Off Season Report: Was ist ein Multiserver?

Ein Off Season Report im Juli, etwas, was an abstoßender Perversität ja wohl kaum noch zu überbieten ist. Unter positiverer Betrachtungsweise kann man es auch so sehen: Es ist der letzte Off Season Report der situationsbedingten, nahe zu endlosen Off Season! Lange hat es schlecht ausgesehen, gar von Saisonabbruch noch vor dem Beginn war die Rede und nun stehen wir voller Vorfreude hier und können den Samstag kaum noch abwarten. Dieser Samstag, der 4.Juli, an dem die Landesliga Ost starten darf.

Ausblick Saison

Dadurch das nur noch drei Monate für die Saison zu Verfügung stehen, wird der Spielmodus der Ligen etwas abgeändert. In der Landesliga Ost, in der ja die Lawnmowers vertreten sind, wurde schlicht die Rückspielserie gestrichen, soll heißen: Jede Mannschaft trifft nur einmal auf jede andere Mannschaft. Die Austragung in Dreiertunieren bleibt bestehen. Auch das abschließende Playoff, welches dieses Jahr erstmals im neuen Modus ausgetragen wird, wird nicht abgeändert. Am Samstag in der Freudenau kommt es beim ersten Dreiertunier der LLO zu einem reinen Wiener Tunier. Die Lawnmowers treffen in der Freudenau im ersten Spiel auf die Vienna Bucks und danach auf die Vienna Cyclones. Am 26. Juli steigt ebendort der zweite Spieltag gegen die Cubs II aus Stockerau und Freudenau Mets, die dritte Mannschaft der Homerunners. Im August stehen dann zwei Auswärtsfahrten an. Am 8. August geht es nach Traiskirchen, wo neben den Grasshoppers II die Danube Titans auf die Mowers warten. Der letzte Spieltag am 22. August führt die Mannschaft nach Alt Weitra-Unserfrau, wo die Lawnmowers erstmals seit mehreren Jahren wieder am Hell´s Gate antreten werden. Gegner sind neben den dort beheimateten Woodquarter Red Devils auch die Diving Ducks II aus Wiener Neustadt. Gerüchteweise kommt es dort zum Wiedersehen mit dem ehemaligen Mowers Pitcher Thorsten Brei, der nach ein paar baseballlosen Jahren, nun für die Devils gemeldet sein soll.

Zum Spielplan: http://lawnmowers.at/calendar/current-saison/

Es ist fast schon verhext. Seit mehreren Saisonen kämpfen die Mowers mit Kaderproblemen, bekamen in den letzten Spielzeiten an manchen Tagen gerade so eine Mannschaft zusammen und nun gerät man durch eine göttliche Fügung und zum Teil einem göttlichen Banner in den Luxus eines 25-Mann-Kaders und dann kommt Corona und verkürzt die Saison. Aber man soll nicht jammern. Immerhin kann gespielt werden. Ja, 25 Spieler im Kader, das ist ein Privileg auf das nicht viele LLO-Teammanager zurückgreifen können. Egal ob Infield, Outfield oder Catcher, jede Position ist doppelt besetzt, was nicht nur Ausfälle kompensieren kann, sondern auch taktisch einige spannende Möglichkeiten offen lässt. Auch auf der Pitcherposition stehen mit Daniel Jelencsits und Moritz Bammer zwei zusätzliche, solide Werfer im Kader. Besonders erfreulich sind die im Cage gezeigten Schlagleistungen. Durch zusätzliche Schlagtrainingstermine montags und samstags hatten alle Spieler die Möglichkeit an ihren Schwung zu feilen, was in der Saison hoffentlich fruchtet. Besonders die Neuzugänge Wolfgang Köhler und Peter Griffiths haben sich seit dem Re-Start am Schlag extrem verbessert und mit harten Schlägen auf sich aufmerksam gemacht.

