Baseball Regelcomic, 2. Auflage

Force Play, Base-on-Balls, Stolen Base, Hit-by-Pitch,… – Baseball und seine Regeln zu verstehen stellt Neulinge dieses Sports oft vor Probleme und Fragen. Michel Fleck und Christian Neumann versuchten in den 90er Jahren, die Komplexität dieses Sports humorvoll und leicht verständlich darzustellen und haben darum einen mittlerweile legendären Lawnmowers Baseball Regelcomic geschrieben und gezeichnet. Die 1. Auflage wurde weit verbreitet und hat vielen, vor allem jüngeren Spielern, den Einstieg in den Baseballsport erheblich erleichtert. Nun wurde der Comic mühevoll überarbeitet, digitalisiert und auf den neuesten Stand gebracht und ist seit März 2022 zu Ausbildungszwecken als Gratis-Download verfügbar: lawnmowers.at/regelcomic

Off Season Report – Ich hatte einen Traum

„I have a dream.“ Berühmte, historische Worte. Martin Luther, der King, nicht der Mönch. „Ich hatte einen Traum.“ Weniger berühmte Worte, auch weniger historisch. Andreas Chrastka, die Kruste. Aber dazu später mehr. Alles der Reihe nach, bzw. der Tagesordnung nach. Es war wieder soweit. Die ordentliche Generalversammlung der Lawnmowers. Nach dem diese letztes Jahr online stattfinden musste und auf asiatische Essenslieferdienste ausgewichen wurden, gab es dieses Jahr wieder Präsenzteppanyaki. Wie auch schon 2020 fand die Generalversammlung 2022 in der Perfektastraße bei Woktime statt. Einige wenige konnten aus unterschiedlichen Gründen dennoch nur online teilnehmen und so wurde auf dem runden, drehbaren Teil des Tisches ein Laptop samt Mikrophon installiert. So konnten die daheimgebliebenen dem Geschehen perfekt(astraße) folgen und immer zum aktuellen Redner gedreht werden – sogar die Kellnerin hat mal gewunken.

Same as usual, nur anders

Erstmals in 25 Jahren Vereinsgeschichte eröffnete um 19:00 nicht Michel Fleck – der später am Abend einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt wurde – die Versammlung. Um 19:00 hat gar niemand die Versammlung eröffnet. Nur sechs Anwesende, acht Teigtascherl, 15 Hummerchips, vier Frühlingsrollen und eine pikante Suppe. Das war zu wenig. Der Tross, der direkt vom Training kam, verspätete sich gut 20 Minuten. Dann ging es aber los. Nach dem die Beschlussfähigkeit hergestellt war, ließ Präsident Lionel Mace die Tagesordnung genehmigen und lieferte anschließend seinen Rechenschaftsbericht ab. Dann die nächste Premiere nach 25 Jahren. Christian Neumann referiert über Ein- und Ausgaben und präsentiert seinen Kassierbericht, so stand es bisher in allen Protokollen. Der Kassier ließ sich jedoch entschuldigen und so übernahm diese Aufgabe sein Stellvertreter Alex Schroll. Viel Schreibarbeit für Schriftführer Didi Ackerl, der ansonsten meist nur Zahlen auszubessern hatte. Nach einer kurzen Buffetunterbrechung berichteten die Rechnungsprüfer und entlasteten anschließend den Vorstand.

Überraschungsei und Glückskeks

Nachdem Vize Präsident Rene Szeywerth im Vorfeld überraschend angekündigt hatte, seinen Sitz im Vorstand bei Bedarf zu Verfügung zu stellen und ein übereifriger Oberösterreicher Interesse bekundete, kam es nach 2020 erneut zu einigen Veränderungen im Vorstand der Lawnmowers. Clemens Hlawaty kletterte auf den Vizesessel und Moritz „Spotzl“ Bammer bekam glücklich dadurch ein Platzerl in der Vereinsführung als neuer Schriftführer Stellvertreter. Bei einem Pre-Wahl-Hearing per Lautsprecher sollte der neue Schriftführer Stellvertreter Bammer im nachhinein die Wählerschaft von seinen Vorstellungen und Visionen überzeugen: „Hallo? Hallo!?“ Sehr überzeugend. Die wichtige Frage ob das Protokoll nun auch in oberösterreichischer Landessprache erscheinen wird, blieb somit unbeantwortet. Präsident Mace, Kassier Neumann, Kassier Stellvertreter Schroll und Schriftführer Ackerl wurden wiedergewählt. Auch die Rechnungsprüfer Rudl und Bittmann behielten ihre Position. Ebenso unverändert beibehalten wurden die Mitgliedsbeiträge und Umpire Entschädigung.

Weiter im Text

Offenbar erhielten die Lawnmowers in den Jahren zuvor von den anderen LLO Teams nie die Lizenz, die korrekten Vereinsnamen im GV-Protokoll zu verwenden. So mussten nach und nach die Namen der Gegner korrigiert und auf aktuellen Stand gebracht werden. Schriftführer Ackerl im Dauerstress. Da brauchte es mal wieder eine Buffetpause. Die Mowers treten 2022 wieder in der Landesliga an und treffen dieses Jahr jedoch auf weniger Mannschaften, was auch den Spielmodus ein wenig veränderte. Neben Dreiertunieren wird es dieses Jahr auch zwei Einzelspiele geben. Der Spielplan ist mittlerweile auf der Homepage einsehbar. Trainingstermine, Aussetzung der Ausländerregelung durch Verzicht auf Aufstieg, Kapitäne, Übungsleiter, Manager – alles wie im Jahr zuvor und ging ohne größere Highlights über die Bühne. Auch am Laptop war es ruhig und gelangweilt. Evtl. war auch das Bild eingefroren, man weiß es nicht.

Allfälliges

Jetzt wird’s also – wie angekündigt – weniger berühmt und weniger historisch, aber dennoch ein bisserl. Andreas Chrastka aus Brigittenau stellte einen Antrag: „Ich hatte einen Traum“, eine offenbar emotionale Rede deutete sich an. „In diesem Traum hatten wir Auswärtstrikots, die waren grau und das vom Alex war viel zu klein.“ Auf was will der bitte hinaus? „Und da 2/3 der Liga, wie wir, blaue Trikots haben, sollten wir evtl. wirklich über Auswärtstrikots nachdenken?“ Niemand hätte gedacht, das so ein Antrag je durchkommen würde, doch durch diese emotionale Ansprache waren viele – hingegen jeder Erwartung – Feuer und Flamme für dieses Projekt. Elijah Crowder redete sich bei der Farbwahl förmlich in Rage: „White looks professional, white looks f*ing great, white is perfekt(astraße)!“ Auch nun schon offiziell Ehrenmitglied Fleck war voller Enthusiasmus: „Die Zeiten, in denen irrtümlich zum gegnerischen Basecoach geworfen werden, sind vorbei!“ Etwas verunsichert zeigte sich Didi Ackerl: „Ich weiß gar nicht, ob ich in einer anderen Farbe spielen kann als Blau. Ich hab seit 1996 nur in Blau gesoielt!!!!11.“ Der Antrag wurde also angenommen. Vize Präsident Hlawaty wird sich mit unseren Ausrüster in Verbindung setzten und Designvorschläge präsentieren lassen. „White, I hope so!“, murmelte es aus einer Ecke des runden Tisches. Abschließend wurde noch über das Trainingslager und die Fortschritte im Mannschaftsnachwuchs referiert und gegen halb 10 war die Generalversammlung dann Geschichte, wie offenbar die Tradition in chinesischen Restaurants, nach dem Bezahlen mit einem warmen Pflaumenstamperl verabschiedet zu werden. Evtl. ein Chrastka Antrag für 2023: Wiedereinführung Pflaumenwein. „Ich hatte einen Traum!“

Danke Rene!

Rene Szeywerth scheidet also nach über sieben Jahren aus dem Vorstand der Lawnmowers aus. Wir alle erinnern uns noch, es war in einer der ersten OSR Ausgaben am 26.Jänner 2016: „Allfälliges“. Zitat von der Titelseite: „Umbruch – Meidlinger bekommt Sitz im Vorstand. Rene Szeywerth neue Vize Präsident.“ Davor nie bei einer GV anwesend, sprach er im damaligen Stamm-GV-Lokal MeLie die denkwürdigen Wort: „Ich will Vize Präsident werden!“ und Luca von Ameln hatte Soda-Zitron verschüttet. Damit sei ihm herzlich gedankt für die Arbeiten, welche er in dieser Zeit für den Verein geleistet hatte. Seine Expertise wird in Zukunft im Vorstand fehlen, bzw. fehlt schon, wie der Hinweis, das es sich bei den neuen Auswärtstrikots eigentlich um Ausweichtrikots handelt. Die Aufgabe der Umpireeinteilung behält er jedoch noch weiter, das macht er schließlich seit Jahren zuverlässig und hat es auch weiterhin angeboten.

Herzlichen Glückwunsch…

…Klaus und seiner Maus! Der Goldglove Gewinner von 2020 hat still und heimlich geheiratet. Alles gute dem frisch vermählten Paar auf ihren gemeinsamen Weg! (Anm. Einen Weg, den der Bertl auch bald geht? Hmm…. Es gilt die Unschuldsvermutung.)

Vorbereitungsspiele fixiert

Zum Finale der Saisonvorbereitung 2022 bestreiten die Vienna Lawnmowers im Zuge eines Trainingswochenendlagers im oberösterreichischen Wels zwei Testspiele. Am 2.4. kommt es um 15:00 zum Wiedersehen mit den Centurions Wels. Zwei Tage später ist als Abschluss des Wochenendes ab Mittag das erste internationale Spiel der Lawnmowers seit über 15 Jahren gegen die Passau Beavers aus Deutschland angesetzt.

GEGNERCHECK

Centurions Wels

  • gegründet 1991 als Jumpin´ Chickens Wels
  • Heimstätte: Chickensfield
  • 2. Bundesliga Mitte
  • Platzierung 2021: Meister
  • www.chickens.at

Der aus einer verrückten Idee Anfang der 90er Jahren entstandene Verein besteht mittlerweile seit 31 Jahren und ist seit Jahrzehnten in Österreichs 2.Spielklasse angesiedelt. Seit 2017 tritt das Herrenteam der Jumpin´ Chickens als Centurions Wels an und konnten nun drei Jahre in Folge den Meistertitel der 2.Bundesliga Mitte einsacken. Die erste Begegnung mit den Centurions endete mit einem 25-4 Sieg der Oberösterreicher.

