mlade Buky – als Trainingsgelände. Da beschlossen wir, dass wir an diesem heimeligen Ort den Rest der Woche stretchen und sprinten wollten.
Das Training wurde heute am Softballplatz Meteor abgehalten. Wo letztes Jahr eine riesige Baustelle war, steht jetzt ein schickes Einkaufszentrum. Am benachbarten Fußballplatz trainierte wieder Sparta Prag, und dieses Jahr konnten wir sogar einige Jugendspieler, die noch nicht so in Form waren, sehen. Der Rest der Mannschaft bewegte sich wie gewohnt hurtig schnell, sodass wir sie nicht sehen konnten.
Auf unserem Platz gings gemütlicher zu. Didi pitchte auf den Manfred, Hugo, der einarmige Bandit schupfte Catcher Philipp Bälle zu, der sein Blocking perfektionierte, und der Rest der Mannschaft trainierte das Fielden von Bällen in allen möglichen Varianten und Stellungen.
Zu Mittag gingen wir in ein Lokal ganz in der Nähe der Pension M, in der wir letztes Jahr wohnten, und labten uns an den langsam zubereiteten aber herrlich schmeckenden Speisen und dem Anblick der Kellnerin. Diese hatte eine gute Figur und ein eroootisches Bauchnabelpiercing, aber schon teils verfaulte Zähne. Daher rückten wir bald wieder aus, um das Nachmittagstraining zu bestreiten und trainierten viel Fielding und Flugbälle.
Das Abendessen nahmen wir wieder bei der hübschen Kellnerin zu uns, das Essen war wieder sehr gut und ihre Zähne immer noch verfault. Dan, Betti und Steffi kamen während des Essens nach Prag und gesellten sich zu uns.
Den Abend verbrachten wir gemeinsam wieder im Pivovar.

Samstag
Offenbar hatte es die ganze Nacht geregnet, jedenfalls war heute das Gras im Park sehr nass. Es entfielen daher die Querfeldeinbergaufsprints von der Uranmine zur Bergwerkssiedlung, nicht aber die Standardsprints am Asphalt. Heute waren außer dem Manfred Hadmar, Gert und Betti gar nicht dabei, sie unternahmen wieder einen ausgedehnteren Morgenlauf. Motivation dazu ist der Wienmarathon, an dem Manfred (16 oder 12 km), Didi (16 oder 12 km), Betti (8 km) und Sigrid (6 km) als Staffel teilnehmen werden.
Den kühlen Vormittag nutzten wir zur Stadtbesichtigung, Franta fuhr mit Gert, Gregor und Hugo zu einem Baseballladen und zeigte ihnen danach die Prager Burg, während der Rest der Mannschaft die Stadt auf eigene Faust durchstöberte und der Hadmar sich im Hotel fürs Training ausmützelte.
Bald trafen sich auf einer *** Brücke in Prag die beiden Lawnmowersgruppen und der Regen, und so trotteten wir in ein Lokal, um Tee oder heiße Schokolade zu schlürfen. Der Kellner dort stritt mit dem Franta um die Abrechnungsmodalitäten und verrechnete dann auch die Zitrone extra.
Das Mittagessen war bereits am ehrwürdigen Baseballballplatz von Sokol Krc Altron bestellt. Wir hatten die letztjährige Einladung des Klubs zu einem Training auf seinen tollen Anlagen natürlich angenommen. Daher hätten wir eigentlich am Centercourt trainieren sollen, der aber unbespielbar war. Daher versuchten wir, als Ersatzprogramm ein Lasergame zu organisieren, was leider daran scheiterte, dass die entsprechende Halle ausgebucht war. Daher gingen wir in ein Billiard-, Bowling- und Dartslokal, wo der Manfred eine Partie Mensch ärgere dich nicht mit 8 Teilnehmern gewann.
Das Abendessen nahmen wir wieder am Platz von Sokol Krc Altron ein und sahen uns danach das Match Krc @ Truttnov an, das 16:5 für unsere Gastgeber endete.
Der Abend war der längste und gemütlichste dieses Trainingslagers, die meisten Favoriten zum Ober-Ridic tranken 7-8 Pivos.

