25 Jahr Jubiläumsmatch

Am 26.September 2021 war es soweit. Nach wochenlanger Vorfreude stand in der Freudenau das Legendenmatch zum 25.Vereinsjubiläum am Programm. Doch beim Eintreffen am Ballpark war die Freude kurz getrübt, denn die 3rd Base Halterung war nicht im Boden auffindbar. Ein Lawnmowers-Bautrupp unter fachmännischer Bauaufsicht von Andi Chrastka, er leitete seinerzeit auch den Bau des Fundaments für den Blechschuppen – der Mann weiß also, was er tut! – wurde Kubikzentimeter für Kubikzentimeter bis tief ins Erdreich nach dem eigentlich einbetonierten Eisenrohr abgesucht. Nach einigen Minuten sah es schon mehr nach U-Bahn Baustelle, als nach Baseballplatz aus. Angeblich waren Verkehrsstadtrad und VertreterInnen der Wiener Linien schon am Weg in die Aspernallee, um eine spontane PK zum Baufortschritt abzuhalten. Dem Eisenrohr sollte es egal sein, es ist offenbar schon in der Off Season. So wurde eine Ersatzhomeplate als 3rd Base hergenommen und Umpire Marco Prusa konnte das Spiel anrunfen: „Play Ball!“

Den First Pitch steuerte die Zukunft bei: Emilian (3) und Levi (0) hatten die Ehre. Dann betrat Mowers Pitcher Moritz Bammer unter den Beats von MC Bammer und der Vorstellung seiner Heimat und deren Autobahnabfahrten via Lautsprecher den Mount und ließ im ersten Halbinning, auch dank seines Infields, keinen Run zu. Florian Sulzer im Rightfield feierte in diesem Spiel übrigens seinen Premiereneinsatz für die Lawnmowers. Für die Legenden begann Thorsten Brei am Hügel. Ja, jener Thorsten Brei, der in den frühen 10er Jahren einer der besten Pitcher der Landesliga war. Trotz einer Hüftoperation letztes Jahr hatten vor allem unerfahrene Batter der Lawnmowers Probleme mit dem Legenden-Oberkanonier. Auch der zweite Spielabschnitt gehörte der Defense. Je nur ein Run. Dann zeigten die Legenden den Jungspunden wo der Bartlcek den Most herholt (Original-Zitat: 1998 Mlade Bucky). Die Vereinsveteranen scorten drei weitere Runs, während die LLO-Mannschaft weiterhin mit Breis würfen nicht viel anfangen konnte. Zum 5.Inning machte Bammer Platz für einen Debütanten am Mount. Wolfgang Köhler bekam ein paar Batter vor die Linse und wurde danach von Daniel Jelencsits wieder erlöst. Auch für Thorsten Brei war Schluss. Ihn ersetzte Robert Pawlin. Die Platz-DJs waren mittlerweile auf Zack und so konnten sogar einige Walk Up Songs eingespielt werden, wie Jelly from the Block oder Sweet Home Elibama. Das Kinderlied über Tiere war eher ein Ausetzer. Spielstand Top-6 7-1 für die Legenden und die schnupperten am süßen Stoff der Sensation. Am Zaun, wo Hadmar Langs Wäsche* zum Trocknen aufgehängt war, zitterten die T-Shirts schon ganz nervös im Wind. Man merkte ihnen an, das sie dieses Spiel nun unbedingt gewinnen wollten. Manfred Gollopp zeigte vollen Einsatz bei einem beinahe Diving Catch im Center Field und Rene Eichinger vollführte beim Ausweichen am Schlag sogar einen eingesprungenen Goethe! Doch dann konnten die Lawnmowers doch noch punkten. Einige Hits und zwei Innings später stand zum Anfang des achten Innings jedoch immer noch 8-4. Dann zeigten die Legenden, das sie auch das „Lawnmowers-Inning“ noch perfekt beherrschten. Zur Info: Das „Lawnmowers-Inning“ (Patent beantragt) ist ein Defense-Inning, in dem man ein ganzes Spiel verliert, weil es gefühlt ewig dauert und man so viele Runs kassiert – optional mit Pitcherwechsel, in dem Fall Michel Fleck für Robert Pawlin – , das dannach im Dugout prinzipiell zwei Fragen in den Raum gestellt werden. 1.) „Wie viel Runs waren das jetzt eigentlich?“ 2.) „Wer ist dran, das is scho so lang her?“ Es sollten 8 Runs sein, die die Lawnmowers ihren Legenden an getan hatten. Wobei ein Run beinahe nicht zählen sollte, denn Petra Goldova rannte in Slow Pitch Softball Manier rechts an der Homeplate vorbei und berührte diese erst nach einem nett gemeinten Rat von Ump Prusa: „Heast Petra, wo rennst du herum?“ Ins letzte Inning gingen die Landesliga-Mowers also erstmals an diesem Tag mit einer Führung und diese behielten sie auch. Endstand 12-8 gegen ganz stark aufspielende Legenden. Respekt, wenn man bedenkt, das einige seit über 20 Jahren keinen Schläger, Handschuh oder Ball mehr in den Händen hatten.

