Wr. Neustadt, Fr., 26. Okt. 2001 (hf) – An diesem Freitag trafen sich 9 Mannschaften aus ganz Österreich, um unter sich den Besten im Coed Slow Pitch Softball zu ermitteln. Schon zeitig um 9 Uhr tummelten sich etliche Lawnmowers im Dugout, wärmten sich gegenseitig, und danach auf, und waren pünktlich um 10 Uhr bereit, die gut bekannten St. Pöltner nieder zu mähen.
Diese wollten aber unbedingt noch das Feld nehmen, um sich professionell vorzubereiten, und der mächtig aussehende Oberschiedsrichter Ossi entsprach mit einem fröhlichen: „Yooh, baby, it’s alright, baby!“ ihrem Anliegen. Die heftigsten Proteste von Lawnmowerspräsident Michel Fleck, der einen pünktlichen Beginn der Meisterschaften anmahnte, wies er zurück, weil er dachte, dass die Lawnmowers, die am Feld standen, ihrerseits die Vorbereitungszeit überzogen und somit Schuld an der Verzögerung hätten. Dabei hatten sich die Lawnmowers gar nicht vorbereitet, sondern bereits sehnsüchtig im Felde – bereit zur Verteidigung – den Meisterschaftsbeginn erwartet.
Schließlich jedoch konnte die Partie beginnen, und all die professionelle Vorbereitung nützte den St. Pöltern gar nichts, denn sogleich schlug Leadoff Hitter Gregor Goiser einen Easy Fly zum LC Michel Fleck. Das war ein guter Start für den Pitcher Christian Neumann, der in diesem Inning dann auch nur ca. 6 Runs abgab. Sogleich konterten die Lawnmowers in der Offensive und scorten keinen Run im ersten, aber gleich 3 Runs im zweiten Inning auf SS Hadmar Lang’s Homerun übers CF.
Trotzdem konnten die St. Pöltner die Lawnmowers knapp besiegen, und zwar mit 19:8. Das war ein klarer Misserfolg für Didi Ackerl, der die Lawnmowers bis dahin gemanagt hatte, und Chris Neumann übernahm diese Rolle für das Match gegen die Linz Bandits. Gegen die Linzer verloren die Lawnmowers nicht nur das Spiel 5:20, sondern auch SS Hadmar Lang, der gegen den Catcher Ossi gelaufen war, in der Hoffnung, einen Run scoren zu können, wenn dieser den Ball wegen der heftigen Kollision fallen ließe. Stattdessen verzahnten sich die Beine der beiden ineinander, Hadmar lang wurde ausgehoben, schlug einen Salto in der Luft und mit dem Kopf am Boden auf, wo er bewusstlos – mit dem Gesicht nach unten – liegen blieb.
Bange Minuten folgten, die Linzer halfen uns bei der Versorgung unseres SS, und bald kam Hadmar wieder zu Bewusstsein. Erleichtert halfen wir ihm ins Dugout und spülten sein sandiges Gesicht ab. Manager Neumann musste den Hadmar auswechseln, da wir nicht wussten, ob er verletzt war. Rita Neumann fuhr ihn ins Krankenhaus, wo er auch mit einer Gehirnerschütterung übernachten musste. Nebenbei sei erwähnt, dass ihm sein Einsatz leider nichts brachte, denn er wurde von den Schiedsrichtern out erklärt.
Trotz der zwei Niederlagen waren die Lawnmowers gut gelaunt, denn sie waren wohl die einzige Mannschaft, die ohne Mädels angereist war, die schon mal in irgendeiner 1. Bundesliga Softball oder Baseball gespielt hatten, und auch kaum einem der männlichen Vertreter war diese Ehre jemals zuteil geworden. Im dritten Match, unter Manager Hannes Figl, schauten die Lawnmowers der Heimmannschaft Wr. Neustadt amüsiert zu, wie sie n Homeruns schlugen und auch n-5 mal ausgingen, da ja pro Mannschaft nur 5 Homeruns pro Match erlaubt waren. Die Wr. Neustädter hatten jedoch eine starke Defense, und erschwerten den Lawnmowers das Scoren von Runs erheblich. Das Match endete daher 4:31.
Sogleich wurde Figl seines Managerposten wieder enthoben, und Chris Neumann coachte sein zweites Spiel. Froh, endlich einen ebenbürtigen Gegner gefunden zu haben, spielten die Lawnmowers gleich viel besser: Hugo Feldhammer schlug eine Frühlingsrolle über den Platz, Didi Ackerl drei Foulballs hintereinander, in der Defense lief SS Hannes Figl mit den Outfieldern um die Wette, aber das Outfield fing auch alle Bälle, das Infield patzte kaum, und vor allem Steffi Rudl stoppte heldenhaft mit ihren Schienbeinen etliche Groundballs der Homerunners. Diese gewannen das Spiel zu guter letzt mit 6:1.
Am nächsten Tag fanden die Spiele der Gruppe 2 statt. Die Wanderers, Dornbirner, Grasshoppers und Bucks kämpften um die verbliebenen 2 Playoffplätze, nachdem sich am Vortag von der Gruppe 1 bereits die St. Pöltner und Wr. Neustädter qualifiziert hatten. Die Wanderers und Dornbirner setzten sich in der Gruppe 2 schließlich durch. Dadurch ergaben sich folgende Kreuzspiele:
Die Finalbegegnung gewannen die St. Pöltner 21:17 gegen Wr. Neustadt. Das Spiel um Platz 3 wurde nicht ausgetragen.
Zu den Most Valuable Players wurden die St. Pöltner Sabine Platte und Philipp Goiser gekürt, beste Batter waren Josefa Haisjackl (Dornbirn, .583) und Oswald Tscharf (Linz, .900).