(Anm. d. Hrsg: Spielbericht und Interview sind nicht zuletzt aufgrund ihrer sprachlichen Ausformulierung von solch poetischer Schönheit, dass ich mich dazu entschlossen habe, diese ohne jegliche Editierung oder Lektorierung wie eingereicht zu veröffentlichen…)
(Bericht von lm)
Am Samstag fand die Regenbogenparade in der Wiener Innenstadt statt. Mindestens genauso tolerant, wie deren Teilnehmer, verhielten sich die drei Teams, die im Wiener Prater an diesem witterungsverwirrten Tag aufeinander trafen. Sowohl die Lawnmowers, als auch deren Gegner, die Cyclones und Bulldogs gewannen und verloren je ein Spiel, was so gesehen eine sehr faire Geste ist und wahrlich sportlich und charakterstark aller beteiligten Spieler war.
Lawnmowers vs. Cyclones
Es war das letzte Aufeinandertreffen dieser beiden Teams im Grunddurchgang der Landesliga A, ein Spiel auf Augenhöhe, zumindest Anfangs. Wie üblich glänzte Starting Pitcher Thorsten Brei nicht nur Aufgrund seiner immer säuberlich polierten Kuppel, sondern auch mit seinem gewohnt guten pitching. Doch die Cyclones Offensive war zu stark und schmetterte die Bälle der Mowers Defensive nur so um die Ohren. Marco Prusa, der zuletzt noch souverän Short Stop Legende Didi Ackerl ersetzte, patzte gleich dreimal beim aufnehmen des Balles, wodurch sich das darauffolgende Play nicht mehr ausging. Catcher Philipp Sutanto riskierte oftmals zu viel mit Würfen auf die Bases und setzte diese oft weit an Freund und Feind vorbei, wodurch die Cyclones punkten konnten. Left Fielder Lionel Mace findet nach seiner Schulterverletzung immer noch nicht wirklich in die Saison und beendet auch das dritte Spiel in Serie ohne einem Hit, hinzu kommt auch eine ungewohnte Unsicherheit im Feld bei einem schwierigen Flyball, den er in Top Form sicher gehabt hätte. Zu dem allen kam auch noch Pech hinzu. Zum Beispiel verhinderte die Second Base ein Double Play, in dem sie einen leichten geschlagenen Groundball unglücklich abfälschte und und und… Es war zermürbend. Doch es gab auch positives: DH Andreas Charstka toppte sich selbst nach seinem letztwöchigen Double an diesen Samstag mit einem Triple. Auch sonst gab es einige schöne Schläge der Mowers, die leider oft von den Cyclones Outfieldern herunter gepflückt wurden. Endergebnis: 11:4
Lawnmowers vs. Bulldogs
Im zweiten Spiel des Tages wollten sich die Lawnmowers bei den Bulldogs für die Niederlage am Blue Generation Day revanchieren. Der junge Pitcher der Bulldogs Mario Schadler machte am Mount durchaus gute Figur und pitchte konstant, doch die Mowers Offensive ließ ihm keine Chance. Viele Hits unter anderem von Clemens Hlawaty, Michael Bittmann und dem eingewechselten Luca von Ameln, dazu noch Eigenfehler der gegnerischen Defensive lenkten das Spiel eindeutig zu Gunsten der Blau-gold-weißen, die am Ende mit einem Score von 19:5 den Platz Richtung Dusche verließen. Noch dazu zu sagen: Ganz stark am Mound war an diesem Samstag Peter Pratscher, welcher von Woche zu Woche seine Pitchingleistung steigern konnte und sich in diesem Jahr schon einen Fixplatz in den Planungen von Manager Hadmar Lang und seinem Co Chris Neumann gesichert hat, was gut ist, da nächste Woche Nummer 1 Pitcher Thorsten Brei fehlt und mit Pratscher neben Clemens Hlawaty ein zweiter Stammpitcher den Lawnmowers zu Verfügung steht. Leider ereigneten sich abseits des Spielfeldes auch unschöne Szenen. Die Outfielder Thomas Bertleff und Lionel Mace lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch mit Ersatzspielerin Petra Goldova und First Base Routinier Alexander Schroll. Zum Glück wurde niemand verletzt, außer vielleicht ein paar Gefühle. Auslöser war eine Unstimmigkeit über das Existieren der Phrase: „die Deinigen“. Präsident Michel Fleck, der in diesem Spiel übrigens sein Saisondebüt auf dem Feld gab, wollte den Disput nicht groß kommentieren: „Wir werden die Sache Vereinsintern klären“. Dass sich die Outfieldspieler, die sich nach diesem Streit diskriminiert und als dumm verleugnet fühlen, nun Abspalten wollen und einen eigenen Verein aufmachen, konnte bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung gebracht werden.
