Ein Interviewdreier live aus dem Sass, das wird ein Spaß 😛 Die Elite der U50 gibt sich diesmal die Ehre und hat sich dankenswerterweise dazu bereit erklärt den Fragen der Homepage zu stellen. Michael Bittmann, Petra Goldova und Didi Ackerl im Gespräch, viel Spaß beim lesen.
Michael, wir befinden uns im letzten Drittel der Hallensaison. Als ausgebildeter Übungsleiter: Worauf gilt es jetzt noch den Fokus zu setzten?
Michael: „Der Haufen schlägt sich gut und die Trainingsbereitschaft wächst von Woche zu Woche. Leider haben uns unnötige Feiertage und Schulferien ein wenig aus dem Rhythmus geworfen darum gilt es jetzt Gas zu geben und die letzten Termine voll zu nutzen. Das Hallentraining 2018/2019 stand ganz im Focus Pitcher. Einige Spiele konnten wir letzte Saison nicht für uns entscheiden, weil uns eindeutig die Pitcher gefehlt haben, das soll jetzt ganz anders werden. Darum haben wir ein Fossil beauftragt uns seine Geheimnisse am Mound preiszugeben und uns zu gefürchteten Pitchern auszubilden. Didi Ackman begann seine Karriere damals mit dem legendären Babe Ruth und ist als Pitcher-Trainer eine Koryphäe am Platz. Absolut alle werden als Starpitcher ausgebildet. Sogar lang verblasste Fleck auf der Line-up holen wieder den Wurfarm hervor und erinnern sich an Fastballs und Strikezonen. Apropos Strikezone: Eine Überraschung und Geheimwaffe wird Rene Szeywerth [sprich: zeiwat]. Die Strikzone Weichboden ist für ihn mittlerweile ein Kinderspiel, er trifft quasi „blind“ die Kanten und spielt mit dem Batter. Er packt Bomben aus die unfangbar für jeden Catcher sind. Jetzt, kurz bevor wir die Hallenschuhe wieder an den Nagel hängen, festigen wir die Grundkenntnisse für Baseball. Werfen, fangen, Landhockey. Ziel ist es so viele Bälle wie möglich zu werfen, das erhöht die Fangquote. Für manche Spieler wurde auch angedacht mehrere Bälle auf einmal zu werfen, um höhere Fangergebnisse zu erzielen. Wichtig wird noch den Spielern zu erklären, dass sie sich am Feld nicht nach jedem fallengelassenen Ball auf den Boden setzen müssen bzw. beginnen den Kreis der Schande in der Freudenau zu suchen. Wir haben also noch eine Menge zu tun und freuen uns auf jeden verdammten Samstag.“
Petra, Hallentraining 2018/19, wer war am fleißigsten deiner Meinung nach und warum?
Petra: „Als fleißigsten empfand ich im Wintertraining den Michael. Fast immer anwesend, ehrgeizig und bemüht um noch besser zu werden, um auch ein bisschen dem alter zu trotzen 😉 . Als Trainer hat er uns versucht zu motivieren und uns technisch zu verbessern.“
Didi, wieder neigt sich ein Wintertraining dem Ende zu und damit die Hockeysaison. Nach dem wir uns in vielen Jahren von Fußball-Stockis zu Semi-Prohaskas gewandelt haben, ist dieser Prozess nun auch schon beim Hockey sehr fortgeschritten. Welche Sportart wird uns über zukünftige Winter bei Laune halten um den Baseball Entzug trotzen zu können?