Zur Mannschaft: http://lawnmowers.at/team/lawnmowers/

Rückblick Mannschaftsgrillen

Am Sonntag stand zur Einstimmung auf die neue Saison ein großes Lawnmowers-Mannschaftsgrillen auf dem Programm. Sämtliche Spieler inkl. Anhänge pilgerten dazu in das idyllische, niederösterreichische Dörfchen Reisenberg um am dortigen Badesee das Mannschaftsgefüge zu stärken, wie man es teambildlich, seminaristisch korrekt sagen würde, bzw. einfach einen leiwanden Nachmittag bei strahlenden Sonnenschein und heißer Glut zu verbringen. Bowle, Radler und Bier durften natürlich auch nicht fehlen, Badehose an und platsch. Das anfängliche Geplantsche im kühlen Nass wurde schnell zu gewöhnlich und so wurden aus einer Schwimmnudel, einer Luftmatratze und einen weiteren aufblasbaren Etwas drei Bases. Der Plastik-Kinderbaseballschläger wurde aus dem Schuppen ausgegraben und der Sport „Wasserbaseball“ war geboren. Geschlagen wurde vom Steg aus und durch einen gezielten Köpfler hatte man beim erreichen der ersten Base keine Probleme, außer die Base ist abgetrieben oder man kann keinen Köpfler… Das erste Match der Geschichte bestritten die Lawnmowers gegen sich selbst.

Line Up Team 1: Michael, Clemens, Peter P., Lionel, Kilian

Line Up Team 2: Thomas, Michel, Dario, Luca, Wolfgang, Peter G.

Trotz nummerischer Überlegenheit von Team 2, obwohl diese ununterbrochen suderten, das sie weniger Leute sind, konnte sich Team 1 nach drei Innings und geschätzt fünf Minuten, bevor sämtliche Anwohner die Polizei wegen anhaltender Lärmbelästigung alarmieren wollten, sprich Zeitbegrenzung, den Sieg holen. Zu den Highlights gehörten einige weite Hits von Wolfgang und Luca, aggresive Baseswimming von Lionel und Clemens und drei (absichtlichen?) Strike Outs in Folge von Peter P., der wohl einfach nicht nass werden wollte.

Anschließend wurde das Feuer am Griller entfacht. Kein Tusch ohne Husch. Die giftigen Dämpfe hatten sogleich eine Gewitterfront heraufbeschworen, die allerdings nur rund herum wütete und die Lawnmowers-Grillfeier verschonte. Die Glut war heiß, der Hunger groß. Alle die hier jetzt schon seensüchtig (haha, See, lustig…) auf ein blödes Wortspiel mit „Käsekrajnovic“ warten, werden jetzt leider enttäuscht, denn Dario ist Vegetarier. Die bertl´schen, selbstmarinierten Ripperln bruzzelten zwischen etepetete Garnelenspießen, knackigen Würsteln, saftigen Kotlettes und reichlich Chivapchichi. Dazwischen explodierten in regelmäßigen Abständen die kroatischen Paradeiser-Käse-Kräuter-Bomben. Es war mir ein Grillfest. Kein Husch ohne Tusch.

Mit vollen Mägen wurde dann der beim XXXLutz im Abverkauf frisch erworbene Spikeballpocket aufgebaut und entjungfert. Ein Ballsport für engen Raum in dem Zwei gegen Zwei versuchen den Gegnern den Ball via Netz unerreichbar zum Rückspiel zu schlagen und so hin und her und so weiter. Wirkte im vorhinein wie ein typischer Hipstersport, den eingerauchte Langzeitstudenten im Votivpark vollziehen. Allerdings ist das Regelwerk doch etwas, naja nein, sehr viel komplexer als man am ersten Blick, oder auch am vierten und fünften Blick glauben mag. Egal, in Teams forderten und battelten sich die vollgefressenen Baseballer nun um, phu, naja, um nichts, aber wegen Ehre:

  • ÜbermoTeamviert (Michel, Clemens)
  • Die, mit dem Regelwerk auf ihrer Seite (Luca, Kilian)
  • Ü30 Party (Peter P., Thomas)
  • Die D-Schein Partie (Wolfgang, Lionel)
  • Team Vollbart (Marco, Dario)
  • Ich-will-auch-noch-spielen (Michael, mit wem Zweiten)

Alles in allem war es ein erfreulicher Nachmittag. Auch das zahlreiche Erscheinen ist lobenswert zu erwähnen. Der Vollständigkeitshalber ein wortwörtlicher Nachruf: Die Nathalie wollte noch Fragen ob jemand einen Kaffee will?

Das war er also, der letzte von so vielen Off Season Reports der Off Season 2019/2020. Alles Ausgaben findest du im Archiv hier auf der Homepage. Ab sofort übernehmen hier wieder die Spielberichte die Überhand. Wir bedanken uns bei den zwei bis drei treuen Lesern und melden uns mit einer druckfrischen Ausgabe im Herbst wieder. Servas, Baba.

Aber was ist denn jetzt eigentlich ein Multiserver? Ganz einfach: Frag die nächstbeste Frau die du gerade siehst, sie weiß es bestimmt…