Die Saison 2015 liegt hinter uns und wir befinden uns in der allseits unbeliebten Off Season. Die Tage werden kürzer und kälter und das Auftaktmatch 2016 liegt noch so unendlich weit weg. Zugegeben, die baseballfreien Oktoberwochen waren erholsam, doch freut man sich jetzt umso mehr, endlich wieder Bälle zu werfen, zu fangen und zu schlagen und sich mit anderen Teams zu messen.
Wenigstens wird wieder trainiert. Am 7.November startet das jährliche Hallentraining der Lawnmowers im Leistungs- und Sportzentrum Neilreichgasse im tiefsten Favoriten. Naja weniger Sportzentrum, mehr Turnhalle der dortigen Volksschule. Doch sobald die Coaches Hadmar Lang und Chris Neumann ihr gelbes Raiffeisenbank-Werbegeschenk-Büchlein zücken, wo monatelang die effektivsten und komplexesten Trainingsmethoden ausgetüftelt, optimiert und niedergeschrieben wurden, verwandelt sich die beschauliche Halle, wo sonst 6-10 jährige Gschroppen friedlich ihren Turnunterricht genießen, zur härtesten Baseballanstalt Mitteleuropas.
Als sich vor 20 Jahren die Gründerväter und Pioniere des Vienna Lawnmowers Baseballclub 1996 nach Christus zusammentraten um eben diesen zu gründen, ahnte noch niemand, dass sich ihr Wintertraining zu einem wahren Mythos entwickelt würde. Doch in welcher Hinsicht? Was macht das Mowers-Wintertraining so speziell? Nun, es gibt kaum einen Spieler, der sich in seiner Karriere nicht mindestens schon einmal in den Monaten November bis März in dieser Halle verletzt hat. Ob durch das zu spät abbremsen beim Sprinttraining und dem daraus resultierenden Meet-and-Greet mit der Wand, gebrochene Finger beim 2010 für offiziell zu gefährlich erklärtem Schlägerumschießen, zahlreiche schweren Verletzungen beim Ausdauertraining (halbe Stunde Hochleistungspressingfußball) oder das Hinfallen ohne Fremdeinwirkung bei den Aufwärmrunden, wobei letzteres eher eine einmalige Sache von MarcOhVollAufzaht Prusa war. Diese 3 bis 4 Stunden jeden Samstag sind nichts für Weicheier und diejenigen, die eine emotionale Bindung zu ihrer Gesundheit haben.
Doch es gibt auch Positives am Mythos Hallentraining. Legendäre Übungen, auf die man sich sogar freut. Das Mattenspiel, das Brettspiel, Wandverteidigung, natürlich die allseits beliebten Rundowns und die traditionelle Viereck-/Diagonalwurf/-tossübung mit dem gefürchteten Kreis der Schande. Zu den ganzen legendären und traditionellen Abläufen kommt immer auch was Neues dazu, was sich im Trainingsplan sehr gut integriert. Die undefinierte und frei wählbare Anzahl an Runden zum Aufwärmen, die seit 1996 automatisch gegen die Uhrzeigersinn gelaufen wird, obwohl dies nie jemand vorgegeben hat, gehört genauso dazu, wie das seit 2014 praktizierte Duett-Schlagtraining, um nur ein Beispiel zu nennen. Es passt alles zusammen. Und nicht zu vergessen das Wichtigste und der vielleicht sogar effektivste Faktor, der das Hallentraining der Vienna Lawnmowers so speziell macht: Der Spaß!
Das war eine grobe Zusammenfassung, was dieses eine Hallentraining von dem aller anderen Vereine unterscheidet. Man könnte noch Bücher mit Argumenten füllen, was noch alles den Mythos Hallentraining der Lawnmowers ausmacht, doch am besten ist, komm einfach selbst vorbei und werde ein Teil davon. Erster Termin: Samstag, 7.11. 16:00-18:30 (allgemeines Training).
Und im nächsten Offseason Report der Lawnmowers-Homepage wird aufgedeckt. Wir enthüllen nur hier und erstmals den offiziellen Grund, wieso die österreichischen Baseballigen nicht im öffentlich rechtlichen Fernsehen übertragen werden… Laufrichtung beim Warmup