No-Hitter beim zweiten Sweep der Saison

(Bericht: rs, Interviews: ch)

Nach fast dreiwöchiger Pause ging es für die Lawnmowers wieder ans Werk – zum ersten Mal in dieser Saison in Wien und endlich in den lang ersehnten, neuen Dressen. Die Gegner waren alte Bekannte: Die Vienna Cyclones und die zweite Mannschaft der Vienna Bucks.

Cyclones @ Lawnmowers

Starting Lineup: Hlawaty (2B) – Mace (LF) – Bertleff (CF) – Schroll (1B) – Pratscher (3B) – Ackerl (SS) – Chrastka (DH) – Szeywerth (RF) – Sutanto (C)

Das erste Spiel, das die ‚Mowers als Heimteam absolvierten, begann für Starter Thorsten Brei und die Defensive hinter ihm nicht unbedingt nach Plan: Einige Walks und Unsicherheiten im Infield führten zu zwei Runs der Cyclones, nachdem es nach einem schönen Double Play bereits so ausgesehen hatte, als ob die Gefahr gebannt worden sei. Im zweiten Inning drohte sich Schlimmeres anzubahnen, als die Gäste zu einer Bases-Loaded-Situation bei keinem Out kamen. Ein Forceout auf Home nach einem Wurf des gut mitdenkenden Third Baseman Peter Pratscher und Flyouts ins Rightfield und Centerfield entschärften aber die brenzlige Lage.
In der Offensive mussten die Lawnmowers zunächst gegen Starter Kervin Castillo antreten, der in Tulln zuletzt als Sieger vom Platz gegangen war. Im ersten Inning konnte man prompt einen Run aufholen, eine aussichtsreiche Situation mit Runnern auf zweiter und dritter Base wurde aber leichtfertig vergeben. Besser ging es dann gegen den im zweiten Inning eingewechselten Jose Gutierrez: Mit präzise platzierten Schlägen und gutem Baserunning erzielte die Offensive der Lawnmowers Run um Run und brachte das Spiel unter Kontrolle. Ein besonderes Kunststück gelang Lionel Mace, der im Leftfield sein Comeback feierte, mit einem sogenannten "Butcher Boy"-Play [1].
Die Cyclones, die das Spiel in Tulln v.a. aufgrund vieler harter Hits gewonnen hatten, hatten an diesem Tag nur einen Schlag dieser Sorte: Ein weit geschlagener Ball, den Centerfielder Thomas Bertleff erst am Softballfeld aufklauben konnte, brachte für die Cyclones zwei Runs nach Hause. Insgesamt konnten die Gäste aufgrund des soliden Pitchings von Lawnmowers-Starter Brei und Reliever Peter Pratscher lediglich fünf Runs erzielen, die bei etwas besserem Defensivspiel auch zu verhindern gewesen wären.
Am Ende feierten die Lawnmowers einen klaren Sieg von 15-5 nach Mercy Rule und damit eine Revanche für die Niederlage in Tulln.

Lawnmowers @ Bucks 2
Starting Lineup: Hlawaty (2B) – Mace (LF) – Bertleff (CF) – Schroll (1B) – Ackerl (SS) – von Ameln (C) – Sutanto (RF) – Bittmann (3B) – Pratscher (P)

