Wie man in der Landesliga gewinnen kann, ohne beim Batting zu brillieren, zeigten die Mercies an diesem Tag vor. Die Mannschaftsstützen der letzten Saison, Johannes Rosinger und Gerhard Schellmann kamen überhaupt nicht bzw nur für kurze Zeit zum Einsatz (Schellmann sorgte als Closer für die letzten drei Outs), da sie in dieser Saison vermehrt in der ersten Mannschaft benötigt werden, welche bemüht ist sich in der zweiten Bundesliga zu behaupten.
Doch auch ohne sie zogen die Wiener schon im ersten Inning davon. Starting Pitcher Hartl hielt die Hoppers-Offense in Schach, während die Mercies beim Schlagen sehr diszipliniert agierten, die Unsicherheiten von Grasshoppers-Pitcher Bakaracs ausnützten und zahlreiche Walks verzeichneten. Leider zeigte sich auch die Defense der Traiskirchner nicht von ihrer besten Seite, was vor allem in den späteren Innings dazu führte, daß viele sichere Outs vergeben wurden. Diese Outs hätten die Grasshoppers aber gebrauchen können, da ihre Offense gegen Andreas Wagner, den zweiten Pitcher der Mercies inzwischen zum Angriff blies. Im Top des vierten Innings zogen die Traiskirchner auf 16:13 davon, doch in der zweiten Hälfte des Spielabschnitts schlug der Fehlerteufel zu: Nach dem ersten Out kamen drei Gegenspieler in Folge aufgrund von Errors auf Base. Dies rächte sich – das dritte Out gelang erst, nachdem vierzehn Mercies in dem Inning am Schlag gewesen waren.
Im fünften Inning wurde das Spiel aufgrund Überschreitung der Zeitbegrenzung von drei Stunden abgebrochen und die Grasshoppers müssen sich wohl fragen, wie man ein Spiel trotz klarer Überlegenheit im Schlagen (14 Hits gegenüber fünf der Mercies) und im Baserunning (21SB zu 11) verlieren konnte.
22.5.98