Passau Beavers

  • Förderverein Passau Beavers e.V. – gegründet 1989
  • Heimstätte: Baseballplatz Passau/Patriching
  • Landesliga Bayern Südost
  • Platzierung 2021: Platz 2, Teilnahme Landesliga Bayern Playoffs
  • www.passau-beavers.de

Gegründet wurden die Beavers, wie es in einer Univeritätsstadt wie Passau kaum anders kann, aus einer Gruppierung von BWL- und Jurastudenten, welche in den 80er Jahren den exotischen Sport in die Dreiflüssestadt bringen wollten. Nach ein paar schwierigen Saisonen, in denen der Spielbetrieb sogar eingestellt werden musste, kam es 2005 zum Wiederaufbau des Vereins. 2011 gelang der Aufstieg in die Landesliga und 2016 wäre der sportliche Aufstieg in die Bayernliga möglich gewesen, dies scheiterte jedoch an der geforderten Infrastruktur des Baseballplatzes in Patriching.

SPIELERSTIMMEN

Pitcher Moritz Bammer: „Es sind Testspiele, daher sollten wir hauptsächlich an uns selbst arbeiten und nicht ans gewinnen/verlieren denken. Gegen Wels wird ein Sieg vermutlich unrealistisch, die spielen wirklich stark und haben letztes Jahr die 2.BLM dominiert. Über Passau kann ich nichts sagen, da ich ihr Niveau nicht kenne.“

First Baseman Elijah Crowder: „Both games give us an interesting challenge. After winning 3 titles in a row, the Centurions are definitely a powerhouse in the 2. Bundesliga and the Mowers will have to execute perfectly and not make any mistakes to keep the game close.The Passau Beavers present another challenge. They played tight against Rosenheim in their playoffs last season and will be coming out swinging with something to prove in Wels.Again, it will all come down to execution for all teams involved, and we’re looking at playing two very good programs that execute well. And if we can do that and not make fundamental errors, and continue to focus on what we do well for every inning, I think we stand more than a good chance in both games.“

Neuzugang Augustin Tseng: „Für mein erstes Mal trifft Vorfreude, Ungewissheit und Nervosität ganz gut zu. Und wie damals – sofern ich mich erinnern kann – waren es auch zwei. 😛 „

Off Season Report – Lawnmowers vs. weit weit weg

Die Landesliga Ost 2022 steht fest. Acht Mannschaften treten dieses Jahr in Österreichs dritter Spielklasse gegeneinander an. Neben drei Teams aus Wien – Lawnmowers, Bucks und Metrostars III – sind dies folgende Mannschaften aus Niederösterreich: Die Danube Titans aus Tulln/Klosterneuburg, die Beers aus Schrems und den Woodquarter Red Devils aus Altweitra und die Farmteams der Schwechat Blue Bats sowie der Cubs aus Stockerau. Die Traiskirchen Grasshoppers II sind, wie die Vienna Metrostars II (darum neu die dritte Mannschaft) in die 2. Bundesliga Ost aufgestiegen. Nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen werden die Dirty Sox Graz II. Dadurch ergeben sich zwar in Summe zwei Mannschaften weniger als in der Saison 2021, jedoch ist die Liga auch ausgeglichener und möglicherweise auch spannender wie kaum zuvor. Sehr eintönig geht es hingegen zu, wenn man die Vereine farblich reduziert, wie Andi Chrastka letztens in einen Traum – seltsame Menschen haben wir schon im Kader. Mit Ausnahme der Bucks und der Beers treten die restlichen sechs Mannschaften nämlich in blau an. Auch ist mit den Dirty Sox die Steiermark auf der Landekarte der Ostligen wieder einmal verschwunden – nicht das erste Mal, wie wir noch sehen werden – und die Liga wird fortan nach Süden hin, wie auch nach Osten hin, schon vom Batsfield in Rannersdorf begrenzt, also fast schon in Simmering! Jössas!

Nur noch Gegner aus Wien und Niederösterreich warten also auf unsere Mannschaft. Das war nicht immer so. In den vergangenen 25 Jahren mussten die Mowers durchaus weite Wege zu den Ligaspielen auf sich nehmen, obwohl der Verein noch nie in der Bundesliga aktiv war. Der Osten konnte in der Vergangenheit offensichtlich sehr südlich und westlich werden, aber beginnen wir unseren Streifzug durch die Bundesländer erstmal östlichen Osten:

Lawnmowers vs. Burgenland

Schon in der vierten Saison der Vereinsgeschichte, im Jahr 2001, standen Auswärtsspiele im Burgenland auf dem Spielplan der Regionalliga Ost. Die in Rohrbach, in der Nähe von Mattersburg, beheimateten Crazy Geese waren der bislang einzige Gegner aus diesem Bundesland, was vor allem auch daran liegen könnte, das es dort keinen zweiten Verein gibt. 2002, 2004 und 2005 trafen die beiden Kampfmannschaften in der RLO aufeinander. Parallel spielten die Geese II gegen die Lawnmowers II in der Landesliga ebenfalls gegeneinander und das sogar länger. Nämlich durchgehend von 2003 bis 2008. Als dann die Mowers nur noch mit einer Mannschaft in der Landesliga angetreten sind, folgten Liga-Begegnungen mit dem Rohrbacher Farmteam 2009, 2012 und 2013. Die letzte Auswärtsfahrt ins Burgenland war in der Regionalliga Saison 2017, da jedoch wieder gegen die erste Mannschaft. In Summe sind die Rohrbach Crazy Geese das Team gegen das die Lawnmowers am öftesten gespielt haben, welches nicht aus Wien und Niederösterreich kommt.

Lawnmowers vs. Steiermark

Wie bereits erwähnt, war die Steiermark schon öfters Teil der Ostliegen. Erstmals Bekanntschaft mit einem Vertreter des grünen Bundeslandes hatten die Lawnmowers, vorerst mit dem Farmteam, in der LLO2-Saison 2005. Allerdings nicht – wie zu erwarten – mit den bekannten Dirty Sox aus der Hauptstadt, sondern mit den schon längst nicht mehr bestehenden Voitsberg Diggers. Mit 229km die weiteste Auswärtsfahrt in der Farmteamgeschichte. Nur gut 25km von der Landesgrenze zu Kärnten, ein Bundesland, welches auf der Baseballlandkarte der Mowers noch fehlt. Die Weststeirer gewannen die erste Partie daheim übrigens mit 9-0 und wurden am Ende der Saison mit 8 Siegen und 2 Niederlagen Zweiter, wodurch sie erst in die LLO1 und 2006 dann in die Regionalliga Ost aufgestiegen sind, wo es 2007 dann zu Duellen mit der ersten Mannschaft der Lawnmowers kam. Diese hatten aber dann schon Erfahrung mit steirischen Gegnern, da die Kampfmannschaft ab 2006 und bis 2008 regemäßig mit den vorher genannten Dirty Sox Graz in der Regionalliga zu tun hatten. Letztes Jahr kam es dann nach 13 Jahren erstmals wieder zu einer Lawnmowers-Steiermark-Begegnung – eben mit den Dirty Sox II – und das kurioserweise im niederösterreichischen Tulln als Ausweichort für Schwechat. Geschichten, die nur der Baseball in Österreich schreibt. Das im Frühling angesetzte Auswärtsspiel in Graz ist schon zuvor den Coronaabsagen zum Opfer gefallen.

Lawnmowers vs. Oberösterreich

In den Westen ging es schon ein Jahr vor dem Süden. Nach dem grandiosen Wiederaufstieg von der Landesliga Ost 1 in die Regionalliga Ost ging es für die Lawnmowers 2004 gleich auf zwei Auswährtstouren nach Oberösterreich. Schon zum Saisonauftakt führte der Spielplan für einen Doubleheader in die Highlands nach Lichtenberg nördlich von Linz, die Heimstätte der Gramastetten Highlanders. Beide Partien gingen übrigens mit zehn Runs Vorsprung an die Oberösterreicher. Auch die Heimspiele gegen die Mühlviertler endeten mit zwei Niederlagen. Ausgeglichen mit zwei Heimsiegen und zwei Ausniederlagen ging es hingegen gegen den zweiten Vertreter Oberösterreichs zu. Die Dogers aus Ried im Innkreis, welche ihre Heimspiele in Attnang ausgetragen hatten. Mit 238km übrigens die weiteste und gleichzeitig auch westlichste Auswärtsfahrt für ein Ligaspiel der Mowers überhaupt. Die Highlanders wurden 2004 Meister und sind aufgestiegen. Die Ried Dogers wurden Letzter und gab es dann auch nicht mehr. Dafür mischte im Jahr darauf die oberösterreichische Hauptstadt in der Regionalliga Ost mit. Linz erwies sich als guter Boden für die Lawnmowers, konnten schließlich beide Auswärtsspiele gegen die Bandits mit 18-2 und 13-2 gewonnen werden. Die Rückspiele in Wien waren eine knappe Kiste, jedoch triumphierten auch hier die Wiener. Es sollten die letzten Ligaspiele gegen ein Team aus Oberösterreich für die Lawnmowers sein, denn die Linz Bandits beerbten am Ende der Saison ihre Innviertler Landeskollegen am Tabellenende und verließen die RLO somit ebenfalls nach einer Saison schon wieder. Die Gramastetten Highlanders, wie auch die Linz Bandits spielen heute in der 2.Bundesliga Mitte. Serienmeister dieser Liga sind übrigens die 1997 gegründeten Jumpin´ Chickens aus Wels, deren Herrenteam seit 2017 unter dem Namen „Centurions Wels“ antritt. Mit den Welsern hatten es die Mowers in einer der Ostligen nie zu tun bekommen. Die einzige Begegnung fand im Rahmen des Trainingslagers 2019 statt und endete 25-4 zu Gunsten der Oberösterreicher. Ein neuerliches Freundschaftsspiel ist für Freitag, den 1. April 2022 als Nightgame am Chickensfield geplant.

