Die Baseballplätze des Landes versinken langsam aber sicher im Winterschlaf, die Materialcontainer werden eingeräumt und abgesperrt, auf den Homepages der Vereine zeichnet sich gähnende Leere ab und die Terminankündigungsspalte verkündet „derzeit keine Termine“, das Outdoor-Gewand liegt nach dem letzten Training zerknüllt und vergessen bis Anfang November in der Trainingstasche und stinkt, die Tage werden kürzer und der Abstand zum Wintertraining wirkt noch ewig lange. Um dieser depressiven Stimmung entgegen zu halten haben wir, die Vienna Lawnmowers, vor zwei Jahren den Off Season Report geboren. In der ersten Ausgabe der Off Season 2018 widmen wir uns traditionell der abgelaufenen Saison.
Also: Zurück in den April 2018. Nach dem Wiederabstieg 2017 in die Landesliga Ost war nicht ganz klar, wo man in der Liga stehen würde. Die Landesliga hat an Qualität gewonnen, das wurde den Mowers schnell klar. Nach dem man die ersten beiden Spielen als Verlierer beenden musste. Prompt stand fest, dass die Blues mit der Titelentscheidung diese Saison vorrausichtlich nichts zu den haben werden. Halb so schlimm, denn war das Saisonziel doch wieder zu einer funktionierenden Mannschaft zu finden und neuen, jungen Spielern genügend Chancen zu geben. Nach den ersten Spielen gelang es der Mannschaft immer mehr zu ihrer starken Defensiv-Form vergangener LLO-Saisonen heranzukommen und gegnerische Teams taten sich bei den immer besser eingespielten Lawnmowers schwer zu punkten. Bis auf die zwei BLA Farmteams aus Traiskirchen und Stockerau war man mit jedem Gegner mindestens gleich auf, auch wenn das Quäntchen Glück – wie in den beiden Spielen gegen die Zwettler Originals – manchmal nicht auf Mowers Seite war. So konnte der Grunddurchgang mit einer durchwegs ausgeglichenen Bilanz (8 Siege/8 Niederlagen) abgeschlossen werden. Im mittleren Platzierungstunier zog man gegen die Mets leider den Kürzeren und beendete somit die Saison auf Rang 5.
Gecoacht wurde das Team dieses Jahr vom Präsidenten persönlich. Michel Fleck sprach während der Saison in der Trendzeitschrift „Woman“ über seine neue Funktion: „Ein Lehrer…ah…ein Trainer ist heutzutage in erster Linie Entertainer, Comedian, Ersatzpapa,- mama und Psychologe.“ Unter ihm und auch unter seinem Back Up Michael Bittmann liefen die Mowers oft in riskant, experimenteller Aufstellung aufs Feld, was jedoch oft überraschend gut funktionierte. Die Neuen, Kilian Mace und Alexander Hackl, integrierten sich gut. Den dritten Neuen, Marc-Daniel Corpuz, verlor man auf halber Strecke an das österreichische Bundesheer, angeblich. Hackl gelang sogar ein ganz besonderes Kunststück, denn er sicherte sich in seiner Rookiesaison gleich den Gold Glove. Ein Kunststück welches vor ihm nur Philipp Heller (LLO 2013, ebenfalls Right Field) gelang. Im Left Field konnte sich erneut Lionel Mace den Gold Glove einhamstern und damit den fünften Folge. Allerdings nur sehr knapp, da er diese Saison auch auf sehr vielen anderen Positionen zum Einsatz kam und die Konkurrenz im Left Field nicht gerade schlecht aufspielte. Im Offense Ranking muss man etwas scrollen bis man den ersten Lawnmower findet. Wenn man Leihpieler Edwin Nunez nicht zählt, kommt der Erste, Marco Prusa, erst auf Platz 20. Dicht gefolgt von Lionel Mace auf Platz 21 dann Rene Szeywerth (Platz 26) und Didi Ackerl (Platz 29). Drei Homeruns, vier Triples und 30 Doubles konnten immerhin dennoch erzielt werden. Darauf kann man im Winter aufbauen, damit wir 2019 dann wieder mehre Mowers in den Top 20 sehen werden.
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Im Oktober finden die Spieler genug Zeit zum Regenerieren, für ihre Liebsten und Engsten, um Freunde, Bekannte oder Wies´n zu besuchen, um den Franzbrandweinvorrat aufzufüllen oder den Arzt oder Apotheker aufzusuchen, um zu fragen, wie viel Diana an leicht reizbaren Stellen denn eigentlich schädlich sei oder einfach nur um die richtige Schreibweise des eigenen Familiennamen herauszufinden, um bei zukünftigen Autogrammstunden gewappnet zu sein. Am 3.11. öffnet dann die Turnhalle in der Neilreichgasse 111 zum Hallentrainingsauftakt ihrer Pforten und am Abend findet beim sogenannten „Kürbisfest“ quasi das Baseball-Silvester (offizieller Abschluss der Spielzeit 2018 und Start der Saison 2019) statt!