Zeichenerklärung: * = Hadmar brachte alle Lawnmowers Trikots und Shirts aus den letzten 25 Jahren, die er besaß, mit in die Freudenau. Entlang des Zauns hinter 1st Base hingen die Zeitzeugen, wie tibetische Gebetsfahnen. Hat wirklich cool ausgeschaut!

Das waren die Legenden:

Philipp Sutanto – 2002-2016 & 2020 davor Jugend, Gold Glove Catcher LLO 2013, Ehem. Vize Präsident

Melanie Dietzel – 2003-2007

Robert Pawlin – 2008-2012 & 2016, Ehem. Vize Präsident

Hadmar Lang – 1996-2008, Manager 2013-2017, MVP RLO 2001, Best Batter RLO 2000 & 2001, Gold Glove Short Stop RLO 2001

Bettina Rudl – 1998-2007, Gold Glove Left Field 2.LLO 2004

Michel Fleck – 1996-2019, Manager seit 2017, 1996-2020 Präsident

Christian Neumann – 1996-2005 & 2010-2012, Co-Manager 2013-2017, Vorstandsmitglied

Dan Rudl – seit 1996 (ab 2016 nur noch Reserve), Best Batter RLO 2004

Carola Kölbl – Mowers Jugend

Didi Ackerl – seit 1996, LM-Rekordspieler, Best Pitcher 1.LLO 2003 & RLO 2004, Gold Glove Pitcher RLO 2004, Gold Glove Short Stop LLO 2012, 2014 & 2015, Vorstandsmitglied

Nico Sieder – Mowers Jugend

Rene Eichinger – 1996-1997

Oliver Meingast – 1996-1999, Best Batter LLO 1998, Gold Glove 1st Base LLO 1998

Manfred Gollop – 1999-2007, Gold Glove Right Field RLO 2001, Gold Glove Center Field 1.LLO 2003

Eva Eder-Toth – 2003-2008 davor Jugend

Edith Mace – 1996-1998

Thorsten Brei – 2008-2017

Extrainning

Anschließend versammelten sich alle Spieler und Zuschauer bei der Kantine und ließen das 25-Jahr-Jubiläum bei Burger, Bier und guter Stimmung ausklingen. Anekdoten wurden über die Heurigentische gekudert und Präsident Lionel Mace begann mit der Ansprache zur Preisverleihungszeremonie. Erst wurden die Lawnmowers Awards für die Saison 2021 verliehen. Der urigste Preis war dabei wohl der für den Moment des Jahres: Der goldene Umbertl. Eine vergoldete Nachbildung des nackten, schönen Bertls im Maßstab 1:16 inkl. einer ehrenhaften Schleife. Danach waren Ehrungen im Zuge des Jubiläums an der Reihe. Michel Fleck, Präsident von 1996-2020, wurde zum Ehrenpräsidenten vorgeschlagen (er muss dafür noch bei der Generalversammlung im Jänner gewählt werden), darum bedankte er sich mit den rührenden Worten: „Vielleicht danke!“ Dann wurden fast Tränen vergossen und nebenbei immer wieder Käsekrainer ausgerufen, als Didi Ackerl mit dem Award zum Lawnmowers-Rekordspieler, für seinen unermüdlichen Einsatz in den letzten 25 Jahren in genau 275 offiziellen Ligaspielen für die Mowers, überrascht wurde. Laut Dankesrede kann er sich noch an jedes einzelne Spiel erinnern, naja.

Soweit zum förmlichen Teil. Zum Abschluss gab es noch eine kurze Spieleshow: Die Lawnmowers Zeitreise. Zwei freiwillige 2-Mann-Teams (je eine Legende und ein aktueller Spieler bildeten ein Team) mussten sich acht Fragen aus den letzten 25 Jahren Vereinsgeschichte stellen. Richtige Anwtort = 1 Punkt. 4 Punkte = Sieg. Preis = Ein T-Shirt. Team A: Moritz und Manfred. Team B: Jelly und Melly. Team A setzte sich 4-2 durch! Hier noch einmal alle Fragen und Antworten zum Nachlesen.