Neben Ligagegnern gab es in der Historie der Lawnmowers auch noch einige exotische Testspielgegner und -orte. Speziell in den Anfangsjahren des Vereins nahm man regelmäßig auch noch an teilweise international besetzten Softballtunieren teil und das auch nicht ganz unerfolgreich. Am großen Feld hatten die Mäher aus Wien bei ausländischen Gegner aber meist das Nachsehen:

Lawnmowers vs. Tschechien

Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Vier Bundesländer in denen noch kein Lawnmower – zumindest als Lawnmower – am Baseballplatz gestanden ist. Dafür hat es in den späten 90er, beziehungsweise den frühen 00er Jahren öfters Mowers-Spiele im Ausland gegeben. Genauer gesagt im tschechischen Ausland. Die weiteste Reisen der Vereinsgeschichte waren jene nach Mlade Bucky, wo zwischen 1998 und 2001 jedes Jahr zum Trainings-/Straflager geladen wurde. 351km Anreise. Dort, im hohen Norden nahe der polnischen Grenze wurden zur Saisonvorbereitung auch Testspiele gegen teils namhafte tschechische Mannschaften aufgetragen, welche die damals noch jungen Lawnmowers allesamt mehr oder weniger hoch verloren. Das erste internationale Baseballspiel des damals eineinhalb Jahre alten Vereins fand am Vormittags des Ostersonntags 1998 (lt. Google müsste das der 12. April gewesen sein) eben in Mlade Bucky statt, jedoch nicht gegen die dort ansässige Mannschaft (diese panierte unsere Mannschaft erst am Nachmittag). Premierengegner war Orli Chocen, welche damals in der zweiten tschechischen Leistungsklasse spielten.

1999 und 2000 ging es jeweils nur gegen das Team aus Mlade Bucky, erwartungsgemäß endeten beide Spiele mit Niederlagen für die Lawnmowers. 2000 fand dort auch das erste internationale Testspiel der frischen Mowers-Jugend statt. Dieses endete erfreulich, wenn auch überraschend 7-7 gegen die Jugendmannschaft von Mlade Bucky (wie es zu diesem Unentschieden im Baseball kommen konnte, ist nicht überliefert). Das zweite Spiel am Tag darauf ging knapp mit 12-10 für die Tschechen aus. Wie diese Mannschaft heißt, die in den Niederschriften immer nur „Team von Mlade Bucky“ oder „Team aus Mlade Bucky“ betitelt wird, oder ob es sie überhaupt noch gibt, konnten leider nicht herausgefunden werden.

In den Jahren darauf waren die Vienna Lawnmowers dann in Prag zur Saisonvorbereitung. 2002 wurde eine regelrechte Testspiel Orgie gegen Sokol Krc abgehalten. Einer der größten Baseballclubs Tschechiens, welcher seit 2009 unter dem Namen Eagels Praha auftritt und Dauerstarter in der Czech Baseball Extra League, der höchsten Spielklasse unseres Nachbarlandes, ist. Sämtliche Lawnmowers Teams (Kampfmannschaft, Lawnmowers II und Mowers-Jugend) bekamen es in zwei Tagen abwechselnd mit sämtlichen Sokol Krc Teams zu tun. Im vierten und letzten Spiel dieser Testspiel-Serie schickten die Prager ihre U14 gegen die Einsergarnitur der Wiener ins Rennen. Es sollte der erste und einzige überlieferte Sieg der Lawnmowers gegen eine ausländische Mannschaft sein. Triumph! Ruhm und Ehre!

Lawnmowers vs. Rest der Welt

Ok, Rest der Welt ist vielleicht ein wenig hochgestapelt, aber ja, der Off Season Report darf das. Der Off Season Report darf alles. Auch schlecht recherchiertes Veröffentlichen. Wobei die Recherchemöglichkeiten zum Folgendem tatsächlich sehr begrenzt sind. Zumindest in den Jahren 2005 und 2006 waren die Vienna Lawnmowers Teil des international bekanntem Finkstonball. Das Baseball-Pfingst-Festival schlecht hin. Damals noch ein wenig kleiner als heute. Die Spieler campierten am Platz und verbrachten die Pausen herumlungernd vor den Zelten, wie ein Foto im Archiv der alten Website zeigt. Die zweite Quelle, die belegt, das die Mowers an diesem hochrangigen Tunier mitwirkten, ist ein Ankündigungsschreiben vom 29. Jänner 2006 mit dem Titel „Finkstonball X – Baseballtunier in Attnang“, wo das Tunier allgemein, lokale Events und vor allem der Versuch den „glamorösen vorletzten Platz vom Vorjahr zumindest zu verteidigen“ groß angeworben wurde. Leider sind in den tiefsten Tiefen und Untiefen unseres Archivs keine Spielpläne und Ergebnisse aufzustöbern, welche Hinweise auf exotische nationale und internationale Gegner geben könnte. Eventuell könnten Zeitzeugen noch etwas davon berichten, falls deren Erinnerungen nicht Opfer der Nebenwirkungen der umworbenen lokalen Events geworden sind.

Jedenfalls fix ist, das die Lawnmowers seit 2006 – also seit über 15 Jahren – auf keinen Verein aus dem Ausland mehr getroffen sind. Zwei Versuche scheiterten: Zum einen wurde ein international besetztes Tunier in Tulln – das müsste um 2010 gewesen sein – wegen Sturm, Hagel und Frost schon am Vortag gecancelt. Zum anderen ein Freundschaftsspiel zehn Jahre darauf, welches im Zuge eines Trainingslagers gegen die Passau Beavers angesetzt war. Dieses musste relativ kurzfristig wegen Terminkollision seitens der Deutschen abgesagt werden, wäre aber auf Grund des ersten Lockdowns im Frühling 2020 sowieso gescheitert. Ein neuerlicher Termin gegen die Dreiflüßestädtler aus Bayern ist für 3. April 2022 in Wels angesetzt.

Weiters gibt es aktuell Bestrebungen einen österreichweiten Baseball-Cupbewerb einzuführen. Bei diesem Wettbewerb würden Teams aus der Bundesliga, den 2.Bundesligen und den Landesligen im K.O-Modus – ähnlich wie beim Fußball-Cup – um den Cupsieg spielen. Die Mannschaftsverantwortlichen der Lawnmowers haben sich, neben 10 anderen Teams, prinzipiell für die Einführung des Cups ausgesprochen, allerdings mit dem Einwand, das das schlechter gesetztere Team das Heimrecht erhält. Grund dafür ist, das ein Landesliga Team wohl nur schwer motiviert werden kann, quer durch Österreich zu fahren, um von einem Bundesliga Verein eins auf die Nuss zu bekommen. Zumindest in der ersten Runde. Wenn man die übersteht ist die Moral bestimmt schon eine andere. „Der Cup hat eigene Gesetzte.“ Da jedoch auch geplant ist mehrere Spiele der Runden zu einem Event an einen Ort und Tag zusammen zufassen, wird es eventuell in Zukunft doch wieder weitere Lawnmowers-Auswärtsfahrten zu Bewerbsspielen geben. Mal schauen, bis es soweit ist wird noch viel Wasser die Donau – das ist ein langer, europäischer Fluss, benannt nach dem italienischen Geistlichen Don Aurelius, seine Freunde nannten in kurz Don Au – hinunter fließen. Vor 2023 wird jedenfalls nicht mit der Einführung des Cupbewerbs zu rechnen sein, da eben nur 11 Teams, plus 1 Farmteam vorläufig Interesse bekundet haben. Mindestens 16 Mannschaften wären notwendig. Wenn es dann wirklich mal soweit sein sollte, könnten vermutlich nach und nach die grauen Flecken auf der mower´schen Baseball Austria Landkarte weniger werden.

Weihnachtsgedicht 2021

Wir sagen euch an, den lieben Advent,
sehet die vierte Kerze brennt.
Und wie der Runner die Signs verpennt,
darum stehen bleibt anstatt zur Zweiten rennt...

Der Kader war groß, der Kader war breit,
Knapp 25 Spieler zum Einsatz bereit.
Doch die Saison war leider wieder abgespeckt,
Denn das  Virus ist noch immer nicht verreckt.
Die Spielzeit war zu beginn noch richtig gut, Dann verlor uns jedoch der Mut. Ab August hatte die Mannschaft so ihre Nöte, Einen Habichtskauz und eingesprungene Goethe. Spektakuläre Szenen gab es trotzdem nach Maß, U.a. wenn der Klaus sagt: "Jetzt mach ma was!" Platz 6 am Ende, ist halt so nun, Der Wolfi hat mit der 3rd Base nichts zu tun. Auch die Weihnachtsfeier fiel schon wieder aus, Des einen Freud, des andern Graus. Die Feier erneut imaginär, Hä, wie das? Na schaut gut her! Denn Mjam dem Peter Ripperl bringt, Die Petra via Skipe uns winkt. Der Luca nur zwei Hüsn trinkt, Und darum nicht mal Sing Star singt, Kein Bermuda Bräu und auch kein Packerl, Das ärgert nicht nur Didi Ackerl. Darum hoffen wir aufs nächste Jahr, Damit es werden kann, wie es immer war. Zumindest gab's die Jubiläumsfeier, 25 Jahre Lawnmowers, so alt schon? Oh weia! Auch das Wochenende am Herrensee war ein Hit, Schlosskarpfen, 11-Kampf, sogar Rene war mit. Wir wünschen schöne Feiertage, Wir, die Lawnmowers, sind dazu in der Lage. Frohes Fest und einen guten Rutsch, Eventuell einen Neujahrsknutsch. Weihnachtsgrüße senden immens, Michel, Alex, Didi, Gustl, Clemens. Auch Luca, Wolfi, Klaus und Dario, Marco, Mike, Rene, der neue Flo. Lionel, Chris, Jelly und der Wolfgang, Stimmen mit an den Weihnachtsgesang. Kilian, Dan, Petra und Andi Chrastka, Ahm...darauf reimt sich nur Nebraska. Die Peters, Bertl, Eli, Magister Bammer, Das neue Jahr wird bestimmt der Hammer!

Off Season Report – Langzeitmowers

Um eines Vorweg klarzustellen, in diesen Off Season Report geht es nicht um die Zeit der Lawnmowers unter Headcoach Lang – das kommt vielleicht noch. Anfang November haben wir uns im OSR – Legionäre, beim Teutates! (der, wie übrigens niemand angemerkt hatte, der Richtigkeit wegen „Beim Jupiter!“ hätte heißen müssen.) u.a. über Legionäre berichtet, die beispielsweise nur für zwei Spiele für die Mowers im Einsatz waren. Heute werfen wir einen Blick auf das genaue Gegenteil. Eigengewächse. Vereinsikonen. Rekordspieler. Spieler, die schon über viele Jahre dem Verein die treue halten. Eben richtige Langzeitmowers.

Der Zehner-Club

Um mit den schlechte Wortspielereien abzuschließen, beginnen wir gleich beim Langzeitmower Hadmar Lang. Er und zwei weitere Ex-Spieler gehören dem Zehner-Club der Ehemaligen an. Also, Spieler, die zehn aufeinanderfolgende Saisonen für die Lawnmowers aktiv waren. Lang begann seine Karriere mit der Gründung des Vereins. Zwischen 1997 und 2008 kam er in jeder Saison zum Einsatz. Höhepunkt der Spielerkarriere waren der MVP Titel 2001 in der Regionalliga Ost, sowie zwei Mal in Folge Best Batter der RLO 2000 und 2001. Als Coach kam er 2013 zum Verein zurück und führte die Mowers 2016 erneut in die Regionalliga.

