Ravens-Nest Tulln, 2. und 3. September 2000 – Nachdem sich die Lawnmowers letztes Jahr noch mit dem dritten Platz im Ravens-Turnier zufrieden geben mussten, wollten sie diesmal höher hinaus. Der Turniermodus ermöglichte es dem Team allerdings, am Samstag in den Vorrundenspielen zunächst einmal einiges auszuprobieren und erst in den Playoffs am Sonntag alles zu geben.
Aufgrund des Fehlens mehrerer Mannschaftsstützen und wegen der Ausgabe des Mottos „Wir spielen aus Spaß“ fanden sich einige Spieler auf Positionen, die sie schon immer mal probieren wollten (so gab Bruno Steininger sein Pitching-Debut), und andere auf Positionen, für die sich sonst niemand fand (Leo Zecha und Hadmar Lang „durften“ catchen).
Im ersten Spiel gegen die Dark Stars verwendeten die Lawnmowers drei Pitcher in drei Innings, wobei man Starter Jo Pipal den Trainingsrückstand anmerkte und generell die Werfer beider Teams Probleme hatten, die Strikezone zu finden. Die Dark Stars gewannen das Spiel durch einen Sac Fly im Bottom des letzten Innings bei einem Out.
Gegen die Crusaders pitchte Rita Sedlak und wurde hart geschlagen. Die Klosterneuburger gewannen das Spiel sehr deutlich.
Im letzten Vorrundenspiel stellten die Mowers Dan Rudl auf den Mound, der heuer in der Liga nicht so oft als Pitcher zum Einsatz kam. Er lieferte eine gute Leistung, allerdings brachte sein Team relativ wenig gegen Ravens-Starter Marc Swoboda zustande, so dass auch dieses Spiel mit einer Niederlage endete (4:8).
Trotz relativ solidem Feldspiel belegten die Lawnmowers daher nur den letzten Platz im Grunddurchgang – hauptsächlich weil in der Offense kaum harte Schläge gelangen und man zu sehr auf Freiläufe wartete.
In den sonntäglichen Playoffs wendete sich das Blatt dann aber. Gegen den Gewinner des Grunddurchgangs, die Dark Stars, pitchte Rudl erneut sehr stark und ließ über die ersten drei Innings keinen Runner auf Base, während die Offense diesmal etwas schlagfreudiger agierte und eine 6:0-Führung erkämpfte, obwohl in jedem Inning mindestens zwei Baserunner left on base blieben. Die Dark Stars gaben aber nicht auf und zogen im Bottom des vierten (und letzten) Innings plötzlich Punkt um Punkt heran, nachdem leadoff-Mann Gerald Diewald als erster Spieler seines Teams nach einem harten Double auf Base gekommen war. Dietmar Ackerl ersetzte daher Rudl bei einem Out und sicherte seinem Team den knappen 6:5-Sieg.
Die Ravens waren nur als Drittplazierte aus der Vorrunde hervorgegangen, zeigten dann aber im zweiten Playoff-Spiel gegen die Crusaders, was sie draufhaben. Sie erzielten mehr als 20 Runs in zwei Innings und sicherten sich damit den Finaleinzug gegen die Lawnmowers.
Die Crusaders konnten sich im Spiel um den dritten Platz für die gegen die Tullner erlittene Schlappe revanchieren und schlugen die Dark Stars. Hauptverantwortlich dafür war allerdings Pitcher Marc Swoboda, den sich die Klosterneuburger aufgrund chronischen Pitchermangels von den Ravens ausborgten, weswegen dieser Erfolg doch einen etwas schalen Beigeschmack bekam.
Das Finale zwischen Ravens und Lawnmowers hielt dann alles, was man sich davon versprochen hatte. Beide Teams hatten noch ihre stärksten Pitcher parat: Bei den Ravens Joe Hernandez, bei den Lawnmowers Dietmar Ackerl. Dieser wurde jedoch im ersten Inning von den Ravens eiskalt erwischt. Die Tullner erzielten sechs Runs, bevor den Lawnmowers überhaupt ein Out gelang. Und nachdem Hernandez mit der Spitze der Mowers-Lineup kurzen Prozess gemacht hatte, schien das Spiel aufgrund der 7:0-Führung der Ravens schon entschieden. Die Wiener bewiesen jedoch Kampfgeist und drehten das Finale in den folgenden drei Innings noch um: Ackerl ließ in diesem Zeitraum nur einen Run zu, während die Offense endlich eine Leistungssteigerung brachte. Obwohl einige Schlagmänner der Lawnmowers mit dem Curveball von Hernandez so ihre Probleme hatten, gelangen mehrere schöne Hits. Mit einer deutlichen 14:8-Führung gingen die Mowers daher ins Bottom des fünften und letzten Innings. Hier holten die Ravens zwar noch drei Runs auf, das Strikeout gegen Hernandez beendete dann aber Spiel. Der Turniersieg ist ein Schub für das Selbstvertrauen des Teams, welches zuletzt in der Liga nicht überzeugen konnte.
Im Namen der Lawnmowers möchte ich mich bei den Ravens für das wunderbar organisierte Event bedanken und freue mich schon auf das 4.Ravens-Turnier im nächsten Jahr.
Hadmar, 4.9.2000