Tulln, Sonntag, 7.April 2002. (hl) – Nach dem Trainingslager in Prag und dem wetterbedingten Ausfall von weiteren angesetzten Freundschaftsspielen vor Beginn der regulären Saison handelte es sich um die ersten Spiele der Mowers gegen einen österreichischen Gegner im heurigen Jahr.
Zunächst kam es zum Debutspiel der neu formierten 2.Mannschaft, die in die Landesliga II einsteigen wird, gegen die ebenfalls heuer debutierenden Ravens 2. Sehr positiv bei den Lawnmowers war der enorme Zuspruch, den dieses erste Spiel bei den Vereinsmitgliedern fand. Über 15 Spieler, die voraussichtlich auch in der Saison für das Team spielen werden, kamen nach Tulln und stellten Manager Christian Neumann vor einige Aufstellungsprobleme. Immerhin sollte an diesem Tag von der Spielzeit her niemand zu kurz kommen. Leider hatten die Ravens keinen so großen Kader zur Verfügung, weswegen das Spiel auch nicht – wie eigentlich von den Lawnmowers gehofft – auf die vollen neun Innings ging, sondern schon nach sechs Innings beendet wurde.
Im Spiel selber waren die Ravens deutlich besser, vor allem die Defense der Lawnmowers 2 hatte einige Totalaussetzer, aber auch am Schlag verzeichneten die Tullner deutlich mehr Hits. Dennoch gab es einige sehr positive Punkte für die Mowers zu verzeichnen: Vier Spieler legten ihr Baseball-Debut ab (Monika Wieselberg, Klaus Meyer, Stefan Arztmann und Sabine Schwarz) und einige Spieler bestritten ihr erstes Match seit langem (Leo Zecha, Richard Pochmann). Rita Neumann kehrte auf den Pitcher’s Mound zurück und hatte nichts von ihrer Kontrolle verloren. Schade war nur, dass von den vielen weiteren bereit stehenden Pitchern an diesem Tag kaum mehr jemand zum Einsatz kommen konnte.
Das Spiel endete mit einem relativ deutlichen 17:7 für die Ravens.
Am Nachmittag traten die Regionalliga-Formationen der beiden Vereine gegeneinander an. In einer ausgiebigen Batting- und Infield-Outfield-Practice der Ravens am Feld zeigte deren neuer Coach Publikum und Gastteam ausführlich, was man in den letzten Monaten gelernt hatte, sorgte aber auch für Unmut bei den Gästen, die eigentlich zum Spielen und nicht zur Trainingsbeobachtung gekommen waren.
Mit Beginn des Spieles holten sich die Gäste aus Wien sofort die Führung und gaben sie nicht wieder ab, wenn auch das Spiel zu Beginn ziemlich ausgeglichen war. Die Ravens bewiesen Schlagstärke mit einem zweiten Inning-Homerun von Peter Balazs gegen Mowers-Starting Pitcher Hannes Figl. Ansonsten hatte Figl in seinem Debutspiel als Pitcher der ersten Mowers-Mannschaft aber meistens das bessere Ende für sich. Das lag insbesondere daran, dass die Raben mit seinem scharfen und gut platzierten Fastball zumeist so ihre Probleme hatten. In den vier Innings am Mound empfahl sich Figl durchaus auch als Alternative für die Liga. Die neun Runs, die er abgab, wurden zu einem großen Teil durch eine etwas unsichere Infield-Defense verursacht. Die Hits der Ravens waren spärlich, aber hart.
Bei den Tullner pitchten an diesem Tag Balazs, Harald Höhne, Thomas Lang und Marc Swoboda. Sie alle hatten eines gemein: Ihre Probleme mit der Kontrolle ihrer Pitches. Zahlreiche abgegebene Walks und Hit by Pitches machten an diesem Tag den Hauptunterschied der beiden Teams aus. Wobei die Lawnmowers auch eine hohe Plate-Disziplin zeigten und selten auf Bälle ausserhalb der Zone schwangen.
Für die Wiener stand Dietmar Ackerl in den Innings fünf bis sieben am Wurfmal und setzte diesmal seine breaking balls noch öfter ein als sonst. Die Raben erzielten in den drei Spielabschnitten keinen Punkt und in dieser Phase des Spiels zogen die Lawnmowers auch davon. Hugo Feldhammer übernahm im achten und letzten Inning und erzielte drei schnelle Outs, wenn auch leadoff-hitter Swoboda einen Solo-Homerun gegen ihn schlug.
Positivster Aspekt der Lawnmowers war eindeutig das Pitching, das im letzten Jahr noch die große Achillesferse gewesen war. Insbesondere verbanden die Werfer der Wiener an diesem Tag schwer schlagbare Pitches mit überragender Kontrolle – sie gaben in den acht Innings nur zwei Walks ab. Einen großen Anteil an dieser Leistung hatte auch Catcher Martin Meitz, der ein sehr gutes Spiel callte und die Stärken seiner Partner in der Battery jeweils gut auszunutzen verstand.
Die Defense muss noch etwas auf Touren kommen, erneut merkte man gerade in diesem Bereich den Mowers die mangelnden Trainingsmöglichkeiten an. Hervorragend funktionierten jedoch diesmal drei Rundowns, die vom Lawnmowers-Infield fehlerlos exekutiert wurden. In der Offense hatte diesmal vor allem Figl einen überragenden Tag. Zahlreiche Linedrive-Hits krönte er mit einem drei Punkte-Homerun ins Rightfield.
Ein wirklicher Stärkenvergleich zwischen den beiden Mannschaften war das Spiel, welches mit 27:10 für die Wiener endete, nicht. Immerhin kamen bei den Raben Gawain Bruckner, ihr wichtigster Pitcher, und Thomas Lang, ihr Standard-Catcher, diesmal nicht auf ihren Stammpositionen zum Einsatz, und bei den Mowers fehlten mit Heinz Kampel, Robert Dewanger und Fritz Durstberger drei Stammspieler und einige weitere Mannschaftsstützen wurden frühzeitig ausgewechselt.