Jahr: 2022

Off Season Report – 365 Tage Mini Mowers

November 2021, Turnsaal der Volksschule Neilreichgasse im 10.Bezirk. Sieben Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren bekommen erstmals Kontakt mit dem Sport Baseball. November 2022, genau ein Jahr findet nun regelmäßig ein Kindertraining der Vienna Lawnmowers statt. 14 Kinder sind seither dem Verein beigetreten, sind Teil einer angehenden Nachwuchs-Mannschaft. Ein Jahr, ein Team. 365 Tage Mini Mowers.

Rückblick

Ab 1999 wurde bei den Lawnmowers ein Vereinsnachwuchs aufgebaut. Am Höhepunkt um 2002 herum nahm die Mowers Jugend in drei Altersklassen am Ligabetrieb teil. Der Off Season Report berichtete (Link in der OSR-Leseempfehlung ). Fünf Jahre später war davon nicht mehr viel übrig. Kaum neue Spielerinnen und Spieler und vorallem Betreuermangel. Erst das aus der U12, die das letzte Jahr überhaupt nur in einer Spielgemeinschaft mit den Vienna Wanderers spielen konnten und 2008 schließlich das Ende des Nachwuchses mit Einstellung der U14. Die Halle in der Neilreichgasse wurde jedoch weiter schon ab 14:00 – die Startzeit des Nachwuchstrainings – gemietet. Und so war es schließlich Peter Pratscher, der beim Mannschaftsgrillen im Juni 2020 mit dem Vorschlag ankam, die leere Zeit wieder zu füllen und in der Halle die Spielerkinder des anhaltenden-mowerlichen Babyboom Bälle schmeißen und herum turnen zu lassen. Gespräche über eine neue Nachwuchsarbeit gab es ab 2009 öfter, die allesamt im Dirt verliefen. Immer mit dem großen Aber: „Wer soll das Betreuen?“ Neo-Präsident Lionel Mace nahm Pratschers Vorschlag auf, überdachte den ein bisserl – durch die Lockdowns Zwei und Drei waren im Winter 2020/21 sowieso alle Turnhallen gesperrt, also Zeit genug überlegen – und setzte ihn schließlich in Form eines Kindertrainings für 3-5 Jährige um.

Jetzt geht’s los

Über den Winter 2021/22 war es dann endlich so weit. Neun gratis Schnuppertermine wurden angeboten. Nathalie Mace übernahm die Organisation und Peter Pratscher und Wolfgang Terkl brachten das baseballerische Wissen mit. Außerdem konnten mit Andrea Fink, Christoph Püler und Stefan Schmidl drei ehrenamtliche Helfer gewonnen werden. Die gesetzte Marke von zehn Anmeldungen wurde erfüllt und so stand fest, dass das Kindertraining auch im Frühling weitergehen werde. Da der Hauptteil der neuen T-Ball Mannschaft südlich von Wien zu Hause war, wollte man das Training ebenfalls im Süden Wiens oder der angrenzenden Ortschaften nahe der Halle in Favoriten anbieten. Mehrere Gespräche mit Sportplatzbetreibern scheiterten, weil überfüllt und ausgebucht. So einigte man sich mit den Schwechat Blue Bats und mietete sich am neuen Nachwuchsfeld in Rannersdorf ein. Freitags herrschten von April bis Oktober von nun an die selbsternannten „Mini Mowers“ über den kleinen Ballpark.

Schritt für Schritt

Also ein zweites Mal starten die Lawnmowers eine Nachwuchsarbeit, aber wie? Und wo? In welchem Ausmaß? Was wird die Zukunft bringen? Vorrausschauen ist wichtig, aber das jetzt ist derweil noch wichtiger. Was haben wir jetzt? Wir haben um die 10 Kinder, die regelmäßig zum Training kommen und sich in den letzten 12 Monaten merkbar verbessert und schon einige baseballerische Fähigkeiten angeeignet haben. Man darf aber nicht vergessen, dass zwei Drittel des Kaders noch in den Kindergarten geht. Die Entwicklung braucht Zeit und Interessen können sich in dem Alter schnell ändern. Dennoch: Ein erstes T-Ball Match wurde im Früh-Sommer abgehalten gegen die Mini Bats. Ein unkonventionelles, wenn nicht sogar in Österreich einzigartiges Unterfangen. Gespielt wurde noch ohne Outs und nach fünf Battern war Inningwechsel, somit automatisch ein Unentschieden als Ergebnis. Den Mini Mowers war das egal, denn den Kindern hat es riesigen Spaß gemacht und auch von den zahlreichenden Eltern, Großeltern und auch den Verantwortlichen der Blue Bats gab es durchwegs positives Feedback für diese Aktion. Angedacht ist, dass die Truppe, so wie sie jetzt zusammen ist, gemeinsam wächst und in näherer Zukunft den nächsten Schritt geht in Richtung Nachwuchsliga geht. Das wäre das Ziel. Schritt für Schritt, Semester für Semester. Und wer weiß, vielleicht folgt dann in fernerer Zukunft auch einmal wieder eine Einberufung eines jetzigen Mini Mowers in die Österreichische Nachwuchs-Nationalmannschaft.

Heimatlos

„Mama, warum heißen wir eigentlich Vienna Lawnmowers? Wir sind doch gar nicht in Wien…“ Schon im Herbst 2021 war schnell klar, dass es noch viel schwieriger war, als gedacht, Kinder in Wien für das Schnuppertraining zu gewinnen. Ein Versuch am Wohnort des Präsidenten, dem kleinen Ort Reisenberg, einen zusätzlichen Schnuppertermin abzuhalten, brachte dann mehr Erfolg. 15 Kinder waren gekommen und es hätten noch weitaus mehr seien können, da man Anfragen durch alle Altersklassen hindurch hatte. Mit dem entsprechenden Betreuerstab hätte man in einer Woche eine U10 stellen können, denn laut dem ebenfalls in Reisenberg lebenden Ex-Mower Franz Laschalt, haben sich die Lawnmowers auch in der Volksschule unter den Kindern herumgesprochen. Nicht zuletzt aufgrund des Engagements der Nachwuchsorganisatorin Nathalie Mace war Reisenberg plötzlich im Baseballfieber. Aber ist es nicht irgendwie ein Problem, dass den Mini Mowers nun etwas der Wien Bezug fehlt? „Ich denke, es ist wichtiger den Sport dorthin zu bringen, wo es Nachfrage gibt. Mit Rannersdorf im Sommer und den wechselnden Hallenterminen zwischen der Neilreichgasse und Reisenberg im Winter, sind wir im ersten Jahr einen Orts-Kompromiss eingegangen.“, so Lionel Mace. Eine endgültige Lösung für einen fixen Heimatort der Mini Mowers, ist derweil noch in Arbeit.

