Auftakt-Sweep im Stadtentwicklungsgebiet

Sa, 13.6.21. Stockerau. Nach der lockdownbedingter Streichung von 1/3 des Grunddurchgangs konnte nun Mitte Juni endlich (!) die Landesliga Ost Saison beginnen. Der Saisonauftakt führte die Lawnmowers durch den Tunnel Kaisermühlen – welchen Starting Pitcher des ersten Matches, Moritz Bammer, bis zum Spielbeginn nicht mehr verlassen wollte – nach Stockerau. Dort wurden die Spieler von einer Neubausiedlung überrascht, welche rund um den Platz gegenwärtig aus dem Boden schießt und womit die im Off Season Report „Ballparkguide“ noch so hoch angepriesene und für so manch Strike Out verantwortlich gemachte Aussicht auf die malerische Hügellandschaft des Weinviertels komplett versperrt wurde. Das zur Ankunftszeit bereits laufende Spiel zwischen den Gegnern des heutigen 1.Spieltags, Vienna Bucks gegen Schremser Beers, endete mit 16-9 für die Waldviertler. Die Spieler der Mowers bereiteten sich derweil motiviert und voller Vorfreude im Dickicht und im Battingcage auf den Auftakt vor. Ehe ein Wolkenbruch eine Minute vor Spielbeginn für ein wenig Verzögerung sorgte…

Vienna Lawnmowers vs. Schremser Beers

Line Up: #4 Krajnovic RF (> #15 Szeywerth), #22 Hlawaty 2B (> 3B), #1 Mace LF, #52 Bertleff CF, #6 von Ameln C, #56 Grifftihs DH (> #11 Bittmann), #69 Ackerl SS, #73 Köhler 3B (> #47 Prusa 2B), #3 Crowder 1B – #24 Bammer P

Zwei Premieren gab es auf Seiten der Wiener: Dario Krajnovic durfte erstemals als Lead Off und Mercer Ersatz starten und Neuzugang Elijah Crowder bestritt sein Lawnmowers Debut. Im ersten Inning zeigten die Schremser ihre Klasse, drei Runs durch einen Homerun Richtung Stockerauer Großfeldsieldung, doch dann drehte Mowers Pitcher Bammer auf und auch seine beinahe fehlerlose Defense ließen im weiteren Spielverlauf nicht mehr viel anbrennen. Am Schlag zeigten die Lawnmowers anschließend ein komplett anderes Gesicht als noch in den Jahren zuvor und als nostalgischer Beobachter erinnerte diese Schlagleistung an die frühen 10er Jahre. Hit um Hit um Hit um Hit um Hit, zwischendurch ein Tripple und so konnte man schon im ersten den Rückstand drehen. Es entwickelte sich ein wirklich sehenswertes und gutes Baseballspiel, bei dem die Wiener jedoch stets ein wenig am Oberwasser schipperten. Zwischenstand nach vier Innings 8-4. Moritz „das Tier“ Bammer erwischte einen super Tag. Er pitchte über die vollen sieben Innings und konnte neun Strike Outs erwerfen. Das Highlight für den 22-Jährigen war wohl das fünfte Inning, als der ehemalige Athletic bei Bases Loaded, Spielstand 8-5 und keinem Out drei Strike Outs in Folge warf, worauf reflexartig ein wuchtiger Laakirchner Urschrei entwich und somit die Aufholjagd der Waldviertler verhindert wurde. Defensiv zeigte Clemens Hlawaty, welcher nach der Einwechslung von Marco Prusa (für Wolfgang Köhler) auf 3rd Base wechselte, ein grandioses Play. Ein Flyout von Krajnovic Back Up Rene Szeywerth, ein abermaliges Strike Out und ein gefangener Flyball von Hlawaty beendeten das letzte Offenseinning der Niederösterreicher und besiegelten somit den Auftaktsieg der Lawnmowers. Endstand 8-5. Ein fast schon historischer Sieg, denn erstmals seit fünf Jahren können die Mowers zum Auftakt einen Win zu Buche schreiben. Auf ein Erfolgserlebnis gegen die Beers wartete man sogar noch knapp 12 Jahre länger. Nämlich genau seit 27.6.2004, einen Tag an dem der heutige Winnig-Pitcher noch irgendwo in einem oberösterreichischenen Kindergarten umadum sumperte und um eine zweite Nachspeise anfragte.