1996 – Vereinsgründung inkl. Namensfindung. Der Kreativität waren kaum Grenzen gesetzt. Schlussendlich einigte man sich auf den Namen: Lawnmowers. Ein weiterer Vorschlag, der sogar bis in die engere Auswahl kam, basierte auf einer Süßspeise, welche zur Versammlung mitgebracht wurde? → Wiener Lebkuchenherzen mit gemischter Füllung

1997 – Am 13.April findet das aller erste Ligaspiel der Lawnmowers in der Freudenau statt. Das Spiel wurde 12-28 verloren, aber gegen welches Team? → Schwechat Blue Bats II

1999 – Um die Jahrtausendwende fuhren die Lawmowers regelmäßig zu Ostern nach Tschechien auf Trainingslager. 4x nach Mlade Bucky und 2x nach Prag. Zum Grundnahrungsmittel gehörte ein 5-schichtiger, tschechischer Waffelriegel mit Schokoüberzug. Der Name des Riegels lautete? → Tatranky

2006 – Am 2.März fand in der Militärakademie Wiener Neustadt ein Nachwuchshallentunier statt, bei dem auch die damalige Jugend der Mowers mit dabei waren. Nach zwei knappen Niederlagen – 1-2 gg. die Diving Ducks und 3-4 gg. die Wanderers – endete das dritte Spiel, ganz untypisch für ein Baseballspiel, mit einen 7-7 Unentschieden gg. die Lions. Grund dafür war der sehr enge Zeitplan bei diesem Tunier. Highlight dieses Spiels war ein Strike den Mowers Jungcatcher Felix Rusa jedoch nicht mit dem Handschuh gefangen hat, sondern? → Der Ball blieb in der Catchermaske stecken

2016 – Am 14. Februar erschien ein Artikel auf der offiziellen MLB-Homepage. Soll vorkommen. Das besonerde war, das dieser Artikel einen eigenen Absatz über die Vienna Lawnmowers beinhaltete. Eventuell war es sogar das erste und einzige Mal das ein österreichischer Verein auf der MLB-Homepage erwähnt wurde. Worum ging es in diesem Artikel? → The crazy stories behind 19 of the weirdest baseball team names from around the world

2016 – Aufstiegsrelegation LLO/RLO 2016. Die Lawnmowers haben das erste Spiel der Best-of-Three Serie gegen die Bucks gewonnen. Die Bucks legten jedoch Protest ein. Im zweiten Spiel, das damals in Stockerau statt gefunden hat, wird Rene Szeywerth zum bisher einzigen Mal in seiner Karriere als Lead Off Hitter aufgestellt und wird schon vor dem ersten Pitch des Spiel vom Ump Out gegeben. Warum? → Er ging mit einen Alu-Schläger an den Schlag. Erklärung: Der Protest der Bucks stützte sich darauf, das die Lawnmowers im ersten Spiel – wie in der LLO üblich – Alu-Schläger verwendeten und sie der Meinung waren, das in der Relegation nach RLO-Regeln mit Holzschlägern gespielt werden muss. Der damalige LM-Coach Hadmar Lang schickte darum im zweiten Spiel Szeywerth mit einem Alu-Schläger an dem Schlag, um anschließend auch Protest einlegen zu können. Sportlich, wie auch am grünen Tisch gewannen schlussendlich die Lawnmowers. Die Bucks durften außerdem sowieso ebenfalls in der RLO bleiben, weil die Liga nicht voll war. Viel Wirbel um nichts.

2019 – Anfang April machen sich die Lawnmowers im Reisebus auf dem Weg ins Trainingslager nach Wels. Einer Theorieeinheit am Abend des Anreisetages folgen zwei intensive Trainingstage. Das Teamquartier war im Bayrischen Hof, mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, welches über wie viele Laufmeter erstreckte? → 25m

2021 – Erstmals in der Geschichte der Lawnmowers kommt es im März 2021 zur Aufnahme von Spitzensportlern in den Verein. Und zwar nicht nur einen oder zwei sondern gleich der gesamte Kader besteht mit einem Schlag auf einmal nur noch aus Spitzensportlern und das obwohl genau die gleichen Namen in der Spielerliste aufscheinen, wie noch einen Tag davor. Wie das? → Durch die Spielgemeinschaft mit den Piratas del Caribe, welche 2017 eingegangen wurde. Diese spielen in der 2.Bundesliga Ost und somit in einer offiziell dem Spitzensport zugeschriebenen Liga. Dadurch das die Spieler der Lawnmowers dort spielberechtigt sind, waren auch diese offiziell Spitzensportler.

Lawnmowers Awards 2021

Best Outfielder: Rene Szeywerth

Best Infielder: Clemens Hlawaty

Best Catcher: Luca von Ameln

Best Pitcher: Moritz Bammer

Best Batter: Luca von Ameln

Lawnmower des Jahres: Luca von Ameln

Der goldene Umbertl: Michael Bittmann und 2 Homeruns in 2 At Bats

Danksagungen:

Danke an…

…Marco Prusa, der 9 Innings in über 3 Stunden im Einmannsystem umpte!

…Rober Pawlin, Clemens Hlawaty und Dario Krajnovic für Tonanlage, Mikro und Musik!

…alle die beim Platz herrichten geholfen haben!

…die Vienna Metrostars für den Kantinenbetrieb!

…alle Legenden, die ihre Gesundheit und Leben bei diesem Match in die Waagschale waren!

…Petra Goldova, das sie die Homeplate doch noch berührte!