Der zweite im Zehner-Club startete seine Baseballlaufbahn im Donaupark. Von 2002 an durchlief Manuel Sturm die Mowers Jugend. Der Catcher mit dem Powerschwung debütierte dann mit 13 Jahren in der damaligen zweiten Mannschaft in der LLO und blieb dem Verein noch bis 2012 erhalten. Bekannt war er auch dafür, das er manchmal sehr knapp oder gar nicht zum Match erschien, was den Verantwortlichen öfter Schweißperlen auf die Stirn trieb. So auch einmal, als er wegen eines Sonnenbrandes kurz vor einem Nachwuchsspiel in Traiskirchen ins Spital musste und die Mowers dadurch zu wenige Spieler hatten, weshalb eine Spielerschwester ohne Vorkenntnisse spontan seinen Platz in der Line Up einnahm. Da diese nur Flip Flops dabei hatte, spielte sie einfach Barfuß mit.

Bleiben wir gleich bei Flip Flops: Kurze Hose, Ruderleiberl, Burger in der Hand und eben in Flip Flops. Ein klassischer Thorsten Brei nach getaner Arbeit. Ein Jahrzehnt. Ein Pitcher. Brei schloss sich 2008 den Lawnmowers an und entwickelte sich schnell zu einem der talentiertesten Pitcher der LLO. Sein hartes Training – u.a. mit Eisenkugeln in der Tiefgarage – machten sich bezahlt. Genau zehn Saisonen trug er so zum Erfolg der Mannschaft bei. Nach dem Wiederabstieg in die Landesliga verließ er schließlich den Verein. Beim 25-Jahr-Jubiläumsmatch zeigte er in der Legendenmannschaft, welche Qualität auch heute noch in ihm schlummert, oida.

Ich komme wieder, keine Frage

Es gibt Spieler, die nach kurzer Zeit ihren Handschuh und ihre Karriere bei den Lawnmowers eigentlich schon an den Nagel gehängt hatten, aber im Anschluss insgesamt trotzdem über zehn Saisonen aktiv waren, bzw. noch aktiv sind. Meist sind das Spieler, die als Jugendliche begonnen hatten und z.B. aus schulischen Gründen keine Zeit mehr für Baseball hatten.

Sollte es das schon gewesen sein?“, dachte sich Andreas Chrastka. 1999 stieß der 14-Krüstling zur Mowers Jugend hinzu. 2001 lieferte er mit 16 vier Spiele in der Regionalliga Ost ab, verschwand dann jedoch von der Bildfläche. 13 Jahre später tauchte er plötzlich beim Hallentraining wieder auf – evtl. war er die ganze Zeit im Gerätekammerl eingesperrt? Man weiß es nicht – und entwickelte sich vier Jahre lang zu einem verlässlichen Outfielder und 1st Baseman Back Up, ehe eine Schulterverletzung die Kruste in die karrieretechnische Kanalisation hinunter warf. Letztes Jahr dann das Come Back. Elf Jahre ist er exklusive Unterbrechung mittlerweile im Verein.

Sehr viele Parallelen zu Chrastka findet man in der Karriere von Marco Prusa wieder. Gut fünf Jahre war der heutige Wahl-Niederösterreicher im Nachwuchs und dann auch in der Landesligamannschaft mit von der Partie, dann machte ihm die zeitintensive Ausbildung einen Strich auf der Line Up. Als er Jahre später in der Freudenau zuschauen kam, sah er eine blamable Leistung der Lawnmowers gegen die Piratas del Caribe. Das reichte für unsere Nummer 47 offenbar als Motivation aus, um die zweite Karriere zu starten: „Na gut, da kann ich locker wieder mitspielen.“ Um die 15 Saisonen absolvierte Prusa insgesamt mittlerweile. Er ist übrigens der einzige Spieler der aktuellen Mannschaft, der je für eine österreichische Nachwuchsauswahl nominiert wurde. Neben ihm schafften das im Dress der Lawnmowers nur Sean Anstiss und Jonathan Frimpong.

Ein weiterer ehemaliger Jugendlicher kam um die Jahrtausendwende aus dem Wiener Nobelbezirk Simmering zu den Mowers und durchspielte mehrere Nachwuchsklassen. Zum Debüt in der Landesliga kam es nach einer kurzen Baseballpause jedoch erst Jahre mit 18. 2009 im Umbruchjahr und damitzum ersten Comeback von – viele haben es sich vielleicht schon gedacht – Daniel Jelencsits. Doch nach zwei Saisonen war schon wieder Schluss. Neun Jahre später erblickte ihn der damalige Präsident und Manager Michel Fleck im Zuschauerbereich der Freudenau. Da Anfang 2019 ein ziemlicher Spieler- und vor allem Pitchermangel herrschte, wurde Jelly direkt in der Jogginghose vom Holzbankerl auf den Mound gestellt und so quasi das zweite Comeback erzwungen. Fünf Jahre Nachwuchs, plus in Summe fünf Landesliga-Saisonen ergeben auch für Jenecsits bis heute zehn Jahre Lawnmowerszugehörigkeit.

Ergänzen tut dieses wieder aktive Trio der gegenwärtig in Hamburg spielende Philipp Sutanto. Der Catcher kam 1999 ebenfalls in die Jugend zum Verein. Von 2002 bis 2008 war Sutanto sowohl in der Regionalligamannschaft, wie auch der Landesligamannschaft vertreten und hält den LM-Rekord für die meisten Spiele in einer Saison aus dem Jahr 2004 mit 28 Einsätzen. Nach einem Jahr Pause war er zwischen 2010 und 2016 erneut mit dabei, dann folgte eine zweite Pause und ein weiteres, aber unglücklicheres Comeback in der Coronasaison letztes Jahr. Denn schon am zweiten Spieltag verletzte er sich und musste die eh schon kurze Saison wieder beenden. Dennoch summa summarum 14 Jahre im Verein.

Neue Ära – Neue Gesichter

2009 starteten die Lawnmowers bekanntlich einen Neuaufbau mit nur einer Mannschaft in der Landesliga. Eine Mischung aus Spielern aus dem eigenen Nachwuchs und den vormalig zwei Erwachsenenteams formten gemeinsam mit ein paar Neuen fort an das neue Gesicht der Mowers. Zwei dieser Neuen sind bis heute und ohne Unterbrechung mit dabei, nämlich Rene Szeywerth, damals ein kompletter Neuling, der sich durch sehr viel hartes Training zu einem verlässlichen Spieler entwickelt hat und mittlerweile auch seit mehreren als Jahren Vize-Präsident tätig ist. Und Thomas Bertleff, der 2009 von den Traiskirchen Grasshoppers aus der Bundesliga gekommen war und schnell zum Führungsspieler im Centerfield geworden ist. Beide haben seit damals keine Saison verpasst und sind damit auch schon 12 Jahre dem Verein treu.

Erstkommunion, dannvorstand

Seit 20 Jahren dabei, oder wie im Fall von Alex Schroll sogar schon seit 22 Jahren dabei. Der Eisbär begann seine Baseballkarriere im Überschwemmungsgebiet der Liesing kurz vor der Jahrtausendwende in der Jugendmannschaft der Lawnmowers. Sein Debüt für die Lawnmowers II in der Landesliga Ost, sowie für die Kampfmannschaft in der Regionalliga Ost absolvierte Schroll im Jahr 2002. Während für die erste Mannschaft zwischen 2003 und 2006 nur drei weitere Einsätze folgten, kamen in der zweiten Mannschaft Jahr um Jahr mehr Einsätze hinzu und ungefähr ab 2006 übernahm er die Lawnmowers II auch als Manager. Nach dem Umbruch wurde er zum Stammspieler auf der 1st Base Position, nahm eine Vorstandsposition ein und seit 2019 ist er auch als Ligachef der LLO tätig.

Im Winter 2000/2001 kam der neun Jährige Clemens Hlawaty zu den Mowers. In den darauffolgenden sieben Jahren durchwanderte er Schüler-, Pony- und Jugendliga bis er schließlich 2008 für die Lawnmowers II in der LLO eingesetzt wurde. Den Umbruch nutzte der Wahl-Rudolfsheim-Fünfhausner um sich im Middle Infield und als Lead Off Hitter zu etablieren und machte mit immer hinterfotzigerem Baserunning auf sich aufmerksam. 2014 und 2016 wurde er zum MVP der LLO gekürt und seit 2020 sitzt der mittlerweile 30 Jährige im Vorstand des Vereins.

Ein halbes Jahr nach Hlawaty kam Lionel Mace mit sechs Jahren im Donaupark zur Schülermannschaft dazu. Der eher schüchterne junge Mann war im Nachwuchs eher nur Mitläufer, auch weil immer mit zwei Jahren Abstand der Jüngste im Team und darum auch „nur“ im Left Field eingesetzt. Durch dieses „nur“ Left Field spielen entwickelte er jedoch eine ganz eigene Beziehung zu dieser Position, mitunter vielleicht genau das der Grund, das in der weiteren Karriere bis heute zehn Gold Gloves, sowohl in der Landes- wie auch in der Regionalliga, fürs Left Field folgen sollten. Auch von Schüchtern ist spur mehr zu erkennen. Spätesten seit der Saison 2012, gekrönt mit dem MVP Titel ist Mace fester Bestandteil der Stammmannschaft. Ab 2015 übernahm der heute 27 Jährige auch im Verein mehr Verantwortung, organisiert Teamevents und Trainingslager, wurde in den Vorstand aufgenommen und übernahm 2020 das Amt des Präsidenten von seinem Vater.

Heast, die ur Gesteine, oida!

Zum Abschluss nun zur Langzeitmower-Elite. Der 25-Jahre-Club. Seit der Gründung 1996 im Verein, ohne Pause, ohne Fremdgehen. Beginnen wir dem Gründer himself. Michel Fleck, in den frühen 90ern noch für die Homerunners und die Bucks im Einsatz gründete im Sommer 1996 im zarten Alter von 21 Jahren mit einigen Schulfreunden und Schulfreundesfreunden die Vienna Lawnmowers. Spieler, Umpire, Ausbildner im Verband, Jugendtrainer. Über zehn Jahre im Dauereinsatz um den Verein im Baseball zu integrieren. Präsident von 1996 bis 2020. Ab den Jahren 2014-2015 trat er karrieretechnisch ein wenig in die zweite Reihe, war hauptsächlich nur noch als Basecoach und Ersatzspieler tätig.

