Trainingslager 2000

Mlade Buky, 20.4.-25.4.2000 – Osterzeit, Eierzeit, Trainingslagerzeit. In uralter Vereinstradition folgten wir dem Honk des SadoFrantas und begaben uns MasoLawnmowers an die nordtschechische Grenze um uns mal wieder so richtig durchzonken zu lassen und so ganz nebenbei noch unser Baseballspiel zu verbessern.
Auf Grund des bekannt erholsamen Charakters eines solchen Lagers konnten sich nur mehr 8 Lawnmowers-Erwachsene motivieren die Reise anzutreten. Unverbraucht und ahnungslos fuhren auch 7 Lawnmowers-Jugendliche mit und sollten uns in vielen Bereichen nur positiv überraschen.

Waren es falsche Herman-Informationen oder einfach nur zu viele Krügel Bier? Auch 7 Dark Stars versuchten ihre Baseballfähigkeiten in Tschechien zu erweitern um vielleicht doch in dieser Saison ein oder zwei Spiele zu gewinnen.

1. Tag

Treffpunkt für die 15 Lawnmowers war 16:30 beim Südbahnhof und alle kamen – bis auf die Autos. Wegen akutem Kfz-Mangels (u.a. brauchte Brunos Luxuskarre mal wieder ein Service) hatte Hadmar nämlich einen Kleinbus und einen PKW anmieten müssen und er, Manfred und Bruno steckten im Stau ziemlich fest. So verschob sich die Abfahrt auf 17:45. Die Fahrt verlief dann aber reibungslos – bis auf eine kurze Grenzwartezeit und ein Suizidüberholmanöver eines Corollas gab’s kaum Probleme. Witzig war, daß Hadmar kurz vor Trutnov von der Polizei zu einer Alkoholkontrolle angehalten wurde, aber nach gewahrwerden des Fahrers sofort wieder durchgewunken wurde.
Um 23:30 hatten wir es erreicht: Horsky Hotel – Pod Pralesem! Natürlich bekamen wir dort unser gewohnt-üppiges Begrüßungsmahl.

2. Tag

Schon die ersten Minuten Laufen vor dem Frühstück forderte seine Opfer. Ein Dark Star kontaminierte das Quellschutzgebiet nach hundert Metern mit seinem Mageninhalt, einem zweiten zwang sein erboster Kreislauf in die Knie und Tebbe verpasste sich selbst eine riesige Wunde auf dem Arm nach Zusammenstoß mit dem Bordstein. Ausgesprochen klarer Fall von Triplezonk.
Nach dem Frühstück machte sich in üblicher Manier der eine Teil der Lawnmowers laufend, der andere Teil spazierend und der Dark-Stars-Teil fahrend auf den 3,2km langen Weg zum Baseballplatz. Zu unser aller Entsetzen war auch dieses Jahr der Kettenhund bei Kilometer 2 nicht besser auf uns zu bellen. Im Gegenteil: Er hatte eine neue Strategie ausgeheckt um uns vielleicht dieses Jahr in seine Hütte zu zerren und seiner Verdauung zuzuführen: Sobald er uns sah versteckte er sich nämlich in seiner Hütte, wartete hinterlistig bis man in seine Nähe kam und sprang dann Geifer und Galle spuckend auf einen zu. Nur seine mächtige Kette, aus tschechischen, verkruppten Erzen geschmiedet, bewahrte uns davor als Hundetatranky zu enden.
Am Nachmittag hatten wir ein nettes Match gegen die Mannschaft aus Mlade Buky, die wir dieses Jahr ausnahmsweise mal gewinnen liesen. Auf dem Mound machten sich Sonja (Gravitationscurve mit Ritacharakter) und Hannes (Krampf im Unterschenkel) gar nicht mal schlecht und Manfred feierte als Catcher honkend mit geballter Faust jeden Strike. Franta zog sich halbwegs zufrieden seine sexy Bermudashort (blaue Tupfen auf rosa Untergrund) bis zu den Nippeln hoch. Frohe Ostern, blaue Eier.

Abends splittete sich Hootschie von Gootschie sowie Mlade von Buky und man ging entweder in die Bar was-auch-immer betrinken oder ins Esszimmer Karten spielen.

3. Tag

Beim Morgensport passierte heute nichts außergewöhnliches, die Katastrophe kam erst um 8:00 Früh! Franta teilte der versammelten Mannschaft mit, dass etwas schreckliches passiert sei: Zwei Holzostereier waren aus einem Dekorationskorb böswillig entwendet worden! Schnell war der Schuldige ausgemacht: Christopher „the magpie“ Tebbe. Er hatte geglaubt, dass die Eier zum essen da seien und sie in Michels Unterhosen zwecks lustiger Ostereiersuche verstecken wollen. Legendär…

Zum Baseballplatz gingen heute aufgrund der aufmunternden Worte des erzürnten Frantas auch die Dark Stars zu Fuß.
Beim Training wurden verschiedene Gruppen gebildet, die jeweils „ihre“ Positionen ausgiebig trainierten. Auch das Schlagtraining kam nicht zu kurz und jeder pfefferte bis zu 240 Bälle in die Maschendrahtzäune.

Am Abend fertigte Pauli seine Gegner Jo und Didi beim Dart ab. Unglaublich nach seinen vortäglichen Leistungen.

