Gut ein Dreivierteljahr ist 2021 alt und wir stehen nun wieder genau so da, wie am Anfang des Jahres. Lockdown. Die Halle ist zu. Kein Training. Und für manche noch schlimmer: Schon wieder keine Weihnachtsfeier! Ein Dreivierteljahr voller Höhen und Tiefen. Ein Dreivierteljahr in dem wiederum nur Dreiviertel des Dreivierteljahres Baseball gespielt und trainiert werden durfte. Drei Vierterl zu viel beim Abendessen vor dem Public Viewing zum Fußball-EM Achtelfinalspiel Österreich-Italien, welches Dreiviertel des besagtem Essens später püriert am Pannenstreifen der S1 landen ließ, aber gut das ist eine andere Geschichte. Blicken wir noch einmal zurück, auf dieses Dreiviertel Einundzwanzig…
Dreiviertel Landesliga
Der Dreivierteltakt wird beibehalten, denn nach dem endlich fest stand, wann ein Saisonstart möglich war, war von einer ganzen Saison nicht mehr auszugehen. Immerhin Dreiviertel der Spieltage konnten durchgeführt werden, die restlichen wurden im Vorfeld abgesagt.
Am 12.Juni konnte dann im Stadtentwicklungsgebiet von Stockerau der erste Double Header der Saison über die Bühne gehen und da überraschten die Mowers sogleich mit starker Schlagleistung und einem Sweep über die Schremser Beers und die Vienna Bucks. Ein perfekter Saisonstart, erstmals seit 2016. Den Schwung galt es Mitzunehmen und in der Tat waren die Vienna Lawnmowers bis zur Hälfte der Ligasaison immer auf den Plätzen eins bis drei unterwegs. Sogar ein Sweep mit zwei Mercy Rule Siegen gegen die Dirty Sox Graz II und die späteren LLO-Meister, die Schwechat Blue Bats II, war mit dabei.
Doch dann setzte der Habichtskauz zur Landung an. Es folgte eine Niederlagenserie, die bis in die Hinrunde der mittleren Platzierungsspiele andauern sollte und die Bilanz nur so runter drückte. Sieben sieglose Spiele in Folge. Eine Serie, die es seit dem Regionalligajahr 2017 nicht mehr gegeben hat. Am Ende konnte man den Tabellenkeller schon winken hören, so steil bergab ging es für die Royalblues. Begonnen hat alles an einem eigentlich tollen Wochenende im Waldviertel, an dem ein Teil – zwar nicht Dreiviertel, aber immerhin ein Teil – der Mannschaft bei 30° (= tropisches Waldviertelwetter) am Herrensee zu Litschau den Samstag verbrachte. Am Sonntag folgte die Gnackwatschn von Schrems. Mercy Rule Niederlage gegen die Beers, Last Minute Niederlage gegen die Titans. Danach Mowers wie Flasche leer. Es sollte bis zum aller letzten Saisonspiel gegen die Vienna Bucks dauern, bis Moritz Bammer über sich hinaus wachsen sollte und die Mannschaft zum Sieg 13-0 pitchte. Am Ende beendeten die Lawnmowers die Saison 2021 auf dem sechtem Platz.
Dreiviertel Leistungsschau
26 Spieler standen den Lawnmowers in der Landesliga 2021 zu Verfügung. Gut Dreiviertel des Kaders kamen auch zum Einsatz. Wie üblich wird im Herbst in der OSR Leistungsschau auf die Leistung geschaut. Horstl und Prinzessin Sophia.
1 Lionel Mace – Mit drei Triples am ersten Spieltag startete der neue Präsident selbstbewusst in die Saison. Ganz so wuchtig ging es dann zwar nicht weiter, aber immerhin 17 Hits, ein Double, einen Home Run, zwei gebrochene Schläger – u.a. die Cordula Gelb, sie Ruhe in Frieden – und der Goldglove im Outfield sind ein Arbeitsnachweis.
2 Michel Fleck – kein Einsatz, nur Basecoach
3 Elijah Crowder – Der Winterneuzugang etablierte sich gut an der 1st Base, agierte geduldig am Schlag und brachte neben Erfahrung auch eine Umpirelizenz mit, die die bisherigen wenigen Umps der Mowers ein wenig entlastete. Alles in allem ein guter Einkauf.
4 Dario Krajnovic – Erneut bremste den Kroaten zu Saisonbeginn eine Handverletzung aus, danach startete Dario aber durch. Eine Leistungssteigerung am Schlag und auch gute Szenen im Outfield waren zu beobachten. Jetzt müssen nur noch die Nerven halten und die Lawnmowers hätten einen neuen Lead Off.
