Jahr: 2021

Weihnachtsgedicht 2021

Wir sagen euch an, den lieben Advent,
sehet die vierte Kerze brennt.
Und wie der Runner die Signs verpennt,
darum stehen bleibt anstatt zur Zweiten rennt...

Der Kader war groß, der Kader war breit,
Knapp 25 Spieler zum Einsatz bereit.
Doch die Saison war leider wieder abgespeckt,
Denn das  Virus ist noch immer nicht verreckt.
Die Spielzeit war zu beginn noch richtig gut, Dann verlor uns jedoch der Mut. Ab August hatte die Mannschaft so ihre Nöte, Einen Habichtskauz und eingesprungene Goethe. Spektakuläre Szenen gab es trotzdem nach Maß, U.a. wenn der Klaus sagt: "Jetzt mach ma was!" Platz 6 am Ende, ist halt so nun, Der Wolfi hat mit der 3rd Base nichts zu tun. Auch die Weihnachtsfeier fiel schon wieder aus, Des einen Freud, des andern Graus. Die Feier erneut imaginär, Hä, wie das? Na schaut gut her! Denn Mjam dem Peter Ripperl bringt, Die Petra via Skipe uns winkt. Der Luca nur zwei Hüsn trinkt, Und darum nicht mal Sing Star singt, Kein Bermuda Bräu und auch kein Packerl, Das ärgert nicht nur Didi Ackerl. Darum hoffen wir aufs nächste Jahr, Damit es werden kann, wie es immer war. Zumindest gab's die Jubiläumsfeier, 25 Jahre Lawnmowers, so alt schon? Oh weia! Auch das Wochenende am Herrensee war ein Hit, Schlosskarpfen, 11-Kampf, sogar Rene war mit. Wir wünschen schöne Feiertage, Wir, die Lawnmowers, sind dazu in der Lage. Frohes Fest und einen guten Rutsch, Eventuell einen Neujahrsknutsch. Weihnachtsgrüße senden immens, Michel, Alex, Didi, Gustl, Clemens. Auch Luca, Wolfi, Klaus und Dario, Marco, Mike, Rene, der neue Flo. Lionel, Chris, Jelly und der Wolfgang, Stimmen mit an den Weihnachtsgesang. Kilian, Dan, Petra und Andi Chrastka, Ahm...darauf reimt sich nur Nebraska. Die Peters, Bertl, Eli, Magister Bammer, Das neue Jahr wird bestimmt der Hammer!

Off Season Report – Langzeitmowers

Um eines Vorweg klarzustellen, in diesen Off Season Report geht es nicht um die Zeit der Lawnmowers unter Headcoach Lang – das kommt vielleicht noch. Anfang November haben wir uns im OSR – Legionäre, beim Teutates! (der, wie übrigens niemand angemerkt hatte, der Richtigkeit wegen „Beim Jupiter!“ hätte heißen müssen.) u.a. über Legionäre berichtet, die beispielsweise nur für zwei Spiele für die Mowers im Einsatz waren. Heute werfen wir einen Blick auf das genaue Gegenteil. Eigengewächse. Vereinsikonen. Rekordspieler. Spieler, die schon über viele Jahre dem Verein die treue halten. Eben richtige Langzeitmowers.

Der Zehner-Club

Um mit den schlechte Wortspielereien abzuschließen, beginnen wir gleich beim Langzeitmower Hadmar Lang. Er und zwei weitere Ex-Spieler gehören dem Zehner-Club der Ehemaligen an. Also, Spieler, die zehn aufeinanderfolgende Saisonen für die Lawnmowers aktiv waren. Lang begann seine Karriere mit der Gründung des Vereins. Zwischen 1997 und 2008 kam er in jeder Saison zum Einsatz. Höhepunkt der Spielerkarriere waren der MVP Titel 2001 in der Regionalliga Ost, sowie zwei Mal in Folge Best Batter der RLO 2000 und 2001. Als Coach kam er 2013 zum Verein zurück und führte die Mowers 2016 erneut in die Regionalliga.

Der zweite im Zehner-Club startete seine Baseballlaufbahn im Donaupark. Von 2002 an durchlief Manuel Sturm die Mowers Jugend. Der Catcher mit dem Powerschwung debütierte dann mit 13 Jahren in der damaligen zweiten Mannschaft in der LLO und blieb dem Verein noch bis 2012 erhalten. Bekannt war er auch dafür, das er manchmal sehr knapp oder gar nicht zum Match erschien, was den Verantwortlichen öfter Schweißperlen auf die Stirn trieb. So auch einmal, als er wegen eines Sonnenbrandes kurz vor einem Nachwuchsspiel in Traiskirchen ins Spital musste und die Mowers dadurch zu wenige Spieler hatten, weshalb eine Spielerschwester ohne Vorkenntnisse spontan seinen Platz in der Line Up einnahm. Da diese nur Flip Flops dabei hatte, spielte sie einfach Barfuß mit.

Bleiben wir gleich bei Flip Flops: Kurze Hose, Ruderleiberl, Burger in der Hand und eben in Flip Flops. Ein klassischer Thorsten Brei nach getaner Arbeit. Ein Jahrzehnt. Ein Pitcher. Brei schloss sich 2008 den Lawnmowers an und entwickelte sich schnell zu einem der talentiertesten Pitcher der LLO. Sein hartes Training – u.a. mit Eisenkugeln in der Tiefgarage – machten sich bezahlt. Genau zehn Saisonen trug er so zum Erfolg der Mannschaft bei. Nach dem Wiederabstieg in die Landesliga verließ er schließlich den Verein. Beim 25-Jahr-Jubiläumsmatch zeigte er in der Legendenmannschaft, welche Qualität auch heute noch in ihm schlummert, oida.

Ich komme wieder, keine Frage

Es gibt Spieler, die nach kurzer Zeit ihren Handschuh und ihre Karriere bei den Lawnmowers eigentlich schon an den Nagel gehängt hatten, aber im Anschluss insgesamt trotzdem über zehn Saisonen aktiv waren, bzw. noch aktiv sind. Meist sind das Spieler, die als Jugendliche begonnen hatten und z.B. aus schulischen Gründen keine Zeit mehr für Baseball hatten.

Sollte es das schon gewesen sein?“, dachte sich Andreas Chrastka. 1999 stieß der 14-Krüstling zur Mowers Jugend hinzu. 2001 lieferte er mit 16 vier Spiele in der Regionalliga Ost ab, verschwand dann jedoch von der Bildfläche. 13 Jahre später tauchte er plötzlich beim Hallentraining wieder auf – evtl. war er die ganze Zeit im Gerätekammerl eingesperrt? Man weiß es nicht – und entwickelte sich vier Jahre lang zu einem verlässlichen Outfielder und 1st Baseman Back Up, ehe eine Schulterverletzung die Kruste in die karrieretechnische Kanalisation hinunter warf. Letztes Jahr dann das Come Back. Elf Jahre ist er exklusive Unterbrechung mittlerweile im Verein.

Sehr viele Parallelen zu Chrastka findet man in der Karriere von Marco Prusa wieder. Gut fünf Jahre war der heutige Wahl-Niederösterreicher im Nachwuchs und dann auch in der Landesligamannschaft mit von der Partie, dann machte ihm die zeitintensive Ausbildung einen Strich auf der Line Up. Als er Jahre später in der Freudenau zuschauen kam, sah er eine blamable Leistung der Lawnmowers gegen die Piratas del Caribe. Das reichte für unsere Nummer 47 offenbar als Motivation aus, um die zweite Karriere zu starten: „Na gut, da kann ich locker wieder mitspielen.“ Um die 15 Saisonen absolvierte Prusa insgesamt mittlerweile. Er ist übrigens der einzige Spieler der aktuellen Mannschaft, der je für eine österreichische Nachwuchsauswahl nominiert wurde. Neben ihm schafften das im Dress der Lawnmowers nur Sean Anstiss und Jonathan Frimpong.

Ein weiterer ehemaliger Jugendlicher kam um die Jahrtausendwende aus dem Wiener Nobelbezirk Simmering zu den Mowers und durchspielte mehrere Nachwuchsklassen. Zum Debüt in der Landesliga kam es nach einer kurzen Baseballpause jedoch erst Jahre mit 18. 2009 im Umbruchjahr und damitzum ersten Comeback von – viele haben es sich vielleicht schon gedacht – Daniel Jelencsits. Doch nach zwei Saisonen war schon wieder Schluss. Neun Jahre später erblickte ihn der damalige Präsident und Manager Michel Fleck im Zuschauerbereich der Freudenau. Da Anfang 2019 ein ziemlicher Spieler- und vor allem Pitchermangel herrschte, wurde Jelly direkt in der Jogginghose vom Holzbankerl auf den Mound gestellt und so quasi das zweite Comeback erzwungen. Fünf Jahre Nachwuchs, plus in Summe fünf Landesliga-Saisonen ergeben auch für Jenecsits bis heute zehn Jahre Lawnmowerszugehörigkeit.

Ergänzen tut dieses wieder aktive Trio der gegenwärtig in Hamburg spielende Philipp Sutanto. Der Catcher kam 1999 ebenfalls in die Jugend zum Verein. Von 2002 bis 2008 war Sutanto sowohl in der Regionalligamannschaft, wie auch der Landesligamannschaft vertreten und hält den LM-Rekord für die meisten Spiele in einer Saison aus dem Jahr 2004 mit 28 Einsätzen. Nach einem Jahr Pause war er zwischen 2010 und 2016 erneut mit dabei, dann folgte eine zweite Pause und ein weiteres, aber unglücklicheres Comeback in der Coronasaison letztes Jahr. Denn schon am zweiten Spieltag verletzte er sich und musste die eh schon kurze Saison wieder beenden. Dennoch summa summarum 14 Jahre im Verein.

Neue Ära – Neue Gesichter

2009 starteten die Lawnmowers bekanntlich einen Neuaufbau mit nur einer Mannschaft in der Landesliga. Eine Mischung aus Spielern aus dem eigenen Nachwuchs und den vormalig zwei Erwachsenenteams formten gemeinsam mit ein paar Neuen fort an das neue Gesicht der Mowers. Zwei dieser Neuen sind bis heute und ohne Unterbrechung mit dabei, nämlich Rene Szeywerth, damals ein kompletter Neuling, der sich durch sehr viel hartes Training zu einem verlässlichen Spieler entwickelt hat und mittlerweile auch seit mehreren als Jahren Vize-Präsident tätig ist. Und Thomas Bertleff, der 2009 von den Traiskirchen Grasshoppers aus der Bundesliga gekommen war und schnell zum Führungsspieler im Centerfield geworden ist. Beide haben seit damals keine Saison verpasst und sind damit auch schon 12 Jahre dem Verein treu.

