Nach dem Split vergangen Spieltag ging es für die Vienna Lawnmowers an Christi Himmelfahrt erneut nach Stockerau. Zum ersten mal seit 5 Jahren – nach der Saison 2013 wechselten die Mowers die damalige LLO Division – traf unsere Mannschaft auf gute, alte Bekannte, die Woodquarter Red Devils. Im zweiten Spiel stand das Rückspiel gegen die Hausherren, den Stock City Cubs 2, auf den Programm. Beim Spiel der beiden Spieltagsgegner überrumpelten die Stockerauer die Alt-Weitraer mit 32-4! In der Zwischenzeit trafen nach und nach die Lawnmowersautos ein. Thomas Bertleff kam etwas knapper, er musste erst von seiner Freundin wieder eingerenkt werden oder so etwas ähnliches (auf genaueres Nachfragen wurde auf Seiten der Redaktion aus jugendschutztechnischen Gründen verzichtet). Einer der Spieler hatte sein Schuhwerk vergessen, fand dann aber noch die Hallenschuhe vom Wintertraining im Kofferraum und streute in der Hektik seinen Autoschlüssel irgendwo in der Wiese aus. Oder einfacher gesagt: Eine klassische Spielvorbereitung im Stil des von Ameln. Catchen mit Hallenschuhen, ein Konzept mit Zukunft? „Nicht optimal“, so der Berliner und fügte hinzu: „Aber besser als mit Flip Flops“.
Vienna Lawnmowers gegen Woodquarter Red Devils
Coach Fleck wollte gegen die Tabellenletzten aus dem Waldviertel etwas experimentieren und ließ anfangs Stammspieler wie Schroll, Bertleff und Ackerl auf der Bank. Beim Lead Off gab es allerdings wenig unkonventionelles, es startete Clemens Hlawaty auf 2nd Base, dahinter Mace im Left Field, allerdings der jüngere Kilian. Sein Bruder und etarmäßige Left Fielder Lionel schlug gleich dahinter und debütierte auf der 1st Base. Die weiteren Positionen: Von Ameln als Catcher, Bittmann auf Short Stop, Pratscher auf der 3rd Base, Chrastka im Center Field und Petra Goldova durfte im Right Field auf Flyballjagdt gehen. Der muskelverkarterte Marco Prusa startete als Pitcher mit Szeywerth als DH. Die Mowersoffensive holperte anfangs zwar etwas, doch nach den ersten Innings konnte man die Waldviertler auf Abstand halten. Kilian Mace bekam eine eigenen Stealingtrainingssession, nach dem er zwei mal verschlafen hatte, funktionierte es bei Versuch Nummer drei und er erreichte, mit den Händen fest am Helm, die 2nd Base. Wieso er den Helm festhielt, evtl. ein aerodynamischer Trick des 15-jährigen: „Nein er (Anm. der Helm) sitzt einfach zu locker…“. Nach einigen Umstellungen zu Spielmitte (Bertleff für Mace K. und Hackl für Goldova) schien die Partie zu Gunsten der Wiener gelaufen. Bittmann löste im letzten Inning Prusa ab und brachte trotz Bases Loadet den zweiten Saisonsieg in trockene Tücher. Endstand: 13-8. Ein Kuriosum sondergleichen lieferte Peter Prascher ab. Über beide Spiele verteilt hatte der Sommereiner sieben At Bats und kam bis auf das Letzte ausschließlich durch Hit by Pitch auf Base! Sechs Hit by Pitch in Folge, da können Hit by Pitch Profiopfer wie Bertleff oder Hlawaty nur applaudieren: „So ein Lauf ist selbst mir als erfahrener gehited by pitchter Spieler unerklärlich“, so der 1150er, „Peter hat vergangenen Winter das anscheinend trainiert und immer wieder solche Situationen simuliert, aber das er das so gut im Spiel umsetzten kann ist unglaublich. Ich habe mit Peter nach dem Spiel geredet, er meinte, dass sein böser Gesichtsausdruck den Pitcher einschüchtern bzw. provozieren würde – Geheimnis gelüftet!“.
