Das war der Grunddurchgang 2015…

UPDATE: Lionels Saisonrückblick nunmehr in voller Länge!

Die Lawnmowers blicken zurück auf die letzte Saison vor dem großen Jubiläumsjahr 2016, wo sich der Tag zum 20. Mal jährt, an dem ein aufstrebender Haufen sportbegeisterter, junger Athleten und deren Mitläufer beschlossen einen neuen Baseballverein aus dem Boden zu stampfen.

Am 11.4.2015 fuhren die Erben und Nachkommen der damaligen Helden und der Didi nach Stockerau, um am Springtournament in die 19.Saison der Vienna Lawnmowers zu starten. Dafür, dass sie die einzigen Landesligisten am Turnier waren, schlugen sich die Wiener nicht schlecht. Am Ende reichte es für einen 5.Platz. Doch die Sorgen der Mowers waren zu Anfang des Sportjahres groß. Chefcoach Hadmar Lang und seinem frischen Neo-Assistent Chris Neumann standen zu Saisonbeginn nur wenige Spieler zu Verfügung. Jasper Friesel fiel erst mit gebrochenen Schlüsselbein und anschließend für die gesamte Spielzeit aus, Catcher Philipp Sutanto und Left Fielder Lionel Mace hinderten jeweils Schulterverletzungen am trainieren und spielen, Präsident Michel Fleck hatte in seinem ersten Jahr als Liesinger Schuldirektor wenig Einsätze und Trainingsanwesenheit angekündigt und nicht zuletzt die legendäre blaue Ratsche der Vorsaison war über dem Winter von der Bildfläche verschwunden.

Nach einem weiteren Testspiel in Schrems gegen die Zwettler Originals ging dann auch schon die Landesliga los. Die Mowers matchten sich 2015 auch wieder in der Division A gegen die Bulldogs, Cyclones und Bucks aus Wien, sowie die Traiskirchen Grasshoppers und die Tullner Ravens. Gleich am ersten Spieltag setzte es einen Dämpfer in die Euphorie der guten Vorbereitungsspiele. Die Mowers verloren beide Spiele zum Auftakt und fanden sich gleich mal am Ende der Tabelle wieder. Als wäre das nicht schlimm genug, sprengte Peter Pratscher seinen Hosenstall, es wollte nichts funktionieren. Die Tiefschläge steckten die Mowers nur schlecht weg. Doch Hadmar Lang zeigte mal wieder, warum er der Chef ist. Er gab den Spielern Mut und entwickelte eine neue Floskel, um auch ein Strike Out positiv sehen zu können: „Gut im Count gearbeitet!“. Diese Worte sind mittlerweile legendär.

Es half, die Mowers konnten wieder gewinnen. Nach dem zweiten Spieltag, der Tag an dem Rene Szeywerth seine Hose vergaß, man erinnert sich dunkel, stand alles wieder auf Anfang. Auch war es der Spieltag, an dem Lionel Mace als Pinchhitter in die Saison 2015 einstieg, und das gar nicht mal so gut. In diesem Moment ahnte noch niemand, dass dies das erste seiner 18 Strikeouts in dieser Spielzeit werden sollte, und damit Ligabestwert.

Durchwachsen ging es weiter. Doch dann wuchs einer über sich hinaus: Thomas Bertleff setzte einen Hit nach den anderen und überbot sich dabei mehrmals selbst. Wirklich großes Kino – das pushte das Team. Rene Szeywerth debütierte selbstbewusst als Catcher und zeigte, dass er auch fußballerisch begabt zu sein scheint. In der Offensive folgten andere dem „Bertl“ seinem Beispiel. Am erfreulichsten Rookie Luca von Ameln, der in nur einem Jahr zu einem unersetzbaren Teil des Kaders wurde.