Erstkommunion, dannvorstand

Seit 20 Jahren dabei, oder wie im Fall von Alex Schroll sogar schon seit 22 Jahren dabei. Der Eisbär begann seine Baseballkarriere im Überschwemmungsgebiet der Liesing kurz vor der Jahrtausendwende in der Jugendmannschaft der Lawnmowers. Sein Debüt für die Lawnmowers II in der Landesliga Ost, sowie für die Kampfmannschaft in der Regionalliga Ost absolvierte Schroll im Jahr 2002. Während für die erste Mannschaft zwischen 2003 und 2006 nur drei weitere Einsätze folgten, kamen in der zweiten Mannschaft Jahr um Jahr mehr Einsätze hinzu und ungefähr ab 2006 übernahm er die Lawnmowers II auch als Manager. Nach dem Umbruch wurde er zum Stammspieler auf der 1st Base Position, nahm eine Vorstandsposition ein und seit 2019 ist er auch als Ligachef der LLO tätig.

Im Winter 2000/2001 kam der neun Jährige Clemens Hlawaty zu den Mowers. In den darauffolgenden sieben Jahren durchwanderte er Schüler-, Pony- und Jugendliga bis er schließlich 2008 für die Lawnmowers II in der LLO eingesetzt wurde. Den Umbruch nutzte der Wahl-Rudolfsheim-Fünfhausner um sich im Middle Infield und als Lead Off Hitter zu etablieren und machte mit immer hinterfotzigerem Baserunning auf sich aufmerksam. 2014 und 2016 wurde er zum MVP der LLO gekürt und seit 2020 sitzt der mittlerweile 30 Jährige im Vorstand des Vereins.

Ein halbes Jahr nach Hlawaty kam Lionel Mace mit sechs Jahren im Donaupark zur Schülermannschaft dazu. Der eher schüchterne junge Mann war im Nachwuchs eher nur Mitläufer, auch weil immer mit zwei Jahren Abstand der Jüngste im Team und darum auch „nur“ im Left Field eingesetzt. Durch dieses „nur“ Left Field spielen entwickelte er jedoch eine ganz eigene Beziehung zu dieser Position, mitunter vielleicht genau das der Grund, das in der weiteren Karriere bis heute zehn Gold Gloves, sowohl in der Landes- wie auch in der Regionalliga, fürs Left Field folgen sollten. Auch von Schüchtern ist spur mehr zu erkennen. Spätesten seit der Saison 2012, gekrönt mit dem MVP Titel ist Mace fester Bestandteil der Stammmannschaft. Ab 2015 übernahm der heute 27 Jährige auch im Verein mehr Verantwortung, organisiert Teamevents und Trainingslager, wurde in den Vorstand aufgenommen und übernahm 2020 das Amt des Präsidenten von seinem Vater.

Heast, die ur Gesteine, oida!

Zum Abschluss nun zur Langzeitmower-Elite. Der 25-Jahre-Club. Seit der Gründung 1996 im Verein, ohne Pause, ohne Fremdgehen. Beginnen wir dem Gründer himself. Michel Fleck, in den frühen 90ern noch für die Homerunners und die Bucks im Einsatz gründete im Sommer 1996 im zarten Alter von 21 Jahren mit einigen Schulfreunden und Schulfreundesfreunden die Vienna Lawnmowers. Spieler, Umpire, Ausbildner im Verband, Jugendtrainer. Über zehn Jahre im Dauereinsatz um den Verein im Baseball zu integrieren. Präsident von 1996 bis 2020. Ab den Jahren 2014-2015 trat er karrieretechnisch ein wenig in die zweite Reihe, war hauptsächlich nur noch als Basecoach und Ersatzspieler tätig.

Dan Rudl, der nächste 25er. 155 Spiele für die Lawnmowers. Nach einer hartnäckigen Schulterverletzung agiert der mittlerweile 47 Jährige seit knapp zehn Jahren nur noch als „Feuerwehrmann“, aber kam dennoch seit Anbeginn in jeder Saison, mit Ausnahme der verkürzten Coronasaison 2020, auf mindestens zwei Einsätze.

Die Rückennummer 0 gehört seit 25 Jahren zu Christian Neumann. Chris, ebenfalls Stammspieler der Gründungsmannschaft spielte knapp zehn Jahre regelmäßig für die Lawnmowers und war auch als Manager tätig. Es folgten noch einzelne Einsätze in den Jahren 2010, und 2012 bis 2014. 2013 bis 2017 war er als Co-Trainer tätig. Im Verein ist er trotzdem seit 25 Jahren durchgehend im Vorstand aktiv.

Abschließend zu dem Spieler, der im September bei der 25-Jahr-Feier offiziell zum Lawnmowers Rekordspieler des letzten Vierteljahrhunderts gekürt wurde. Didi Ackerl. Stammspieler seit 1996. Jede Saison, außer verletzungsbedingt 2016, voll im Einsatz. 275 Pflichtspiele für die Mowers. Kein anderer hat mehr Einsätze für den Verein. Best Pitcher LLO 2003, Best Pitcher RLO 2004, Gold Glove Pitcher RLO 2004, Gold Glove Short Stop LLO 2012, 2014 und 2015. Nach Schulterproblemen hält er sich mit einer Russensalbe zum schmieren seit Jahren fit, nur die Pitcherkarriere konnte die Paste aus zwielichtigen Tube nicht retten. Wie Neumann ist auch Ackerl seit Anfang an im Vorstand der Vienna Lawnmowers tätig.

Off Season Report – Dreiviertel Einundzwanzig

Gut ein Dreivierteljahr ist 2021 alt und wir stehen nun wieder genau so da, wie am Anfang des Jahres. Lockdown. Die Halle ist zu. Kein Training. Und für manche noch schlimmer: Schon wieder keine Weihnachtsfeier! Ein Dreivierteljahr voller Höhen und Tiefen. Ein Dreivierteljahr in dem wiederum nur Dreiviertel des Dreivierteljahres Baseball gespielt und trainiert werden durfte. Drei Vierterl zu viel beim Abendessen vor dem Public Viewing zum Fußball-EM Achtelfinalspiel Österreich-Italien, welches Dreiviertel des besagtem Essens später püriert am Pannenstreifen der S1 landen ließ, aber gut das ist eine andere Geschichte. Blicken wir noch einmal zurück, auf dieses Dreiviertel Einundzwanzig…

Dreiviertel Landesliga

Der Dreivierteltakt wird beibehalten, denn nach dem endlich fest stand, wann ein Saisonstart möglich war, war von einer ganzen Saison nicht mehr auszugehen. Immerhin Dreiviertel der Spieltage konnten durchgeführt werden, die restlichen wurden im Vorfeld abgesagt.

Am 12.Juni konnte dann im Stadtentwicklungsgebiet von Stockerau der erste Double Header der Saison über die Bühne gehen und da überraschten die Mowers sogleich mit starker Schlagleistung und einem Sweep über die Schremser Beers und die Vienna Bucks. Ein perfekter Saisonstart, erstmals seit 2016. Den Schwung galt es Mitzunehmen und in der Tat waren die Vienna Lawnmowers bis zur Hälfte der Ligasaison immer auf den Plätzen eins bis drei unterwegs. Sogar ein Sweep mit zwei Mercy Rule Siegen gegen die Dirty Sox Graz II und die späteren LLO-Meister, die Schwechat Blue Bats II, war mit dabei.

Doch dann setzte der Habichtskauz zur Landung an. Es folgte eine Niederlagenserie, die bis in die Hinrunde der mittleren Platzierungsspiele andauern sollte und die Bilanz nur so runter drückte. Sieben sieglose Spiele in Folge. Eine Serie, die es seit dem Regionalligajahr 2017 nicht mehr gegeben hat. Am Ende konnte man den Tabellenkeller schon winken hören, so steil bergab ging es für die Royalblues. Begonnen hat alles an einem eigentlich tollen Wochenende im Waldviertel, an dem ein Teil – zwar nicht Dreiviertel, aber immerhin ein Teil – der Mannschaft bei 30° (= tropisches Waldviertelwetter) am Herrensee zu Litschau den Samstag verbrachte. Am Sonntag folgte die Gnackwatschn von Schrems. Mercy Rule Niederlage gegen die Beers, Last Minute Niederlage gegen die Titans. Danach Mowers wie Flasche leer. Es sollte bis zum aller letzten Saisonspiel gegen die Vienna Bucks dauern, bis Moritz Bammer über sich hinaus wachsen sollte und die Mannschaft zum Sieg 13-0 pitchte. Am Ende beendeten die Lawnmowers die Saison 2021 auf dem sechtem Platz.

Dreiviertel Leistungsschau

26 Spieler standen den Lawnmowers in der Landesliga 2021 zu Verfügung. Gut Dreiviertel des Kaders kamen auch zum Einsatz. Wie üblich wird im Herbst in der OSR Leistungsschau auf die Leistung geschaut. Horstl und Prinzessin Sophia.

1 Lionel Mace – Mit drei Triples am ersten Spieltag startete der neue Präsident selbstbewusst in die Saison. Ganz so wuchtig ging es dann zwar nicht weiter, aber immerhin 17 Hits, ein Double, einen Home Run, zwei gebrochene Schläger – u.a. die Cordula Gelb, sie Ruhe in Frieden – und der Goldglove im Outfield sind ein Arbeitsnachweis.

2 Michel Fleck – kein Einsatz, nur Basecoach

3 Elijah Crowder – Der Winterneuzugang etablierte sich gut an der 1st Base, agierte geduldig am Schlag und brachte neben Erfahrung auch eine Umpirelizenz mit, die die bisherigen wenigen Umps der Mowers ein wenig entlastete. Alles in allem ein guter Einkauf.

4 Dario Krajnovic – Erneut bremste den Kroaten zu Saisonbeginn eine Handverletzung aus, danach startete Dario aber durch. Eine Leistungssteigerung am Schlag und auch gute Szenen im Outfield waren zu beobachten. Jetzt müssen nur noch die Nerven halten und die Lawnmowers hätten einen neuen Lead Off.

