Erneuter Split in der Freudenau

Nach dem Split der Vorwoche vertschüsste sich die halbe Mannschaft auf die gleichnamige kroatische Halbinsel. Die angebrochene Urlaubszeit bewirkte, das der Line Up Zettel der Lawnmowers so „leer“ war, wie schon lange nicht mehr. Der Stimmung tat das aber nicht weh. Auch die ausgelassene Freude über den Fall der Sperrstunde ließ so manch noch müdes und versifftes Aug funkeln: „…und dann simma um 1 in der Früh langsam Richtung Sass g´fahrn und – ua leiwand – …“ Um die Holzbankeln im Dugout doch noch ein wenig zu füllen wurde Andi Chrastka aus den untiefen der Kanalisation befreit und auch Kilian Mace aus der Lustlosigkeit zurück geholt. Am Spielplan standen zwei Partien gegen alte Bekannte, wobei sich beim ersten Gegner des Tages im Winter einiges getan hat: Die Vienna Homerunners nehmen fortan nur noch mit zwei anstatt drei Erwachsenenteams am Baseball-Ligabetrieb teil. Die vormaligen Farmteams – Vienna Mets (2.Bundesliga Ost) und Freudenau Mets (Landesliga Ost) – wurden zu einem LLO-Team zusammengelegt und nehmen als Vienna Metrostas II teil. Der zweite Gegner des Tages, die Red Devils aus Altweitra-Unserfrau, hat vor allem auf der Pitcherposition durch den Ausfall von Greg Gaines massive Probleme.

VIENNA LAWNMOWERS vs. VIENNA METROSTARS II

Line Up: #22 Hlawaty SS, #1 Mace L. LF, #6 von Ameln C, #11 Bittmann 2B, #52 Bertleff CF, #15 Szeywerth RF, #3 Crowder 1B, #73 Köhler 3B, #56 Griffiths DH – #24 Bammer P

Zu Anfang kamen die Lawnmowers nicht wirklich in Fahrt. Es spiegelte im Prinzip das 9:30 Uhr Spiel der Vorwoche wieder, wo die Mowers mit 1-13 den Hoppers unterlagen. Die Metrostars konnten bis zur Mitte des dritten Innings neun Runs einfahren, gegenüber standen bis dato null Runs der Mowers. Doch dann platzte endlich der Knoten, sehr zum Unmut der Gegner. Eine Two-Out-Rallye brachte sieben Runs aufs Scoreboard. Es hätten sogar noch der Ausgleich werden können, leider war der 3rd Baseman des Bundesliga Farmteams ein paar Millimeter zu groß und konnte so den von Michael Bittmann abgefeuerten Linedirve – bei gut gefüllten Bases – aus der Flugbahn pflücken. Spannend wurde es. Die Freudenau knisterte und bei der Kantine war man erbost: „Warum ist das noch nicht aus? Warum stehts da nicht schon längst 20-1 für uns (Anm. Metrostars)? Die (Anm. Lawnmowers) können ja eh nix!“ Tja, da wurde man eines besseren belehrt. Einen runlosen vierten Inning, folgte das zeitbegrenzungstechnisch wohl letzte Inning. Die Metrostars konnten drei Runs erzielen und so ihre Führung auf 12-7 ausbauen. „Das wars jetzt aber.“ Nein, war es nicht. Two-Out-Rallye die Zweite. Clemens Hlawaty scorte auf ein Single von Luca von Ameln, welcher selbst sofort die zweite Base gestohlen hat. Durch einen E3 erreichte Bittmann die erste Base und von Ameln scorte. Nur noch 12-9 – die Metrostars wurden nervös. Die Mowers hingegen umjubelten mittlerweile jede Aktion wie einen Weltmeistertitel. Ein Left Field Hit von Thomas Bertleff ließ den sprintenten Bittmann atemlos und erschöpft – wie in der Früh nach der Nacht im Sass – Heim kommen. 12-10. Abermals ein E3 nach einem Schlag von Rene Szeywerth (Tying Run) welcher Bertleff scoren ließ. 12-11. Immer noch zwei Outs. Einen eigentlich schwachen Schlag auf 2nd Base von Ex-Metrostar Elijah Crowder (Winning Run) konnten seine ehemaligen Mitspieler nicht unter Kontrolle bringen. Wolfgang Köhler am Schlag. Er konnte nun zum Held werden, doch sein Schlag fand den Weg in den Handschuh des Short Stops, welcher dann knapp doch noch das spielbeendende Out auf 1st Base fabrizierte. Endstand 12-11 und damit die zweite Saisonniederlage der Lawnmowers. Trotzdem ein großes Lob an die Mannschaft, die nach einem 9-0 Rückstand noch einmal alles gegeben hat. Anzumerken ist auch die erneut gute Vorstellung von Moritz Bammer am Mount. Der Oberösterreicher hält mittlerweile bei respektablen 23 Strike Outs.