Vienna Bucks vs. Vienna Lawnmowers

Line Up: #69 Ackerl SS, #Hlawaty DH (> 3B), #1 Mace LF, #11 Bittmann 3B (> P), #6 von Ameln C, #56 Griffiths RF(> #4 Krajnovic), #3 Crowder 1B (> #47 Prusa), #73 Köhler CF (> #52 Bertleff), #17 Zednik 2B (> #15 Szeywerth) – #98 Jelencisits P (>out)

Nach einer kurzen Pause mit Kornspitzen, Marillen, Karotten, Weckerln, sogar einer Avocado (diese Frucht feiert übrigens hiermit offiziell seine Premiere auf der Homepage und vermutlich auch in einem Dugout), Sandwiches, Nüssen und einer Banane gingen die Mowers in die zweite Partie des Tages, nämlich das Wiener Derby gegen die Bucks. 90% von dem eben Aufgezählten Lebensmitteln stammten übrigens aus dem Jausenboximperium von Didi Ackerl. Diese tupperboximale Stärkung fruchtete allerdings sowas von. Der LLO Oldie, Lead Off der Partie und offenbar künftige Major Leaguer legte für die Fans – vor allem aus dem eigenen Dugout – ein Gustostückerl nach dem anderen hin. Erst scorte Ackerl den ersten Run und im Defenseinning holte sich der Short Stop der Lawnmowers zwei fast und unmögliche Groundballs und verwandelte diese fast noch unmöglicher zu Assits auf 1st Base. Davon mitgerissen drehte die Mowers Offense jetzt auch so richtig auf. Mitte das zweiten Inning stand es darum schon 8-0 für die Blues. Und wie auch im ersten Spiel durch die Line Up durch: Hit um Hit um Hit um Hit um Hit, zwischendurch ein Tripple. Für die Tripple fühlte sich der Präsident an diesem Tag selbst verantwortlich. Drei an der Zahl sollten es für Lionel Mace an diesem Spieltag werden. Das letzte mit Ansage und einem damit verbundenen Gratis-Double-Cheesburger ausgelegt vom Stockerauer Amtskollegen. Die Stadtrivalen konnten keine Impulse mehr setzten. Beispielsweise wurden sie gleich zwei Mal beim Run-Versuch von Mace aus dem Left Field auf Home ausgeworfen und auch die restlichen Devensivaktionen der Mowers verliefen fehlerfrei. Am Mount beförderte anfangs Daniel „Jelly“ Jelencsits die Bälle Richtung Zone. Abgelöst wurde er dann von Michael Bittmann, der in den drei Innings seiner Pitchingtätigkeit vier Strike Outs beisteuerte. Endstand nach fünf Innings und Mercy Rule: 21-5. Die Fair-Play Aktion des Spiels lieferte Klaus Zednik, als er beim Versuch die 1st Base zu erreichen ein Out in Kauf nahm, indem er den unglücklich am Boden fallenden Feldspieler der Bucks umrundete, anstatt über ihn drüber zu laufen. Somit war er langsamer auf der Base, als der weggestreckte Fuß des Gegenspielers, der irgendwie den Ball noch unter Kontrolle brachte. Aber seis drum: „Gesundheit geht vor!“ Sogar dem Ump tat der Outcall ein wenig leid. An dieser Stelle auch ein Lob an die Umpire-Teams beider Spiele, welche kompetent und fehlerlos auftraten.

Zwei sehr starke mannschaftliche Leistungen, welche richtig viel Freude für die weiteren Spiele macht. Immerhin 25 Hits in zwei Partien – richtig gut, was die Lawnmowers am Schlag an diesen Samstag fabriziert haben. Das Selbstvertrauen wurde Literweise getankt und dieses wird man brauchen. Am 27.6. warten in der Freudenau nämlich die Farmteams der Stock City Cubs und der Traiskirchen Grasshoppers auf unser Team, also das Aufeinandertreffen der drei Tabellenleader. Eine mindestens genau so gute Form wird gegen die beiden ebenfalls noch ungeschlagenen Mannschaften brauchen um was zählbares mitzunehmen.