5 Petra Goldova – kein Einsatz

6 Luca von Ameln – Lawnmowers Catcher des Jahres und Batter des Jahres. 10. bester Batter in der LLO. Die Saison 2021 hat aufgezeigt, wie wichtig der Deutsche mittlerweile für sein Team geworden ist. Nicht nur sportlich gesehen. Luca ist längst zum Führungsspieler gereift und strahlt in hektischeren Momenten die nötige Ruhe aus. Deshalb wurde er auch verdient zum Lawnmower des Jahres 2021 gekührt.

7 Alexander Schroll – Jahrzehnte führte kein Weg an Alex vorbei, wenn es um darum ging, wer denn auf 1st Base spielen sollte. Mangelnde Trainingsanwesenheit und auch weil er als Manager – als welcher er überlegt und Plan das Team durch die Liga führte – nicht so gern selber spielen möchte änderten dies. In fünf Partien in denen er doch spielte, steuerte er immerhin 4 Runs und 5 RBIs bei.

8 Wolfgang Terkl – Wolfi stieß während der Saison zum Team dazu. Darum reichte es vorerst nur für zwei Kurzeinsätze im Grunddurchgang. In den Playoffs bekam er dann mehrere Innings und erzielte seinen ersten Run. Irgendwas war dann noch mit der 3rd Base…phu…was war das gleich?

11 Michael Bittmann – Für ihn glich der Weg zum At Bat wohl einer Warteschlange bei der Achterbahn. In die Battersbox eingestiegen, ging es immer wieder steil bergauf, dann wieder bergab und zwischendurch ein Doppellooping in Form seiner zwei Homeruns in Schrems, für welche er mit dem goldenen Umbertl ausgezeichnet wurde. Das spiegelt auch die Statistik wieder: 10 Hits, 4 Doubles, 1 Triple und eben 2 Homerunse – wirklich top – aber halt leider auch 11 und damit die meisten Strike Outs. Diesen Beigeschmack gilt es für Michi bis zur Saison 2022 ordentlich weg zu gurgeln (ursprüngliche Bedeutung, nicht eh schon wissen) und auch seine schwere Hand-Verletzung aus den Playoffs sollte bis dahin hoffentlich keine Rolle mehr spielen.

15 Rene Szeywerth – Der Meidlinger war einer der wenigen, der in allen Spielen der Dreiviertel Saison zum Einsatz kam. Speziell die Einsätze in Abwesenheit von Stammcatcher Luca von Ameln hinter der Plate meisterte Joseph Wurst, kurz Joe [Tscho], wirklich souverän.

17 Klaus Zednik – Klaus kam 2021 leider nicht über die Reservistenrolle heraus, was sicher auch dem Ausfall des gesamten Wintertrainings 20/21 geschuldet war, welches seiner Wurfbewegung bestimmt geholfen hätte. Trotzdem konnte er einige Einsätze im Outfield und auf 2nd verbuchen und – „Jetzt mach ma was“ – fädelte als Basecoach sogar ein in der Landesliga kaum bis sehr selten gespieltes Sqeeze Play ein.

20 Peter Pratscher – kein Einsatz

21 Kilian Mace – kein Einsatz

22 Clemens Hlawaty – Clemens wurde dieses Jahr erstmals öfters an der 3rd Base eingesetzt, was den Rudolfsheim-Fünfhausner nicht wirklich schmeckte, diese Aufgabe jedoch jedes Mal annahm und auch souverän meisterte. Als Pitcher, Short Stop und 2nd Baseman, wie auch am Schlag, ist auf ihn sowieso seit Jahren verlass.

24 Moritz Bammer – 41 IP, 244 PA, 55 SO, Lawnmowers Pitcher des Jahres. Der lt. Homepage 1-jährige (Alex was ist da los? :P) Oberösterreicher ist in seiner zweiten Saison endgültig in Wien angekommen. Obwohl kein Pitchertraining über den Winter möglich war, funktionierte er sofort im ersten Spiel überraschend gut, sodass er die Saison über nahe zu jeden Spieltag ein Match als Starting Pitcher performen durfte.

27 Florian Aschauer – kein Einsatz

45 Dan Rudl – Dan kam 2021 nur auf zwei Einsätze in Schrems. Seine Erfahrung und Schlagkraft konnten jedoch auch nicht diesen rabenschwarzen Sonntag verhindern.

47 Marco Prusa – Der Neo-Niederösterreicher trat 2021 ein wenig in die zweite Reihe um auch anderen Spielern Platz zu machen und konzentrierte sich nebenbei auf mehrere Einsätze als Ump. Wenn er gespielt hat, war er jedoch voll dabei. 7 Runs, 10 Hits, 3 Doubles und 9 RBIs in 6 Spielen können sich sehen lassen.

52 Thomas Bertleff – „Achtung, der schaut muskulös aus!“, zitterten die Gegner, wenn der Leuchtturm aus dem Centerfield am Schlag stand. In der Tat gelang Bertl am Schlag dieses Jahr sehr viel. Jedoch wurde er 2021 verhältnismäßig wenig von den gegnerischen Pitchern abgeschossen. Da sind wir mehr gewohnt.

56 Peter Griffiths – Die Enttäuschung nach dieser Saison war Peter ins Gesicht geschrieben, hatte er doch sichtlich mehr erwartet. Durch unglückliche Spielverläufe musste er oft länger auf der Bank ausharren oder früh vom Feld genommen werden. Keine einfache Situation. Großes Lob verdient seine Abdeckarbeit im Outfield, wo er viel Übersicht zeigt und Lücken schließt.

67 Andreas Chrastka – Es war das Comeback des Jahres. Die Kruste ist nach langwierigen Schleimbeutelleiden zurück am Baseballplatz. Sowohl auf 1st Base, als auch im Oufield, merkte man nicht wirklich, das Andi knapp drei Jahre kein Ligaspiel mehr in den Knochen hatte.

69 Dietmar Ackerl – Der Rekordspieler der Lawnmowers zeigte auch mit 47 Jahren immer noch gute Leistungen. Lediglich am Schlag schlichen sich ab der Hälfte der Saison sehr unübliche Unsicherheiten beim Routinier ein. Immerhin wird dadurch aufgezeigt, das auch Legenden menschliche Seiten haben.

72 Florian Sulzer – kein Einsatz

73 Wolfgang Köhler – Wolfgang war bestimmt eine der positiven Überraschungen der Vorsaison. Darum hatte – vermutlich er am meisten – höhere Erwartungen an seine Leistungen am Schlag. Im Feld kam er wie auch schon im Vorjahr auf allen Outield-Positionen, sowie als 2nd und 3rd Baseman zum Einsatz.

98 Daniel Jelencsits – Der Jelly from the Block war auf 3rd Base wohl die Entdeckung der Saison. Fielden, aufblicken, Wurf auf 1st Base. Als hätte er nie was anderes gemacht. Im Dugout war Daniel immer für eine Wuchtel oder einen lauten Schas gut und zur Not hilft er auch mit einer Gabel aus. Ein Teamplayer, wenn auch ein furzender.

99 Jaryd Mercer – kein Einsatz

Drei (ohne viertel) Hallentermine

Groß war die Freude als man dann nach knapp 2 Jahren endlich wieder in der Halle in der Neilreichgasse in Favoriten zusammen kommen konnte um zu trainieren. Neu dabei, und da legte sich die Freude bei den meisten auch wieder, ein Folter-/Workoutwürfel, dessen erwürfelten Übungen die Sprints nach der Halbstündigen Aufwärmpartie Brettspiel – „Brettversuch!“ – ablöste. Es zeichnete sich jedoch ab, das das Hallentraining vermutlich nicht über den ganzen Winter durchlaufen würde. Drei Termine, mit drei unterschiedlichen Coronamaßnahmen und schließlich auch schon wieder das Ende durch den vierten Lockdown in Österreich. Nicht ein einziges Mal konnte noch der Kreis der Schande belegt werden, eine Schande! Neu dabei dafür, neben Neuzugang Augustin Tseng, war ein Boxsack, der auf Grund seiner breiten Statur, zum neuen Bertl wurde und letzte Woche sogar als Catcher aushalf.

Dreiviertel Kindertraining

Ähnlich wie beim Hallentraining der LLO-Mannschaft, verlief auch das neu eingeführte Kindertraining. Zwei der vier Termine konnte noch absolviert werden, der dritte musste lockdownbedingt schon abgesagt werden, für den Vierten besteht bei unverbesserlichen Optimisten noch Hoffnung, womit Dreiviertel des Schnupperkurses abgehalten werden könnte. Knapp zehn Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren nahmen von 14:00 bis 15:00 an den ersten beiden Terminen teil und hatten sichtlich Spaß. Erste Erfahrungen mit Baseballen und speziell das Schlagen vom Tee begeisterte die Kinder. Als Aufwärmspiel diente ein hochpädagogisch wertvolles Spiel namens: Die Geschichte vom schönen Bertl.

Off Season Report – Legionäre, beim Teutates!

Austauschstudent. Per Definition ein Student, der einen Studienaufenthalt für meist ein bis zwei Semester in einem anderen Land als dem, in dem das Studium aufgenommen wurde und normalerweise auch abgeschlossen werden kann, vollzieht. Im Mannschaftssport bezeichnet man sowas als Legionär, also ein Spieler, der seine professionelle, sportliche Tätigkeit außerhalb seines Heimatlandes weiter nachgeht. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Militärjargon und ist gleichbedeutend mit dem eher abwertend verwendeten Wort Söldner. Den Ursprung – da werden jetzt sämtliche Asterixsympathisanten klugscheißend mit nach oben gestreckten Zeigefinger ihre Mitmenschen belehren – hat das Wort im römischen. Der Legionssoldat oder auch Legionarius der Römischen Legion, – Ave Caeser!- wobei die Ableitung für den Sport eher der neuzeitigeren Bedeutung entstammt, nämlich die Bezeichnung der Soldaten einer Fremdenlegion, wie es sie beispielsweise in Frankreich gibt. Also eine Kompanie, z.B. an Fallschirmspringern, voller ausländischen Soldaten, im Dienste Galliens.

Auch in der Geschichte der Vienna Lawnmowers gab und gibt es immer wieder Legionäre – nicht zu Verwechseln mit Legionellen, Ave Durchfall. Allerdings muss man da etwas unterscheiden. Nicht jeder Spieler mit einer anderen Nationalität ist gleich ein lupenreiner Legionär. Vergleichbar mit Homerun und Inside-the-Park Homerun. Einige dieser Spieler, darunter auch Amerikaner, – Spieler der Frühzeit erinnern sich vielleicht an wem bestimmten – haben erst bei den Mowers das Baseballspielen gelernt und zählen darum nicht hundertprozentig als Legionär, zumindest für den OSR. Weil, wie oben gelesen: „…seine professionelle, sportliche Tätigkeit außerhalb seines Heimatlandes weiter nachgeht“. Solche „falschen“ Legionäre gibt es übrigens auch im aktuellen Kader, wie Catcher Luca von Ameln (GER) oder die Outfielder Peter Griffiths (GBR) und Dario Krajnovic (CRO).