VIENNA METROSTARS II vs. WOODQUARTER RED DEVILS

Im Sandhexenspiel überraschten die Red Devils im ersten Inning mit ihrem mutigen Auftreten gegen die zu favorisierenden Homerunnersfiliale, welche wiederum nach kurzem Rückstand unbeeindruckt und gnadenlos die Altweitra-Unserfrauler mit Mercyrule in die Knie zwangen. Endstand 20-6. Die Lawnmowersbeteiligung in diesem Spiel übernahmen die Umps Michael Bittmann und Michel Fleck, am Scorerwisch führte Chris Neumann den Bleistift und fresh an den Turntables*: MC Bammer

* der Anzeigetafel

VIENNA LAWNMOWERS vs. WOODQUARTER RED DEVILS

Line Up: #22 Hlawaty SS, #6 von Ameln C, #11 Bittmann P, #52 Bertleff CF, #67 Chrastka LF, #3 Crowder 1B (> #15 Szeywerth 1B), #73 Köhler 3B, #17 Zednik 2B>RF, #56 Griffiths RF (> #24 Bammer 2B)

Das letzte Duell lieferten sich also die am heutigen Spieltag noch sieglosen Teams. Bei den Wienern erklomm diesmal Michael „Mike“ Bittmann den Mount und Andi „die Kruste“ Chrastka feierte nun tatsächlich nach fast drei Jahren ein umjubeltes Liga-Comeback und ersetzte den verletzten Lionel Mace im Left Field. Die Roten Teufel zeigten sich wie schon gegen die Metrostars schlagstark und konnten gleich zu Beginn drei Runs scoren. Doch auch die Mowers arbeiteten gegen den erneut pitchenden Devil Manuel „Big S“ Schrenk gut im Count und so konnte man postwendend die Führung erobern. Es entwickelte sich anfangs ein ausgeglichenes Spiel, welches sich jedoch mit Fortdauer immer mehr zu Gunsten der Wiener wenden sollte. Während die Gäste aus dem Waldviertel, wie schon im ersten Match, Probleme mit ihrem Pitching bekamen, wurde Bittmann immer stärker. Eine solide Defense hinter dem Leopoldstädter half dabei, die Defensive-Innings der Lawnmowers bei hohen Temperaturen kurz zuhalten. Auch offensiv konnte man die Führung Inning für Inning ausbauen. Teils unkonventionelles Baserunning seitens der Lawnmowers wurde durch die fehlerhafte Defensive der Red Devils zum Glück nicht bestraft und so stand es nach dem vierten Inning 17-4 für die Mowers. Ein 3-Run-Homerun der Gäste sorgte noch für ein Highlight des Spieltages – doch bevor noch einmal Spannung aufkommen konnte, war die Zeitbegrenzung bereits erreicht. Endstand 17-8. Erwähnenswert ist ebenfalls das Saisondebut von Moritz Bammer am Schlag, welcher sogleich einen Hit samt zwei RBIs landete, sowie die Prämiere von Rene Szeywerth als 1st Baseman. Letzterer erzielte auch das letzte Out des Spieltages und so konnte der Meidlinger auch dieses Ziel auf seiner Baseball-To-do-Liste abhaken. Ein E3 blieb ihm allerdings verwehrt.