Ende Mai war es dann endlich soweit, die Lawnmowers wurden verjüngt. Zumindest designtechnisch. In neuen Trikots und selbstbewussten Auftreten betraten die Spieler nun in blau-golden (manche sagen ja: „Das ist doch nur Gelb oder?“, aber das stimmt nicht) das Spielfeld. Philipp Sutanto betrat das Spielfeld sogar zu selbstbewusst und zerstörte gleich mal die 2nd Base. Es war brutal. Peter Pratscher und Clemens Hlawaty, die in diesem Spiel für die Wiener am Mound standen, ließen Sutantos Eskapaden und vandalistische Absichten kalt, und so kam es zu dem unvergessenen No-Hitter-13:0 Sieg im kleinen Wiener Derby gegen die Bucks.
Doch es kam noch besser. Zwei Arbeitssiege gegen die Tabellennachbarn aus Traiskirchen und Lateinamerika – damit war der Fehlstart wieder gut gemacht. Die Vienna Lawnmowers waren auf Tabellenplatz 2 und damit auf einem Final Four Startplatz.

Phu, in der Saison war ganz schön viel los. Lassen wir das Gelesene mal Revue passieren.

Am 15.Juni lud der Vienna Lawnmowers Baseballclub erstmals zum Blue Generation Day in die Freudenau um Freunde, Familie und Sponsoren am Ligaalltag teilhaben zu lassen. Ca. 100 Besucher kamen, trotz Regen in den Gelsenkessel im Wiener Prater und sahen einen verdienten Sieg gegen den Tabellenführer aus Traiskirchen. Hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=JeKRiJX9g3w Die Veranstaltung erhielt Zuspruch. Präsident Michel Fleck euphorisch im Interview: „Jedes Jahr mach´ma einen. Ich bin dabei!“. Anbei noch mal ein herzliches Dankeschön an DJ Dan Rudl für die Musik, Dokumentarfilmer Andreas Chrastka für die Arbeit, den Tag in Ton und Bild festzuhalten und die Vienna Homerunners für das Catering.

In weiterer Folge starteten die Lawnmowers eine Splitserie und steigerten damit die Spannung, ob man das Ziel Final Four erreichen könne. Die Cyclones und Ravens saßen im Nacken und auch die Bulldogs holten Sieg um Sieg auf. Dies veranlasste den Manager und einige seiner Schützlinge, gegenüber der beunruhigten Fangemeinschaft und den Sponsorenvertretern in einer Presskonferenz Erklärungen über die zittrige Situation in der Landesliga abzugeben. Es war übrigens die erste Pressekonferenz der Vereinsgeschichte und sie war voller Missverständnisse. Thomas Bertleff wurde in den Medien danach sogar als Pitcher gehandelt!

Die Mannschaft antwortete auf diese Spekulationen klar mit zwei Siegen und einer sicheren Defensive. Die Sponsoren waren beruhigt und dann noch was: Das Comeback des Jahres, die Ratsche war wieder da! Nerven und Gehör wurden dadurch die letzten beiden Spieltage genauso misshandelt, wie es sich in einem Mowersdugout auch gehört.

In Österreich ist mittlerweile Hochsommer, Temperaturen über 35 Grad und eine Hitzewelle regieren das Land und die Lawnmowers über Tabellenplatz Nummer 2 – und das amtlich. Nach einer kräfteraubenden  Schlacht gegen die Hoppers und einem Zittersieg über die Ravens konnten sich die Mowers endlich als Final Four Teilnehmer betiteln.

Mit zwei Siegen zum Abschluss des Grunddurchgangs in Tulln feierte die Mannschaft bei einer Grillerei die Leistung der vergangenen 4 Monate.

Die Mannschaft ist im Jahr 2015 stark zusammen gerückt. Der Teamgeist ist einzigartig und die Stimmung könnte besser nicht sein. In diesem Jahr ist viel weiter gegangen, sportlich, menschlich, finanziell. Neue Sponsoren wurden gewonnen, neue Trainingsmethoden und Abläufe wurden entwickelt und umgesetzt. Die Marke Lawnmowers hinterließ im Internet Spuren und zeigte Präsenz (Das Lawnmowerswörterbuch wurde in den Sozialen Netzwerken sogar in Baseball Deutschland mehrmals geteilt.). Die Homepage wurde regelmäßig mit Artikeln, Zusammenfassungen und – neu seit dieser Saison – auch mit Interviews auf dem neuesten Stand gehalten. Neue Phrasen und Erinnerungen wurden geschaffen. Ein "E3" beispielsweise wird nie wieder das sein, was es mal war.

Jetzt stehen für die Lawnmowers noch zwei harte Testspiele auf dem Programm, bevor es Mitte September zur Final Four Vorbereitung ins Waldviertel geht.