Oft waren bzw. sind die Legionäre der Lawnmowers Studenten. Sie haben in ihren Heimatland bereits vereinsmäßig Baseball gespielt, wollen das während ihres Auslandsstudiums fortführen und googlen darum nach einem lokalem Verein. So hat auch Moritz Bammer (Lawnmowers Pitcher des Jahres 2021) aus dem weitentfernten, orientalischen, obersten Österreich seinen Weg zu uns gefunden. Das Handwerk gelernt in Attnang schlüpft er nun seit seinem Studienantritt an der Uni Wien ins blaue Lawnmowers Trikot. Er ist jedoch nicht der erste Legionär aus diesem exotischen Land, der diesen Weg geht: Während seiner Studienzeit in der Bundeshauptstadt in den Jahren 2009 und 2010 heuerte Markus Öllinger bei den Mowers an. Der gelernte Catcher wurde ausgebildet bei einen oberösterreichischen Verein, den es mittlerweile nicht mehr gibt. Das ist keine sehr präzise Angabe, die Recherche bezieht sich hierbei jedoch auf einen Erinnerungsfetzten aus einer Unterhaltung vor knapp 12 Jahren. Öllinger kam dem Verein zu dieser Zeit gerade recht! In der ersten Saison nach dem Umbruch fehlte es an keiner Position so sehr, wie unter der Hocklern. Der Oberösterreicher wurde daher direkt am nächsten Wochenende erst ins Batmobil nach Alt-Weitra und anschließend hinter die Plate gesetzt. Ok, schon klar. Bevor die Perfektionisten unter der treuen Leserschaft jetzt unrund werden: Ein Oberösterreicher ist auch kein richtiger Legionär, aber immerhin schon ein bisserl richtiger als ein falscher Legionär.

Aus nicht ganz so exotischen Ländern, wie die oberösterreichischen Legionäre, sprich aus dem richtigen Ausland, kamen eh noch andere, also sozusagen jetzt die richtig richtigen Legionäre. Einige auch nur für eine Saison oder gar noch weniger. Auf nicht mehr als acht Spiele für die Lawnmowers schafften es der Schweizer Tom Wicky und der Hamburger Jan Hendrik Stahlberg. Ein Spiel mehr auf dem blau-weißen Buckel hatte der Outfielder Carlos Jesus Santos Elwin. 2013 schloss sich der Latheinamerikaner, welcher schnell den umgangssprachlichen Spitznamen „Koarl“ erhielt, dem Verein an. Nach der ersten Liga-Begegnung mit den Piratas del Caribe war jedoch klar, das er auf Grund der einfacheren Verständigung mit den Teamkollegen nach Ablauf der Saison zu den karibischen Seemännern wechseln würde. Bei sechs Einsätzen hält Jaryd Mercer. In der Schweiz geboren, in den USA gelebt und dort auch an der Junior High Baseball gespielt, kam er in der verkürzten Corona-Saison 2020 nach Wien. Der 18-Jährige überzeugte vom ersten Tag an. Wurde gleich zum neuen Lead Off Hitter. Für viele war er die große Zukunftshoffnung, bis er sich bei einem Trainingsunfall schlimme Verletzungen im Knie und an der Hand zuzog und deshalb sogar für die gesamte Saison 2021 ausfiel. Mit dem Herbstsemester ging Mercer dann zum Studieren nach England, womit (voerst?) keine weiteren Einsätze folgen werden. Rekord Legionär, auf die kürzeste Vereinszugehörigkeit bezogen, ist übrigens der Finne Jukka Peltonen. 2008 absolvierte der damalige Student zwei Spiele für die Lawnmowers II in der LLO und ebenso zwei Spiele für die erste Mannschaft in der RLO.

Aber es gibt auch Legionäre, die dem Verein länger treu geblieben sind. Auf 19 Spiele kam Gregory Gaines, der zwischen 2012 und 2013 seine Erfahrung und Sprechlaune bei den Lawnmowers zwischenparkte, denn für den US-Pitcher waren die Mowers nicht die erste Station in Österreich und auch nicht die Letzte. Gegenwärtig spielt der mittlerweile 56-Jährige für die Woodquarter Red Devils und laboriert an einer Rückenverletzung. Gute Besserung auf diesem Weg! Noch wesentlich länger dabei waren die Deutschen Dawid Krawetkowski (32 Spiele) und Philipp Wilhelm (42 Spiele), sowie der Slowake Tomas Brezovsky, welcher mit 44 Spielen den Rekord für die meisten Einsätze aller Lawnmower-Legionäre hält und zwei Jahre sogar als Manager der 1.Mannschaft im Verein aktiv war. Alle drei waren in den späten 00er Jahren Teil der Regionalligamannschaft und wechselten nach der Saison 2008 zu den Vienna Bucks, wo zumindest Wilhelm immer noch aktiv ist. Brezovsky verließ die Bucks nach dem gescheiterten Bundesliga-Aufstieg wieder und heuerte bei den Vienna Wanderers an. Krawetkowski machte Karriere als Umpire, bildete neue Umps aus und war als Unparteiischer sogar bei EM-Tunieren im Einsatz. Als er in seinem letzten LM-Jahr 2008 Aushilfsweise bei der zweiten Mannschaft als Basecoach dabei war, führte er erstmals die sogenannten „Berliner Signs“ ein. Mitgebracht hatte er diese – wie der Name sagt – aus seiner Zeit bei einem Verein in Berlin. Beim Zeichen geben war dabei völlig egal, was der Basecoach so vor sich hin deutete und fuchtelte. Für den Batter und die Runner war einzig die Richtung, in die er dabei wankte interessant. Ging der Basecoach währenddessen ein Stück nach vorne, so bedeutete das „Stealing“, zur Seite „Bunt“ und nach hinten „Hit and Run“. Die Berliner Signs wurden auch noch Jahre nach dem der Deutsche den Verein verlassen hatte bei den Lawnmowers weitergeführt und erhielten – obwohl bei einigen gar nicht so beliebt – gewissermaßen Kultstatus.

In der aktuellen Mannschaft befindet sich nur ein einziger waschechter Legionär. Der US-Amerikaner Elijah Crowder kam im Frühling 2021 jedoch nicht direkt von einem US-Verein, – aus der MLB? Man müsste ihn fragen – sondern nahm davor noch einen längeren einem Umweg über die Vienna Metrostars. Der 43-Jährige, nahm zu Saisonbeginn den Platz an der 1st Base ein und dürfte sich bei den Andi Amours sichtlich wohl fühlen, wie aus einer Stellungnahme in einem veröffentlichen Chatprotokoll hervorgeht: „Been awesome season for me an I´ve enjoyed every minute of it. Cheers to next year.“

Legionäre „einkaufen“ – Eine Praxis die sowohl in der Bundesliga, wie in der 2.Bundesliga mittlerweile gängig ist. Besonders für die Pitcher-Position werden regelmäßig Importe aus den USA, Kanada, Latheinameriker oder auch Australien für ein oder zwei Jahre nach Österreich gelockt. „Legionäre zum Angriff, beim Teutates!“. Im Vergleich zu anderen Sportarten fließt dabei jedoch nicht das große Geld und auch Prozente für schmierige Spielerberater bleiben aus. Eher wird eine Wohnung in der Nähe des Ballparks für den Star, der als kleines Kind in den Gatorade-Kanister gefallen ist, gemietet und Essensgeld und bisserl was für die Lebenserhaltungskosten wird zu geschossen. Im Gegenzug soll der Legionär im Verein mithelfen das sportliche Niveau zu erhöhen, z.B. als Jugendcoach, und natürlich super Leistungen bringen. Um eine Fremdenlegion in den österreichischen Ligen zu verhindern und somit den heimischen Talenten bessere Chancen zu bieten, gibt es jedoch ein paar Regelungen seitens des Verbandes, die das Einsätzen ausländischer Spieler im Rahmen hält.

Die Lawnmowers haben in ihrer Geschichte übrigens noch niemals für einen Legionär oder sonst einen Spieler – wurscht ob aus LA oder Laakirchen – ins Geldbörserl gegriffen. Das gehört sich auch erstens nicht in der Landesliga und zweitens deckt sich das nicht mit den Überzeugungen des Vereins. Drittens ist es nicht gerecht, das Spieler, die brav ihren Mitgliedsbeitrag zahlen, von der Bank aus zuschauen, wie ein Spieler die mit ebendiesen Mitgliedsbeitrag eingekauft wurde, statt ihm spielt. Ein Punkt, an dem schon so mancher Verein auch zerbrochen ist.

Off Season Report – Imperialblau

Um die Jahrtausendwende waren die Vienna Lawnmowers nach knapp fünf Jahren Vereinsdaseins in der Baseballszene etabliert. Aufstieg in die Regionalliga Ost, nebenbei wurde begonnen eine Nachwuchsarbeit aufzubauen und mit der Einführung einer zweiten Erwachsenenmannschaft hatte man von der Größe her selbst traditionsreichere Vereine hinter sich gelassen, quasi kleines großes blaues Imperium aufgebaut.

1998, also schon zwei Jahre nach der Gründung der Lawnmowers, war man bemüht Jugendliche für den Baseballsport zu begeistern. Etwa ein Duzent 12- bis 15-jährige Jungmäher tummelten sich gegen Ende des Jahres beim Nachwuchs-Hallentraining in einer eigens dafür angemieteten Halle im Westen Wiens. Übungsleiterkurse wurden absolviert, um den Gschroppen ein vielversprechenderes Training anbieten zu können. Durch viel Talent und Begeisterung konnte schon ein halbes Jahr später die aller erste Nachwuchsmannschaft der Mowers, mit Spielern wie Alex Schroll, Philipp Sutanto oder auch Andreas Chrastka, im Frühling 1999 am Spielbetrieb in der damaligen Jugendliga W-NÖ-B-St – ein übrigens sehr eingängiger Liga-Name – teilnehmen. Die Erweiterung des Vereins brachte auch erste Sponsoren mit sich, was auch notwendig war, da sich der Materialbedarf mit einem Mal plötzlich verdoppelte. LIBROmania, eine mittlerweile längst eingeganene Tochterfirma der Schreibwarenhändlerkette mit Lieber Augustin-Cover-Werbejingle, hatte damals beispielsweise das Jugendteam mit Trikots ausgerüstet. Mit Beginn des Hallentraining 2000/2001 waren die Nachwuchscoaches Hadmar Lang und Michel Fleck und Spieler Dominik Ferstl intensiv beschäftigt den Baseballsport in die Schulen zu bringen, um den Nachwuchssektor zu vergrößern. Mit großem Erfolg. Eine zweite Nachwuchsmannschaft, unter anderem mit der Simmeringer Nachwuchshoffnung Daniel Jelencsits oder dem heute zweimaligen LLO MVP Clemens Hlawaty, ging schon in der Saison 2001 in der Schülerliga an den Start.

