Licht und Schatten (und Regen) in Tulln

(Bericht: lm&cn, Interview: lm)

Nachdem die Lawnmowers letzte Woche in Tulln bereits zweimal gewonnen hatten, begaben sich die Wiener mit viel Selbstvertrauen und guter Stimmung erneut auf die Fahrt in die Blumenstadt. Allerdings nicht um den Spielermüttern schöne Rosen zum Muttertag mitzunehmen, sondern eher um wieder mit zwei Wins im Kofferraum nach Wien zurückzukehren.
Der Tag begann allerdings im wahrsten Sinne des Wortes be… . Der Kantinen-Hund der Ravens hetzte quer durch das Outfield und verrichtete sein großes Geschäft überall im Right Field, ehe Ordnungskräfte den animalischen Flitzer samt Hinterlassenschaften abführten.
Danach konnte endlich Baseball gespielt werden. An diesem Samstag gab es gleich zwei Premieren auf Seiten der Lawnmowers. In sportlicher Hinsicht: Rene Szeywerth agierte erstmals in einem Ligaspiel als Catcher und meisterte die neue Aufgabe souverän. In unsportlicher Hinsicht: Es war der erste Spieltag dieser Saison ohne einen Hosenskandal, womit die Serie (und keine Hose!) nach vier Landesligapartien dann doch gerissen ist. Eine weitere Serie galt es für die Mowers aber zu verteidigen, denn 2015 hatte man bislang in Tulln weder in einem Freundschafts- noch in einem Ligaspiel verloren.

Lawnmowers vs. Ravens
Die Mowers mussten in das erste Spiel des Tages mit einigen Änderungen in der Aufstellung ins Feld gehen. Michael Bittmann vertrat Peter Pratscher auf 3rd Base würdig, Allrounder Marco Prusa spielte für Clemens Hlawaty, der im ersten Spiel beruflich fehlte, auf 2nd Base ebenfalls makellos, Rene Szeywerth machte als Ersatzcatcher, wie bereits erwähnt, eine sehr gute Figur und mit Andreas Chrastka versuchte der dritte Mower am dritten Spieltag Lionel Mace im Left Field zu ersetzten und machte seine Aufgabe ebenfalls gut. Das zeigt, dass die Lawnmowers 2015 einen erfreulich guten Kader aufweisen können. Starting Pitcher Thorsten Brei hatte die Tulln Ravens gut unter Kontrolle und ließ kaum Runs zu. Die Wiener Offensivabteilung spielte dagegen durchwachsen, wie auch schon die bisherige Saison. Viele gute Schläge, aber oft gingen die Innings wieder mit mehreren Runnern auf Base zu Ende. Einer konnte zum Glück sein Können am Schlag gleich mehrmals unter Beweis stellen: Center Fielder Thomas Bertleff brachte mit zwei Hits – einer davon ein Bases Loaded Double – insgesamt fünf Runner heim und trug damit maßgeblich zum 7:3 der Lawnmowers bei. Das spielbeendende Highlight unter dem Titel „Rene Szeywerth zwischen Genie und Wahnsinn“ möchten wir auch noch ganz besonders hervorheben. Zwei Outs, Bases Loaded, zwei Strikes. Ravens Rightfielder Rotter entschließt sich zur Überraschung vieler zu einem Bunt, der knapp außerhalb der 3rd Base Line entlang rollt. Catcher Szeywerth schaltet blitzschnell, schneller als jeder andere. Der Ball droht ins Feld zu rollen, womit die Runner die Chance gehabt hätten weiter vor zu rücken. Doch der Catcher der Mowers braust heran, holt mit dem rechten Fuß aus und kickt den Ball weit ins Foul Territory, wodurch der Bunt sofort zum Foulbunt wird und das spielbeendende Strike Out gecallt wird.  Manch einer hat bis jetzt wahrscheinlich noch gar nicht mitbekommen, was das eigentlich für eine geniale – wenn auch nervenaufreibende – Aktion war!

Cyclones vs. Ravens
Eine zunächst recht ausgeglichene Partie, die Umpire Lang trotz zwischendurch strömendem Regen einfach durchspielen ließ. Just als er eine Unterbrechung andachte hörte es zu regnen auf. Nach drei Innings gingen den Ravens jedoch die Pitcher etwas aus und die schlagfreudigen Cyclones konnten wiederholt punkten. Die Lawnmowers waren also gewarnt, dass das zweite Spiel des Tages nicht leichter werden würde.

Lawnmowers vs. Cyclones
Gegen die Cyclones begannen die Lawnmowers besser als gegen die Ravens. Gleich zu Beginn konnten die Mowers in Führung gehen, diese hielt bis ins dritte Inning. Die Cyclones Batter schlugen gut und weit gegen Mowers Pitcher Clemens Hlawaty, doch das Feld hinter ihm spielte gut mit. Gegen Ende schlichen sich ein paar Fehler ein, auch der Versuch mit Lionel Mace als Pinch Hitter beim Stand von 6:8 für die Cyclones und zwei Mowers auf Base, den Rückstand zu egalisieren scheiterte. Obwohl die Lawnmowers nochmals ausgleichen konnten, hatten die Cyclones den längeren Atem und konnten das Spiel schlussendlich mit 11:8 für sich entscheiden. Somit mussten die Lawnmowers erstmals in dieser Saison Tulln mit einer Niederlage verlassen.

Interview mit Thomas Bertleff „Mower oft the Day“ nach dem Spiel gegen die Ravens:
I: Thomas Bertleff, Man of the Match gegen die Ravens, was sagst du selbst zu deiner Schlagleistung?
B: Absolut top! ich bin sehr glücklich, dass es heute so gut funktioniert hat (der Spieler wirkt sehr selbstbewusst und professionell). Ich war etwas enttäuscht als der erste Pitcher verletzt raus musste, da mir dieser sehr gut gelegen ist, aber Gott sei Dank konnte ich auch beim zweiten alles raus hauen.
I: Du hast im Center Field auch stark gespielt, bis auf einen Ball, der am Ende vorbeigeflogen ist, alles gefangen. Was war denn da los?
B: Bei den ersten beiden Bällen hatte ich leichtes Spiel, da diese sehr hoch waren. Beim dritten wurde ich dann ein bisschen gefordert und…ähm…war leider knapp dran, konnte man nichts machen….Entglitten war das Wort, was ich gesucht habe. Er ist mir entglitten.
I: Noch Meinungen zu Rene Szeywerth bei seinem Catcherdebüt?
B: Rene ist einfach die Baseballikone schlechthin, es wird ein schwarzer Tag in der Geschichte  des Baseball sein, wenn der mal aufhört, kann ich nur sagen.Ein Lionel ist nicht zu ersetzen…