Vienna Lawnmowers gegen Stock City Cubs 2
Im zweiten Spiel wollte Michel Fleck nichts dem Zufall überlassen und schickte die 1er Partie in gewohnter Formation aufs Feld. Einzig Clemens Hlawaty startete als Pitcher auf Schlagposition neun. dafür durfte Rookie Marc Corpuz seine Schnelligkeit als Lead Off unter Beweis stellen, was er dankend annahm. Ein schwacher Schlag direkt zum Pitcher, doch der 18-Jährige war dennoch vor dem Ball auf der 1st Base. Das er anschließend durch ein Missverständnis mit dem Basecoach Richtung 2nd Base einschlug und einmal um den den First Baseman herumkreiste um dann vom mitgelaufenen Catcher (Luca, nimm dir ein Beispiel) out getagt zu werden sei ihm am Anfang seiner ersten Saison noch verziehen. Ebenso unglückglich verlief das erste Devensivinning der Lawnmowers. Die Cubs Batter trafen meist die Lücken und konnten so die komplette Line Up durchschlagen. Die Offensive der Wiener traf hingegen genau den gegnerischen Handschuh. Die Leithabergconnection Lionel Mace (Hit und Base on Balls) und der nach ihm schlagende Pratscher (zweimal Hit by Pitch – eh kloa) kam zwar beide Mal auf Base, verhungerte dort jedoch jeweils und so konnten die Hausherren schon früh auf 9-0 stellen. Die Devensivarbeit der Mowers verhinderte zwar in den nächsten Innings weitere Runs und man lieferte sich einen Schlagabtausch, welcher ohne dem ersten Inning ein sehr spannendes Baseballmatch geworden wäre. Ackerl und Hlawaty konnten schließlich doch noch die Ehrenruns scoren, denn ein Big Inning der Blues blieb bis Spielende aus. So durfte Alexander Hackl, der direkt vom Burger Essen wieder ins Trikot gesteckt wurde, seinen zweiten Pitcherauftritt wahrnehmen und ersetzte Hlawaty im fünften Spielabschnitt. Er traf brav die Strikezone und ließ die Stockerauer schlagen. Seine Hintermannschaft machte verlässlich ihre outs und so ging Hackl ohne Gegenrun aus dem Inning. Im Sechsten haderte er dann sichtlich mit der Kontrolle und so kam Pratscher noch zu seinem Einsatz am Hügel. Bittmann rutschte auf 3rd Base, der heute auf 2nd Base spielende Ackerl auf seine Stammposition als Short Stop und Hackl ging ins Left Field, womit Lionel Mace auf 2nd Base aushalf und auch bei seiner zweiten Positionspremiere zu zwei Outs etwas beitragen konnte. Endstand: 2-17.
Zwei Siege und vier Niederlagen, so sieht die bisherige Bilanz der Lawnmowers nach drei Spieltagen aus. Es wurde wieder viel rotiert und ausprobiert. Nur drei Spieler machten beide Spiele über die volle Distanz, was zeigt wie breit der Kader derzeit ist: „Es wird viel probiert, aber warum auch nicht. Man muss vorallem den Neuen das Vertrauen geben, es wird sich bezahlt machen. Wenn alle ihre Spielpraxis bekommen und Erfahrung sammeln sind wird nächstes Jahr wieder ganz vorne mit dabei.“, ist sich Lionel Mace sicher. Andreas Chrastka meint ebenfalls: „Experimente sind enorm wichtig. Wir sollten jede Gelegenheit nutzen um zu experimentieren – speziell da wir dieses Jahr keine Freundschaftsspiele haben. Ich denke nicht, dass eine konservative Aufstellung heute einen großen Unterschied gemacht hätte, denn die Offense hat letztlich generell versagt“, und mahnt abschließend: „Wir dürfen aber nicht darauf vergessen, den Stammspielern genug Einsätze auf ihren Stammpositionen zu geben – ist halt ein Drahtseilakt.“