Auch um den Emporkömmlingen der Jugendmannschaft eine Zukunftsoption zu schaffen, bzw. ausgewachsenen Quereinsteigern eine Möglichkeit zu bieten und nicht gleich in den harten Regionalliga-Alltag fallen zu lassen, wurde 2002 eine zweite Erwachsenenmannschaft geschaffen. Sehr zu vorkommend war eine Ligareform, welche durch die Auflösung der Regionalliga Süd passieren musste. Dadurch, das die übrigen RLO Süd Teams mit den besten Ostteams nun die Regionalliga Ost bildeten, wodurch die schlechteren Ostteams in die Landesliga verbannt wurden, ergab sich in der LLO ein Überangebot an Mannschaften, weshalb diese noch einmal der stärke nach unterteilt wurde. So wurde praktischerweise den Lawnmowers 2 eine perfekte Einstiegsliga geboten. Die Gegner in dieser 2.Landesliga Ost waren damals die Vienna Bulldogs, welche im Winter mit zu den Homerunners integrierten und seit dem als drittes Farmteam geführt wurden. Dieses dritte Farmteam hatte übrigens bis letztes Jahr bestand, bis ca. 2017 als Bulldogs, ab dann bis 2020 als Freudenau Mets. Weiters die zweite Mannschaft der Tulln Ravens und die noch ganz frischen Woodquarter Red Devils. Diese Ligareform hat den Lawnmowers übrigens gleich doppelt geholfen, da die Lawnmowers 1 in der stärkeren RLO eine katastrophale Saison mit elf Niederlagen und nur einem Sieg fabrizierten, bedeutete das den Abstieg. Hätte es nur eine Landesliga darunter gegeben, wäre das vermutlich das schnelle Ende der Lawnmowers 2 nach nur einem Jahr gewesen.

Aber es kam ja zum Glück anders und dann ins Rollen. 2003 der sensationelle Wiederaufstieg der Lawnmowers 1 ohne Niederlage. Die Lawnmowers 2 sumperten in der 2.LLO so dahin, wodurch die Anfänger und Jugendspieler Matchpraxis sammeln konnten. Und die Nachwuchsarbeit funktionierte sowohl in der Schülerliga, als auch in der Jugendliga und die älteren Schüler nahmen gemeinsam mit den jüngeren Jugendlichen parallel auch noch in der Ponyliga teil. Die Kampfmannschaft konnte sich über die Jahre in der RLO behaupten. Die Vienna Lawnmowers, ein Großverein, jedoch noch ohne Größenwahn.

Betonung auf noch, denn dunkle Wolken ziehen auf über dem Land wo die Schoschonen schön wohnen. Schönwetter bringt nun mal Gewitter mit sich. Mit dieser meteorologischen Metapher lässt sich das Geschehen wohl am besten beschreiben. Die Lawnmowers haben sich schon früh in ihrer Vereinsgeschichte entschieden, nicht in eine österreichweite Bundesliga aufzusteigen. Grund dafür war, der damit verbundene Aufwand. Viele Spiele, weite Anfahrten. Primär sollte es immer in erster Linie um den Spaß am Baseball gehen. Jedoch arbeitete man im Verein mittlerweile gut, zu gut. Man brachte sogar einige Nachwuchsnationalspieler hervor. Der Nachteil: Diese wollten höher hinauf als nur in die Regionalliga. So sahen diese ihre Zukunft eher z.B. bei den Wanderers. Auch einige Spieler der ersten Mannschaft dachten mittlerweile weiter. Aus einer Kampfmannschaft, wurde eine Mannschaft aus Einzelkämpfern. Der Lawnmowers-Spirit war im Dugout der Lawnmowers 1 verschwunden. Sicher auch, weil viele Spieler der ersten Generation nicht mehr an Bord waren, die waren mittlerweile in den 30ern und standen mehr im Berufs- oder Familienleben und hatten dadurch gerade noch mehr nötige die Zeit um ab und an die Lawnmowers 2 zu verstärken. Gewinnen, man muss gewinnen, Erfolg muss her. Diese Einstellung einiger, spaltete dieses erste Mannschaft. Obwohl man qualitativ sicher eine sehr gute Mannschaft gehabt hätte, blieb darum der Erfolg aus. Vielen ehemaligen Jugendspielern fehlte auch die Motivation und verließen den Verein, auch weil sie in der Regionalliga kein Leiberl hatten. Nur die besten sollten Spielen. Gewinnen, Erfolg muss her. Erstmals hatte man auch keine Schülermannschaft mehr. Der stetige Aufwand, Jahr um Jahr in den Schulen neue Spieler zu finden, war nach der Anfangseuphorie dann doch zu groß geworden. Die U12 Spieler bleiben von Natur aus schließlich auch nicht ewig Unter 12 Jahre. Eine Jugendmannschaft blieb vorerst weiter bestehen.

2008 war dann das Schicksalsjahr des „blauen Imperiums“. Die grüne Revolution war in Vorbereitung. Die Vienna Bucks brachten Pläne aus der Schreibtischlade, die gerade zu maßgeschneidert für Erfolg-Suchende im Großraum Wien waren. So war schon zur Hälfte der Saison klar, das nahe zu alle Spieler der Lawnmowers 1 den Verein dorthin verlassen werden. Das Ergebnis war der letzte Platz in der RLO. Auch um die Lawnmowers 2 stand es schlecht. Dort passte zwar die Stimmung, jedoch der Spieler-/Pitchermangel war das Hauptproblem des Farmteams. Selbiges galt für die Jugend. Die meisten Spieler würden im Jahr darauf zu alten werden. Nur vier Spieler – drei davon Anfänger – wären vom Alter her noch spielberechtigt gewesen.

Die Zeichen standen auf Umbruch. Von Imperialblau zu Royalblau. Ein Umbruch, der – im nachhinein betrachtet – für diesen Verein nicht besser hätte sein können. Sicher ist es schade, das die einst so erfolgreiche Nachwuchsarbeit eingestellt werden musste, aber es war zu diesem Zeitpunkt schlicht der richtige Schritt. Der Mix aus Überbleibseln aller Lawnmowers Mannschaften – LM1, LM2 und Jugend – zusammen mit immer wieder neuen Quereinsteigern jeden Alters entwickelte sich zu einem gefestigten Landesliga Team mit einem Gesicht, aber das ist ein anderer Off Season Report…

Off Season Report – Aussicht mit Weitblick

Herzlich Willkommen in der Off Season. Der erste Off Season Report startet in Kürze…

…und zwar genau…..Jetzt! Thematisiert wird in der heutigen Ausgabe, die nahe und weitere Zukunft der Mowers: Von Hallentraining, Weihnachtsfeier und Trainingslager, bis hin zum Versuch wieder Nachwuchs in den Verein zu holen. Also gleich eingeparkt oder aus dem 11er gestiegen und erstmal rein in die Halle!

Endlich wieder Hallentraining?

Der burnout gefährdete Kreis der Schande (KdS) kann endlich vorsichtig zuversichtlich in die Zukunft blicken und den Staub abschütteln! Naja, außer das Magistrat hat da was verpfuscht, weswegen nicht nur der Kds, sondern auch die Verantwortlichen der Lawnmowers noch – wie gesagt – vorsichtig zuversichtlich sind. Denn, obwohl alles – wie jedes Jahr – frist- und ordnungsgemäß bei der zuständigen Magsitratsabteilung beeantragt wurde, fehlt seit Mai (!) die Rückmeldung samt offizielle Zusage. Unser Kontaktmann ist aber dran und wir vertrauen derweil seinen positiven Wortmeldungen wie: „Wird scho passen…“

Der Ablauf des Hallentrainings wird in gewohnter Manier durchgepeitscht, sehr zum Wohle der Veränderungslegastheniker. Soll heißen: Immer samstags von November bis März (außer Ferien) im Turnsaal der VS Neilreichgasse (erster Termin 6.11.) 15-16 Uhr Pitcher/Catcher Training, 16-18 Uhr allgemeines Training und weiter bis 18:30 noch Spielestunde. Auch Kommentare beim Aufwärmen von den Skirennen des Tages oder Geschichteln über den Leberkäs oder Dragon Ball Z sind natürlich Pflichtprogramm. Vielleicht gibt’s auch wieder ein Brot!!! Aber ja, vorsichtig zuversichtlich…

Feiern bis die Kerze brennt!

Nach einem Jahr Zwangspause, wird am 27.11. die mittlerweile berüchtigte Weihnachtsfeier der Vienna Lawnmowers statt finden. Dieses Jahr im Cafe Benno im achten Bezirk. Mittlerweile schon eine kleine Tradition ist der Termin am Samstag vor dem ersten Adventsonntag, – daher auch das Motto: Feiern bis die Kerze brennt! – welcher dieses Jahr aus einer Doodle Umfrage heraus ging, wie auch das Lawnmowers Adventgedicht, das eigentlich immer von den Neuzugängen vorgetragen werden hätte müssen. Da muss man dieses Jahr strenger durchgreifen! Eli Crowder, Flo Sulzer, Wolfi Terkl und Gustl Tseng sollten also schon langsam zum üben beginnen… 😉

Trainingslager und Saison 2022

Nach dem das für April 2020 geplante Trainingslager unfreiwillig storniert werden musste und auch an einen Nachholtermin 2021 nicht zu denken war, ist die Vorfreude auf ein geplantes Wochenende zur Saisonvorbereitung natürlich sehr groß. Als Dank an die Treue unserer Spieler, ist angedacht, das Trainingslager 2022 nahe zu kostenlos für die Teilnehmer zu gestalten. Soll heißen, die Kosten für Anreise, Unterkunft mit Frühstück und Platzmiete wird aller Voraussicht nach vom Verein übernommen werden. Wohin es geht ist noch nicht ganz entschieden. In erster Linie spricht aber vieles wieder für das Feld der feuchten Träume in Wels. Auch ein internationales Testspiel, wie es ja 2020 gegen die Passau Beavers schon angesetzt war, wird ins Auge gefasst.

