Ein wettermäßig perfekter Sonntag im April lud zum Landesliga Ost Season Opener in die Freudenau ein. Nicht nur die Lineups, sondern auch die Anreise zur besagten Spielstätte erforderte strategische Überlegungen. Grund war der 40. Vienna City Marathon welcher tausender sportbegeisterte Läufer und innen in den Prater zog. Um eine ungestörte Anreise zu ermöglichen, mussten am Vortag nicht nur Autos und Motorräder aus den Sperrgebieten geparkt werden, auch Equipment einzelner Spieler wurde zur Vorsorge bereits am Tag vor dem Spiel in den Kobel gebracht. Um Punkt 09:00 Uhr war nicht nur der Start besagter Laufveranstaltung, auch Didi Ackerl und Co. machten sich auf, um der Freudenau den letzten Schliff zu verpassen. Nachdem Bases montiert und die Linien gezogen wurden, begann die obligatorische Aufwärmphase der Mowers. Aller Mowers? Nein, nicht ganz. Ein kleiner Präsident sorgte mit den Mini Mowers für ordentlich Betrieb im gegenüber liegenden Softballfeld. Dort fand nämlich ebenfalls der Saisonauftakt der Lawnmowers Nachwuchsmannschaft statt, welche sich mit der U8 der Metrostars ein Tee-Ball-Game lieferten.
Mini Mowers vs. Vienna Metrostars U8
Starting Line Up: #7 Magdalena, #1 Emilian, #16 Sebastian, #55 Laura, #70 Karla, #18 Tobias, #27 Charlotte
Bei ihrem ersten Testmatch in der Alterstufe U8 standen den Mini Mowers eine teils schon sehr erfahrene Truppe kleiner Metrostars gegenüber. Dennoch zogen die 4-7 Jährigen Nachwuchsmäher, bei denen leider ein paar Spieler krankheitsbedingt absagen mussten, ihr Spiel durch und konnten die anfängliche Nervosität – vorallem bei Managerin Nathalie Mace „Na Servas, mein Herz pumpert.“ – abschütteln und so gegen Ende immer stärkere und platziertere Schläge vom Tee schmettern – unter anderem ein starker Hit durchs Infield durch von Sebastian, bei dem Joshua Goldsberry vermutlich schon aufmerksam zu schaute und lernte. Aber auch in der Defense waren die Kinder stets bemüht das Beste aus den Schlägen der Metrostars herauszuholen. Vorallem Magdalena und Laura an der Front fieldeten sehr viele Bälle, auch ein sehenswerter Diving Catch Versuch von Sebastian war mit dabei. Im letzten Inning drehten die Mowers dann noch ordentlich auf und konnten die Line Up durch ein regelrechtes „Station to Station“* Spiel abrufen. „Alle haben ihr Bestes gegeben und ich bin wirklich stolz auf jeden und jede Einzelne, noch dazu wenn man bedenkt, das einige gerade einmal seit 4 Trainings mit dabei sind“, so das Resümee des zufriedenen Präsidenten Lionel Mace.
Weiter aufs große Feld und damit in die Landesliga Ost: Die Kampfmannschaft der Mowers hatte sich für diese Saison hohe Ziele gesteckt. Dank eines breiten Kaders und starken Trainingsleistungen während des Winters startete man demnach zuversichtlich in den Spieltag. Einzig die Tatsache, dass das Trainingslager zu großen Teilen (wieder mal) ins Wasser fiel und auch sonst kaum im Freien trainiert werden konnte, ließen auf so mancher Stirn leichte Sorgenfalten erkennen.
Vienna Lawnmowers vs. Vienna Metrostars III
Starting Line Up: #22 Hlawaty 2B, #24 Bammer P, #6 von Ameln C, #39 Goldsberry 1B, #38 Paterno 3B, #67 Chrastka LF, #15 Szeywerth CF, #69 Ackerl SS, #34 Tseng RF
Die Mowers starteten furios in ihr Auftaktmatch. Moritz „Major Mo“ Bammer begann am Mount und zauberte im ersten Inning einen Strike nach dem anderen Richtung Plate und ließ so den Battern der Metrostars keine Chance auf Base zu kommen. Doch auch auf der Gegenseite hatte Routinier Pavel Sojka die Offensive der Mowers gut im Griff, weshalb das erste Inning rasch runlos zu Ende ging. Doch bereits Mitte des zweiten Innings verflog der Zauber des Majors und es schlichen sich immer mehr Base and Balls ein. Auch ein Pitcherwechsel im dritten Spielabschnitt – Joshua Goldsberry ersetzte Bammer – brachte nicht den gewünschten Erfolg. So erzielten die Metrostars, fast ohne wirklich offensiv tätig werden zu müssen, Run um Run und konnten bis ins letzte Inning die Führung auf 3:8 ausbauen. Ländle-Leihspieler Gregor Paterno von den Hard Bulls löste im Anschluss wiederum Goldsberry am Mount ab. Zwei ordentliche letzte Innings – Paterno bewies als Pitcher nicht nur Power sondern auch Präzision, sowie aufgeblühte Schlussoffensive (2 Runs und Bases Loaded) – nützten leider nichts mehr und so verlor man das erste Match im Jahr 2023 5-8. Eine ärgerliche Niederlage, welche während der Wartezeit auf das Abendspiel ausführlich diskutiert wurde. „Blah blabla blaa“ „Bla Bla“ „Simmering, oida“ „Bla blablabla“.