Mini Mowers 2022 – Unser Kader

#1 Emilian

Wenn er nicht gerade den Kasperl runterreißt und sich konzentriert, sind bei Emilian durchaus Verbesserungen zu erkennen. Die Floskel: „Wenn er trifft, sind sie weg“, ist nicht nur treffend, sondern stand wortwörtlich schon so in den Spielerprofilen seines Vaters und Großvaters.

#3 Julian

Für Julian war Rannersdorf von der Erreichbarkeit her leider nicht so optimal, eventuell ist er beim Hallentraining in der Neilreichgasse aber wieder mit dabei.

4 Charlotte

Obwohl sie die Zweitjüngste ist, hat sie dennoch schon einen sehr kräftigen und natürlichen Schwung drauf. Charlotte liebt es einfach zu schlagen und lässt kaum ein Training aus.

#6 Nadine

Nadine kam über das Reisenberger Schnuppertraining zu den Mowers und war beim T-Ball Match noch mit dabei, wollte dann jedoch ihre Karriere nicht weiter fortsetzten.

#7 Kilian

Kilian kam im Sommer zu den Mini Mowers, hat sich jedoch vorerst einmal dazu entschlossen eine Pause einzulegen.

#9 David

David war vor allem im Sommersemster öfters beim Training und legt zurzeit eine Pause sein.

#10 Lea-Sophie

La Madame setzt sich durch. Lea nimmt Tipps auf und versucht sie nicht nur selbst beim Werfen und Fangen umzusetzen und sich zu verbessern, sondern diese auch an ihr Gegenüber weiterzugeben. Man merkt ihr die Freude am Baseball – vor allem am Schlag – an.

#16 Sebastian

Wissbegierig, diszipliniert und sehr teamfähig. Sebastian fragt nach, warum und wieso wir was machen, was das Ziel ist und setzt um, ist sich auch nicht für zusätzliche Aufgaben zu Schade. Das Einschätzen von Bällen und diese nicht vorbeizulassen bringt er vom Torwarttraining mit. Alles in allem also sehr viele Catcherqualitäten.

#17 Bernhard

Bei Bernhard ist der im Baseball so berühmte Knopf aufgegangen. Anfangs säbelte er oft noch ins Leere und – zack – plötzlich trifft er einen Ball nach dem anderen. Jetzt geht’s erst richtig los.

#18 Tobias

Tobias ist stark. Die Schläge gehen weit und die Würfe sind scharf. Das Zielfernrohr wird Woche um Woche genauer angesetzt und es zeigen sich schon durchwegs erste Pitcherqualitäten. In den 365 Tagen hat er merkbare Fortschritte gemacht.

#19 Marcel

Der Älteste im Kader der Mini Mowers hat speziell im Herbst einen riesigen Entwicklungsschritt gemacht. Das Werfen wird immer genauer, das Fangen mit dem Handschuh routinierter und am Schlag tut er sich mittlerweile auf schärfer geworfene Bälle viel leichter harte Schläge zu abzuliefern als auf liegende Bälle vom Tee.

#21 Felix

Obwohl er der jüngste im Kader ist, ist er mittendrin, gibt sein Bestes, hämmert die Bälle nur so vom Tee herunter und hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Nicht zuletzt darum, war er beim Match im Juni ein Publikumsliebling.

#25 Valentina

Valentina kam mit Beginn des Wintersemesters zu den Mowers und beweist am Schlag sichtlich Talent. Sie geht zur Plate, stellt sich hin und trifft, als wäre es das Normalste auf der Welt.

#55 Laura

Auch Laura ist zwar erst seit August mit dabei, hat aber richtig Spaß am Training. Zu Beginn freut sie sich alle zu sehen, speziell die Trainerin und dann freut sie sich die Bälle zu schlagen, ganz stolz mit dem eigenen Schläger und will immer besser werden.

INFOS ZUM KINDERTRAINING, TRAININGSTERMINE UND KONTAKT: lawnmowers.at/nachwuchs

OSR-Leseempfehlung

Noch mehr Off Season Report? Ja? Gut! Hier die Links zu weiteren Off Season Report Ausgaben.

Die Bestseller Ausgabe von Oktober mit viel detaillierten und spekulierten Recherchen über die Herkunft und ersten Baseballschritte unserer Importmowers: DA KOMM ICH HER!

Lawnmowers Nachwuchsarbeit in den 2000ern. Im Vergleich zu damals sind die Mini Mowers von heute ja fast verwöhnt. 😛 Erdiges Training, Taschen auf Betonsockeln, querende Hundebesitzer und vier Teppichfetzen: KADERSCHMIEDE PAPSTWIESE

Off Season Report – Da komm ich her!

…oder doch zurück zum Ursprung? Keine Angst, das hier ist kein Bericht der Stiftung Warentest, sondern nur der neue Off Season Report, aber die Slogans sind für die neue Ausgabe trotzdem sehr passend. Ein Großteil der Spieler des aktuellen Kaders hat bei den Lawnmowers das Baseballspielen gelernt oder was evtl. zutreffender ist, durch den Verein begonnen an Baseballspielen teilzunehmen. Bei manchen ist das schon Jahrzehnte her, bei anderen wiederum gerade mal ein paar Monate. Die Lawnmowers sind nun mal ein klassischer Ausbildungsverein und stehen dazu, jedem, auch wenn er goa kan Tau vom Sport hat, eine Chance zu geben. Heute graben wir aber nach den Wurzeln jener acht Mowers, die schon mehr oder weniger als fertige Spieler zu den Blau-Weißen gekommen sind. Es wurden minder seriöse Nachforschungen angestellt, über die Clubs, wo diese Spieler, erstmals eingeschrieben waren und ihre ersten offiziellen Würfe getätigt haben. Der Off Season Report wollte wissen: „Wo kommt´s ihr her?“ – Da komm´ ich her!