Wenn alles nach Plan läuft sollte man mit April auf die frisch umgebaute Freudenau zurückkehren können und auch eine komplette Landesliga Saison sollte 2022 wieder möglich sein, sprich volle Hin- und Rückrunde von Ende April bis Ende August, samt Playoffs im September. Auch etwas worauf wir uns seit mittlerweile zwei Jahren freuen und einige Spieler, die nicht vor 2019 angefangen haben, noch nie erlebt haben!

Nachwuchsprojekt startet

Mit Beginn des Hallentrainings startet auch die erste Stufe des neuen Nachwuchsprojektes der Vienna Lawnmowers. Von 1999 bis ca. 2010 hatten die Mowers bereits eine Jugendarbeit. Zu Glanzzeiten der Jugend war man sogar in drei Alterstufen vertreten und mit den damaligen Lawnmowers II hatten die fertiggereiften Jungmäher eine gute Möglichkeiten in die Landesliga zu schnuppern. Trainermangel, Spielermangel, der Umbruch von 2008 und auch, der zu große Arbeitsaufwand, u.a. mit Schulprojekten stetig neue zu Spieler anzuwerben, stellten schlussendlich nach ca. 10 Jahren die Weichen Richtung Abstellgleis. Nun will man, allen voran der neue Präsident, längerfristig wieder eine Nachwuchsarbeit aufbauen. Auch um die Zukunft des Vereins zu sichern. Immerhin war das Durchschnittsalter der Spieler das letzte Mal 2012 unter 30 Jahre und wird auch in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht sinken.

In der ersten Phase wird im November und Dezember diesen Jahres ein vierteiliger Schnupperkurs für Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren angeboten. Anmeldungen dafür sind auch schon beim Verein eingegangen. Der Schnupperkurs soll mit Bewegungsspielen das Geschick und die Koordination fördern und auch erste Berührungen mit dem Baseballsport werden geboten. In erster Linie soll es jedoch den Kindern Spaß machen und sie sollen gerne zum Training kommen wollen. (Anmeldung und Infos: nachwuchs@lawnmowers.at und auf Kindertraining (Altersgruppe 3-5 Jahre) – Vienna Lawnmowers Baseball Club).

Und dann weiter? Ist nach diesem Schnupperkurs genug Interesse geweckt, ist der Plan, das Angebot nach dem Jahreswechsel auszubauen und wenn das gut laufen sollte auch in die Freiluftsaison mitzunehmen. Ein geeigneter Trainingsplatz in Hallennähe wäre hierfür strategisch günstig. Die Fühler dafür sind jedenfalls bereits ausgestreckt. Ebenso wären dann Trainerlehrgänge und Erste Hilfe Kurse vorgesehen, um ein kompetentes Trainerteam aufzustellen, bzw. zu erweitern. Wenn das alles laufen sollte, ist der erste Meilenstein 2023 eine T-Ball-Mannschaft (4-6 Jahre) zu stellen.

In der zweiten Phase soll es dann weiter Richtung Schülerliga (U10) gehen und erneut auch mit Schulprojekte an Volksschulen begonnen werden. Parallel dazu der nächste Durchgang Kindertraining (3-5 Jahre), damit der Nachschub für T-Ball und die U10 nicht auf der Strecke bleibt.

Große Vorstellungen und teils utopisch wirkende Gedanken, in der Tat. Viele werden sicher auch sagen, das das nicht gehen wird, man bräuchte dieses und jenes, das kostet, das ist der ua Aufwand und wer soll das machen, usw. – Präsident Lionel Mace dazu: „Sicher braucht es viele helfende Hände, einen langen Atem und vor allem genug Kinder, aber man kann erst wissen, ob es funktioniert, wenn man alles dafür getan hat. Vorher gibt’s bei mir kein „Geht nicht“!“

25 Jahr Jubiläumsmatch

Am 26.September 2021 war es soweit. Nach wochenlanger Vorfreude stand in der Freudenau das Legendenmatch zum 25.Vereinsjubiläum am Programm. Doch beim Eintreffen am Ballpark war die Freude kurz getrübt, denn die 3rd Base Halterung war nicht im Boden auffindbar. Ein Lawnmowers-Bautrupp unter fachmännischer Bauaufsicht von Andi Chrastka, er leitete seinerzeit auch den Bau des Fundaments für den Blechschuppen – der Mann weiß also, was er tut! – wurde Kubikzentimeter für Kubikzentimeter bis tief ins Erdreich nach dem eigentlich einbetonierten Eisenrohr abgesucht. Nach einigen Minuten sah es schon mehr nach U-Bahn Baustelle, als nach Baseballplatz aus. Angeblich waren Verkehrsstadtrad und VertreterInnen der Wiener Linien schon am Weg in die Aspernallee, um eine spontane PK zum Baufortschritt abzuhalten. Dem Eisenrohr sollte es egal sein, es ist offenbar schon in der Off Season. So wurde eine Ersatzhomeplate als 3rd Base hergenommen und Umpire Marco Prusa konnte das Spiel anrunfen: „Play Ball!“

Den First Pitch steuerte die Zukunft bei: Emilian (3) und Levi (0) hatten die Ehre. Dann betrat Mowers Pitcher Moritz Bammer unter den Beats von MC Bammer und der Vorstellung seiner Heimat und deren Autobahnabfahrten via Lautsprecher den Mount und ließ im ersten Halbinning, auch dank seines Infields, keinen Run zu. Florian Sulzer im Rightfield feierte in diesem Spiel übrigens seinen Premiereneinsatz für die Lawnmowers. Für die Legenden begann Thorsten Brei am Hügel. Ja, jener Thorsten Brei, der in den frühen 10er Jahren einer der besten Pitcher der Landesliga war. Trotz einer Hüftoperation letztes Jahr hatten vor allem unerfahrene Batter der Lawnmowers Probleme mit dem Legenden-Oberkanonier. Auch der zweite Spielabschnitt gehörte der Defense. Je nur ein Run. Dann zeigten die Legenden den Jungspunden wo der Bartlcek den Most herholt (Original-Zitat: 1998 Mlade Bucky). Die Vereinsveteranen scorten drei weitere Runs, während die LLO-Mannschaft weiterhin mit Breis würfen nicht viel anfangen konnte. Zum 5.Inning machte Bammer Platz für einen Debütanten am Mount. Wolfgang Köhler bekam ein paar Batter vor die Linse und wurde danach von Daniel Jelencsits wieder erlöst. Auch für Thorsten Brei war Schluss. Ihn ersetzte Robert Pawlin. Die Platz-DJs waren mittlerweile auf Zack und so konnten sogar einige Walk Up Songs eingespielt werden, wie Jelly from the Block oder Sweet Home Elibama. Das Kinderlied über Tiere war eher ein Ausetzer. Spielstand Top-6 7-1 für die Legenden und die schnupperten am süßen Stoff der Sensation. Am Zaun, wo Hadmar Langs Wäsche* zum Trocknen aufgehängt war, zitterten die T-Shirts schon ganz nervös im Wind. Man merkte ihnen an, das sie dieses Spiel nun unbedingt gewinnen wollten. Manfred Gollopp zeigte vollen Einsatz bei einem beinahe Diving Catch im Center Field und Rene Eichinger vollführte beim Ausweichen am Schlag sogar einen eingesprungenen Goethe! Doch dann konnten die Lawnmowers doch noch punkten. Einige Hits und zwei Innings später stand zum Anfang des achten Innings jedoch immer noch 8-4. Dann zeigten die Legenden, das sie auch das „Lawnmowers-Inning“ noch perfekt beherrschten. Zur Info: Das „Lawnmowers-Inning“ (Patent beantragt) ist ein Defense-Inning, in dem man ein ganzes Spiel verliert, weil es gefühlt ewig dauert und man so viele Runs kassiert – optional mit Pitcherwechsel, in dem Fall Michel Fleck für Robert Pawlin – , das dannach im Dugout prinzipiell zwei Fragen in den Raum gestellt werden. 1.) „Wie viel Runs waren das jetzt eigentlich?“ 2.) „Wer ist dran, das is scho so lang her?“ Es sollten 8 Runs sein, die die Lawnmowers ihren Legenden an getan hatten. Wobei ein Run beinahe nicht zählen sollte, denn Petra Goldova rannte in Slow Pitch Softball Manier rechts an der Homeplate vorbei und berührte diese erst nach einem nett gemeinten Rat von Ump Prusa: „Heast Petra, wo rennst du herum?“ Ins letzte Inning gingen die Landesliga-Mowers also erstmals an diesem Tag mit einer Führung und diese behielten sie auch. Endstand 12-8 gegen ganz stark aufspielende Legenden. Respekt, wenn man bedenkt, das einige seit über 20 Jahren keinen Schläger, Handschuh oder Ball mehr in den Händen hatten.

Zeichenerklärung: * = Hadmar brachte alle Lawnmowers Trikots und Shirts aus den letzten 25 Jahren, die er besaß, mit in die Freudenau. Entlang des Zauns hinter 1st Base hingen die Zeitzeugen, wie tibetische Gebetsfahnen. Hat wirklich cool ausgeschaut!