Sonntag
Manfred und Betti wollten heute in der Früh gemeinsam laufen, wurden jedoch die längste Zeit von einem bissigen Hund in Schach gehalten, während der Rest unter Frantas Fuchtel um die Wette sprintete.
Am Vormittag war es dann endlich soweit: Die Lawnmowers zogen am Centercourt und in der Kabine Nr. 6 bei Sokol Krc ein. Ein ausgedehntes Schlagtraining folgte einer ausführlichen Interviewrunde, danach gabs bei herrlich sonnigen aber sehr windigen Bedingungen eine Softballmädelsbesichtigung und ein Outdoormittagessen.
Am Nachmittag gabs wieder Schlagtraining und ein ausführliches Infieldtraining. Am Abend konnten wir uns die Interviews ansehen und verbrachten anschließend noch einen sehr gemütlichen Abend miteinander.

Montag Auch heute liefen Manfred und Betti wieder gemeinsam zwecks Marathontraining weg, während der Rest der Lawnmowers das übliche fröhliche Muntermacherprogramm absolvierte. Danach gabs bei bestem Wetter am besten Platz Prags wieder einwandfreies Schlagtraining. Nach dem Mittagessen, das wir wieder im Freien zu uns nahmen, übten die meisten ohne Frantas Anleitung Bunts, während sich die Müden im Gras räkelten und ein wenig mützelten.
Nachdem der Franta dem Beginn des Nachmittagstrainings fernblieb, organisierten wir ein Infieldtraining, indem sich die Belastung auf die Schultern schon ziemlich bemerkbar machten. Danach gabs mit Frantas Anleitung noch mal Bunttraining und danach das Fielden von Flugbällen, Linedrives und Bodenbällen, welche wegen versagender Schultern aber nicht mehr zurückgeworfen werden konnten. Immer mehr Lawnmowers mit Schulterschmerzen unterstützten den einarmigen Banditen Hugo beim Catchen, und als keiner mehr fürs Fielden übrigblieb, gingen wir Abendessen.

Dienstag
Am Abreisetag musste Manfred ganz allein sein Marathontraining absolvieren, weil Dan und Betty am Vortag schon wieder nach Wien gefahren waren und sonst keiner ihn begleiten wollte. Mit einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns von der Pension Pivovar und fuhren ein letztes Mal nach Krc.
Nach ausgiebigem Infield- und Outfieldtraining weihten wir die Duschen des Sokol´schen Klubhauses ein und aßen genossen danach das Mittagessen bei herrlichem Sonnenschein im Freien. Nach einer Stunde auschillen machten wir uns auf den Heimweg zurück ins Land der teuren Pivos.

Fazit
Das insgesamt sechste Trainingslager und das zweite in Prag war das bisher schlecht besuchteste in der Vereinsgeschichte. Trotzdem war die Stimmung beinahe wieder so gut wie seinerzeit in Mlade Buky, es bildeten sich nicht jeden Abend neue Grüppchen von Leuten, die versprengt in der Umgebung des Hotels den Abend verbrachten und voneinander nichts wussten, sondern wir verbrachten die meisten Abende in ziemlich geschlossener Gesellschaft.
Hoffentlich gelingt es uns, auch nächstes Jahr wieder ein Trainingslager zu organisieren, denn allein die gemeinsamen Abende sind es wert, mit zu fahren. Hinzu kommt 5 Tage langes geiles Baseballtraining, Pivotrinken und äh… Schachspielen bis zur körperlichen und geistigen Umnachtung. Schlafen? Kann ma vor und nach dem Trainingslager.
Vielen Dank an den Didi, der trotz praktisch nicht vorhandenem Interesse nicht lockerließ und noch genügend Leute fürs Trainingslager zusammentrommelte, an den Franta, der sich bereiterklärte, das Trainingslager wieder zu leiten und zu organisieren, und an alle anderen, die in irgendeiner Weise am zustande kommen des Trainingslagers beteiligt waren!