Freudenau, Sonntag, 15.Juli, 13 Uhr. (hl) – Es war kein schönes Spiel, das sich die beiden Mannschaften über nahezu vier Stunden lieferten, aber an Spannung war es kaum mehr zu überbieten. Die Geese legten im ersten Inning mit sieben Runs fulminant los, als die Lawnmowers-Defense Starting Pitcher Hugo Feldhammer vollkommen im Stich ließ. Insbesondere Shortstop Hadmar Lang vergab zwei sichere Outs durch Fehlwürfe und konnte auch ein mögliches Doubleplay nicht komplettieren. Auf der Gegenseite fegte Alfred Wieland, der für die Rohrbacher startete, in gewohnter Manier durch die Lineup der Gastgeber und erzielte in den ersten beiden Innings fünf Strikeouts. Insgesamt sollten es an diesem Tag noch 13 Ks für Wieland werden, der das gesamte Spiele für die Geese durchwarf. Ab dem zweiten Durchgang hatten sich die Mowers aber auf den gegnerischen Pitcher eingestellt und begannen sukzessive aufzuholen. In den Innings drei bis sechs wurden jeweils mindestens drei Runs erzielt und der Vorsprung der Crazy Geese schmolz dahin. Nach dem vierten Inning hatten die Lawnmowers erstmals die Führung erzielt, aber auch sie sollten diese nicht lange halten können. Bis in die Schlussphase des Spiels sollte sich keine Mannschaft mehr entscheidend absetzen. Der ausgeglichene Verlauf der Partie und einige Schiedsrichterentscheidungen in knappen Situationen sorgten für blankliegende Nerven insbesondere auf Lawnmowers-Seite. Nach einem Play, in dem Hannes Figl, der leadoff-Hitter der Mowers, Out gegeben wurde, reklamierte Manager Franta Rudl vehement, dass kein Tag erfolgt sei und wurde daraufhin ausgeschlossen. Es war dies aber nicht die einzige Entscheidung, die zu Protesten der Wiener führte, welche generell gesprochen bei knappen und schwierigen Calls eher glücklos waren. Die Lawnmowers gingen mit dem denkbar knappen Vorsprung von einem Run ins neunte Inning. Dietmar Ackerl warf seit dem vierten Spielabschnitt für die Wiener und erzielte ein schnelles Out, geriet dann aber in Schwierigkeiten. Rightfielder Kutrowatz wurde von einem Pitch getroffen und stahl die zweite Base. Leadoff-Hitter Suchard erzielte dann ein Double, durch das den Geese der Ausgleich gelang. Nach einem Strikeout von Thomas Soffried und dem Groundout von First Baseman Schneeberger hatten die Mowers aber im Bottom des Innings die Möglichkeit, alles klarzumachen. Dominik Ferstl kam auch durch ein Single auf Base, danach schlug Manfred Gollop aber in ein Doubleplay und Michel Fleck ging Groundout. Somit ging die Partie in die Verlängerung und hier gelang den Rohrbachern nach einem Wurffehler von Catcher Martin Meitz bei einem Stealing der Third Base der Punkt, der sie in Front brachte. Die Mowers standen mit dem Rücken an der Wand, als die ersten beiden Schlagmänner, Heinz Kampel und Hadmar Lang, Out gingen. Doch Hugo Feldhammer gelang sein vierter Hit des Tages und kurz darauf ein Stealing auf 2nd. Die Geese entschieden sich daraufhin, den von links schlagenden Robert Dewanger absichtlich zu walken und dadurch den Winning Run auf Base zu lassen. Diese Strategie sollte sich aber nicht als erfolgreich erweisen. Ein Wild Pitch brachte die Runner jeweils eine Base weiter. Meitz war für die Mowers am Schlag und hatte schnell zwei Strikes am Konto. Dann gelang ihm jedoch ein scharfer Schlag, welchen Third Baseman Gerdenitsch sauber fieldete. Der Wurf auf First pullte aber Schneeberger von der Base, wodurch Feldhammer den Tying Run scorte. Dewanger umrundete die dritte Base und versuchte ebenfalls zu punkten. Der Wurf auf Home war zwar rechtzeitig, doch slidete Dewanger unter dem Tag durch und konnte so einen nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg für die Lawnmowers sicherstellen. Die Mowers gewannen erstmals in diesem Jahr ein knappes Spiel, nachdem sie bisher drei Partien mit einem oder zwei Runs Rückstand verloren hatten, dafür aber vier Matches mit Mercyrule für sich entschieden hatten. Die Wiener schlugen deutlich mehr Hits als die Rohrbacher, welche hingegen häufiger durch Walks auf Base kamen. Figl, Ackerl und Feldhammer hatten jeweils vier erfolgreiche Schläge. Im Feld waren beide Teams zeitweise sehr unsicher, wozu die berüchtigen Freudenau-Bad Hops entscheidend beitrugen. Der wahrscheinlich spielentscheidende Unterschied war das Baserunning: Die Lawnmowers stahlen praktisch ungebremst, während die Geese zwischen den Bases halbwegs im Zaum gehalten wurden. Hier machte sich das Fehlen von Thomas Pusitz, dem verletzten Stammcatcher der Crazy Geese schmerzhaft bemerkbar. Es kann wohl mit ziemlicher Sicherheit gesagt werden, dass die Rohrbacher dieses Spiel mit Pusitz hinter der Plate für sich entschieden hätten. Erstmals in dieser Saison halten die Lawnmowers nun bei einem positiven Rekord und haben plötzlich berechtigte Chancen auf den Meistertitel. Dazu ist ein Sieg in der letzten Saisonpartie gegen die Cubs aber ein Muss. Auch unter dieser Voraussetzung ist man noch auf Hilfe von aussen angewiesen, da die Geese eine ihrer beiden ausständigen Partien verlieren müssten. Die nach dem schwachen Saisonstart lange Zeit drohende Abstiegsgefahr ist nun endgültig gebannt.