Didi: „Es ist echt erstaunlich, wie sehr sich die Mannschaft in den letzten Jahrzehnten bei diversen populären Hallensportarten verbessern konnte. Ich erinnere mich noch gut an unsere ersten zarten Versuche beim „Matten-Spiel“ oder „Brett-Spiel“ in den 90er Jahren. Das war damals kaum anzusehen: Jeder rannte ohne Plan herum, von Spielfinesse und taktischen Gustostückerl keine Spur. Dann, kaum drei Winter später, konnte man schon einzelne gelungene Spielzüge erkennen. Würde jetzt „Matten-Spiel“ oder „Brett-Spiel“ olympisch werden (IOC, bitte spitzt die Ohren), hätten wir gute Chancen eine Medaille zu erringen. Und ja, auch beim Fußball konnten enorme Fortschritte gemacht werden. Dies kann auch statistisch belegt werden: Von Jahr zu Jahr gab es dabei weniger Verletzte! Eine signifikante Verbesserung gab es dabei mit dem Abgang von Thorsten B.. Sowas wie ein Freistoß, bei dem man mit dem Haxn am Türstock hängen bleibt, hat es seither nicht mehr gegeben. Aber wir versuchten uns auch beim Basketball, sowie an einer Art Mischung aus Volleyball und Baseball und zuletzt an Hallenhockey. Für die Zukunft wäre die logische Weiterentwicklung somit die Sportart „Mattenbrettbasketfußhockeyball“. Vielleicht könnten wir Hadmar L. dazu gewinnen ein Regelwerk dafür zu erstellen. Dieses wäre dann ähnlich komplizziert wie das von Baseball (ohne Infield-Fly-Rule). Vielleicht schärft das auch unsere Sinne und trainiert unser Hirn.“
Mike, Die Landesliga ist dieses Jahr so stark wie nie, wie wird sich unser Team schlagen, wo liegen die Stärken/Qualitäten der Lawnmowers gegenüber vieler Gegner und was kannst du persönlich zum Erfolg beitragen?
Michael: „Ja die Landesliga wird nicht leichter, aber die Lawnmowers haben eine unglaubliche Stärke, die auch gleichzeitig ihre Schwäche ist: Erfahrung! Die Spieler wissen wie man siegt und worauf es bei einem Spiel ankommt. Leider sind manche schon so alt, dass heile Knochen als primäres Ziel am Ende des 7 Innings steht. Junge hungrige Spieler stehen den Lawnmowers gegenüber, die vor Kraft und Siegeshunger strotzen, darum setzen wir dieses Jahr auf Superkräfte. Ein Team aus Superhelden mit einzigartigen Fähigkeiten hat sich in den letzten Jahren gebildet und auf die gilt es den Focus zu setzen.
- Mittlerweile wurden, aus strategischen Gründen, die obersten Kreise der Baseballleitung infiltriert und Herr Dr. Schroll mit der Renovierung der Freudenau beauftragt. Wir sind davon überzeugt, dass der Platz zu unseren Gunsten verbessert wurde und wir uns auf einige Spezialeffekte freuen dürfen, die uns viele Siege bescheren.
- Große Hoffnung liegt auch auf unserem Partytiger Peter, der nach 9 Monatiger Verletzungspause jetzt hoffentlich wieder zu saufen beginnt und mit entsprechendem Restalkohol am Platz sein Bestes geben wird.
- Bei Luca sind wir uns sicher, dass er in der nächsten Saison mit neuem Material beim at Bat glänzen wird. Die Übungsstunden mit einem neuen Schläger sind schon unzählbar und er klettert unaufhaltbar die Weltrangliste nach oben.
- Rene und Alex S. testen schon seit Monaten den richtigen Einsatz der Schmiermitteln Franzbranntwein und Sonnencreme. Getestet wird an Faktor, Viskosität und Alkoholgehalt. Auf eine Demonstration dürfen wir uns freuen…
- Der junge Kilian entwickelt sich prächtig und wird den Lawnmowers noch viel Freude bereiten. Seine Herkunft kann er dank unmenschlicher Stärke und begnadeter Beweglichkeit nicht verbergen. Seine Stärken: Armkreisen und Dehnen.
- Gewinnen werden wir die Saison aber am Dienstplan. Wenn Clemens und Goldglove Hackl die richtigen Verantwortlichen schmieren, steht einem Sieg nichts mehr im Wege.