Dan Rudl, der nächste 25er. 155 Spiele für die Lawnmowers. Nach einer hartnäckigen Schulterverletzung agiert der mittlerweile 47 Jährige seit knapp zehn Jahren nur noch als „Feuerwehrmann“, aber kam dennoch seit Anbeginn in jeder Saison, mit Ausnahme der verkürzten Coronasaison 2020, auf mindestens zwei Einsätze.

Die Rückennummer 0 gehört seit 25 Jahren zu Christian Neumann. Chris, ebenfalls Stammspieler der Gründungsmannschaft spielte knapp zehn Jahre regelmäßig für die Lawnmowers und war auch als Manager tätig. Es folgten noch einzelne Einsätze in den Jahren 2010, und 2012 bis 2014. 2013 bis 2017 war er als Co-Trainer tätig. Im Verein ist er trotzdem seit 25 Jahren durchgehend im Vorstand aktiv.

Abschließend zu dem Spieler, der im September bei der 25-Jahr-Feier offiziell zum Lawnmowers Rekordspieler des letzten Vierteljahrhunderts gekürt wurde. Didi Ackerl. Stammspieler seit 1996. Jede Saison, außer verletzungsbedingt 2016, voll im Einsatz. 275 Pflichtspiele für die Mowers. Kein anderer hat mehr Einsätze für den Verein. Best Pitcher LLO 2003, Best Pitcher RLO 2004, Gold Glove Pitcher RLO 2004, Gold Glove Short Stop LLO 2012, 2014 und 2015. Nach Schulterproblemen hält er sich mit einer Russensalbe zum schmieren seit Jahren fit, nur die Pitcherkarriere konnte die Paste aus zwielichtigen Tube nicht retten. Wie Neumann ist auch Ackerl seit Anfang an im Vorstand der Vienna Lawnmowers tätig.

Off Season Report – Dreiviertel Einundzwanzig

Gut ein Dreivierteljahr ist 2021 alt und wir stehen nun wieder genau so da, wie am Anfang des Jahres. Lockdown. Die Halle ist zu. Kein Training. Und für manche noch schlimmer: Schon wieder keine Weihnachtsfeier! Ein Dreivierteljahr voller Höhen und Tiefen. Ein Dreivierteljahr in dem wiederum nur Dreiviertel des Dreivierteljahres Baseball gespielt und trainiert werden durfte. Drei Vierterl zu viel beim Abendessen vor dem Public Viewing zum Fußball-EM Achtelfinalspiel Österreich-Italien, welches Dreiviertel des besagtem Essens später püriert am Pannenstreifen der S1 landen ließ, aber gut das ist eine andere Geschichte. Blicken wir noch einmal zurück, auf dieses Dreiviertel Einundzwanzig…

Dreiviertel Landesliga

Der Dreivierteltakt wird beibehalten, denn nach dem endlich fest stand, wann ein Saisonstart möglich war, war von einer ganzen Saison nicht mehr auszugehen. Immerhin Dreiviertel der Spieltage konnten durchgeführt werden, die restlichen wurden im Vorfeld abgesagt.

Am 12.Juni konnte dann im Stadtentwicklungsgebiet von Stockerau der erste Double Header der Saison über die Bühne gehen und da überraschten die Mowers sogleich mit starker Schlagleistung und einem Sweep über die Schremser Beers und die Vienna Bucks. Ein perfekter Saisonstart, erstmals seit 2016. Den Schwung galt es Mitzunehmen und in der Tat waren die Vienna Lawnmowers bis zur Hälfte der Ligasaison immer auf den Plätzen eins bis drei unterwegs. Sogar ein Sweep mit zwei Mercy Rule Siegen gegen die Dirty Sox Graz II und die späteren LLO-Meister, die Schwechat Blue Bats II, war mit dabei.

Doch dann setzte der Habichtskauz zur Landung an. Es folgte eine Niederlagenserie, die bis in die Hinrunde der mittleren Platzierungsspiele andauern sollte und die Bilanz nur so runter drückte. Sieben sieglose Spiele in Folge. Eine Serie, die es seit dem Regionalligajahr 2017 nicht mehr gegeben hat. Am Ende konnte man den Tabellenkeller schon winken hören, so steil bergab ging es für die Royalblues. Begonnen hat alles an einem eigentlich tollen Wochenende im Waldviertel, an dem ein Teil – zwar nicht Dreiviertel, aber immerhin ein Teil – der Mannschaft bei 30° (= tropisches Waldviertelwetter) am Herrensee zu Litschau den Samstag verbrachte. Am Sonntag folgte die Gnackwatschn von Schrems. Mercy Rule Niederlage gegen die Beers, Last Minute Niederlage gegen die Titans. Danach Mowers wie Flasche leer. Es sollte bis zum aller letzten Saisonspiel gegen die Vienna Bucks dauern, bis Moritz Bammer über sich hinaus wachsen sollte und die Mannschaft zum Sieg 13-0 pitchte. Am Ende beendeten die Lawnmowers die Saison 2021 auf dem sechtem Platz.

Dreiviertel Leistungsschau

26 Spieler standen den Lawnmowers in der Landesliga 2021 zu Verfügung. Gut Dreiviertel des Kaders kamen auch zum Einsatz. Wie üblich wird im Herbst in der OSR Leistungsschau auf die Leistung geschaut. Horstl und Prinzessin Sophia.

1 Lionel Mace – Mit drei Triples am ersten Spieltag startete der neue Präsident selbstbewusst in die Saison. Ganz so wuchtig ging es dann zwar nicht weiter, aber immerhin 17 Hits, ein Double, einen Home Run, zwei gebrochene Schläger – u.a. die Cordula Gelb, sie Ruhe in Frieden – und der Goldglove im Outfield sind ein Arbeitsnachweis.

2 Michel Fleck – kein Einsatz, nur Basecoach

3 Elijah Crowder – Der Winterneuzugang etablierte sich gut an der 1st Base, agierte geduldig am Schlag und brachte neben Erfahrung auch eine Umpirelizenz mit, die die bisherigen wenigen Umps der Mowers ein wenig entlastete. Alles in allem ein guter Einkauf.

4 Dario Krajnovic – Erneut bremste den Kroaten zu Saisonbeginn eine Handverletzung aus, danach startete Dario aber durch. Eine Leistungssteigerung am Schlag und auch gute Szenen im Outfield waren zu beobachten. Jetzt müssen nur noch die Nerven halten und die Lawnmowers hätten einen neuen Lead Off.

5 Petra Goldova – kein Einsatz

6 Luca von Ameln – Lawnmowers Catcher des Jahres und Batter des Jahres. 10. bester Batter in der LLO. Die Saison 2021 hat aufgezeigt, wie wichtig der Deutsche mittlerweile für sein Team geworden ist. Nicht nur sportlich gesehen. Luca ist längst zum Führungsspieler gereift und strahlt in hektischeren Momenten die nötige Ruhe aus. Deshalb wurde er auch verdient zum Lawnmower des Jahres 2021 gekührt.

7 Alexander Schroll – Jahrzehnte führte kein Weg an Alex vorbei, wenn es um darum ging, wer denn auf 1st Base spielen sollte. Mangelnde Trainingsanwesenheit und auch weil er als Manager – als welcher er überlegt und Plan das Team durch die Liga führte – nicht so gern selber spielen möchte änderten dies. In fünf Partien in denen er doch spielte, steuerte er immerhin 4 Runs und 5 RBIs bei.

8 Wolfgang Terkl – Wolfi stieß während der Saison zum Team dazu. Darum reichte es vorerst nur für zwei Kurzeinsätze im Grunddurchgang. In den Playoffs bekam er dann mehrere Innings und erzielte seinen ersten Run. Irgendwas war dann noch mit der 3rd Base…phu…was war das gleich?

11 Michael Bittmann – Für ihn glich der Weg zum At Bat wohl einer Warteschlange bei der Achterbahn. In die Battersbox eingestiegen, ging es immer wieder steil bergauf, dann wieder bergab und zwischendurch ein Doppellooping in Form seiner zwei Homeruns in Schrems, für welche er mit dem goldenen Umbertl ausgezeichnet wurde. Das spiegelt auch die Statistik wieder: 10 Hits, 4 Doubles, 1 Triple und eben 2 Homerunse – wirklich top – aber halt leider auch 11 und damit die meisten Strike Outs. Diesen Beigeschmack gilt es für Michi bis zur Saison 2022 ordentlich weg zu gurgeln (ursprüngliche Bedeutung, nicht eh schon wissen) und auch seine schwere Hand-Verletzung aus den Playoffs sollte bis dahin hoffentlich keine Rolle mehr spielen.

15 Rene Szeywerth – Der Meidlinger war einer der wenigen, der in allen Spielen der Dreiviertel Saison zum Einsatz kam. Speziell die Einsätze in Abwesenheit von Stammcatcher Luca von Ameln hinter der Plate meisterte Joseph Wurst, kurz Joe [Tscho], wirklich souverän.

17 Klaus Zednik – Klaus kam 2021 leider nicht über die Reservistenrolle heraus, was sicher auch dem Ausfall des gesamten Wintertrainings 20/21 geschuldet war, welches seiner Wurfbewegung bestimmt geholfen hätte. Trotzdem konnte er einige Einsätze im Outfield und auf 2nd verbuchen und – „Jetzt mach ma was“ – fädelte als Basecoach sogar ein in der Landesliga kaum bis sehr selten gespieltes Sqeeze Play ein.

20 Peter Pratscher – kein Einsatz

21 Kilian Mace – kein Einsatz

22 Clemens Hlawaty – Clemens wurde dieses Jahr erstmals öfters an der 3rd Base eingesetzt, was den Rudolfsheim-Fünfhausner nicht wirklich schmeckte, diese Aufgabe jedoch jedes Mal annahm und auch souverän meisterte. Als Pitcher, Short Stop und 2nd Baseman, wie auch am Schlag, ist auf ihn sowieso seit Jahren verlass.

24 Moritz Bammer – 41 IP, 244 PA, 55 SO, Lawnmowers Pitcher des Jahres. Der lt. Homepage 1-jährige (Alex was ist da los? :P) Oberösterreicher ist in seiner zweiten Saison endgültig in Wien angekommen. Obwohl kein Pitchertraining über den Winter möglich war, funktionierte er sofort im ersten Spiel überraschend gut, sodass er die Saison über nahe zu jeden Spieltag ein Match als Starting Pitcher performen durfte.