Vienna Homerunners (AUT)

Bevor die heutigen Vienna Metrostars auch wirklich als Klub Metrostars hießen, waren alle Mannschaften – Vienna Mets, Vienna Bulldogs, Vienna Lions und wie sie alle geheißen haben- des größten Baseballvereins Österreichs unter der Schirmherrschaft der Vienna Homerunners gebündelt.  1982 als der dritte Baseballverein des Landes gegründet, hatte man es in den 80er Jahren noch schwer in Wien Fuß zu fassen, da u.a. noch kein Ballpark existierte. Die Spiele wurden im Donaupark oder Auer Welsbach Park gegen die City Boys und gegen die Roadrunners, die einzigen beiden anderen Teams damals, ausgetragen. Großen Einfluss zur sportlichen Entwicklung der Homerunners Mitte der 80er Jahre übte ein gewisser Franta Rudl als Spieler und Trainer aus, dem auch die Lawnmowers gut zehn Jahre danach bekanntermaßen viel zu verdanken hatten. Darum ist es keine Überraschung, das sein Sohn und Mowers Legendenspieler Dan Rudl auch schon im dortigen Nachwuchs Bälle schmiss. Das Baseballspielen lernte er aber schon in seiner Heimat Tschechien, bzw. der damaligen Tschechoslowakei. Nachforschungen zu dem ersten Klub von Dan – „Chobotnice“ – verliefen nur leider ins Leere. Die Homerunners entwickelten sich weiter. Der Baseballplatz in der Freudenau nahe dem Lusthaus – heute wieder Heimat der Metrostars und auch der Vienna Lawnmowers – entstand aus einem alten Fußballplatz heraus. Nach Dan tauchte erneut bei einer der Homerunners Mannschaften ein zweiter und für die Lawnmowers Geschichte nicht ganz unwesentlicherer Bursche am neuen Ballpark auf und absolvierte seine ersten Trainings: Michel Fleck, der nach einigen Spielzeiten bei den Homerunners – und wie man munkelt auch bei den Vienna Bucks, es gilt die Unschuldsvermutung – 1996 schließlich die Vienna Lawnmowers gegründet hatte.

Greenwood Springs (USA)

Ebenfalls in der 80er Jahren auf der anderen Seite des Atlantiks in Greenwood Springs, einer kleinenn Gemeinde in Monroe County, Mississippi, direkt an der Grenze zum Bundesstaat Alabama. Einen besser bezeichnenden Namen als Greenwood Springs hätte es für diese Gegend wohl kaum geben können. Es dauerte bis bei der Recherche auf Google Maps Häusergrüppchen in all dem Wald, überhaupt erkannt werden konnten. Farmen, Wald, vereinzelnd stehende Kirchen, Wald, Bucci´s Deer Shop, Wald, Pick Up Trucks auf schnurgeraden Straßen durch den Wald, Wald, Südstaatenflair und..aja..Wald. So viel Wald, das man beim Durchscrollen der Luftbilder schon fast das Hells Gate von Altweitra-Unserfrau erwartet, doch einen Baseballplatz sucht man vergebens, ist aber auch schon ein paar Monde her, das der Jugendliche Elijah Crowder im Dixie Youth Team von Greenwood Springs mit der Rückennummer 2 über die gleichnummerierte Base sein Unwesen trieb. Jahrzehnte später nach dem Umzug nach Österreich schloss sich der nunmehrige 1st Baseman ebenfalls erst den Vienna Homerunners im RLO-Team (Vienna Mets) an – sprich der dritte Mower mit Homerunners Nachgeschmack, ehe er vor eineinhalb Jahren zu den Lawnmowers wechselte.

Traiskirchen Grasshoppers (AUT)

Zurück nach Österreich und auf die A2 Richtung Süden oder Renestyle mit der Badner Bahn. Im niederösterreichischen Traiskirchen wurden 1990 die Grasshoppers ins Leben gerufen, um auch südlich von Wien im Bezirk Baden den Sport Baseball zu etablieren – in den Anfangsjahren hieß der Verein noch Baden Grasshoppers. 2.Bundesliga, Bundesliga. Die Hoppers mischten in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens ordentlich mit. Der Ballpark im weitläufigen Sportzentrum der Stadtgemeinde, die leider zu oft nur auf negative Schlagzeilen mit Problemen im Flüchtlingszentrum reduziert wird, besticht durch eine Besonderheit, die nur durch eine Ausnahmeregelung überhaupt „legal“ ein Ligaspiel zulässt. Zum Schutz der vorbeiführenden Straßenbenützer und der Pferde der angrenzenden Reitsportanlage wurde vom Backstop bis über die Plate in ca. 8 Metern Höhe ein Netz gespannt/von höheren Stellen vorgeschrieben, um Foul-Fly-Balls abzufangen. Berührt ein in die Luft geschlagener Ball das Netz, zählt dieser Schlag automatisch als Foul Ball. Gleich noch eine Regel mehr zu lernen in diesem eh schon so komplexen Sport also für einen Thomas Bertleff in den anfänglichen 20ern. In einer Zeit des Neuanfangs nach dem freiwilligen Abstieg in die RLO wurde der junge Bertl für die Hoppers entdeckt und wurde zum Center Fielder herangeführt. Nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga und den damit verbundenen zeitlichen Mehraufwand folgte für ihn 2009 der Wechsel zu den im Umbruch befindlichen Lawnmowers in die Landesliga, wo er durch seine Erfahrung zu einer nicht unwesentlichen Stütze der Mannschaft reifen sollte.

The Diamondbacks (USA)

Und auf geht´s nach Schwechat. Zu den Blue Bats? Nein, raus zum Flughafen und weiter in den Norden der Vereinigten Staaten nach Nebraska. Dem Bundesstaat, der den Lawnmowers bislang hauptsächlich deshalb bekannt war, weil sich der Name als eines der wenigen Worte auf Andreas Chrastka reimt, was beim jährlichen Mowers-Adventsgedicht oft schon Gold wert war. Den neuen Nebraska Bezug stellt seit diesem Sommer Joshua Goldsberry her. Der US-Amerikaner, der schon viel in der Welt unterwegs war, musste lang überlegen, welcher Verein zu Jugendzeiten denn überhaupt sein aller erster Baseballclub war, bevor er in diversen Travel Teams unterwegs war. Die früheste Erinnerung führte ins 12. Lebensjahr zurück, als Josh in eine Nebraska Auswahlmannschaft aufgenommen wurden namens „The Diamondbacks“. Der Besitzer war angeblich ein Millionär, der für das Team großzügige Felder und Einrichtungen aufzog und auch Reisen für die Jugendlichen und deren Eltern nach Arizona – zu den namensgleichen Arizona Diamondbacks und zum Springtraining – organisierte. Der Ballpark hatte den Namen „Sandlot Ridge“ und war einer der besten im gesamten Bundesstaat. Die OSR-Recherche zu einem derartigen Baseballplatz führte in den Westen von Omaha, wo auf einer großen Fläche zwischen großzügigen typisch amerikanischen Eigenheim-Wohnsiedlungen und breiten Straßen Überreste so einer Baseballanlage zu finden sind.