- Ich persönlich werde mich auch in dieser Saison nicht zurückhalten und vollen Einsatz zeigen. Einerseits als Coach, denn mittlerweile gibt es kein Video im Internetz mehr, dass ich nicht studiert habe und keinen Kurs der unbesucht blieb, um mein Baseballwissen zu perfektionieren. Und andererseits als Spieler, denn einige Homeruns sind noch ungeschlagen.“
Vorfreude auch bei dir, Petra? Was sind deine Erwartungen an dich?
Petra: „Ich freu mich schon sehr auf die neue Saison. Es wird sicherlich nicht leicht, Gegner sind stark, aber das sind wir als Team auch. In meinem Alter bin ich schon mal froh, dass ich keine Schmerzen, Abnützungen und der gleichen habe. Ich bin top fit, fühle mich stark und möchte diese Saison mehr am Platz stehen, mehr schlagen und die Bases erreichen. Letzte Saison hat es auch schon mal geklappt. Da möchte ich anknüpfen.“
Keine Schmerzen und Abnützungen auch bei dir Didi. Dieses Jahr könntest du, wenn alles gut geht *auf holz klopf klopf* dein 250. Ligaspiel absolvieren. Macht so etwas stolz oder fühlt man sich alt? Wirst du für diesen Anlass etwas besonderes vorbereiten?
Didi: „Ehrlich gesagt verstehe ich die Frage nicht. Sollte irgendwas an der Zahl „250“ besonders sein? Es wird sich bei meinem 500sten Ligaspiel eine gewisse Sentimentalität und beim 1000sten eine gewisse Senilität einstellen, aber prinzipiell bin ich an solchen Zahlen und Meilensteinen nicht sonderlich interessiert.
Stolz bin ich darauf, dass ich dazu beitragen konnte den Verein seit der Gründung bis heute zu erhalten. Für einen kleinen Verein ist es nicht selbstverständlich, wenn dies über 23 Jahre gelingt.
Dass ich nach all den Jahren noch aktiv in der Landesliga Baseball spielen kann finde ich wunderbar! Was mir allerdings auffällt ist, dass die jüngeren von Jahr zu Jahr immer flinker werden! Woran das liegt, weiß ich nicht.“
Michael, Trainingslager 2019 – der Mowqilla ist schon kalt gestellt – schon Vorahnungen wie es wird?
Michael: Das Trainingslager wird legendär. Eventmanager Mace, der uns schon mit vielen Sideevents Freude gemacht hat, verspricht uns ein Wochenende, dass wir nie vergessen werden. So viele Mowers wie noch nie sind dem Aufruf gefolgt und haben sich für den Frühlingsopener gemeldet. Auch Rene, der noch nichts davon weiß, nimmt am 3 tägigen Abenteuer teil. Sport wird Anfang April ganz groß geschrieben. Ob Motorsport, Ballsport, Saufsport, für jeden ist etwas dabei. Lediglich sie Essensfrage wurde noch nicht geklärt. Für manche ist es eine Strategie, die für den Sieg unausweichlich erscheint. Mit vollem Magen ins Kart, oder besser mit knurrendem? Bei Andi wurde ein besonderer Nerv getroffen, endlich macht sich das jahrelange Mustang Übungsfahren bezahlt. Doch muß am neuen Vehicle auch richtig eingefahren werden, darum besser vorher eine halbe Stunde üben. Denn manche Sachen kann man nicht trainieren, die muss man üben. Was für den einen Freud ist für den anderen Leid. Der schöne Bertl macht sich schon im Vorfeld sorgen um seine Knochen und klagt bereits beim Lesen der Vorankündigung „Kartfahren“ mit Schulterschmerzen. Auch bei Marco kommen Erinnerungen von wilden Kinderwagenritten als Baby hervor und darum setzt bei Ihm bereits der Brechreiz ein. Wird also spannend, wie viele Mowers die Zielflagge sehen werden. Nach dem kalten Winter ist die Freude auf Training im Freien bei allen Lawnmowers sehr groß und die Tage bis zum ersten Play Ball rücken näher. Ich freue mich auf eine großartige Saison.