Das waren die Legenden:

Philipp Sutanto – 2002-2016 & 2020 davor Jugend, Gold Glove Catcher LLO 2013, Ehem. Vize Präsident

Melanie Dietzel – 2003-2007

Robert Pawlin – 2008-2012 & 2016, Ehem. Vize Präsident

Hadmar Lang – 1996-2008, Manager 2013-2017, MVP RLO 2001, Best Batter RLO 2000 & 2001, Gold Glove Short Stop RLO 2001

Bettina Rudl – 1998-2007, Gold Glove Left Field 2.LLO 2004

Michel Fleck – 1996-2019, Manager seit 2017, 1996-2020 Präsident

Christian Neumann – 1996-2005 & 2010-2012, Co-Manager 2013-2017, Vorstandsmitglied

Dan Rudl – seit 1996 (ab 2016 nur noch Reserve), Best Batter RLO 2004

Carola Kölbl – Mowers Jugend

Didi Ackerl – seit 1996, LM-Rekordspieler, Best Pitcher 1.LLO 2003 & RLO 2004, Gold Glove Pitcher RLO 2004, Gold Glove Short Stop LLO 2012, 2014 & 2015, Vorstandsmitglied

Nico Sieder – Mowers Jugend

Rene Eichinger – 1996-1997

Oliver Meingast – 1996-1999, Best Batter LLO 1998, Gold Glove 1st Base LLO 1998

Manfred Gollop – 1999-2007, Gold Glove Right Field RLO 2001, Gold Glove Center Field 1.LLO 2003

Eva Eder-Toth – 2003-2008 davor Jugend

Edith Mace – 1996-1998

Thorsten Brei – 2008-2017

Extrainning

Anschließend versammelten sich alle Spieler und Zuschauer bei der Kantine und ließen das 25-Jahr-Jubiläum bei Burger, Bier und guter Stimmung ausklingen. Anekdoten wurden über die Heurigentische gekudert und Präsident Lionel Mace begann mit der Ansprache zur Preisverleihungszeremonie. Erst wurden die Lawnmowers Awards für die Saison 2021 verliehen. Der urigste Preis war dabei wohl der für den Moment des Jahres: Der goldene Umbertl. Eine vergoldete Nachbildung des nackten, schönen Bertls im Maßstab 1:16 inkl. einer ehrenhaften Schleife. Danach waren Ehrungen im Zuge des Jubiläums an der Reihe. Michel Fleck, Präsident von 1996-2020, wurde zum Ehrenpräsidenten vorgeschlagen (er muss dafür noch bei der Generalversammlung im Jänner gewählt werden), darum bedankte er sich mit den rührenden Worten: „Vielleicht danke!“ Dann wurden fast Tränen vergossen und nebenbei immer wieder Käsekrainer ausgerufen, als Didi Ackerl mit dem Award zum Lawnmowers-Rekordspieler, für seinen unermüdlichen Einsatz in den letzten 25 Jahren in genau 275 offiziellen Ligaspielen für die Mowers, überrascht wurde. Laut Dankesrede kann er sich noch an jedes einzelne Spiel erinnern, naja.

Soweit zum förmlichen Teil. Zum Abschluss gab es noch eine kurze Spieleshow: Die Lawnmowers Zeitreise. Zwei freiwillige 2-Mann-Teams (je eine Legende und ein aktueller Spieler bildeten ein Team) mussten sich acht Fragen aus den letzten 25 Jahren Vereinsgeschichte stellen. Richtige Anwtort = 1 Punkt. 4 Punkte = Sieg. Preis = Ein T-Shirt. Team A: Moritz und Manfred. Team B: Jelly und Melly. Team A setzte sich 4-2 durch! Hier noch einmal alle Fragen und Antworten zum Nachlesen.

1996 – Vereinsgründung inkl. Namensfindung. Der Kreativität waren kaum Grenzen gesetzt. Schlussendlich einigte man sich auf den Namen: Lawnmowers. Ein weiterer Vorschlag, der sogar bis in die engere Auswahl kam, basierte auf einer Süßspeise, welche zur Versammlung mitgebracht wurde? → Wiener Lebkuchenherzen mit gemischter Füllung

1997 – Am 13.April findet das aller erste Ligaspiel der Lawnmowers in der Freudenau statt. Das Spiel wurde 12-28 verloren, aber gegen welches Team? → Schwechat Blue Bats II

1999 – Um die Jahrtausendwende fuhren die Lawmowers regelmäßig zu Ostern nach Tschechien auf Trainingslager. 4x nach Mlade Bucky und 2x nach Prag. Zum Grundnahrungsmittel gehörte ein 5-schichtiger, tschechischer Waffelriegel mit Schokoüberzug. Der Name des Riegels lautete? → Tatranky

2006 – Am 2.März fand in der Militärakademie Wiener Neustadt ein Nachwuchshallentunier statt, bei dem auch die damalige Jugend der Mowers mit dabei waren. Nach zwei knappen Niederlagen – 1-2 gg. die Diving Ducks und 3-4 gg. die Wanderers – endete das dritte Spiel, ganz untypisch für ein Baseballspiel, mit einen 7-7 Unentschieden gg. die Lions. Grund dafür war der sehr enge Zeitplan bei diesem Tunier. Highlight dieses Spiels war ein Strike den Mowers Jungcatcher Felix Rusa jedoch nicht mit dem Handschuh gefangen hat, sondern? → Der Ball blieb in der Catchermaske stecken

2016 – Am 14. Februar erschien ein Artikel auf der offiziellen MLB-Homepage. Soll vorkommen. Das besonerde war, das dieser Artikel einen eigenen Absatz über die Vienna Lawnmowers beinhaltete. Eventuell war es sogar das erste und einzige Mal das ein österreichischer Verein auf der MLB-Homepage erwähnt wurde. Worum ging es in diesem Artikel? → The crazy stories behind 19 of the weirdest baseball team names from around the world

2016 – Aufstiegsrelegation LLO/RLO 2016. Die Lawnmowers haben das erste Spiel der Best-of-Three Serie gegen die Bucks gewonnen. Die Bucks legten jedoch Protest ein. Im zweiten Spiel, das damals in Stockerau statt gefunden hat, wird Rene Szeywerth zum bisher einzigen Mal in seiner Karriere als Lead Off Hitter aufgestellt und wird schon vor dem ersten Pitch des Spiel vom Ump Out gegeben. Warum? → Er ging mit einen Alu-Schläger an den Schlag. Erklärung: Der Protest der Bucks stützte sich darauf, das die Lawnmowers im ersten Spiel – wie in der LLO üblich – Alu-Schläger verwendeten und sie der Meinung waren, das in der Relegation nach RLO-Regeln mit Holzschlägern gespielt werden muss. Der damalige LM-Coach Hadmar Lang schickte darum im zweiten Spiel Szeywerth mit einem Alu-Schläger an dem Schlag, um anschließend auch Protest einlegen zu können. Sportlich, wie auch am grünen Tisch gewannen schlussendlich die Lawnmowers. Die Bucks durften außerdem sowieso ebenfalls in der RLO bleiben, weil die Liga nicht voll war. Viel Wirbel um nichts.

2019 – Anfang April machen sich die Lawnmowers im Reisebus auf dem Weg ins Trainingslager nach Wels. Einer Theorieeinheit am Abend des Anreisetages folgen zwei intensive Trainingstage. Das Teamquartier war im Bayrischen Hof, mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, welches über wie viele Laufmeter erstreckte? → 25m

2021 – Erstmals in der Geschichte der Lawnmowers kommt es im März 2021 zur Aufnahme von Spitzensportlern in den Verein. Und zwar nicht nur einen oder zwei sondern gleich der gesamte Kader besteht mit einem Schlag auf einmal nur noch aus Spitzensportlern und das obwohl genau die gleichen Namen in der Spielerliste aufscheinen, wie noch einen Tag davor. Wie das? → Durch die Spielgemeinschaft mit den Piratas del Caribe, welche 2017 eingegangen wurde. Diese spielen in der 2.Bundesliga Ost und somit in einer offiziell dem Spitzensport zugeschriebenen Liga. Dadurch das die Spieler der Lawnmowers dort spielberechtigt sind, waren auch diese offiziell Spitzensportler.

Lawnmowers Awards 2021

Best Outfielder: Rene Szeywerth

Best Infielder: Clemens Hlawaty

Best Catcher: Luca von Ameln

Best Pitcher: Moritz Bammer

Best Batter: Luca von Ameln

Lawnmower des Jahres: Luca von Ameln

Der goldene Umbertl: Michael Bittmann und 2 Homeruns in 2 At Bats

Danksagungen:

Danke an…

…Marco Prusa, der 9 Innings in über 3 Stunden im Einmannsystem umpte!

…Rober Pawlin, Clemens Hlawaty und Dario Krajnovic für Tonanlage, Mikro und Musik!

…alle die beim Platz herrichten geholfen haben!

…die Vienna Metrostars für den Kantinenbetrieb!

…alle Legenden, die ihre Gesundheit und Leben bei diesem Match in die Waagschale waren!

…Petra Goldova, das sie die Homeplate doch noch berührte!

Mowers können noch siegen

Mowers können doch noch siegen

Am letzten Spieltag der Saison 2021 wollten die Lawnmowers ihre schier unendliche Niederlagenserie endlich beenden. Doch die Aufgabe war nicht die Leichteste. Denn die Gegner hießen wie in der Vorwoche Metrostars und Bucks. Während die Lawnmowers gegen Mitte der Saison komplett aus der Spur gerieten und das Selbstvertrauen mit Spiel zu Spiel weniger wurde, konnten die Metrostars 5 ihrer letzten 6 Spiele gewinnen. Dementsprechend motiviert starteten die Gastgeber, gespickt mit jungen Nachwuchstalenten, in den letzten Spieltag. Doch auch die Mowers wollten nochmal zeigen was sie konnten.

VIENNA LAWNMOWERS vs. VIENNA METROSTARS II

Line Up: #22 Hlawaty 3B (> P), #11 Bittmann P (> #7 Schroll 1B), #6 von Ameln C, #15 Szeywerth CF, #69 Ackerl SS, #4 Krajnovic LF, #3 Crowder 1B (> 3B), #24 Bammer 2B, #8 Terkl RF

Auf den Pitcher der Metrostars, welcher auch in der Vorwoche gepitcht hatte, konnte man sich zu Beginn besser einstellen und so konnte man bereits im ersten Halbinning anschreiben. Doch eine solide Defensive seitens der Gastgeber beendete die ersten Offensivbemühungen schneller als den Mowers lieb war.