Vienna Lawnmowers vs. Woodquarter Red Devils
Starting Line Up: #22 Hlawaty P, #38 Paterno 3B, #6 von Ameln C, #39 Goldsberry CF, #24 Bammer 2B, #3 Crowder 1B, #15 Szeywerth RF, #69 Ackerl SS, #4 Krajnovic LF
Mit den Red Devils aus Altweitra-Unserfrau durfte man gleich zu Beginn der Saison einen, wenn nicht den, Lieblingsgegner der Lawnmowers im Prater begrüßen. Lieblingsgegner einerseits, weil man in der Vergangenheit nicht nur starke Leistungen gegen die Waldviertler verzeichnen konnte, sondern auch weil die roten Teufel einfach „a gmiatlicher Hauf´n“ sind. Gleich im ersten Inning durften sich die Wiener über eine deutliche Führung freuen. Eine im Vergleich zum ersten Match deutlich bessere Schlagleistung mit schönen Hits quer durch die Bank, aber auch eine konzentrierte Leistung bei der Arbeit im Count ließen keinen Zweifel aufkommen, wer am Ende als Sieger vom Platz gehen würde. Eine besonders gute Schlagleistung zeigten Joshua Goldsberry und Luca von Ameln. Goldsberry produzierte mit seinen ersten Homerun im Dress der Mowers gleich zu Beginn einen Schlag, von dem Spieler und Fans noch ihren Urahnen erzählen werden. Zusätzlich sorgte eine stabile Defensive, angeführt von Pitcher Hlawaty am Wurfhügerl und später Closer Daniel „Jelly“ Jelencsits, für einen ruhigen Puls bei Co-Captain Andi „die Kruste“ Chrastka (oder so ähnlich) bei seinem Debut als Interimsmanager, der das Team nicht nur gut führte, sondern es schaffte, allen anwesenden Spielern genügend Einsatzzeit und somit Praxiserfahrung zu geben. Wie auch im ersten Spiel machte Gregor Paterno mit zahlreichen Hits und sehr starken Plays auf 3rd Base an seinem Premierenspieltag für die Mowers auf sich Aufmerksam. Endstand 25-3.
Für das Highlight – abgesehen von dem schon beschriebenen legendären Homerun – sorgten am Ende des Spieltages jedoch die Red Devils. Via Schlag auf einen präparierten Baseball wurde ein sogenanntes „Gender Reveal“ durchgeführt. Ein sauberer Hit und eine Wolke aus blauer Farbe führten zu Jubel in der ganzen Freudenau. Die Zukunft der Red Devils dürfte also gesichert sein und man wird dem jungen Burschen noch lange von dem Tag erzählen, als der legändere Josh Goldsberry einen Homerun…. (Der Rest ist Geschichte)
Aufklärungsuntericht:
* „Station to Station“ – Rene Szeywerth wollte es genau wissen und startete unter den Lawnmowers die Umfrage, ob denn überhaupt jeder weiß, was mit „Station to Station“ gemeint ist. Nach anfänglichen Tappen im Dunkeln, also im ganz Dunkeln, nämlich im Untergrund: „Wenn´st ang´soffen in der U-Bahn einschlafst und du müsstest in Simmering aussteigen, wachst aber in Ottakring auf“ oder „Wenn ich in Simmering aussteigen müsst, würd ich freiwillig nach Ottakring zurück fahren“, löste Moritz Bammer auf: „Station to Station heißt, das Baserunner immer nur eine Base weiter kommen, absichtlich, als Strategie, u.a. durch small Balls, ohne Risiko. Rene Szeywerth ergänzte: „Klassische Yankees Strategie, das Baserunner keine Risiken eingehen, bei Hits immer nur eine Base weiterlaufen und auf den Home Run warten.“