In der zweiten Partie, die von DJ Dawid Krawetkowski musikalisch untermalt wurde, ließen die Lawnmowers nie Zweifel am Spielausgang aufkommen. Schöne Schläge, aggressives Baserunning und gnadenloses Ausnutzen von Unsicherheiten in der Bucks Defensive führten dazu, dass man konstant Runs aufs Scoreboard brachte. Einen besonders guten Tag am Schlagmal hatte Catcher Luca von Ameln, der mit einem Double und einem Triple gleich zwei Hits für Extra Bases erzielte. Als Baserunner gelang es ihm außerdem, die Bucks-Defensive heillos zu verwirren: Nach einem Wild Pitch lief er von der zweiten Base Richtung dritter Base, nur bewegte sich Didi Ackerl von dort keinen Millimeter weg. Die Chance auf ein einfaches Runout konnten die Bucks nicht wahrnehmen – am Ende stand der Mowers-Catcher wieder auf der zweiten Base, während Shortstop Ackerl doch noch den Weg zur Homebase gefunden hatte.
Für eine zweite Kuriosität sorgte Philip Sutanto, der abseits der gewohnten Catcher-Position zum Einsatz kam: Durch einen aggressiven Slide in die zweite Base hinein zerstörte er ebendiese.
Ihrerseits hatten die Bucks in der Offensive nichts zu melden. Für die Wiener, die ohne ihren stärksten Hitter, Thomas Hable, angetreten waren, konnte im ersten At-Bat Leadoff-Hitter Greg Gaines beinahe ein Infield-Single erlaufen – so nahe kamen die Bucks einem Hit aber nie wieder. Starter Peter Pratscher und Reliever Clemens Hlawaty dominierten die Schlagmänner der Bucks, ließen keinen einzigen Hit zu und konnten damit einen sogennannten Combined-No-Hitter erpitchen. Pitcher Clemens Hlawaty sorgte auch für das Highlight der Defensive: Mit akrobatischem Einsatz erhechtete er einen geschlagenen Ball, der nur langsam vom dabei gebrochenen Holzschläger des Bucks-Schlagmanns weggesprungen war. Das zweite Out im selben Spielzug vollendete er gleich selbst auf der zweiten Base, wo einer der seltenen Bucks-Baserunner weggestartet war, vertrauend darauf, daß der Ball nicht gefangen wird.
Am Ende gewannen die Lawnmowers auch die zweite Partie mit 13:0 nach Mercy Rule.

(Disclaimer: Verzerrtes Erinnern, Gedächtnislücken, usw nicht ausgeschlossen – eine Ausrede hätt ich auch schon parat: Franzbranntwein https://www.youtube.com/watch?v=0kG5bIFmkog)

Interview mit Peter:
I: Herr Pratscher, heute zwei Spiele gehabt. Beide klar gewonnen und ihre Pitcher Leistung war sensationell! Im 2ten Spiel sogar ein „No Hitter“. Was sagen Sie dazu?
P: Da kann ich Ihnen nur zustimmen!
I: Man sieht, man hat im Wintertraining gute Arbeit geleistet und gut trainiert, oder?
P: Auf jeden Fall. Das Wintertraining hat’s voll gebracht. Aber das wichtigste war gestern ein paar Bier zu trinken, um 2 in der Früh schlafen zu gehen und leicht übernächtig zum Spiel zu kommen. Das ist das Beste und kann ich jedem nur empfehlen.
I: Waren heute die Lawnmowers zu stark oder die Gegner einfach zu schwach?
P: Die Lawnmowers waren heute eindeutig zu stark.
I: Jetzt geht’s dann Schlag auf Schlag. Am Donnerstag gleich wieder ein Match und dann am 14ten der mit Freuden erwartete Blue Generation Day. Was erwarten Sie von den Spielen.
P: Naja mit Siegen der Mowers. Wir sind ein Team, das mit der Spielpraxis immer stärkerwird. Und je öfter wir spielen, desto besser werden wir.

Interview mit Lionel:
I: Lionel, Sie haben heute ihr Comeback für die Lawnmowers gegeben. Dazu gleich mit den neuen Dressen. Was sagen Sie dazu?
L: Die Dressen waren sicher nicht das besondere am Comeback, all zu viel hatte ich auch nicht zu tun im Leftfield, aber es war schön wieder am Feld stehen zu dürfen.
I: Die neuen Trikots der Mowers sind gut angekommen, es kursieren sogar Gerüchte, die behaupten die Lawnmowers hätten nur wegen den neuen Dressen gewonnen. Was sagenSie zu dieser Theorie?
L: Ja das hab ich auch schon gehört. Aber das ist nur eine Verschwörungstheorie, weil eigentlich sind wir ur super und das die Rivalen unseren Erfolg auf die neue Uniform schieben wollen, ist eigentlich eine  Frechheit.
I: Was sagen Sie zu den heutigen Matches? Gute Leistung und verdient gewonnen?
L: Ja richtig, da kann man nichts mehr hinzufügen.
I: Waren heute die Mowers zu stark oder die Gegner zu schwach?
L: Prinzipiell immer die Lawnmowers zu stark.

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[1] butcher boy
   A strategy where the hitter first shows he intends to bunt, pulls back the bat when the pitcher begins the delivery, and takes a quick swing at the pitch. Generally used by weaker hitters such as pitchers. Greg Maddux was known for employing this tactic effectively in the early part of his career with the Chicago Cubs and Atlanta Braves. (Wikipedias "Glossary of baseball")Lionel der Butcher Boy