5 Petra Goldova – kein Einsatz
6 Luca von Ameln – Lawnmowers Catcher des Jahres und Batter des Jahres. 10. bester Batter in der LLO. Die Saison 2021 hat aufgezeigt, wie wichtig der Deutsche mittlerweile für sein Team geworden ist. Nicht nur sportlich gesehen. Luca ist längst zum Führungsspieler gereift und strahlt in hektischeren Momenten die nötige Ruhe aus. Deshalb wurde er auch verdient zum Lawnmower des Jahres 2021 gekührt.
7 Alexander Schroll – Jahrzehnte führte kein Weg an Alex vorbei, wenn es um darum ging, wer denn auf 1st Base spielen sollte. Mangelnde Trainingsanwesenheit und auch weil er als Manager – als welcher er überlegt und Plan das Team durch die Liga führte – nicht so gern selber spielen möchte änderten dies. In fünf Partien in denen er doch spielte, steuerte er immerhin 4 Runs und 5 RBIs bei.
8 Wolfgang Terkl – Wolfi stieß während der Saison zum Team dazu. Darum reichte es vorerst nur für zwei Kurzeinsätze im Grunddurchgang. In den Playoffs bekam er dann mehrere Innings und erzielte seinen ersten Run. Irgendwas war dann noch mit der 3rd Base…phu…was war das gleich?
11 Michael Bittmann – Für ihn glich der Weg zum At Bat wohl einer Warteschlange bei der Achterbahn. In die Battersbox eingestiegen, ging es immer wieder steil bergauf, dann wieder bergab und zwischendurch ein Doppellooping in Form seiner zwei Homeruns in Schrems, für welche er mit dem goldenen Umbertl ausgezeichnet wurde. Das spiegelt auch die Statistik wieder: 10 Hits, 4 Doubles, 1 Triple und eben 2 Homerunse – wirklich top – aber halt leider auch 11 und damit die meisten Strike Outs. Diesen Beigeschmack gilt es für Michi bis zur Saison 2022 ordentlich weg zu gurgeln (ursprüngliche Bedeutung, nicht eh schon wissen) und auch seine schwere Hand-Verletzung aus den Playoffs sollte bis dahin hoffentlich keine Rolle mehr spielen.
15 Rene Szeywerth – Der Meidlinger war einer der wenigen, der in allen Spielen der Dreiviertel Saison zum Einsatz kam. Speziell die Einsätze in Abwesenheit von Stammcatcher Luca von Ameln hinter der Plate meisterte Joseph Wurst, kurz Joe [Tscho], wirklich souverän.
17 Klaus Zednik – Klaus kam 2021 leider nicht über die Reservistenrolle heraus, was sicher auch dem Ausfall des gesamten Wintertrainings 20/21 geschuldet war, welches seiner Wurfbewegung bestimmt geholfen hätte. Trotzdem konnte er einige Einsätze im Outfield und auf 2nd verbuchen und – „Jetzt mach ma was“ – fädelte als Basecoach sogar ein in der Landesliga kaum bis sehr selten gespieltes Sqeeze Play ein.
20 Peter Pratscher – kein Einsatz
21 Kilian Mace – kein Einsatz
22 Clemens Hlawaty – Clemens wurde dieses Jahr erstmals öfters an der 3rd Base eingesetzt, was den Rudolfsheim-Fünfhausner nicht wirklich schmeckte, diese Aufgabe jedoch jedes Mal annahm und auch souverän meisterte. Als Pitcher, Short Stop und 2nd Baseman, wie auch am Schlag, ist auf ihn sowieso seit Jahren verlass.
24 Moritz Bammer – 41 IP, 244 PA, 55 SO, Lawnmowers Pitcher des Jahres. Der lt. Homepage 1-jährige (Alex was ist da los? :P) Oberösterreicher ist in seiner zweiten Saison endgültig in Wien angekommen. Obwohl kein Pitchertraining über den Winter möglich war, funktionierte er sofort im ersten Spiel überraschend gut, sodass er die Saison über nahe zu jeden Spieltag ein Match als Starting Pitcher performen durfte.
27 Florian Aschauer – kein Einsatz
45 Dan Rudl – Dan kam 2021 nur auf zwei Einsätze in Schrems. Seine Erfahrung und Schlagkraft konnten jedoch auch nicht diesen rabenschwarzen Sonntag verhindern.