Attnang Athletics (AUT)

Wieder in Lande und Richtung Westen nehmen wir selbstverständlich die WESTbahn, die hält nämlich an unseren nächsten Stopp im oberösterreichischen Hausruckviertel. Attnang-Puchheim, bekannt in erster Linie tatsächlich hauptsächlich als Bahnknoten, so zumindest lt. Wikipedia. In Österreichs Baseballszene dennoch bei weiten kein unbeschriebenes Blatt. Die Attnang Athletics wurde 1991, also fünf Jahre vor den Lawnmowers, gegründet und als Baseball-Sektion im ASKÖ Attnang-Puchheim aufgenommen. Der heutige Fixstarter in der Bundesliga ist seit dem stetig gewachsen. Auch gewachsen ist der Ballpark im Nordosten der Stadt, welcher Austragungsort des legendären Finkston Ball ist, in dessen Anfangsjahren in den frühen 2000ern auch die Mowers zweimal zu Gast waren. Moritz Bammer durchlief in Attnang die komplette Jugend bis hin zum Regionalliga Mitte Team und brachte es in weiterer Folge sogar auf erste Einsätze in der Bundesliga. Das Studium führte den Oberösterreicher schließlich nach Wien und zu den Lawnmowers, wo der Pitcher seit Februar auch im Vorstand aktiv ist.

Neu Anspach Eagles (GER)

Neu Anspach, quasi das Attnang-Puchheim Hessens. Mitten im Hochtaunuskreis liegt die 15.000 Einwohner Stadt mit den vier Stadtteilen Anspach, Hausen-Arnsbach, Rod am Berg und Westerfeld. Bis 2011 Heimat der Neu Anspach Eagles, welche vor der Auflösung standen und darum mit Frankfurt FTV 1860 Baseball und Softball, zu den Frankfurt Eagels fusionierten, welche besser bekannt waren als die Frankfurt Äppler, jedoch seit der Eingliederung in den FTV 1860 offiziell gar nicht mehr so hießen, bzw. heute der Name des Softballteams ist. Heimat des Eagels ist seit dem der Baseballplatz in Frankfurt am südlichen Mainufer gegenüber den Parkhäusern des großen Universitätsklinikums und nahe des Blutspendedienstes in der Sandhofstraße. Gleich ums Eck befindet sich übrigens der mit 4,9 Sternen bewertete „Frau Lang´s Imbiss“, möglicherweise eine unbekannte Verwandte von Hadmar Lang, aber eher nicht. Immerhin laut einer Google Rezession von Holger W. gibt es dort Zitat: „Top Essen, nette Bedienung“, und: „Cheeseburger gross auf Portellanteller.“ Ex-Nachwuchs Eagle Roan Groh wird dort eher nicht nach dem Training gegessen haben, da er Seinterzeit noch in Neu Anspach ausgebildet wurde. Auch ihm führte das Studium nach Wien und somit im Frühling 2022 zu den Lawnmowers.

San Lorenzo Bears (ITA)

Zum Abschluss noch ein herzliches „Bontschorno“ und „Tschau“ miteinander. Am nordöstlichsten Zipfel – nein nicht Zipfer, Oberösterreich war vorher dran – Italiens direkt an der Grenze zu Slowenien liegt die Stadt Görz oder auch Gorizia, wie die Einheimischen sagen, welche übrigens mit der slowenischen Nachbarstadt Nova Gorica gemeinsam zur europäischen Kulturhauptstadt 2025 gewählt wurde. Von den Fotos her ein doch sehr sehenswertes Städtchen und eventuell sogar mal eine neue Location für ein Trainingslager, denn gut zehn Autominuten außerhalb, in San Lorenzo Isotona, liegt der kleine Baseballplatz der San Lorenzo Bears bzw. der San Lorenzo Drei Biers (Slow Pitch Softball Team). Als unser Sommer-Neuzugang Antonio Piacentini im Volksschulalter in den späten 00er-Jahren im Nachwuchs des 1971 gegründeten Vereins begonnen hatte, hieß das Team übrigens noch Drag Bears. Heute spielen die Bears in der italienischen Serie C und immer noch auf demselben kleinen Feld. Toni hatte jedoch schon relativ bald wieder den Handschuh an den Nagel gehängt und ist, ja richtig geraten, zum Studieren nach Wien gekommen und zu den Lawnmowers.

Off Season Report – Statistikwahn

!!! Eine Vorwarnung für alle Statistik-Fanatiker und Klugscheißer: Dieser Artikel wurde von Statistik-Leihen für Statistik-Leihen geschrieben und kann daher bei euch zu vermehrtem Haare raufen, verächtlichen Schnauben bis Grunzen und anderen entnervten Symptomen führen !!!

Statistiken. Wo wäre der Baseball nur ohne Statistiken. Für viele Baseball-Interessierte rund um den Globus vermutlich bei weitem nicht dasselbe und vollkommen wertlos. Neun Typen, die mit einem gebundenen Lederklumpen an der Hand herumstehen und warten das der Hawi mit dem Prügel endlich die Kugel trifft. Baseball ohne Statistiken wäre also im Grunde genau das, was jeder sieht, der keinen Tau von Baseball hat. Aber durch die Zahlen, die Prozentsätze und die Wahrscheinlichkeiten ist es für viele Menschen so viel mehr. Die OSR Redaktion hat sich genau in diese Welt der kritischen, nackten Zahlen gewagt und versucht gemeinsam mit Hilfe eines redaktionseigenen Experten – weil Peter Filzmaier wäre zu teuer gewesen – die Welt der Baseballstatistik auch für den komplett Ahnungslosen verständlich zu machen und dem Bildungsauftrag nachzukommen.

Batting Stats

Die Batting Stats erfassen alle Werte rund um die Schlagleistung des einzelnen Spielers. Ganz, ganz, ganz, wirklich ganz vielfach vereinfacht: Hat der Spieler geschlagen oder nicht. Tatsächlich wird sogar in der österreichischen Landesliga jeder Furz mitgeschrieben. Der wichtigste statistische Wert ist dabei der Batting Average, also der Schlagdurchschnitt. Er ist das Ergebnis von Hits (=ein geschlagener Ball, durch den man auf Base kommt, ohne dass der Gegner was verbockt hat) dividiert durch At Bats (=Spieler steht am Schlag und fabriziert ein Hit, Out, Schlag bei dem die Fielder einen Error machen oder auf einen anderen Runner spielen). Als Beispiel nehmen wir die Saisonleistung unseres Catchers Luca von Ameln: 18 Hits bei 45 At Bats ergibt also genau 0,4 und da es amerikanischer und optisch seriöser ausschaut, wird das als .400 angeschrieben.