Anschließend lud der Vienna Lawnmowers Baseballclub noch zu einer professionellen Pressekonferenz in der Luftburg im Wiener Prater mit Vereinseigenen Kuchenbuffet für alle Gäste und Journalisten ein, um die sportlichen Aspekte des Tages zu kommentieren. Manager Hadmar Lang und Left Fielder Lionel Mace nehmen es stellvertretend für das ganze Team mit einer Horde an Sportjournalisten auf:
Journalisten: 1.Frage, Heute haben die Lawnmowers ihr letztes Spiel gegen die Cyclones bestritten und die Revanche gegen die Bulldogs gehabt. Gegen die Cyclones haben die Mowers 2 mal gewonnen, aber auch 2 Niederlagen einstecken müssen. Kann man sagen, dass die Mannschaften gleich stark sind?
Hadmar Lang: Das könnte man unter Berücksichtigung aller Umstände und Erwägungen, wenn man wirklich tief drüber nachdenkt und die Schlagstärke der Teams miteinbezieht sowie das Feldspiel, das Pitching und das Catching sagen, aber man würde nicht recht haben.
Journalisten: Herr Mace, was sagen sie dazu?
Lionel Mace: Ja.
Journalisten: Also haben sich die Lawnmowers unter ihrem Wert geschlagen?
Hadmar Lang: Das lass ich mir so nicht in den Mund legen!!
Journalisten: Das erste Match klar verloren, das zweite klar gewonnen. Wie ist dieser Leistungsunterschied zu erklären?
Hadmar Lang: Der Unterschied ist im Wesentlichen an der Spielstärke der Gegner gelegen und das es im ersten Spiel einfach blöd gelaufen ist.
Journalusten: Im zweiten Spiel haben die Mowers dann so richtig aufgedreht und dem Gegner keine Chance lassen oder Herr Mace?
Lionel Mace: Dem stimme ich zu!
Kellner: Sodala, amoi Topfnstrudl mit Vanillesoß?
Thomas Bertleff: Ja, bitte!
Kellner: Bitte sehr, lassn Sie sichs schmeckn!
Journalisten: Leider heute, aus Ihrer Sicht, ein Error. Was war da los?
Lionel Mace: Das will ich nicht kommentieren.
Journalisten: Der Flugball kam genau auf Sie zu, Sie sind zurückgegangen und haben deshalb den Ball nicht gefangen.
Lionel Mace: Ja leider, aber auch die besten Spiele machen einmal im Leben einen Fehler…
Journalisten: Ist damit der „Gold Glove“ in weite Ferne gerückt?
Lionel Mace: Das sowieso ja.
Journalisten: Nächste Woche ist Thorsten Brei auf Urlaub, quasi ein unerlaubtes Fernbleiben. Herr Manager, wie wird da die Line Up ausschauen?
Hadmar Lang: Das unerlaubte Fehlen von Herrn Brei wird natürlich strengstens sanktioniert werden, aber die Line Up wird vermutlich wieder aus 9 bis 10 Spielern bestehen. Ich habe nicht vor große Veränderungen vor zu nehmen, aber es könnte passieren, dass der Lionel pitcht.
Journalisten: Man munkelt auch, dass Bertleff sein Pitcherdebut gibtß (Thoma Bertleff fällt vor Schreck der Topfenstrudel aus dem Gesicht.)
Hadmar Lang: Dieses Gerücht ist absolut haltlos, daran ist nichts dran. Das weise ich auf das strengste von mir!!!
Lionel Mace: Gibt’s noch Sachertorte?
Ende der Pressekonferenz.Verdammt..