Das Lawnmowers-Banner – Fluch oder Segen?
♫ „Andere Teams haben auch schöne Banner, doch es gibt nur ein Team, zu dem ich will…“ – So oder so ähnlich haben zu ihrer Zeit schon die Sportfreunde Stiller ihre Liebe zu Bannern besungen. Da lag die Entscheidung, als die Mowers 2019 überlegten wie man neue Spieler rekrutieren könnte, nicht fern, selbst ein Banner zu gestalten. Rasch waren die ersten Entwürfe auf Papier gekritzelt und die wildesten Ideen wurden diskutiert. So stand unter anderem der Vorschlag neben das Konterfei vom Bertl den Text „Kommt zu uns – bei uns spielt der schöne Bertl“ zu platzieren, kurz vor der Finalisierung. Doch die Sorge des Vorstandes, dass daraufhin zu viele Spieler*innen (wobei hier die Betonung auf „Innen“ liegt) das Trainingsgelände der Lawnmowers stürmen würden, war doch zu groß. So entschied man sich schlussendlich für das Logo der Mowers und den simplen Text „Vienna Lawnmowers – Baseball Club. Komm vorbei!“. Die Webadresse der Wiener komplettierte das Banner.
Mit nicht allzu großen Erwartungen, aber doch mit der Hoffnung auf Kaderzuwachs, fixierten die Lawnmowers das Banner am Zaun der Freudenau – ohne zu ahnen, welch schicksalhaften Zauber das Banners schon bald versprühen würde. Denn schon kurz darauf liefen die Posteingänge von Alex und Lionel förmlich über. Anfrage über Anfrage trudelten bei den Verantwortlichen ein. Auch wenn es sein kann, dass an dieser Stelle, wie so oft im OSR, zwecks Spannungsaufrechterhaltung übertrieben wird, muss folgendes festgehalten werden: In den Jahren 2019 und 2020 fragten 15 potentielle Neuzugänge bei den Mowers an – so viele wie schon seit Jahren nicht mehr. Und einige blieben und schafften den Sprung in den Kader. So konnte man während dieser Zeit unter anderem Dario, Christoph, Peter G., Moritz, Wolfgang, Klaus, Marco S., Jaryd, Ramu, Elijah und auch Flo als Mower gewinnen. Auch wenn ein mancher jetzt sagt, dass er gar nicht aufgrund des Banners zu den Mowers gekommen sei, schien der Erfolgslauf des Banners und der damit einhergehende Spielerzuwachs ungebrochen zu sein. Die Trainingsanwesenheit des Landesligateams konnte sich sehen lassen, die Dugouts bei den Spielen der Lawnmowers platzten geradezu aus allen Nähten und die Trainer zerbrachen sich regelmäßig den Kopf, wie sie möglichst alle Anwesenden auch auf die Lineup setzen können.
Alles schien perfekt, doch als beschlossen wurde, den Zaun im Rahmen der Sanierung der Freudenau auszutauschen, wendete sich das Blatt schlagartig. In jener Nacht (Blitz & Donnergrollen) in der die Mowers das Banner abmontieren mussten, begann der Fluch des Banners zu wirken und das Schicksal nahm seinen Lauf! Als erstes traf der Banner-Fluch Jaryd. Das Nachwuchstalent verletzte sich beim Versuch einen Flyball zu fangen so unglücklich, dass eine Operation notwendig war und ihn für die kommende Saison außer Gefecht setzen sollte. Das nächstes „Opfer“ war Christoph. Zwar blieb er von Verletzungen verschont, seinen Rücktritt verkündete er trotzdem. Kurze Zeit später erwischte es auch Marco S. und Ramu. Sie waren zwar noch nicht fixer Bestandteil des Teams, doch nach ein paar Trainingseinheiten auf dem besten Weg ein Mower zu werden. Dass der Banner-Fluch auch vor Stammkräften keinen Halt macht, wurde mit der Nachricht des unerwarteten Rücktritts von Kilian klar. „Hängt das Banner wieder auf!!!“ forderten vehement die restlichen Mowers. Allen voran Marco P. der wohl selbst Angst hatte vom Fluch des Banners getroffen zu werden. Die Verunsicherung im Team merkte man den verbliebenen Mowers deutlich an.
Gesagt – getan. Das Banner wurde vom Neo-Präsidenten höchstpersönlich erneut montiert und der Fluch, so hoffte man zumindest, sollte endlich gebrochen werden. Doch falsch gedacht! Ein weiteres und bislang letztes Opfer hatten die Lawnmowers noch zu beklagen: Ironischerweise traf der Fluch des Banners das Banner selbst. Denn als Alex S. eines Morgens, vermutlich während eines Schwiegermutterbesuches, bei der Freudenau vorbei spazierte, sah er das Banner zerfetzt am Zaun hängen. „Vandalismus oder ein Sturm“ versuchte man in der internen Whats-App Gruppe den Tatbestand zu erklären. Doch was niemand auszusprechen wagte, war allen klar: Der Banner-Fluch hat erneut zugeschlagen.
Um nicht noch weitere Opfer beklagen zu müssen, bestellte der schöne Bertl, beim Bannerfabrikanten seines Vertrauens, neue Banner. Besser, stärker, teurer – diesmal wollten die Lawnmowers nichts dem Zufall überlassen. Und seit dieser Woche lacht das bessere, stärkere und teurere Banner erneut vom Zaun der Freudenau, mit der Hoffnung, dass der Fluch nun gebrochen ist und dass das Banner wieder Segen bringt und neue Spieler in seinen (man beachte das Wortspiel) Bann zieht.
Dass der Rücktritt des Langzeitpräsidenten Michel auch mit der Abnahme des Banners zu tun hat – darüber kann nur spekuliert werden.
[Gastreport von Clemens]