Vorwort: Die Zahl der Left on Base ist eine selbst in Fachkreisen von Baseballstatistikern nicht unumstrittene. Nicht die Berechnungsmethode – die Team Left on Base gibt an, wie viele Runner auf Base und nicht out waren, als das dritte Out erfolgte – sondern deren Interpretation. Bei näherer Betrachtung ist es auch völlig einleuchtend, dass Left on Base für sich kaum als gut oder schlecht bezeichnet werden können und deshalb nicht isoliert gesehen werden dürfen. So deutet etwa eine große Zahl von Left on Base bei vielen Runs nicht so sehr auf eine schlechte Chancenauswertung hin, da insgesamt einfach viele Runner unterwegs waren. Umgekehrt – wenn man niemanden auf Base bringt, kann man auch niemanden stranden – sind wenige Left on Base also auch nicht ausschließlich positiv zu betrachten. Dieser ganz kurze Abriss zeigt schon, worauf man noch schauen sollte – auf die erzielten Runs, den Average mit RISP und letztlich natürlich, ob die Mannschaft gewinnen konnte.
Der Teamdurchschnitt für Left on Base in der Major League liegt meist zirka zwischen 6 und 7, ein zweistelliger Wert wird im Spielbericht oft extra erwähnt, der absolute Rekord liegt bei 20, der theoretische Maximalwert für 9 Innings bei 9*3=27.
Spielbericht: An einem schönen und warmen Tag waren 11 Lawnmowers ins Burgenland gereist, um die Tabellenführung zu verteidigen. Man wusste, dass es nicht leicht werden würde gegen die heimischen Gänse, hatten sie doch in der Vergangenheit immer wieder starke Leistungen gezeigt. Ein einladender Hinweis zeigte uns den Weg zum Platz perfekt, einige Rasenmäher hatten durch die gefinkelte Umleitung in Marz aber Schwierigkeiten, überhaupt nach Rohrbach zu finden. Eine gute halbe Stunde vor Spielbeginn war das Team aber vollständig, das mit Ausnahme von Michel auf Shortstop mit der Stammbesetzung aufwarten konnte. Thorsten als Starting Pitcher sollte für Qualität garantieren, Hadmar und Chris waren als Coaches mit von der Partie.
Der Platz in Rohrbach ist durchaus ein Auswärtsspiel wert, ein stets kühles Lüftchen mildert die Hitze, kühle Getränke und ausreichend Trinkwasser stehen zur Verfügung. Daher fanden sich auch einige Fans ein, die das Heimteam trotz Badewetter hoffnungsfroh unterstützten.
Der Beginn des Spiels gehörte jedoch den Lawnmowers. In den ersten sechs Inning konnte immer gescort werden, jeweils nur ein oder zwei Runs, aber die Chancenauswertung war oft optimal. Jeder Fehlwurf wurde ausgenutzt, Bases gestohlen und vor allem Leftfielder Lionel glänzte auch am Schlag mit zwei schönen Triples. Dass in sieben Innings trotzdem nur 10 Runs erzielt wurden, lag vor allem an der konstant guten Leistung der Pitcher der Geese, die kaum Walks abgaben und einige Strikeouts verbuchen konnten.
Auf der anderen Seite erwies sich Lawnmowers-Starter Thorsten als nicht so dominant wie in den letzten Spielen. Immer wieder gab er zwischendurch einen Walk ab, dann trafen die Batter wieder einmal einen Ball genau durchs Infield. Allerdings beinahe immer nur maximal, bis die Bases mit Gänsen gefüllt waren. Dann besann sich entweder Thorsten seiner Stärke und erzielte das eine oder andere Strikeout oder das Feld half ihm aus der Patsche. Das Outfield erwies sich sowieso als fehlerlos, aber auch im Infield wurden viele selbst schwierige Plays verwertet. Besonders die Reichweite von 2nd Baseman Clemens war beeindruckend.
Entgegen dem Eindruck, den man während des Spiels hatte, stand es so nach sechs Innings 10:2 für die Gäste. Als schon eine Mercy Rule im Raum stand, konnten die Geese schließlich auch effektive Akzente setzen und verkürzten auf 10:5. Da die Lawnmowers-Offensive nicht nachsetzen konnte und Lawnmowers-Starter Thorsten erste Anzeichen von Ermüdung zeigte, keimte bei den Gänsen und deren Fans Hoffnung auf. Im achten Inning verkürzten die Geese auf 10:6 und im neunten Inning luden sie ohne Out die Bases. Doch in dieser engen Situation zeigten Thorsten und seine starken Lawnmowers Charakter und behielten die Nerven – oder zumindest taten sie so als ob und machten die notwendigen Outs. Die Geese ließen, wie könnte es an diesem Tag anders sein, die Bases loaded und mussten sich knapp mit 10:8 geschlagen geben.
Nachwort: Team Left on Base der Crazy Geese: 16