27 Florian Aschauer – kein Einsatz

45 Dan Rudl – Dan kam 2021 nur auf zwei Einsätze in Schrems. Seine Erfahrung und Schlagkraft konnten jedoch auch nicht diesen rabenschwarzen Sonntag verhindern.

47 Marco Prusa – Der Neo-Niederösterreicher trat 2021 ein wenig in die zweite Reihe um auch anderen Spielern Platz zu machen und konzentrierte sich nebenbei auf mehrere Einsätze als Ump. Wenn er gespielt hat, war er jedoch voll dabei. 7 Runs, 10 Hits, 3 Doubles und 9 RBIs in 6 Spielen können sich sehen lassen.

52 Thomas Bertleff – „Achtung, der schaut muskulös aus!“, zitterten die Gegner, wenn der Leuchtturm aus dem Centerfield am Schlag stand. In der Tat gelang Bertl am Schlag dieses Jahr sehr viel. Jedoch wurde er 2021 verhältnismäßig wenig von den gegnerischen Pitchern abgeschossen. Da sind wir mehr gewohnt.

56 Peter Griffiths – Die Enttäuschung nach dieser Saison war Peter ins Gesicht geschrieben, hatte er doch sichtlich mehr erwartet. Durch unglückliche Spielverläufe musste er oft länger auf der Bank ausharren oder früh vom Feld genommen werden. Keine einfache Situation. Großes Lob verdient seine Abdeckarbeit im Outfield, wo er viel Übersicht zeigt und Lücken schließt.

67 Andreas Chrastka – Es war das Comeback des Jahres. Die Kruste ist nach langwierigen Schleimbeutelleiden zurück am Baseballplatz. Sowohl auf 1st Base, als auch im Oufield, merkte man nicht wirklich, das Andi knapp drei Jahre kein Ligaspiel mehr in den Knochen hatte.

69 Dietmar Ackerl – Der Rekordspieler der Lawnmowers zeigte auch mit 47 Jahren immer noch gute Leistungen. Lediglich am Schlag schlichen sich ab der Hälfte der Saison sehr unübliche Unsicherheiten beim Routinier ein. Immerhin wird dadurch aufgezeigt, das auch Legenden menschliche Seiten haben.

72 Florian Sulzer – kein Einsatz

73 Wolfgang Köhler – Wolfgang war bestimmt eine der positiven Überraschungen der Vorsaison. Darum hatte – vermutlich er am meisten – höhere Erwartungen an seine Leistungen am Schlag. Im Feld kam er wie auch schon im Vorjahr auf allen Outield-Positionen, sowie als 2nd und 3rd Baseman zum Einsatz.

98 Daniel Jelencsits – Der Jelly from the Block war auf 3rd Base wohl die Entdeckung der Saison. Fielden, aufblicken, Wurf auf 1st Base. Als hätte er nie was anderes gemacht. Im Dugout war Daniel immer für eine Wuchtel oder einen lauten Schas gut und zur Not hilft er auch mit einer Gabel aus. Ein Teamplayer, wenn auch ein furzender.

99 Jaryd Mercer – kein Einsatz

Drei (ohne viertel) Hallentermine

Groß war die Freude als man dann nach knapp 2 Jahren endlich wieder in der Halle in der Neilreichgasse in Favoriten zusammen kommen konnte um zu trainieren. Neu dabei, und da legte sich die Freude bei den meisten auch wieder, ein Folter-/Workoutwürfel, dessen erwürfelten Übungen die Sprints nach der Halbstündigen Aufwärmpartie Brettspiel – „Brettversuch!“ – ablöste. Es zeichnete sich jedoch ab, das das Hallentraining vermutlich nicht über den ganzen Winter durchlaufen würde. Drei Termine, mit drei unterschiedlichen Coronamaßnahmen und schließlich auch schon wieder das Ende durch den vierten Lockdown in Österreich. Nicht ein einziges Mal konnte noch der Kreis der Schande belegt werden, eine Schande! Neu dabei dafür, neben Neuzugang Augustin Tseng, war ein Boxsack, der auf Grund seiner breiten Statur, zum neuen Bertl wurde und letzte Woche sogar als Catcher aushalf.

Dreiviertel Kindertraining

Ähnlich wie beim Hallentraining der LLO-Mannschaft, verlief auch das neu eingeführte Kindertraining. Zwei der vier Termine konnte noch absolviert werden, der dritte musste lockdownbedingt schon abgesagt werden, für den Vierten besteht bei unverbesserlichen Optimisten noch Hoffnung, womit Dreiviertel des Schnupperkurses abgehalten werden könnte. Knapp zehn Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren nahmen von 14:00 bis 15:00 an den ersten beiden Terminen teil und hatten sichtlich Spaß. Erste Erfahrungen mit Baseballen und speziell das Schlagen vom Tee begeisterte die Kinder. Als Aufwärmspiel diente ein hochpädagogisch wertvolles Spiel namens: Die Geschichte vom schönen Bertl.

Off Season Report – Legionäre, beim Teutates!

Austauschstudent. Per Definition ein Student, der einen Studienaufenthalt für meist ein bis zwei Semester in einem anderen Land als dem, in dem das Studium aufgenommen wurde und normalerweise auch abgeschlossen werden kann, vollzieht. Im Mannschaftssport bezeichnet man sowas als Legionär, also ein Spieler, der seine professionelle, sportliche Tätigkeit außerhalb seines Heimatlandes weiter nachgeht. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Militärjargon und ist gleichbedeutend mit dem eher abwertend verwendeten Wort Söldner. Den Ursprung – da werden jetzt sämtliche Asterixsympathisanten klugscheißend mit nach oben gestreckten Zeigefinger ihre Mitmenschen belehren – hat das Wort im römischen. Der Legionssoldat oder auch Legionarius der Römischen Legion, – Ave Caeser!- wobei die Ableitung für den Sport eher der neuzeitigeren Bedeutung entstammt, nämlich die Bezeichnung der Soldaten einer Fremdenlegion, wie es sie beispielsweise in Frankreich gibt. Also eine Kompanie, z.B. an Fallschirmspringern, voller ausländischen Soldaten, im Dienste Galliens.

Auch in der Geschichte der Vienna Lawnmowers gab und gibt es immer wieder Legionäre – nicht zu Verwechseln mit Legionellen, Ave Durchfall. Allerdings muss man da etwas unterscheiden. Nicht jeder Spieler mit einer anderen Nationalität ist gleich ein lupenreiner Legionär. Vergleichbar mit Homerun und Inside-the-Park Homerun. Einige dieser Spieler, darunter auch Amerikaner, – Spieler der Frühzeit erinnern sich vielleicht an wem bestimmten – haben erst bei den Mowers das Baseballspielen gelernt und zählen darum nicht hundertprozentig als Legionär, zumindest für den OSR. Weil, wie oben gelesen: „…seine professionelle, sportliche Tätigkeit außerhalb seines Heimatlandes weiter nachgeht“. Solche „falschen“ Legionäre gibt es übrigens auch im aktuellen Kader, wie Catcher Luca von Ameln (GER) oder die Outfielder Peter Griffiths (GBR) und Dario Krajnovic (CRO).

Oft waren bzw. sind die Legionäre der Lawnmowers Studenten. Sie haben in ihren Heimatland bereits vereinsmäßig Baseball gespielt, wollen das während ihres Auslandsstudiums fortführen und googlen darum nach einem lokalem Verein. So hat auch Moritz Bammer (Lawnmowers Pitcher des Jahres 2021) aus dem weitentfernten, orientalischen, obersten Österreich seinen Weg zu uns gefunden. Das Handwerk gelernt in Attnang schlüpft er nun seit seinem Studienantritt an der Uni Wien ins blaue Lawnmowers Trikot. Er ist jedoch nicht der erste Legionär aus diesem exotischen Land, der diesen Weg geht: Während seiner Studienzeit in der Bundeshauptstadt in den Jahren 2009 und 2010 heuerte Markus Öllinger bei den Mowers an. Der gelernte Catcher wurde ausgebildet bei einen oberösterreichischen Verein, den es mittlerweile nicht mehr gibt. Das ist keine sehr präzise Angabe, die Recherche bezieht sich hierbei jedoch auf einen Erinnerungsfetzten aus einer Unterhaltung vor knapp 12 Jahren. Öllinger kam dem Verein zu dieser Zeit gerade recht! In der ersten Saison nach dem Umbruch fehlte es an keiner Position so sehr, wie unter der Hocklern. Der Oberösterreicher wurde daher direkt am nächsten Wochenende erst ins Batmobil nach Alt-Weitra und anschließend hinter die Plate gesetzt. Ok, schon klar. Bevor die Perfektionisten unter der treuen Leserschaft jetzt unrund werden: Ein Oberösterreicher ist auch kein richtiger Legionär, aber immerhin schon ein bisserl richtiger als ein falscher Legionär.

Aus nicht ganz so exotischen Ländern, wie die oberösterreichischen Legionäre, sprich aus dem richtigen Ausland, kamen eh noch andere, also sozusagen jetzt die richtig richtigen Legionäre. Einige auch nur für eine Saison oder gar noch weniger. Auf nicht mehr als acht Spiele für die Lawnmowers schafften es der Schweizer Tom Wicky und der Hamburger Jan Hendrik Stahlberg. Ein Spiel mehr auf dem blau-weißen Buckel hatte der Outfielder Carlos Jesus Santos Elwin. 2013 schloss sich der Latheinamerikaner, welcher schnell den umgangssprachlichen Spitznamen „Koarl“ erhielt, dem Verein an. Nach der ersten Liga-Begegnung mit den Piratas del Caribe war jedoch klar, das er auf Grund der einfacheren Verständigung mit den Teamkollegen nach Ablauf der Saison zu den karibischen Seemännern wechseln würde. Bei sechs Einsätzen hält Jaryd Mercer. In der Schweiz geboren, in den USA gelebt und dort auch an der Junior High Baseball gespielt, kam er in der verkürzten Corona-Saison 2020 nach Wien. Der 18-Jährige überzeugte vom ersten Tag an. Wurde gleich zum neuen Lead Off Hitter. Für viele war er die große Zukunftshoffnung, bis er sich bei einem Trainingsunfall schlimme Verletzungen im Knie und an der Hand zuzog und deshalb sogar für die gesamte Saison 2021 ausfiel. Mit dem Herbstsemester ging Mercer dann zum Studieren nach England, womit (voerst?) keine weiteren Einsätze folgen werden. Rekord Legionär, auf die kürzeste Vereinszugehörigkeit bezogen, ist übrigens der Finne Jukka Peltonen. 2008 absolvierte der damalige Student zwei Spiele für die Lawnmowers II in der LLO und ebenso zwei Spiele für die erste Mannschaft in der RLO.