Petra, auch du willst die Zielflagge sehen und hast dich (zögerlich) doch überreden lassen mit zu hatz´n. Wie sieht deine Strategie aus den Burschen und allen voran „Motorsportlegende“ Chrastka den Asphalt unter den Reifen weg zu ziehen?
Petra: „Ich brauche keine Strategie für Go-Kart Rennen. Ich habe gezögert, da ich die Jungs nicht einschüchtern wollte. Ich komme aus eine Motorsport-Familie. Mein Onkel und später auch sein Sohn, waren die besten Motorcrosfahrer in Tschechien, bei mir fliesst quasi Benzin statt Blut in den Adern. Ich werde natürlich am Anfang dem Anderen gewissen Vorsprung gewährleisten, aber am Ende werde ich auch dem Chrastka nur mehr im Rückspiegel, soweit es so etwas beim Kart gibt, sehen und nach hinten winken. 🙂 “
Bleiben wir beim Thema Tschechien…ah ich meine Trainingslager…naja irgendwie aber doch auch Tschechien. Didi, frühere Lawnmowers verbinden mit dem Wort Trainingslager atomatisch Mlade Buky, Zonken, Tatranky-Power oder Ober-Ridic. Kannst du frischere Semster kurz darüber aufklären?
Didi: „Die Trainingslager in den 90ern in Mlade Buky waren immer legendär. Schon alleine der Ort, den Wikipedia als „langgezogener Flecken in Tschechien“ beschreibt war sensationell, ebenso seine Einwohner. Es gab einfach in den paar Tagen hunderte lustige Begebenheiten, an die man sich gerne zurück erinnert.
„Zonken“ war unser Wort für eigentlich alle Arten von Tätigkeiten. Was es genau bedeutete, richtete sich nach der jeweiligen Situation. Wenn einer um 2:00 in der Nacht sein Bier austrank und vom Tisch aufstand und sagte: „I geh‘ zonken“, dann war klar, der geht aufs Klo! Kam er dann nicht wieder war klar, er hatte „schlafen“ gemeint. „Tatrankies“ waren und sind tschechische Schokoladeriegel. Für uns war dies allerdings nicht nur eine Nascherei, sondern wir waren damals fest davon überzeugt, dass sie uns übermenschliche Kraft verliehen, so wie eigentlich alle tschechischen Nahrungsmittel. Franta organisierte einige Freundschaftsspiele gegen lokale Teams, die uns haushoch überlegen waren – deren Spieler aber eigentlich sehr unsportlich (meistens dick) erschienen. Uns war klar: Die tschechischen Nahrungsmittel mussten irgendeinen Stoff beinhalten, der diese Spieler zu solchen Leistungen befähigte – Tatranky-Power war geboren. Ich nehme an, dass dieser Schokoriegel heute auf der Dopingliste steht.
Der „Ober-ridic“ war auch eine lustige Episode. Jeder von uns hatte einen Zettel bei der Rezeption liegen, auf dem man konsumierte Getränke anschreiben lassen konnte. Auf einigen dieser Zettel stand „ridic“, und seltsamerweise füllten sich über die Tage genau diese Zettel mit den meisten Stricherl für Bier! Somit glaubten wir, dass der ridic der ist, der Bier trinkt. Und der, der am meisten davon trank, war für uns natürlich der Ober-Ridic. Bei der Abreise erfuhen wir, dass řidič das tschechische Wort für „Fahrer“ ist. Offenbar wollte der Rezeptionist aus irgendeinem Grund die Zettel der Autofahrer kennzeichnen. Warum genau die Fahrer diejenige waren, die am meisten zonkten, kann wohl nur als Zufall gewertet werden. Ich hoffe, dass die Lawnmowers auch 2019 beim Trainingslager viele lustige Erlebnisse haben werden! Einen Trainingslagerbericht erwarte ich mir auf jeden Fall!“
Noch einmal großes Dankeschön den Dreien für die wirklich unterhaltsamen und umfangreichen Zeilen!