Rasenmähen, Kinder kriegen und Saufen

Am Samstag, dem 2.Juli des 2022er Jahres stand also wieder einmal „Unserfrau-Altweitra“ am Spielplan der Lawnmowers. An der Anzahl der Anmeldungen für diese legendäre, aber dennoch weite und langwierige Auswärtsfahrt, war ersichtlich, das am Vortag die Sommerferien begonnen haben. Die Urlaubszeit hielt gnadenlos Einzug und so musste das Ersatzheer – in Form der Legendenmannschaft – herhalten und darum Michel Fleck, sowie Hadmar Lang aus der Baseballpension geholt werden, damit wenigstens zehn Spieler den Weg ins Waldviertel finden konnten. Gegen 7:15 starteten die Vehikeln gen Norden, wobei die Rudolfsheim-Fünfhausner Partie schon viel früher los gefahren sein muss, da am Hinweg noch Zeit für einen Besuch samt Foto am Beersfeld zu Schrems-Eugenia war.

VIENNA LAWNMOWERS VS. WOODQUARTER RED DEVILS

Line Up: #22 Hlawaty P, #1 Mace LF, #2 Fleck SS, #6 von Ameln C, #24 Bammer 3B, #15 Szeywerth RF, #67 Chrastka CF, #3 Crowder 1B, #95 Groh 2B

Schon beim Aufwärmen zur ersten Partie des Tages wurde auch dem Letzten klar, das man sich hier im tiefsten Waldviertel befand, wurde doch das Einschlagen von einem das Left Field querenden Traktor am Weg zum Acker unterbrochen. Als die Maschine weiter getuckert war und das Band, welches Left- und Right Field Zaun miteinander verband wieder angebunden war, konnte der Landesliga Klassiker angecallt werden. Wie schon gegen die Metrostars III und die Bucks überzeugten die Mowers nicht unbedingt am Schlag und ließen oftmals Runner auf den Bases elendig verenden. Im vierten Inning platzte dann endlich der Knoten und die Weichen für eine sau starke Batting-Tagesleistung durch die Bank durch wurden gestellt. Die Line Up konnte zwei Mal durchschlagen und so konnten die Wiener 13 Runs innerhalb des Spielabschnittes erzielen. Das Spiel schien entschieden, auch weil die Devils gegen Pitcher Clemens Hlawaty nie mehr als drei Runs anschreiben konnten. In der Defense arbeiteten die Mowers fehlerfrei. Am Ende gab es noch mal Potential für Peinlichkeit, als der unterbeschäftigte Left Fielder Lionel Mace dem eigenen Vater und Short Stop Michel Fleck die Vorfahrt bei einem kurzen Flyball entschrie und den Ball nur durch einen Diving Catch gerade noch zum Fly Out verwandeln konnte. Im darauffolgenden quasi identen Spielzug ließ er dem Senior dann den zustehenden Vortritt. Dann war die Mercyrule erreicht und die Lawnmowers konnten den vierten Sieg in Folge bei kurzen Durchschnaufen, Kotelett-Semmerl und Käsekrainern feiern.

Endstand: 17-7

VIENNA LAWNMOWERS VS. SCHREMSER BEERS

Line Up: #22 Hlawaty SS, #1 Mace LF >P, #2 Fleck 3B >LF, #6 von Ameln C, #24 Bammer P >3B, #15 Szeywerth RF, #67 Chrastka CF, #3 Crowder 1B, #95 Groh 2B

„Die Pflicht war getan. Zeit für die Kür.“, so das Motto gegen die ungeschlagenen Beers aus dem – aus Unserfrau-Altweitranerer Sicht – nahegelegenen Schrems. Die ersten zweieinhalb Innings sahen die Zuschauer tatsächlich ein sehr sehenswertes Baseballspiel auf Augenhöhe. Obwohl die Schremser erwartungsgemäß Bälle über den Zaun drischten, gaben sich die Mowers keine Blöße und erkämpften sich zwischenzeitlich sogar eine 4-3 Führung. Doch dann ging Moritz Bammer – Comeback nach einem Monat – am Mound die Energie aus und es folgten entweder Base on Balls, Ground Rule Doubles oder Homeruns der Waldviertler. Kurz gesagt: Eine relativ blöde Kombi. Lionel Mace versuchte sich als Reliever und konnte zumindest ein weiteres davonziehen der Schremser verhindern. Die Mowers Offense versuchte unermüdlich den Anschluss nicht zu verlieren und konnte erneut Runs aufs Scoreboard pinnen. Zweimal scheiterte Michel Fleck bei Bases Loaded an einem eher unglücklichen Strike Out Looking Call. Jaja, hätte, hätte, Fahrradkette. So konnten die Schremser nach dem knappen Ein-Run-Sieg im Hinspiel also auch das Rückspiel gegen die Lawnmowers für sich entscheiden und bleiben unbesiegt an der Tabellenspitze. Die Mowers liegen derweil mit 7 Siegen und 5 Niederlagen auf dem vielversprechenden dritten Platz in der Landesliga Ost.

Endstand: 8-15

Tja. Ups, we split it again. Trotz der Niederlage, war es eines der besten Spiele der Saison und hat extrem viel Spaß gemacht. Allgemein war da im Waldviertel zwar eine kleine, aber sehr feine Truppe beieinander. Eine gute Mischung aus ganz frischen, mittelalten und legendären Mowers, die sich teilweise vor diesen Samstag noch gar nicht kannten, aber dennoch sensationell harmonierten, Meinungen und Feedback teilten und dies von anderen auch zu ließen. Und sogar der sonst oft grantige Rene hat einfach so und ohne Vorwarnung Wuchteln raus gehaut: „Wann ist ein Run ein Run?!“ Weiters ist die sensationelle Schlagleistung speziell gegen die Tabellenführer hervorzuheben, vor allem auch von den Schlagmännern 7-9: Andi Chrastka mit schönen Schlägen, Elijah Crowder mit einem beinahe Home Run ins Center Field und auch Neuzugang Roan Groh, der erste Hits im Mowersjersey verzeichnen konnte. Mehr als nur Durchschnitt waren an diesem Tag aber Clemens Hlawaty (drei Ground Rule Doubles über den Left Field Zaun) und Moritz Bammer (immer auf Base und gefühlt jedes At Bat ein Hit). Den Zweien hat die Landluft offenbar richtig gut getan. Und natürlich ein großes Danke an Hadmar Lang fürs Mitfahren als Ersatzspieler und das professionelle Base Coaching. So, darauf ein kühles, erdiges Waldviertler Bier. Prost!

PS.: Falls jemand den Spielbericht vom Aubad Sieg gegen die Bucks vermisst, dann zurecht, denn es wurde keiner geschrieben. Kurz zusammengefasst: Wir haben gewonnen! Yeah!