47 Marco Prusa – Der Neo-Niederösterreicher trat 2021 ein wenig in die zweite Reihe um auch anderen Spielern Platz zu machen und konzentrierte sich nebenbei auf mehrere Einsätze als Ump. Wenn er gespielt hat, war er jedoch voll dabei. 7 Runs, 10 Hits, 3 Doubles und 9 RBIs in 6 Spielen können sich sehen lassen.
52 Thomas Bertleff – „Achtung, der schaut muskulös aus!“, zitterten die Gegner, wenn der Leuchtturm aus dem Centerfield am Schlag stand. In der Tat gelang Bertl am Schlag dieses Jahr sehr viel. Jedoch wurde er 2021 verhältnismäßig wenig von den gegnerischen Pitchern abgeschossen. Da sind wir mehr gewohnt.
56 Peter Griffiths – Die Enttäuschung nach dieser Saison war Peter ins Gesicht geschrieben, hatte er doch sichtlich mehr erwartet. Durch unglückliche Spielverläufe musste er oft länger auf der Bank ausharren oder früh vom Feld genommen werden. Keine einfache Situation. Großes Lob verdient seine Abdeckarbeit im Outfield, wo er viel Übersicht zeigt und Lücken schließt.
67 Andreas Chrastka – Es war das Comeback des Jahres. Die Kruste ist nach langwierigen Schleimbeutelleiden zurück am Baseballplatz. Sowohl auf 1st Base, als auch im Oufield, merkte man nicht wirklich, das Andi knapp drei Jahre kein Ligaspiel mehr in den Knochen hatte.
69 Dietmar Ackerl – Der Rekordspieler der Lawnmowers zeigte auch mit 47 Jahren immer noch gute Leistungen. Lediglich am Schlag schlichen sich ab der Hälfte der Saison sehr unübliche Unsicherheiten beim Routinier ein. Immerhin wird dadurch aufgezeigt, das auch Legenden menschliche Seiten haben.
72 Florian Sulzer – kein Einsatz
73 Wolfgang Köhler – Wolfgang war bestimmt eine der positiven Überraschungen der Vorsaison. Darum hatte – vermutlich er am meisten – höhere Erwartungen an seine Leistungen am Schlag. Im Feld kam er wie auch schon im Vorjahr auf allen Outield-Positionen, sowie als 2nd und 3rd Baseman zum Einsatz.
98 Daniel Jelencsits – Der Jelly from the Block war auf 3rd Base wohl die Entdeckung der Saison. Fielden, aufblicken, Wurf auf 1st Base. Als hätte er nie was anderes gemacht. Im Dugout war Daniel immer für eine Wuchtel oder einen lauten Schas gut und zur Not hilft er auch mit einer Gabel aus. Ein Teamplayer, wenn auch ein furzender.
99 Jaryd Mercer – kein Einsatz
Drei (ohne viertel) Hallentermine
Groß war die Freude als man dann nach knapp 2 Jahren endlich wieder in der Halle in der Neilreichgasse in Favoriten zusammen kommen konnte um zu trainieren. Neu dabei, und da legte sich die Freude bei den meisten auch wieder, ein Folter-/Workoutwürfel, dessen erwürfelten Übungen die Sprints nach der Halbstündigen Aufwärmpartie Brettspiel – „Brettversuch!“ – ablöste. Es zeichnete sich jedoch ab, das das Hallentraining vermutlich nicht über den ganzen Winter durchlaufen würde. Drei Termine, mit drei unterschiedlichen Coronamaßnahmen und schließlich auch schon wieder das Ende durch den vierten Lockdown in Österreich. Nicht ein einziges Mal konnte noch der Kreis der Schande belegt werden, eine Schande! Neu dabei dafür, neben Neuzugang Augustin Tseng, war ein Boxsack, der auf Grund seiner breiten Statur, zum neuen Bertl wurde und letzte Woche sogar als Catcher aushalf.
Dreiviertel Kindertraining
Ähnlich wie beim Hallentraining der LLO-Mannschaft, verlief auch das neu eingeführte Kindertraining. Zwei der vier Termine konnte noch absolviert werden, der dritte musste lockdownbedingt schon abgesagt werden, für den Vierten besteht bei unverbesserlichen Optimisten noch Hoffnung, womit Dreiviertel des Schnupperkurses abgehalten werden könnte. Knapp zehn Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren nahmen von 14:00 bis 15:00 an den ersten beiden Terminen teil und hatten sichtlich Spaß. Erste Erfahrungen mit Baseballen und speziell das Schlagen vom Tee begeisterte die Kinder. Als Aufwärmspiel diente ein hochpädagogisch wertvolles Spiel namens: Die Geschichte vom schönen Bertl.