Aber es gibt auch Legionäre, die dem Verein länger treu geblieben sind. Auf 19 Spiele kam Gregory Gaines, der zwischen 2012 und 2013 seine Erfahrung und Sprechlaune bei den Lawnmowers zwischenparkte, denn für den US-Pitcher waren die Mowers nicht die erste Station in Österreich und auch nicht die Letzte. Gegenwärtig spielt der mittlerweile 56-Jährige für die Woodquarter Red Devils und laboriert an einer Rückenverletzung. Gute Besserung auf diesem Weg! Noch wesentlich länger dabei waren die Deutschen Dawid Krawetkowski (32 Spiele) und Philipp Wilhelm (42 Spiele), sowie der Slowake Tomas Brezovsky, welcher mit 44 Spielen den Rekord für die meisten Einsätze aller Lawnmower-Legionäre hält und zwei Jahre sogar als Manager der 1.Mannschaft im Verein aktiv war. Alle drei waren in den späten 00er Jahren Teil der Regionalligamannschaft und wechselten nach der Saison 2008 zu den Vienna Bucks, wo zumindest Wilhelm immer noch aktiv ist. Brezovsky verließ die Bucks nach dem gescheiterten Bundesliga-Aufstieg wieder und heuerte bei den Vienna Wanderers an. Krawetkowski machte Karriere als Umpire, bildete neue Umps aus und war als Unparteiischer sogar bei EM-Tunieren im Einsatz. Als er in seinem letzten LM-Jahr 2008 Aushilfsweise bei der zweiten Mannschaft als Basecoach dabei war, führte er erstmals die sogenannten „Berliner Signs“ ein. Mitgebracht hatte er diese – wie der Name sagt – aus seiner Zeit bei einem Verein in Berlin. Beim Zeichen geben war dabei völlig egal, was der Basecoach so vor sich hin deutete und fuchtelte. Für den Batter und die Runner war einzig die Richtung, in die er dabei wankte interessant. Ging der Basecoach währenddessen ein Stück nach vorne, so bedeutete das „Stealing“, zur Seite „Bunt“ und nach hinten „Hit and Run“. Die Berliner Signs wurden auch noch Jahre nach dem der Deutsche den Verein verlassen hatte bei den Lawnmowers weitergeführt und erhielten – obwohl bei einigen gar nicht so beliebt – gewissermaßen Kultstatus.

In der aktuellen Mannschaft befindet sich nur ein einziger waschechter Legionär. Der US-Amerikaner Elijah Crowder kam im Frühling 2021 jedoch nicht direkt von einem US-Verein, – aus der MLB? Man müsste ihn fragen – sondern nahm davor noch einen längeren einem Umweg über die Vienna Metrostars. Der 43-Jährige, nahm zu Saisonbeginn den Platz an der 1st Base ein und dürfte sich bei den Andi Amours sichtlich wohl fühlen, wie aus einer Stellungnahme in einem veröffentlichen Chatprotokoll hervorgeht: „Been awesome season for me an I´ve enjoyed every minute of it. Cheers to next year.“

Legionäre „einkaufen“ – Eine Praxis die sowohl in der Bundesliga, wie in der 2.Bundesliga mittlerweile gängig ist. Besonders für die Pitcher-Position werden regelmäßig Importe aus den USA, Kanada, Latheinameriker oder auch Australien für ein oder zwei Jahre nach Österreich gelockt. „Legionäre zum Angriff, beim Teutates!“. Im Vergleich zu anderen Sportarten fließt dabei jedoch nicht das große Geld und auch Prozente für schmierige Spielerberater bleiben aus. Eher wird eine Wohnung in der Nähe des Ballparks für den Star, der als kleines Kind in den Gatorade-Kanister gefallen ist, gemietet und Essensgeld und bisserl was für die Lebenserhaltungskosten wird zu geschossen. Im Gegenzug soll der Legionär im Verein mithelfen das sportliche Niveau zu erhöhen, z.B. als Jugendcoach, und natürlich super Leistungen bringen. Um eine Fremdenlegion in den österreichischen Ligen zu verhindern und somit den heimischen Talenten bessere Chancen zu bieten, gibt es jedoch ein paar Regelungen seitens des Verbandes, die das Einsätzen ausländischer Spieler im Rahmen hält.

Die Lawnmowers haben in ihrer Geschichte übrigens noch niemals für einen Legionär oder sonst einen Spieler – wurscht ob aus LA oder Laakirchen – ins Geldbörserl gegriffen. Das gehört sich auch erstens nicht in der Landesliga und zweitens deckt sich das nicht mit den Überzeugungen des Vereins. Drittens ist es nicht gerecht, das Spieler, die brav ihren Mitgliedsbeitrag zahlen, von der Bank aus zuschauen, wie ein Spieler die mit ebendiesen Mitgliedsbeitrag eingekauft wurde, statt ihm spielt. Ein Punkt, an dem schon so mancher Verein auch zerbrochen ist.

Off Season Report – Imperialblau

Um die Jahrtausendwende waren die Vienna Lawnmowers nach knapp fünf Jahren Vereinsdaseins in der Baseballszene etabliert. Aufstieg in die Regionalliga Ost, nebenbei wurde begonnen eine Nachwuchsarbeit aufzubauen und mit der Einführung einer zweiten Erwachsenenmannschaft hatte man von der Größe her selbst traditionsreichere Vereine hinter sich gelassen, quasi kleines großes blaues Imperium aufgebaut.

1998, also schon zwei Jahre nach der Gründung der Lawnmowers, war man bemüht Jugendliche für den Baseballsport zu begeistern. Etwa ein Duzent 12- bis 15-jährige Jungmäher tummelten sich gegen Ende des Jahres beim Nachwuchs-Hallentraining in einer eigens dafür angemieteten Halle im Westen Wiens. Übungsleiterkurse wurden absolviert, um den Gschroppen ein vielversprechenderes Training anbieten zu können. Durch viel Talent und Begeisterung konnte schon ein halbes Jahr später die aller erste Nachwuchsmannschaft der Mowers, mit Spielern wie Alex Schroll, Philipp Sutanto oder auch Andreas Chrastka, im Frühling 1999 am Spielbetrieb in der damaligen Jugendliga W-NÖ-B-St – ein übrigens sehr eingängiger Liga-Name – teilnehmen. Die Erweiterung des Vereins brachte auch erste Sponsoren mit sich, was auch notwendig war, da sich der Materialbedarf mit einem Mal plötzlich verdoppelte. LIBROmania, eine mittlerweile längst eingeganene Tochterfirma der Schreibwarenhändlerkette mit Lieber Augustin-Cover-Werbejingle, hatte damals beispielsweise das Jugendteam mit Trikots ausgerüstet. Mit Beginn des Hallentraining 2000/2001 waren die Nachwuchscoaches Hadmar Lang und Michel Fleck und Spieler Dominik Ferstl intensiv beschäftigt den Baseballsport in die Schulen zu bringen, um den Nachwuchssektor zu vergrößern. Mit großem Erfolg. Eine zweite Nachwuchsmannschaft, unter anderem mit der Simmeringer Nachwuchshoffnung Daniel Jelencsits oder dem heute zweimaligen LLO MVP Clemens Hlawaty, ging schon in der Saison 2001 in der Schülerliga an den Start.

Auch um den Emporkömmlingen der Jugendmannschaft eine Zukunftsoption zu schaffen, bzw. ausgewachsenen Quereinsteigern eine Möglichkeit zu bieten und nicht gleich in den harten Regionalliga-Alltag fallen zu lassen, wurde 2002 eine zweite Erwachsenenmannschaft geschaffen. Sehr zu vorkommend war eine Ligareform, welche durch die Auflösung der Regionalliga Süd passieren musste. Dadurch, das die übrigen RLO Süd Teams mit den besten Ostteams nun die Regionalliga Ost bildeten, wodurch die schlechteren Ostteams in die Landesliga verbannt wurden, ergab sich in der LLO ein Überangebot an Mannschaften, weshalb diese noch einmal der stärke nach unterteilt wurde. So wurde praktischerweise den Lawnmowers 2 eine perfekte Einstiegsliga geboten. Die Gegner in dieser 2.Landesliga Ost waren damals die Vienna Bulldogs, welche im Winter mit zu den Homerunners integrierten und seit dem als drittes Farmteam geführt wurden. Dieses dritte Farmteam hatte übrigens bis letztes Jahr bestand, bis ca. 2017 als Bulldogs, ab dann bis 2020 als Freudenau Mets. Weiters die zweite Mannschaft der Tulln Ravens und die noch ganz frischen Woodquarter Red Devils. Diese Ligareform hat den Lawnmowers übrigens gleich doppelt geholfen, da die Lawnmowers 1 in der stärkeren RLO eine katastrophale Saison mit elf Niederlagen und nur einem Sieg fabrizierten, bedeutete das den Abstieg. Hätte es nur eine Landesliga darunter gegeben, wäre das vermutlich das schnelle Ende der Lawnmowers 2 nach nur einem Jahr gewesen.

Aber es kam ja zum Glück anders und dann ins Rollen. 2003 der sensationelle Wiederaufstieg der Lawnmowers 1 ohne Niederlage. Die Lawnmowers 2 sumperten in der 2.LLO so dahin, wodurch die Anfänger und Jugendspieler Matchpraxis sammeln konnten. Und die Nachwuchsarbeit funktionierte sowohl in der Schülerliga, als auch in der Jugendliga und die älteren Schüler nahmen gemeinsam mit den jüngeren Jugendlichen parallel auch noch in der Ponyliga teil. Die Kampfmannschaft konnte sich über die Jahre in der RLO behaupten. Die Vienna Lawnmowers, ein Großverein, jedoch noch ohne Größenwahn.