Ganz schön trocken das Ganze oder? Sind noch alle da? SEHR GUT. Neben dem oben genannten At Bat (abgekürzt AB) gibt es noch die PA – die Plate Appearence. Das ist die wirkliche Anzahl, wie oft der jeweilige Spieler zum Schlag an der Reihe war. Wieder ein Beispiel aus der erst kürzlich zu Ende gegangenen Saison von und mit Thomas Bertleff: 39 Mal ist er den gegnerischen Pitchern 2022 gegenüber gestanden. Thomas neigt dazu, öfter mal abgeschossen zu werden und durch Hit by Pitch die erste Base zu erreichen. Das zählt dann z.B. nicht als At Bat. Ebenso Walks und ein paar andere Dinge. Von seinen 39 PA werden also nur 27 als AB gewertet und fließen damit in den AVG ein. Alles vollkommen logisch oder? FIX! Derweil noch irgendwelche Fragen zu den Batting Stats an den Experten? Ja, bitte: „Werden Doubles, Tripples und Home Runs zu den Hits dazugerechnet?“ Ja, Hits ist die Summe aller Singles, Doubles, Triples und Home Runs. Diese werden trotzdem extra vermerkt. Aber Achtung! Ein Double zählt zwar zu den Hits dazu, ein Triple aber nicht zu den Doubles, obwohl man am Weg zur dritten Base ja eigentlich auch direkt die Zweite erreicht hat.

Fielding Stats

In der Defensive haben wir ebenfalls einen Average. Den Fielding Average. Dieser ist quasi das Gegenüber zum Batting Average und fasst grob zusammen, ob der Feldspieler mit dem zu ihm geschlagen oder geworfenen Ball richtig umgegangen ist. Tut der das nicht bekommt, er einen Error zugeschrieben. Tut er das schon kann aber nichts damit weiter anfangen, dann wird ihm rein gar nichts zugutegehalten – eigentlich ua unfair. Wenn durch sein Handeln ein Out des Gegners zustande kommt, bekommt er ein Put Out bzw. den Assist dafür. Berechnet wird der Fielding Average durch die Summe der Put Outs und Assists dividiert durch die totalen Chancen (= Summer von Put Outs (PO), Errors (E) und Assists (A)). Ein Beispiel gefällig. Nehmen wir Neuzugang Roan Grohs erste Saison auf 2nd Base her: 8 PO, 9 A, 3 E. Somit (8+9)/(8+9+3)=0,85. Und erneut die amrikanische Schreibweise hergenommen: .850 AVG. Der AVG ist auch der Durchschnittswert, mit dem am Ende der Saison die Gold Glove Gewinner ermittelt werden (Ausnahme Catcher, aber das würde wieder zu sehr in Materie gehen).

Pitching Stats

Und auch hier gibt es einen Wert, der über allem steht. Der ERA – Earned Run Average. Dieser gibt an, wie viele Runs ein Pitcher in durchschnittlich neun Innings abgibt. Dabei gehen aber wieder nicht alle Runs ein. Das wär ja sonst viel zu unkompliziert und ja, zugegeben, es würde auch die Leistung des Pitchers schmälern, wenn Runs zählen, die seine Defense verschuldet hat. Darum zählen, wie der Name des Average schon sagt, nur die sogenannten Earned Runs (ER). Was ist ein ER? Der Experte dazu: Das ist ein bissl kompliziert, wann ein Run earned ist. Naja, der Filzmaier hätt das sicher kompetenter erklären können, aber sei´s drum. Am Ende ergibt sich der ERA jedenfalls und ist ein Wert von 1 aufwärts mit einer Kommarstelle. Schaut amerikanisch dann wiederum so aus: 3.65 (ERA von Clemens Hlawaty 2022).

Lawnmowers Stats

Auf unserer Homepage ist man sehr bemüht, sämtliche Statistiken der Lawnmowers von Anbeginn bis Heute immer aktuell zu halten und zusammenzutragen. Angefügt sind hier die Links durch den blau-weißen Statistikjungle.

Spieler und Statistiken 1997-2022:  https://lawnmowers.at/spielerlisten-archiv/

All Time Statistiken: https://lawnmowers.at/all-time-statistiken/

Saisonrekorde: https://lawnmowers.at/saisonrekorde/

Rainout bringt Platz 3

Die Saison 2022 ist Geschichte. Nach dem das Spiel um Platz 3 am Sonntag durch Starkregen schon im ersten Inning abgebrochen werden musste und die Stock City Cubs 2 am Ersatztermin nicht antreten können, beenden die Lawnmowers die LLO automatisch auf dem Stockerl. Wie auch schon 2020 darf man sich über den dritten Platz im Gesamtranking freuen. Der Titelkampf wird nächste Woche entschieden. In der Serie führen die Beers derweil 1-0 gegen die Blue Bats.

Titelchance im Tau ersoffen

Top motiviert und mit viel Vorfreude im Gepäck suchten (teilweise waren die Navis mit dem Tiefen und Untiefen des Viertel voll Waldes überfordert) die Lawnmowers vergangenen Samstag den Weg nach Schrems zum Final Four der Landesliga Ost 2022.

Im Spiel gegen die drittplatzierten Schwechat Blue Bats lieferte man sich dann einen spannenden Schlagabtausch. Lange war nicht klar, welche der beiden Mannschaften ins Zwsichenspiel um den Finaleinzug aufsteigen würde. Gegen Ende brachen die Lawnmowers dann leider ein. Einige Errors in der Defense und eine in Fahrt kommende Schwechater Offense trugen schließlich dazu bei, das aus einen knappen 2-1 Vorsprung eine 2-12 Niederlage wurde. Somit bleibt den Mowers nur noch das kleine Finale um Platz 3 am 18.9. Gegner dann werden die Stock City Cubs, die zuerst 3-13 gegen die Beers und in weiterer Folge das Zwischenspiel gegen die Blue Bats 4-14 verloren.

Final Four am 3.9. in Schrems

Mit Platz 4 im Grunddurchgang haben sich die Lawnmowers das letzte Ticket fürs LLO Final Four 2022 gesichert. Weiters dabei sind die ungeschlagenen Beers aus Schrems, die mit Platz 1 im Grunddurchgang das Heimrecht für das Turnier inne haben, die Zweitplatzierten Cubs 2 aus Stockerau und das Farmteam der Schwechat Blue Bats. Der erste Spieltag findet am 3.9. in Schrems statt. Finale und Spiel im Platz 3 folgen dann an einen seperaten Termin. Das erste Spiel der Mowers beginnt um 13:30 (vs. Blue Bats). Gewinnt die Mannschaft diese Partie, so steigt im Anschluss die Zwischenrunde gegen den Verlierer der Begegnung Beers vs. Cubs. Der Gewinner zieht ins Finale ein. Verliert man gegen die Bats oder das Zwischenrundenspiel, so bleibt als Trost das kleine Finale um Platz 3.