4. Tag

Da die Alten laut Franta bereits übermüdet waren, wurde ihnen heute vormittag frei gegeben und die Jugenmannschaft, geschwächt durch Manfred und Tebbe, durfte gegen das Mlade Buky Zwergenteam ihre überschüssige Energie vernichten. Trotz eindeutigen Trainingsvorsprunges der Gastgeber war es ein ausgeglichenes Spiel und ging zu unser aller Überaschung 7:7 aus. Jo und Hannes zeigten eine starke Pitchingvorstellung und die übrige Defense konnte weder Ground noch Flyball aus dem Konzept bringen. Außerdem gelangen der Offense zahlreiche sehenswerte Hits, obwohl die gegnerischen Pitcher sicher eine Klasse besser als österreichische Jugendliga waren. Einzig Hannes und Jo verdarben den Trainern Michel und Hadmar kurzfristig den Magen als sie 2 beherzte Slides auf First Base hinlegten. Als Strafe verletzte sich aber Hannes eh am Knie bis aufs Blut und so beruhigten sich die Coaches wieder etwas.
Als Belohnung für die ansonsten hervorragende Leistung des Jugendteams wurden alle mit dem Auto ins Hotel gebracht.

Am Nachmittag stand wieder „Trening laut Frantaplan“ auf dem Programm.
Um 16:30 war ein zweites Spiel der Jugendmannschaften angesetzt. Obwohl unser Team im ersten Inning schmerzhafte 10 Runs hinnehmen mußte, starteten die Lawnmowers II eine großartige Aufholjagd und es entwickelte sich ein sehenswertes Spiel, das schlußendlich 12:10 für die Jugendmannschaft aus Tschechien ausging. Sogar der tschechische Jugendtrainer mit Stammtischqualitäten war von den Lawnmowers II sehr angetan und räusperte seinen Respekt.

Am Abend trennte sich wie so oft Honk von Zonk und die Dark Stars feierten ihren letzten Tag in der Bar im Gegensatz zu VierZwo.

5. Tag

Wieder gab es einen Tumult am Morgen: Franta zonkte mit einer mächtigen Rute auf die arme, kreischende Sonja ein. Wir vermuteten, daß er mit ihrer Leistung aber so wirklich überhaupt nicht zufrieden war und deshalb das Motivationsstangerl herausgeholt hatte. Wir erfuhren dann aber, daß derartige Entgleisungen am Ostermontag zu den steinalten Osterriten Tschechiens gehören und die Frauen an diesem Tag wahrlich wenig zu lachen hatten (hehe). Außerdem bekamen wir zum Frühstück Frankfurter.

Für die Dark Stars stand heute die Heimreise auf dem Programm. Nach dem Vormittagstraining das aus einem Match Tatrankies vrs. Jemnies bestand (und die Jemnies mit ihrer göttlichen Jemny-Power gewannen), machten sie sich auf die Pneus. Ab jetzt gabs noch mehr Jemny-Power zum Frühstück! Man stelle sich das mal vor…

Am Nachmittag wurde ein großes Geheimnis gelüftet: Frantas Genesis! Vor mehr als 50 Jahren fand sich der Große Rabbi Löw in Mlade Buky ein um den Franta golemgleich aus Gatsch (onomatopoeia) zu formen und mit den 4 Elementen des Riesengebirges Leben einzuhauchen: Tatranky, Pivo, Frühstückswürstel und (natürlich) Jemny.
Die örtliche Pimperlbahn bereitete Tebbe und uns wieder viel Spaß. Heute honkte sie besonders freundlich.
Ach ja: trainiert wurde auch! Pick Offs und Outfield wurden exerziert.

6. Tag

In der Nacht hatte sich Milan – der ruhmreich-faule Chef des Horsky Hotels, Tischtennischamp und StrohRumVierunzwanzigBierSpiegeltrinker des Horsky Hotels – bereit erklärt, unserem Walbären Hugo und einem Jugendspieler ein bissl im Wodka-Trinken zu unterrichten. Außerdem war „17 gute Zahl“ und „Bulls-Eye Tragedi“. Hugo war ab dem Frühstück daher in Jemny-Stimmung und grunzte, unzte und zonkte uns den ganzen verdammten Vormittag die Ohren voll.

1,5 Stunden Training musste unser mittlerweile gut durchgequälter Körper noch durchhalten. In- und Outfield sowie Bunten wurde noch ausgiebig trainiert bis Rudl „Das Urgestein“ Franta um 11:00 unser Trainingslager offiziell für beendet erklärte.
Nach dem Essen und Duschen (Tebbe ruinierte noch kurz zum Abschied den Duschschlauch) war um 12:30 Abfahrt und das gesamte Hotelpersonal, bestehend aus Milan, der geilen Kellnerin, dem boxenden Austrian-Cook und den beiden räudigen Straßenkötern, winkten uns fröhlich zum Abschied – endlich kehrte wieder Ruhe im Horsky Hotel ein.

Um 18:15 trudelten wir in die Wiedner Hauptstraße ein – eine Viertelstunde nach Büroschluss der Verleihfirma. Hadmar war deshalb sauer und sowieso krank, Hugo stand einsam, vergessen, verlassen aber unzend am Südbahnhof, und die Autos parkten im Kurzparkbereich. Irgendwie kam aber doch jeder heim und die Autos wurden am nächsten Tag zurückgegeben.

Franta wollen wir an dieser Stelle ein einstimmig-lautstarkes „DANKE“ für seinen Einsatz zurufen. Es hat uns allen wiedermal viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf unseren nächsten Aufenthalt im Horsky Hotel!

Teilnehmer

Didi, 28.4.2000