Betonung auf noch, denn dunkle Wolken ziehen auf über dem Land wo die Schoschonen schön wohnen. Schönwetter bringt nun mal Gewitter mit sich. Mit dieser meteorologischen Metapher lässt sich das Geschehen wohl am besten beschreiben. Die Lawnmowers haben sich schon früh in ihrer Vereinsgeschichte entschieden, nicht in eine österreichweite Bundesliga aufzusteigen. Grund dafür war, der damit verbundene Aufwand. Viele Spiele, weite Anfahrten. Primär sollte es immer in erster Linie um den Spaß am Baseball gehen. Jedoch arbeitete man im Verein mittlerweile gut, zu gut. Man brachte sogar einige Nachwuchsnationalspieler hervor. Der Nachteil: Diese wollten höher hinauf als nur in die Regionalliga. So sahen diese ihre Zukunft eher z.B. bei den Wanderers. Auch einige Spieler der ersten Mannschaft dachten mittlerweile weiter. Aus einer Kampfmannschaft, wurde eine Mannschaft aus Einzelkämpfern. Der Lawnmowers-Spirit war im Dugout der Lawnmowers 1 verschwunden. Sicher auch, weil viele Spieler der ersten Generation nicht mehr an Bord waren, die waren mittlerweile in den 30ern und standen mehr im Berufs- oder Familienleben und hatten dadurch gerade noch mehr nötige die Zeit um ab und an die Lawnmowers 2 zu verstärken. Gewinnen, man muss gewinnen, Erfolg muss her. Diese Einstellung einiger, spaltete dieses erste Mannschaft. Obwohl man qualitativ sicher eine sehr gute Mannschaft gehabt hätte, blieb darum der Erfolg aus. Vielen ehemaligen Jugendspielern fehlte auch die Motivation und verließen den Verein, auch weil sie in der Regionalliga kein Leiberl hatten. Nur die besten sollten Spielen. Gewinnen, Erfolg muss her. Erstmals hatte man auch keine Schülermannschaft mehr. Der stetige Aufwand, Jahr um Jahr in den Schulen neue Spieler zu finden, war nach der Anfangseuphorie dann doch zu groß geworden. Die U12 Spieler bleiben von Natur aus schließlich auch nicht ewig Unter 12 Jahre. Eine Jugendmannschaft blieb vorerst weiter bestehen.

2008 war dann das Schicksalsjahr des „blauen Imperiums“. Die grüne Revolution war in Vorbereitung. Die Vienna Bucks brachten Pläne aus der Schreibtischlade, die gerade zu maßgeschneidert für Erfolg-Suchende im Großraum Wien waren. So war schon zur Hälfte der Saison klar, das nahe zu alle Spieler der Lawnmowers 1 den Verein dorthin verlassen werden. Das Ergebnis war der letzte Platz in der RLO. Auch um die Lawnmowers 2 stand es schlecht. Dort passte zwar die Stimmung, jedoch der Spieler-/Pitchermangel war das Hauptproblem des Farmteams. Selbiges galt für die Jugend. Die meisten Spieler würden im Jahr darauf zu alten werden. Nur vier Spieler – drei davon Anfänger – wären vom Alter her noch spielberechtigt gewesen.

Die Zeichen standen auf Umbruch. Von Imperialblau zu Royalblau. Ein Umbruch, der – im nachhinein betrachtet – für diesen Verein nicht besser hätte sein können. Sicher ist es schade, das die einst so erfolgreiche Nachwuchsarbeit eingestellt werden musste, aber es war zu diesem Zeitpunkt schlicht der richtige Schritt. Der Mix aus Überbleibseln aller Lawnmowers Mannschaften – LM1, LM2 und Jugend – zusammen mit immer wieder neuen Quereinsteigern jeden Alters entwickelte sich zu einem gefestigten Landesliga Team mit einem Gesicht, aber das ist ein anderer Off Season Report…

Off Season Report – Aussicht mit Weitblick

Herzlich Willkommen in der Off Season. Der erste Off Season Report startet in Kürze…

…und zwar genau…..Jetzt! Thematisiert wird in der heutigen Ausgabe, die nahe und weitere Zukunft der Mowers: Von Hallentraining, Weihnachtsfeier und Trainingslager, bis hin zum Versuch wieder Nachwuchs in den Verein zu holen. Also gleich eingeparkt oder aus dem 11er gestiegen und erstmal rein in die Halle!

Endlich wieder Hallentraining?

Der burnout gefährdete Kreis der Schande (KdS) kann endlich vorsichtig zuversichtlich in die Zukunft blicken und den Staub abschütteln! Naja, außer das Magistrat hat da was verpfuscht, weswegen nicht nur der Kds, sondern auch die Verantwortlichen der Lawnmowers noch – wie gesagt – vorsichtig zuversichtlich sind. Denn, obwohl alles – wie jedes Jahr – frist- und ordnungsgemäß bei der zuständigen Magsitratsabteilung beeantragt wurde, fehlt seit Mai (!) die Rückmeldung samt offizielle Zusage. Unser Kontaktmann ist aber dran und wir vertrauen derweil seinen positiven Wortmeldungen wie: „Wird scho passen…“

Der Ablauf des Hallentrainings wird in gewohnter Manier durchgepeitscht, sehr zum Wohle der Veränderungslegastheniker. Soll heißen: Immer samstags von November bis März (außer Ferien) im Turnsaal der VS Neilreichgasse (erster Termin 6.11.) 15-16 Uhr Pitcher/Catcher Training, 16-18 Uhr allgemeines Training und weiter bis 18:30 noch Spielestunde. Auch Kommentare beim Aufwärmen von den Skirennen des Tages oder Geschichteln über den Leberkäs oder Dragon Ball Z sind natürlich Pflichtprogramm. Vielleicht gibt’s auch wieder ein Brot!!! Aber ja, vorsichtig zuversichtlich…

Feiern bis die Kerze brennt!

Nach einem Jahr Zwangspause, wird am 27.11. die mittlerweile berüchtigte Weihnachtsfeier der Vienna Lawnmowers statt finden. Dieses Jahr im Cafe Benno im achten Bezirk. Mittlerweile schon eine kleine Tradition ist der Termin am Samstag vor dem ersten Adventsonntag, – daher auch das Motto: Feiern bis die Kerze brennt! – welcher dieses Jahr aus einer Doodle Umfrage heraus ging, wie auch das Lawnmowers Adventgedicht, das eigentlich immer von den Neuzugängen vorgetragen werden hätte müssen. Da muss man dieses Jahr strenger durchgreifen! Eli Crowder, Flo Sulzer, Wolfi Terkl und Gustl Tseng sollten also schon langsam zum üben beginnen… 😉

Trainingslager und Saison 2022

Nach dem das für April 2020 geplante Trainingslager unfreiwillig storniert werden musste und auch an einen Nachholtermin 2021 nicht zu denken war, ist die Vorfreude auf ein geplantes Wochenende zur Saisonvorbereitung natürlich sehr groß. Als Dank an die Treue unserer Spieler, ist angedacht, das Trainingslager 2022 nahe zu kostenlos für die Teilnehmer zu gestalten. Soll heißen, die Kosten für Anreise, Unterkunft mit Frühstück und Platzmiete wird aller Voraussicht nach vom Verein übernommen werden. Wohin es geht ist noch nicht ganz entschieden. In erster Linie spricht aber vieles wieder für das Feld der feuchten Träume in Wels. Auch ein internationales Testspiel, wie es ja 2020 gegen die Passau Beavers schon angesetzt war, wird ins Auge gefasst.

Wenn alles nach Plan läuft sollte man mit April auf die frisch umgebaute Freudenau zurückkehren können und auch eine komplette Landesliga Saison sollte 2022 wieder möglich sein, sprich volle Hin- und Rückrunde von Ende April bis Ende August, samt Playoffs im September. Auch etwas worauf wir uns seit mittlerweile zwei Jahren freuen und einige Spieler, die nicht vor 2019 angefangen haben, noch nie erlebt haben!

Nachwuchsprojekt startet

Mit Beginn des Hallentrainings startet auch die erste Stufe des neuen Nachwuchsprojektes der Vienna Lawnmowers. Von 1999 bis ca. 2010 hatten die Mowers bereits eine Jugendarbeit. Zu Glanzzeiten der Jugend war man sogar in drei Alterstufen vertreten und mit den damaligen Lawnmowers II hatten die fertiggereiften Jungmäher eine gute Möglichkeiten in die Landesliga zu schnuppern. Trainermangel, Spielermangel, der Umbruch von 2008 und auch, der zu große Arbeitsaufwand, u.a. mit Schulprojekten stetig neue zu Spieler anzuwerben, stellten schlussendlich nach ca. 10 Jahren die Weichen Richtung Abstellgleis. Nun will man, allen voran der neue Präsident, längerfristig wieder eine Nachwuchsarbeit aufbauen. Auch um die Zukunft des Vereins zu sichern. Immerhin war das Durchschnittsalter der Spieler das letzte Mal 2012 unter 30 Jahre und wird auch in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht sinken.

In der ersten Phase wird im November und Dezember diesen Jahres ein vierteiliger Schnupperkurs für Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren angeboten. Anmeldungen dafür sind auch schon beim Verein eingegangen. Der Schnupperkurs soll mit Bewegungsspielen das Geschick und die Koordination fördern und auch erste Berührungen mit dem Baseballsport werden geboten. In erster Linie soll es jedoch den Kindern Spaß machen und sie sollen gerne zum Training kommen wollen. (Anmeldung und Infos: nachwuchs@lawnmowers.at und auf Kindertraining (Altersgruppe 3-5 Jahre) – Vienna Lawnmowers Baseball Club).

Und dann weiter? Ist nach diesem Schnupperkurs genug Interesse geweckt, ist der Plan, das Angebot nach dem Jahreswechsel auszubauen und wenn das gut laufen sollte auch in die Freiluftsaison mitzunehmen. Ein geeigneter Trainingsplatz in Hallennähe wäre hierfür strategisch günstig. Die Fühler dafür sind jedenfalls bereits ausgestreckt. Ebenso wären dann Trainerlehrgänge und Erste Hilfe Kurse vorgesehen, um ein kompetentes Trainerteam aufzustellen, bzw. zu erweitern. Wenn das alles laufen sollte, ist der erste Meilenstein 2023 eine T-Ball-Mannschaft (4-6 Jahre) zu stellen.

In der zweiten Phase soll es dann weiter Richtung Schülerliga (U10) gehen und erneut auch mit Schulprojekte an Volksschulen begonnen werden. Parallel dazu der nächste Durchgang Kindertraining (3-5 Jahre), damit der Nachschub für T-Ball und die U10 nicht auf der Strecke bleibt.

Große Vorstellungen und teils utopisch wirkende Gedanken, in der Tat. Viele werden sicher auch sagen, das das nicht gehen wird, man bräuchte dieses und jenes, das kostet, das ist der ua Aufwand und wer soll das machen, usw. – Präsident Lionel Mace dazu: „Sicher braucht es viele helfende Hände, einen langen Atem und vor allem genug Kinder, aber man kann erst wissen, ob es funktioniert, wenn man alles dafür getan hat. Vorher gibt’s bei mir kein „Geht nicht“!“