GO MOWERS!!! 💙

Gold Gloves 2022

Der Grunddurchgang der Landesliga Ost 2022 ist Geschichte und die Award Gewinner stehen fest. Dabei gehen drei Gold Gloves an die Lawnmowers:

● Short Stop: Ackerl Dietmar (Vienna Lawnmowers) FP .878

● Outfield: Bertleff Thomas (Vienna Lawnmowers) FP 1.000

● Outfield: Mace Lionel (Vienna Lawnmowers) FP 1.000

Wir gratulieren!

Knappe Schlappe unter Flutlicht

10.8. FREUDENAU – Das letzte Spiel im Grunddurchgang der Landesliga Ost 2022. Knapp ein Monat nach dem letzten Match der Mowers wartete das Nachtragsspiel gegen die Danube Titans. Obwohl die Platzierungen schon fest standen, wollte man diese Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen und ein passables Spiel zeigen und nicht zuletzt auch gewinnen, da man gegen die Klosterneuburger aus Tulln in den vergangen Spielen unglücklich und teilweise unverdient den Kürzeren zog. Dennoch war ein Sieg nicht alles an diesem Abend. Man wollte seitens der Lawnmowers die Chance nutzen, auch Spielern der „zweiten Garde“ eine Bühne bieten.

VIENNA LAWNMOWERS vs. DANUBE TITANS

Line Up: #4 Krajnovic CF (> #1 Mace), #37 Piacentini 2B (> #95 Groh), #47 Fink 3B (> #22 Hlawaty 3B>P), #6 von Ameln C, #3 Crowder 1B (> #67 Chrastka), #34 Tseng LF, #15 Szeywerth DH (> LF), #69 Ackerl SS, #56 Griffiths RF – #24 Bammer P (> #11 Bittmann P>3B)

Es war angerichtet. Lead Off Hitter Dario krajnovicte  prompt den ersten Run ans Scoreboard und Luca von Ameln sorgte im Anschluss mit einem Inside-the-park Homerun für Ekstase bei den sechs mitgereisten – mitgereist, weil obwohl daheim offiziell ein Auswärtsspiel – Fans. Der weitere Spielverlauf gehörte jedoch den Niederösterreichern. Die Mowers machten sich zunehmend das Leben selber schwer und produzierten zu viele Fehler im Feld. Auch das Zielwasser von Starter Bammer war offenbar gestreckt und so wollte es nicht für mehr als zwei Innings reichen.  Als sich dann auch noch 1st Baseman Elijah Crowder nach einen schönen Hit beim Laufen verletzte, wirkte es so, als würde an diesem Abend alles gegen die Lawnmowers rennen. Zwischenzeitlicher Spielstand: 6-17. Einige Wechseln auf Seiten der Mowers hauchte der Offense jedoch neues Leben ein. Michi Bittmann hatte derweil am Mount übernommen und nach zwei starken Spielabschnitten holten die Lawnmowers die Titanen ein. 17-17. Es roch nach Spannung, Schweiß und Gelsenspray.  Closer Hlawaty und eine mittlerweile starke Defense ließen nichts mehr anbrennen. Dennoch stand auf dem Scoreboard auf einmal ein 18er auf Seiten der Gegner. Wie das? Es musste nun also schnell gehen, die Zeitbegrenzung stand bedrohlich nah am Spielfeldrand und die Titans waren, wie so oft, bemüht aufs Unsportlichste die Zeit von der Uhr zu nehmen. Die Mowers konterten mit einer Blitzdefense und erwarben sich so noch einmal die Chance auf den Sieg. Clemens Hlawaty war nach einem weiten Hit auf den Weg zu 3rd Base wurde jedoch Out getagt, bzw. zumindest gecallt. Von Ameln und Chrastka konnten gegen den starken Closer der Niederösterreicher nichts mehr anrichten und so musste man sich nach einer tollen Aufholjagd erneut mit einem Run Rückstand geschlagen geben. Endstand 17-18.

Dennoch eine sehr gute Teamleistung, die Spieler haben sich mitgezogen, die Moral und der Teamspirit und nicht zuletzt unsere fantastisch-fanatischen Fans waren die Gewinner an diesem gesellig-gelsigen Abend. Am 3.September geht es zum Final Four ins Waldviertel aufs Beersfeld zu Eugenia bei Schrems. „Eugenia? Hört sich schoaf an!“, meinen die Singles, Singles, Singles. Im Spiel um das Zwischenspiel – auch genannt „Spiel O1b“ – treffen die Lawnmowers auf die zweite Mannschaft der Schwechat Blue Bats. 2nd Baseman Roan Groh hat sich zu diesem Zweck extra einen Flug nach Berlin gebucht, um beim Start freie Sicht aufs Training der Bats zu haben, um geheime und taktische Infos über die Spielweise der Gegner herauszufinden. Bei einem Sieg würden die Mowers dann im Zwischenspiel – „Spiel O1c“ – gegen den Verlierer der Partie „O1a“, sprich die Cubs II oder die Beers, um den Einzug ins Meisterschaftsfinale der LLO spielen. Abschließend: „Happy Birthday Helmut“ und damit ist nun alles gesagt.

Wo ist Dario?

STOCKERAU – 17.7. Zwei Wochen nach dem Split im Waldviertel ging es für die Lawnmowers erneut durch den Kaisermühlentunnel. Der weitere Fahrtverlauf war jedoch kürzer und der Kader im gleichen Verhältnis breiter. 14 Mann standen an diesem Sonntag im Aufgebot. Gespielt werden sollte gegen die bisher ungeschlagenen Tabellenzweiten aus Stockerau und – wie schon vor zwei Wochen – gegen die Woodquarter Red Devils. Allerdings deutete sich schon unter der Woche an, was sich am Samstag schließlich bestätigte. Die COVID-Sommerwelle hat das Waldviertel erwischt und somit konnten die Devils nicht antreten. Um den 14 heranrasenden Mähern (u.a. im Puffmama-Layla-Express) dennoch genügend Einsatzzeit zu geben, stand ein 9 Inning Game gegen die Cubs II im Raum, wurde aber bei der Plate Conference – welcher Moritz Bammer als Geburtstagsgeschenk beiwohnen durfte – wieder aus selbigen gestellt. Also doch nur 7 Innings.