Bevor es ins erste Defensivinning der Mowers ging, gab Manager Alex Schroll noch einmal seine Marschroute vor: „Geht schon Leute! Und, dass sich keiner verletzt, wir sind heute sehr knapp besetzt!“

Mit Mike Bittmann als Starter und einer an dem Tag, so hoffte man, starken Verteidigung, wollte man die schlagstarken Metrostars in Schach halten. Doch der Plan hielt nicht lange. Bei einem Wild Pitch und anschließendem Stealing auf Home kam es beim ‚Tag‘ zum Zusammenprall. Der slidende Runner traf Mike so unglücklich am Handschuh, dass dieser nach dem ‚Tag‘ seinen Handschuh wegwarf und zu Boden sank. Jeder wusste sofort, dass was nicht stimmte. Mike musste mit schmerzverzehrtem Gesicht ausgewechselt werden. Das Spiel geriet somit kurz in den Hintergrund. Naja, nicht bei jedem. Minutenlange Diskussionen seitens der Metrostars, ob der Runner auf Home nicht doch Safe war, folgte im Anschluss sogar noch ein Protest. Später kam die ernüchternde Nachricht: 3 Brüche der Mittelhandknochen und 4 Wochen Gips. Das restliche (bzw. eigentlich fast das ganze Spiel) musste also Hlawaty die Aufgabe am Mound übernehmen und Alex Schroll übernahm die Position auf 1st Base. Und die Metrostars kamen erst so richtig in Schlaglaune. Bereits Pitch Nummer 2 führte zu einem Homerun über den Leftfieldzaun. Diesem sollten weitere schöne Hits und Homeruns folgen. Auf der Gegenseite konnten die Mowers nicht an das erste Inning anknüpfen. Einziges Highlight war der erste Hit des Rookies Wolfgang Terkl, der zumindest noch den dritten Run der Mowers heimbrachte. Endstand 13:3.

VIENNA LAWNMOWERS vs. VIENNA BUCKS

Line Up: #22 Hlawaty 2B, #6 von Ameln CF, #15 Szeywerth C, #69 Ackerl SS, #4 Krajnovic LF, #3 Crowder 1B, #98 Jelencsits 3B, #24 Bammer P, #8 Terkl RF

In ihrem letzten Match wollten die Mowers jetzt doch endlich mal wieder etwas Zählbares mitnehmen. Deshalb wurde während der Spielpause eifrig über die Startaufstellung diskutiert: „Clemens ins Leftfield, Luca in Centerfield?“ lauteten nur einige wilde Spekulationen. Und tatsächlich feierte zumindest Luca von Ameln sein Debüt im Outfield. Diese Sichtweise aufs Spielfeld und die Rücken seiner Teammitglieder war für den Deutschen vollkommen neu. Er erledigte seine Aufgabe jedoch mit Bravour. Bzw. seine Nicht-Aufgabe. Denn der spontan von einer Ellenbogen Verletzung geheilte Pitcher Moritz machte mit der Bucks-Offensive kurzen Prozess. Viele Strike Outs und solide Plays des Infilelds ließen von Beginn an keinen Zweifel am Ausgang der Partie entstehen und so fand lediglich ein einziger Ball den Weg ins Outfiled – jedoch zu Krajnovic im Leftfield. Zwar brauchte auch die Offensive der Lawnmowers ein wenig um den Staub der letzten Spiele abzulegen, doch ab dem 2ten Inning konnte man kontinuierlich scoren. Angetrieben durch Ex-Präsident Michel Fleck, der dankenswerter Weise bis zum Schluss den Basecoach gab, zeigten die Lawnmowers endlich wieder eine starke Offensive. Das Selbstvertrauen kehrte wieder zurück und jeder freute sich, wenn er wieder zum Schlagen dran war. Mitte des Spieles dann das vermeintliche Highlight des Spieles. Ein schöner Schlag von Clemens Hlawaty bei Bases Loaded konnte von den Outfieldern nicht unter Kontrolle gebracht werden. Alle Runner konnten somit scoren und auch Hlawaty nutzte seinen Speed um postwendend wieder Home zu kommen. Doch die Freude hielt nicht lange. Ein Appeal seitens der Bucks wurde zurecht zu einem Out verwandelt. Doch was war passiert: Wolfgang Terkl, vor dem Schlag auf 1st Base, war laut eigenen Angaben so mit Adrenalin geladen, dass er prompt vergas 3rd Base zu berühren. Somit wurde er nach dem Appeal Out gegeben und so zählten „nur“ die ersten beiden Runs. Doch auch dieses Missgeschick konnte die Mowers nicht aus der Bahn werfen. Eine weiterhin stark spielende Defensive ließ keinen einzigen Run zu und so lautete der Endstand 13:0.

Ein versöhnlicher Saisonausklang, konnte man doch im letzten Match endlich wieder an die Leistung der ersten Saisonhälfte anschließen. Eine Saison ging zu Ende, die mehr als nur durchwachsen war. Mit Spielen, bei denen die Mannschaft über sich hinauswuchs und starke Gegner besiegte. Aber auch mit Phasen in denen so gut wie gar nichts ging und Führungen aus der Hand gegeben wurden, die nicht hätten hergegeben werden dürfen.

Mowers wie Flasche leer

Nach 4 sieglosen Spielen reichte es für die Lawnmowers 2021 nur an der Teilnahem am mittleren Platzierungstunier. Die Hinrunde fand am Samstag, 4.9., auf der Spenadlwiese gegen die Metrostars II und die Bucks statt. Die Mowers wollten sich bei diesem Dreiertunier rehabilitieren und endlich wieder an die Leistungen der ersten Saisonhälfte anknüpfen. Doch daraus sollte nichts werden. Der Glaube an den ersten Sieg seit einem Monat war schlicht nicht da und so setzte es für Mental angeknackste Rasenmäher erneut 2 Niederlagen. Und täglich grüßt der Habichtskauz. Hängende Köpfe und Ratlosigkeit im Anschluss – da nutzt es auch nichts, das das Spiel gegen die Bucks im Anschluss 7-0 zu Gunsten der Mowers strafverifiziert wurde -, eine Situation durch die die Mannschaft nun zusammen, als Team, gehen muss. Nächsten Samstag stehen in der Freudenau noch die Rückspiele an. Den Abschluss der Freiluftsaison bildet dann das 25 Jahr Jubiläumsmatch, gegen die Lawnmowers Legendenmannschaft.

VIENNA LAWNMOWERS vs. VIENNA METROSTARS II 5 – 17

Line Up: #1 Mace LF (> #22 Hlawaty 3B), #11 Bittmann 2B (> P), #52 Bertleff CF, #15 Szeywerth C, #69 Ackerl SS, #67 Chrastka DH, #73 Köhler 3B (> LF), #3 Crowder 1B, #4 Krajnovic RF (> #8 Terkl) – #98 Jelencsits

VIENNA LAWNMOWERS vs. VIENNA BUCKS 7-0 strafverifiziert (ursprünglich 6-10)

Line Up: #22 Hlawaty 2B (> P), #1 Mace CF (> LF), #3 Crowder DH (> 2B, #52 Bertleff > CF), #11 Bittmann 3B, #15 Szeywerth C, #69 Ackerl SS, #67 Chrastka 1B (> #98 Jelencsits), #73 Köhler LF (> 2B), #4 Krajnovic RF – #24 Bammer P

Gescheiterte Generalprobe

Nach drei Niederlagen in Folge und der damit verpassten Chance auf die erneute Teilnahme am Meisterplayoff, stand für die Lawnmowers am Mittwoch dem 1.9. das Nachtragsspiel gegen die Metrostars II und damit das letzte Spiel des Grunddurchgangs 2021 auf dem Programm. Dadurch, dass dieses Spiel, welches als Nightgame ausgetragen wurde, keinen Einfluss mehr auf die Tabelle hatte, nutzten beide Teams die Gelegenheit einiges auszuprobieren.

Vienna Lawnmowers vs. Vienna Metrostars II

Line Up: #98 Jelencsits 3B (> P), #11 Bittmann DH (> 3B), #73 Köhler LF, #52 Bertleff CF (> 1B), #69 Ackerl SS, #8 Terkl RF (> #4 Krajnovic CF > RF), #3 Crowder 1B (> #22 Hlawaty 2B), #15 Szeywerth C, #17 Zednik 2B (>RF > #1 Mace CF) – #24 Bammer P

Bei den Mowers startete nach Urlaubspause ein weiteres Mal diese Saison Moritz Bammer am Mount. Rene Szeywerth ersetzte erneut Stammcatcher Luca von Ameln. Ebenfalls aus dem Heimaturlaub zurück, nahm Eli Crowder wieder seinen Platz an der 1st Base ein. Klaus Zednik durfte neben Routinier Didi Ackerl im Middleinfield ran. 3rd Baseman Daniel Jelenecsits komplettierte das Infield und das Outfield bildete der Ibiza Bertl flankiert von der Wolf-Gang. Die Metrostars konnten schnell eine passable Führung ausbauen. Bei den Lawnmowers hingegen wollte nichts funktionieren. Zur Mitte des Spiels gab es dann bei beiden Teams die große Wechselrochade. So viele Wechsel in einem Spiel, hatte der international erfahrene Ump, der u.a. auch in der deutschen Bundesliga aktiv war, noch nie erlebt. Ja, das ist Landesliga in Reinkultur. Jelencsits ersetzte Bammer, Hlawaty kam für Crowder und für Starting Line Up Debütant Terkl kam der wiedergenesene Dario Krajnovic. Und der Kroate brachte endlich ein wenig Feuer in das Spiel der Lawnmowers. Zwei Hits und ein tolles Force-Out aus dem Centerfield, welche dann jedoch leider die einzigen Highlights auf Seiten der Royalblues bleiben sollten. Einen weiteren Push-Effekt erwartete man sich durch die späte Einwechslung des aus dem Burgenland eingeflogenen Präsidenten – bitte nicht zu verwechseln mit einem eingesprungenen Goethe – Lionel Mace, doch auch daraus wurde nichts. Beim Spielstand von 12-3 und geladenen Metostars-Bases versuchten die Mowers noch einmal alles, um den entscheidenden Run zur Mercy Rule zu verhindern. Also: „Alles Home!!!“, was an Michi Bittmann irgendwie vorbei gegangen war. Ein kurzer Hit ins Left Field, Wolfgang Köhler nahm den Ball auf, Bittmann fuchtelte: „Zu mia, spü zu mia!“, Köhler warf dennoch korrekt und direkt Richtung Home, doch leider war der Run dann schon passiert. Endstand 3-13.

Die Formkurve der Lawnmowers gleicht dem Sturzflug des Habichtskauz, wenn er zur Jagd auf seine Beute, wie kleinere Hasen, Erdmäuse oder Spitzmäuse, ansetzt – sprich steil bergab. Am Schlag Leerlauf und Verunsicherung, die sich allmählich auch aufs Selbstvertrauen der Spieler auswirkt. Die große Frage nur zwei Tage vor dem Mittleren Playoff am Samstag: Haben die Mowers das Gewinnen verlernt?

Eine kleine Randnotiz für eventuell mitlesende Mütter, denen es vielleicht wichtig ist, das ihre Kinder genug Gemüse essen: Jemand hat beim Burger nach dem Spiel den Salat weggelassen!