„Congratulations guys, i hope many Baseballteams in Austria and in Landesliga will grow up like the Lawnmowers“, mit ungefähr diesen Wort würdigte eine Spieler der Vienna Cyclones die unglaublich starke Leistung in diesem kleinen Finale und den Werdegang der Mowers in der letzten Saison. Die gesamte Mannschaft hat in diesem Spiel um den dritten Platz der Landesliga Ost 2020 die Erwartungshaltung mehr als nur übertroffen.
Aber der Reihe nach: Freudenau. 27.9.2020. Im genannten Spiel traf man zum dritten Mal diese Saison auf die Cyclones. Nach zwei Niederlagen, wobei eine ja am grünen Tisch zu einen Sieg wurde, wollten die Mowers zeigen, das sie auch sportlich überzeugen können. Teammanager Alex Schroll musste auf Grund von kurzfristigen Ausfällen von Didi Ackerl, Thomas Bertleff, Marco Prusa und Kilian Mace alle Line Up Planungen über den Haufen werfen. So rückte Peter Griffiths, dem zuletzt in Wiener Neustadt ein Einsatz verwehrt blieb, als DH und Dario Krajnovic im Right Field in die Staring Line Up, die somit wie folgt aussah:
#38 Mercer 2B, #22 Hlawaty SS, #1 Mace L. LF, #6 von Ameln C, #7 Schroll 1B, #11 Bittmann 3B, #73 Köhler CF, #4 Krajnovic RF, #56 Griffiths DH; #98 Jelencsits P – Ersatz: #2 Fleck, #15 Szeywerth, #17 Zednik, #24 Bammer
Mit einer ausgeklügelten Pitchingstrategie wollten die Mowers die schlagstarken Gegner im Rahmen halten: Viel durchwechseln und unterschiedliche Typen bedacht einsetzten. Wichtig dabei war, der erste Pitcher musste liefern, damit die Lawnmowers von Anfang an im Spiel bleiben. Das Vertrauen für diese Aufgabe wurde Jelly Jelencsits gegeben, welcher erstmals dieses Jahr als Starting Pitcher fungierte. Und Jelencsits lieferte. Er lieferte zu gut, sodass er gleich sechs Innings pitchte und damit die ausgeklügelte Pitchingstrategie für die Katz´ war. 😛
Die Cyclones brachten mit Wilby Romaro Alvarez jenen Pitcher als Starter, gegen dem die Mowers-Offense vor zwei Wochen einbrach und kaum Mittel fand. Doch an diesem Sonntag war so ziemlich egal, wer da die Bälle Richtung Strike Zone beförderte. Nach einen runlosem ersten Innnig brachten Bittmann, Köhler, Krajnovic (Diese drei Spieler erzielten übrigens 2/3 der Runs ihres Teams!) und Mercer die Lawnmowers in Top 2 mit 4-0 in Front. Die Cyclones konnten zwar sogleich auf 4-1 verkürzen, Jelencsits und seine Defense ließen aber nicht mehr zu. Ein wirklich sehenswertes, kurzweiliges Spiel mit kaum Errors und schönen Schlägen auf beiden Seiten. Früchte daraus trugen nur die Lawnmowers davon. Geschlagene Flyballs der Gegner endeten stets als Flyouts durch das erneut fehlerlose Outfield. Im fünften Inning zeigte auch die Top of the Line Up der Mowers ihre Klasse. Auf einen Hit von Lionel Mace ins Outfield schickte 3rd-Basecoach Michel Fleck zu riskant Lead Off Jaryd Mercer von 2nd Base kommend weiter Richtung Home. Der Ball war schneller und Mercer geriet ins Run Down, wobei die gegnerische Defense mit dem flinken 18-Jährigen schwer beschäftigt war. Die sprintstarken Clemens Hlawaty und Lionel Mace brachten sich derweil zwischen den Bases in Position. Mercer wurde getagt, Mace lenkte die Aufmerksamkeit und den Ball auf sich Richtung 2nd Base, wodurch der Weg für Hlawaty frei wurde, welcher scoren konnte. Genau das, was man diesen Winter in der Halle trainiert hatte.
Spielstand nach fünf Innings: 6-2. Wodurch die gegnerische Mannschaft zum Handeln gezwungen wurde. Somit boten die Cyclones mit Kervin Castillo ihren besten Pitcher auf, aber wie gesagt, es war so ziemlich egal, wer da die Bälle Richtung Strike Zone beförderte. Hits am Fließband unter anderem von Bittmann, Schroll, Mace, Köhler und Mercer und auch dem dieses Jahr so verletztungsgeplagten Krajnovic gelang ein Powerhit ins Left Field. Das in Kombination mit einem sonnigen Herbsttag und einen seelenruhig dahin pitchenden Daniel Jelencsits. Und dann tauchte auch noch Andi Chrastka nach Wochen in der Kanalisation am Horizont der Freudenau auf. Es war schon richtig kitschig. Den einzigen groben Schnitzer der Mowers-Defense, könnte man im nachhinein sogar als genialen Spielzug interpretieren. Catcher Luca von Ameln missverstand seinen Pitcher nach einem Wild Pitch und warf ohne Grund – der Runner verharrte auf 3rd Base – gestresst den Ball vom Back Stop Richtung Home Plate. Er verfehlte dort Jelencsits und der Runner setzte sich zum Punkten in Bewegung. 2nd Baseman Mercer, welcher immer vorbildlich abdeckte, wenn der Ball zum Pitcher zurück geworfen wurde, tat dies auch dieses Mal. Wurf auf Home, Runner Out, danke setzten.