VIENNA LAWNMOWERS vs. STOCK CITY CUBS II

Line Up: #4 Krajnovic RF (> #34 Tseng RF), #22 Hlawaty SS (> P), #1 Mace LF, #39 Goldsberry DH, #52 Bertleff CF, #11 Bittmann 3B (> LF), #3 Crowder 1B, #15 Szeywerth C, #95 Groh 2B (> #37 Piacentini) – #98 Jelencsits P (> 3B)

Das Farmteam der Cubs war an diesem Wochenende überraschend dünn besetzt und so witterten die Lawnmowers ihre Chance, den ungeschlagenen Niederösterreichern die erste Niederlage zusetzen zu können. Der Pitcher der Stockerauer war jedoch alles andere als schwach und so taten sich die Mowers schwer, in den ersten beiden Innings offensiv ins Spiel zu kommen. Leichte Kontrollprobleme hatte leider Lawnmowers Starter Daniel Jelencsits und wurde daher zur Vorsicht beim Stand von 0-3 gegen die Wiener nach dem ersten Inning auf 3rd Base versetzt. Clemens Hlawaty übernahm das Zepter am Mount, Michael Bittmann rückte ins Left Field und ließ sich dort beschäftigungslos sonnen und Neuzugang und DH Joshua Goldsberry füllte die Short Stop Lücke. Ein Kommunikationsfehler, da der US-Amerikaner eigentlich meist als Outfielder eingesetzt wurde, wie beim Biertscherl danach aufgeklärt wurde, jedoch an diesem Tag, ohne Folgen. Offensiv brachten die Gastgeber ab dem zweiten Inning kaum etwas zu Stande. Drei Fly Balls in den Handschuh von Center Fielder Thomas Bertleff und ein bis zwei mehr oder minder starke Hits durch die Lücken im Infield waren das höchste der Gefühle. Die Mowers waren da leider auch nicht viel besser, jedoch brachte man in den weiteren Spielabschnitten immer Leute auf Base. Lead Off Hitter Dario Krajnovic scorte mit Speed Baserunning (bzw. ab und zu etwas unkoordinierten Baserunning wie auf Speed :P) den ersten Run für die Lawnmowers und Daniel Jelencsits gleich hinterher zum zwischenzeitlichen 2-3. Da ging noch was. Die Cubs konnten ihren Vorsprung anschließend minimal ausbauen. Einen weiteren Run wollte Pitcher Hlawaty clever verhindern, indem er sich nach einen schwachen Bodenball direkt auf ihm, gegen das Easy Out auf 1st und für ein Rundown mit dem Runner zwischen 2nd und 3rd entschied. „Das haben wir am Mittwoch geübt, das muss klappen.“ Sah auch zu Anfang nicht schlecht aus. Aus allen Teilen der Welt kamen Feldspieler der Lawnmowers geordnet hinter den Bases zusammen um den Lead Runner zu eliminieren. Aus allen Teilen der Welt? Nein, nicht aus allen. Ein an diesem Tag sehr stark spielender Meidlinger in Catchermontur leistete dem Sammelverhalten gezielt Widerstand und deckte die Homeplate: Rundown wie aus dem Lehrbuch. Doch ein Fehlwurf entschied dann jedoch abrupt zu Gunsten des Cub mit dem Angstschweiß auf der Stirn – oder halt nur Schweiß, es war sau heiß, aber sagen wir halt mal es war Angstscheiß, vermutlich – der allerdings dann eh auf 3rd Base verhungern sollte. Es ging ins fünfte Inning. Ein spannendes Spiel mit wenig Fehlern auf beiden Seiten. Die Mowers wollten den Win und sie bräuchten ihn auch. Die Tabellensituation im Mittelfeld ist eng. Cubs und Beers werden zweifelsohne ins Final Four einziehen. Um die Plätze 3 und 4 kämpfen neben die Lawnmowers auch noch Schwechat Blue Bats und die Danube Titans. Ein Sieg mehr auf dem Konto, würde die Ausgangssituation für die Wiener deutlich verbessern. Also vui Gas! Clemens Hlawaty scorte von 1st Base auf einen weiten Strich von einem Hit an den Left Field Zaun von Goldsberry. Nur noch 1 Run Rückstand. Jössas, meine Nerven! Die Niederösterreicher konnten erneut nicht anschreiben. Im sechsten Inning konnten Rene Szeywerth und der eingewechselte Antoinio Piacentini in Scoring Position gebracht werden. Der ebenfalls eingewechselte und zuletzt gegen die Bucks gut schlagende Augustin Tseng scheiterte jedoch am Speed des Cubs Pitchers bei zwei Outs. Es blieb weiter alles beim Alten am Scoreboard, auch weil wieder kein Run der Stockerauer im Anschluss zugelassen wurde. Anfang Sieben. Line Up: Hlawaty, Jelencsits, Goldsberry, da musste doch was möglich sein?! Doch 1-2-3 und Spiel vorbei.

Endstand 3-4

Durch die (vorläufige) Strafverifizierung des Spiels gegen die Red Devils, steht derweil für diesen Spieltag ein Split. An der Tabellensituation ändert sich trotz der Niederlage gegen die Cubs wenig. Die Blue Bats hatten Spielfrei. Die Titans konnte zwar gegen Tabellenschlusslicht Metrostars einen knappen Sieg einfahren (9-8), mussten sich aber den Vienna Bucks geschlagen geben (16-22). Am 10.August kommt es um 19:00 in der Freudenau zum direkten Nachtragsduell mit den Donautitanen. Ein Spiel, mit Entscheidungscharakter und die letzte Möglichkeit für die Lawnmowers aktiv am Kampf um einen Final Four Platzerl teilzuhaben!

Bei der „dritten Halbzeit“ saß das Team im Anschluss bei guter Stimmung, pikanten Gerichten/Gerüchten – ein Spieler soll angeblich in einem Pyjama-Werbespot zu sehen gewesen sein, es gilt die Unschuldsvermutung – und kühlen Getränken noch lange zusammen. Eine der besten und ungezwungensten Integrations- und Teambuildingmaßnahmen, die es gibt und dennoch in keinem Lehrbuch/Ratgeber zu finden ist. Damit nicht alles zu harmonisch endete und der Mobbingbeauftragte nicht in tiefe Depression verfällt, wurde der Dario kurzerhand in Stockerau vergessen.

Rasenmähen, Kinder kriegen und Saufen

Am Samstag, dem 2.Juli des 2022er Jahres stand also wieder einmal „Unserfrau-Altweitra“ am Spielplan der Lawnmowers. An der Anzahl der Anmeldungen für diese legendäre, aber dennoch weite und langwierige Auswärtsfahrt, war ersichtlich, das am Vortag die Sommerferien begonnen haben. Die Urlaubszeit hielt gnadenlos Einzug und so musste das Ersatzheer – in Form der Legendenmannschaft – herhalten und darum Michel Fleck, sowie Hadmar Lang aus der Baseballpension geholt werden, damit wenigstens zehn Spieler den Weg ins Waldviertel finden konnten. Gegen 7:15 starteten die Vehikeln gen Norden, wobei die Rudolfsheim-Fünfhausner Partie schon viel früher los gefahren sein muss, da am Hinweg noch Zeit für einen Besuch samt Foto am Beersfeld zu Schrems-Eugenia war.

VIENNA LAWNMOWERS VS. WOODQUARTER RED DEVILS

Line Up: #22 Hlawaty P, #1 Mace LF, #2 Fleck SS, #6 von Ameln C, #24 Bammer 3B, #15 Szeywerth RF, #67 Chrastka CF, #3 Crowder 1B, #95 Groh 2B

Schon beim Aufwärmen zur ersten Partie des Tages wurde auch dem Letzten klar, das man sich hier im tiefsten Waldviertel befand, wurde doch das Einschlagen von einem das Left Field querenden Traktor am Weg zum Acker unterbrochen. Als die Maschine weiter getuckert war und das Band, welches Left- und Right Field Zaun miteinander verband wieder angebunden war, konnte der Landesliga Klassiker angecallt werden. Wie schon gegen die Metrostars III und die Bucks überzeugten die Mowers nicht unbedingt am Schlag und ließen oftmals Runner auf den Bases elendig verenden. Im vierten Inning platzte dann endlich der Knoten und die Weichen für eine sau starke Batting-Tagesleistung durch die Bank durch wurden gestellt. Die Line Up konnte zwei Mal durchschlagen und so konnten die Wiener 13 Runs innerhalb des Spielabschnittes erzielen. Das Spiel schien entschieden, auch weil die Devils gegen Pitcher Clemens Hlawaty nie mehr als drei Runs anschreiben konnten. In der Defense arbeiteten die Mowers fehlerfrei. Am Ende gab es noch mal Potential für Peinlichkeit, als der unterbeschäftigte Left Fielder Lionel Mace dem eigenen Vater und Short Stop Michel Fleck die Vorfahrt bei einem kurzen Flyball entschrie und den Ball nur durch einen Diving Catch gerade noch zum Fly Out verwandeln konnte. Im darauffolgenden quasi identen Spielzug ließ er dem Senior dann den zustehenden Vortritt. Dann war die Mercyrule erreicht und die Lawnmowers konnten den vierten Sieg in Folge bei kurzen Durchschnaufen, Kotelett-Semmerl und Käsekrainern feiern.

Endstand: 17-7

VIENNA LAWNMOWERS VS. SCHREMSER BEERS

Line Up: #22 Hlawaty SS, #1 Mace LF >P, #2 Fleck 3B >LF, #6 von Ameln C, #24 Bammer P >3B, #15 Szeywerth RF, #67 Chrastka CF, #3 Crowder 1B, #95 Groh 2B

„Die Pflicht war getan. Zeit für die Kür.“, so das Motto gegen die ungeschlagenen Beers aus dem – aus Unserfrau-Altweitranerer Sicht – nahegelegenen Schrems. Die ersten zweieinhalb Innings sahen die Zuschauer tatsächlich ein sehr sehenswertes Baseballspiel auf Augenhöhe. Obwohl die Schremser erwartungsgemäß Bälle über den Zaun drischten, gaben sich die Mowers keine Blöße und erkämpften sich zwischenzeitlich sogar eine 4-3 Führung. Doch dann ging Moritz Bammer – Comeback nach einem Monat – am Mound die Energie aus und es folgten entweder Base on Balls, Ground Rule Doubles oder Homeruns der Waldviertler. Kurz gesagt: Eine relativ blöde Kombi. Lionel Mace versuchte sich als Reliever und konnte zumindest ein weiteres davonziehen der Schremser verhindern. Die Mowers Offense versuchte unermüdlich den Anschluss nicht zu verlieren und konnte erneut Runs aufs Scoreboard pinnen. Zweimal scheiterte Michel Fleck bei Bases Loaded an einem eher unglücklichen Strike Out Looking Call. Jaja, hätte, hätte, Fahrradkette. So konnten die Schremser nach dem knappen Ein-Run-Sieg im Hinspiel also auch das Rückspiel gegen die Lawnmowers für sich entscheiden und bleiben unbesiegt an der Tabellenspitze. Die Mowers liegen derweil mit 7 Siegen und 5 Niederlagen auf dem vielversprechenden dritten Platz in der Landesliga Ost.

Endstand: 8-15

Tja. Ups, we split it again. Trotz der Niederlage, war es eines der besten Spiele der Saison und hat extrem viel Spaß gemacht. Allgemein war da im Waldviertel zwar eine kleine, aber sehr feine Truppe beieinander. Eine gute Mischung aus ganz frischen, mittelalten und legendären Mowers, die sich teilweise vor diesen Samstag noch gar nicht kannten, aber dennoch sensationell harmonierten, Meinungen und Feedback teilten und dies von anderen auch zu ließen. Und sogar der sonst oft grantige Rene hat einfach so und ohne Vorwarnung Wuchteln raus gehaut: „Wann ist ein Run ein Run?!“ Weiters ist die sensationelle Schlagleistung speziell gegen die Tabellenführer hervorzuheben, vor allem auch von den Schlagmännern 7-9: Andi Chrastka mit schönen Schlägen, Elijah Crowder mit einem beinahe Home Run ins Center Field und auch Neuzugang Roan Groh, der erste Hits im Mowersjersey verzeichnen konnte. Mehr als nur Durchschnitt waren an diesem Tag aber Clemens Hlawaty (drei Ground Rule Doubles über den Left Field Zaun) und Moritz Bammer (immer auf Base und gefühlt jedes At Bat ein Hit). Den Zweien hat die Landluft offenbar richtig gut getan. Und natürlich ein großes Danke an Hadmar Lang fürs Mitfahren als Ersatzspieler und das professionelle Base Coaching. So, darauf ein kühles, erdiges Waldviertler Bier. Prost!

PS.: Falls jemand den Spielbericht vom Aubad Sieg gegen die Bucks vermisst, dann zurecht, denn es wurde keiner geschrieben. Kurz zusammengefasst: Wir haben gewonnen! Yeah!