Im sechsten Inning konnten die Lawnmowers dann 13-2 in Führung gehen und schnupperten abermals Mercy-Rule Luft, was obwohl der Erfahrung von vor zwei Wochen, bei niemanden wirklich mehr den Glauben an eine erneute Niederlage aufkommen ließ. Die Mowers waren zu stark und erhöhten sogar noch um zwei Runs. Nach Rene Szeywerth, der im fünften Inning für Griffiths gebracht wurde, durfte auch Klaus Zednik im Right Field noch ein Inning ran. Ja, genau, nur ein Inning. Denn Closer Moritz Bammer – der bereits das ganze Spiel aufwärmte, denn er war ja eigentlich viel früher geplant – beendete das siebente Inning ohne Gegenrun. Spiel, Satz, Sieg und da war der Pokal für den dritten Platz der Landesliga Ost 2020! Endstand 15-2.
Abschließend noch zur kuriosesten Szene des Spiels. In der Hauptrolle: Wolfi Köhler als Runner von 1st Base auf 2nd Base. Der 42-Jährige, aber nicht langsame Rookie sprintete auf einen Schlag von Dario Krajnovic los. Die Cyclones spielten auf 2nd Base, wo Köhler 1st Base like darüber lief. Der Baseman stieg samt Ball auf die Base und dachte er hätte gerade das dritte Out gemacht, wodurch auf Krajnovic locker save on first war. Aber halt, der Baseumpire callte laut und deutlich: „Save!“, in Richtung der zweiten Base. Köhler, mittlerweile standhaft auf ebendieser, kannte sich nicht aus, verharrte aber brav auf Anweisung seines Basecoaches darauf. Ahnungslosigkeit machte sich breit, aber der Umpire hatte recht. Großes Lob an der Stelle, weil in dieser Situation ging alles so schnell und es schien als wäre er der Einzige in der Freudenau gewesen, welcher des Geschehen in der Sekunde richtig bewertete. Langsam und Schritt für Schritt betrachtet ist das Ganze eigentlich sonnenklar:
Köhler hat vor dem Baseman die 2nd Base berührt. Das er darüber gelaufen ist, ist nüchtern betrachtet nichts anderes, als wenn er weiter Richtung 3rd Base läuft und nach wenigen Schritten wieder zur 2nd Base zurück kehrt. Mit dem ersten Kontakt mit der Base, ist er nicht mehr geforced. Somit hätte der Baseman Köhler tagen müssen, was ein Leichtes gewesen wäre, immerhin stand er auf der Base, wo Köhler zurück hechtete. Somit alles korrekt und beim lesen dieser Zeilen greifen sich vermutlich viele der Anwesenden am Kopf und denken: „Aja, eh ua logisch“ 😀
Abschließend wurden bei der Kantine noch die Awards für die Saison 2020 vergeben. Neben den LLO Preisträgern (Link: https://lawnmowers.at/2020/09/10/landesliga-ost-awards-2020/ ), wurden dieses Jahr auch eigene Lawnmowers-Awards vergeben, welche die individuelle Saisonleistung unterstreichen. Gewählt wurden die Preisträger vom Vorstand. Selbststimmen gab es erwartungsgemäß keine. Gratulation an alle Gewinner:
Clemens Hlawaty – Best Pitcher
Thomas Bertleff – Best Batter
Clemens Hlawaty – Best Infielder
Lionel Mace – Best Outfielder
Jaryd Mercer – Rookie of the Year
Peter Griffiths – Coaches Choice Award
Michael Bittmann – Umpire of the Year
Rene Szeywerth – Scorer of the Year
Michael Bittmann – Coach of the Year
Wolfgang Köhler – Most Versatile Player
Clemens Hlawaty – Most Valuable Player
Das offizielle Freilufttraining endet mit Oktober, allerdings sind für 18.10. und 25.10. noch Freundschaftsspiele gegen die Freudenau Mets geplant. Ab November geht es wieder in die Halle. Wie das Hallentraining stattfinden kann/darf, wird sich bis dahin noch entscheiden. Die Weihnachtsfeier ist hingegen erwartungsgemäß leider vorerst abgesagt. Ein Saisonrückblick folgt im ersten Off Season Report 2020/21.
Stimmen zum Tag:
Michael Bittmann: „Wirklich ganz toll. Beim Spiel heute konnte alles umgesetzt werden, was wir das ganze Jahr trainiert haben. So kann es weitergehen!“
Daniel Jelencsits: Das Spiel heute hat voll Spaß gemacht. So könnt´ma immer spielen!“
Lionel Mace: „Ich bin wirklich stolz auf unsere Mannschaft. Wenn wir die ganze Saison so gespielt hätten, hätten wir jetzt den Meistertitel, da bin ich mir sicher. Aber es passt schon so, das Team hat sich zu der starken Leistung erst hin entwickeln müssen und der Prozess dauert sicher noch an, aber wie man heute gesehen hat: Wir sind am richtigen Weg.“
Rene Szeywerth: „Mittlerweile sind wir so viele gute Spieler, dass wir bald eine zweite Mannschaft brauchen. Oder ein Splitverein, dann kann ich auch mal Präsident sein.“ (Anm. seine Augen begannen zu leuchten)
Und damit sich das Lesen auch für unsere treueste Leserin lohnt:
Moritz Bammer: „Michel, darf ich mein Bier aus dem Pokal trinken?“