Erneuter Split in der Freudenau

Nach dem Split der Vorwoche vertschüsste sich die halbe Mannschaft auf die gleichnamige kroatische Halbinsel. Die angebrochene Urlaubszeit bewirkte, das der Line Up Zettel der Lawnmowers so „leer“ war, wie schon lange nicht mehr. Der Stimmung tat das aber nicht weh. Auch die ausgelassene Freude über den Fall der Sperrstunde ließ so manch noch müdes und versifftes Aug funkeln: „…und dann simma um 1 in der Früh langsam Richtung Sass g´fahrn und – ua leiwand – …“ Um die Holzbankeln im Dugout doch noch ein wenig zu füllen wurde Andi Chrastka aus den untiefen der Kanalisation befreit und auch Kilian Mace aus der Lustlosigkeit zurück geholt. Am Spielplan standen zwei Partien gegen alte Bekannte, wobei sich beim ersten Gegner des Tages im Winter einiges getan hat: Die Vienna Homerunners nehmen fortan nur noch mit zwei anstatt drei Erwachsenenteams am Baseball-Ligabetrieb teil. Die vormaligen Farmteams – Vienna Mets (2.Bundesliga Ost) und Freudenau Mets (Landesliga Ost) – wurden zu einem LLO-Team zusammengelegt und nehmen als Vienna Metrostas II teil. Der zweite Gegner des Tages, die Red Devils aus Altweitra-Unserfrau, hat vor allem auf der Pitcherposition durch den Ausfall von Greg Gaines massive Probleme.

VIENNA LAWNMOWERS vs. VIENNA METROSTARS II

Line Up: #22 Hlawaty SS, #1 Mace L. LF, #6 von Ameln C, #11 Bittmann 2B, #52 Bertleff CF, #15 Szeywerth RF, #3 Crowder 1B, #73 Köhler 3B, #56 Griffiths DH – #24 Bammer P

Zu Anfang kamen die Lawnmowers nicht wirklich in Fahrt. Es spiegelte im Prinzip das 9:30 Uhr Spiel der Vorwoche wieder, wo die Mowers mit 1-13 den Hoppers unterlagen. Die Metrostars konnten bis zur Mitte des dritten Innings neun Runs einfahren, gegenüber standen bis dato null Runs der Mowers. Doch dann platzte endlich der Knoten, sehr zum Unmut der Gegner. Eine Two-Out-Rallye brachte sieben Runs aufs Scoreboard. Es hätten sogar noch der Ausgleich werden können, leider war der 3rd Baseman des Bundesliga Farmteams ein paar Millimeter zu groß und konnte so den von Michael Bittmann abgefeuerten Linedirve – bei gut gefüllten Bases – aus der Flugbahn pflücken. Spannend wurde es. Die Freudenau knisterte und bei der Kantine war man erbost: „Warum ist das noch nicht aus? Warum stehts da nicht schon längst 20-1 für uns (Anm. Metrostars)? Die (Anm. Lawnmowers) können ja eh nix!“ Tja, da wurde man eines besseren belehrt. Einen runlosen vierten Inning, folgte das zeitbegrenzungstechnisch wohl letzte Inning. Die Metrostars konnten drei Runs erzielen und so ihre Führung auf 12-7 ausbauen. „Das wars jetzt aber.“ Nein, war es nicht. Two-Out-Rallye die Zweite. Clemens Hlawaty scorte auf ein Single von Luca von Ameln, welcher selbst sofort die zweite Base gestohlen hat. Durch einen E3 erreichte Bittmann die erste Base und von Ameln scorte. Nur noch 12-9 – die Metrostars wurden nervös. Die Mowers hingegen umjubelten mittlerweile jede Aktion wie einen Weltmeistertitel. Ein Left Field Hit von Thomas Bertleff ließ den sprintenten Bittmann atemlos und erschöpft – wie in der Früh nach der Nacht im Sass – Heim kommen. 12-10. Abermals ein E3 nach einem Schlag von Rene Szeywerth (Tying Run) welcher Bertleff scoren ließ. 12-11. Immer noch zwei Outs. Einen eigentlich schwachen Schlag auf 2nd Base von Ex-Metrostar Elijah Crowder (Winning Run) konnten seine ehemaligen Mitspieler nicht unter Kontrolle bringen. Wolfgang Köhler am Schlag. Er konnte nun zum Held werden, doch sein Schlag fand den Weg in den Handschuh des Short Stops, welcher dann knapp doch noch das spielbeendende Out auf 1st Base fabrizierte. Endstand 12-11 und damit die zweite Saisonniederlage der Lawnmowers. Trotzdem ein großes Lob an die Mannschaft, die nach einem 9-0 Rückstand noch einmal alles gegeben hat. Anzumerken ist auch die erneut gute Vorstellung von Moritz Bammer am Mount. Der Oberösterreicher hält mittlerweile bei respektablen 23 Strike Outs.

VIENNA METROSTARS II vs. WOODQUARTER RED DEVILS

Im Sandhexenspiel überraschten die Red Devils im ersten Inning mit ihrem mutigen Auftreten gegen die zu favorisierenden Homerunnersfiliale, welche wiederum nach kurzem Rückstand unbeeindruckt und gnadenlos die Altweitra-Unserfrauler mit Mercyrule in die Knie zwangen. Endstand 20-6. Die Lawnmowersbeteiligung in diesem Spiel übernahmen die Umps Michael Bittmann und Michel Fleck, am Scorerwisch führte Chris Neumann den Bleistift und fresh an den Turntables*: MC Bammer

* der Anzeigetafel

VIENNA LAWNMOWERS vs. WOODQUARTER RED DEVILS

Line Up: #22 Hlawaty SS, #6 von Ameln C, #11 Bittmann P, #52 Bertleff CF, #67 Chrastka LF, #3 Crowder 1B (> #15 Szeywerth 1B), #73 Köhler 3B, #17 Zednik 2B>RF, #56 Griffiths RF (> #24 Bammer 2B)

Das letzte Duell lieferten sich also die am heutigen Spieltag noch sieglosen Teams. Bei den Wienern erklomm diesmal Michael „Mike“ Bittmann den Mount und Andi „die Kruste“ Chrastka feierte nun tatsächlich nach fast drei Jahren ein umjubeltes Liga-Comeback und ersetzte den verletzten Lionel Mace im Left Field. Die Roten Teufel zeigten sich wie schon gegen die Metrostars schlagstark und konnten gleich zu Beginn drei Runs scoren. Doch auch die Mowers arbeiteten gegen den erneut pitchenden Devil Manuel „Big S“ Schrenk gut im Count und so konnte man postwendend die Führung erobern. Es entwickelte sich anfangs ein ausgeglichenes Spiel, welches sich jedoch mit Fortdauer immer mehr zu Gunsten der Wiener wenden sollte. Während die Gäste aus dem Waldviertel, wie schon im ersten Match, Probleme mit ihrem Pitching bekamen, wurde Bittmann immer stärker. Eine solide Defense hinter dem Leopoldstädter half dabei, die Defensive-Innings der Lawnmowers bei hohen Temperaturen kurz zuhalten. Auch offensiv konnte man die Führung Inning für Inning ausbauen. Teils unkonventionelles Baserunning seitens der Lawnmowers wurde durch die fehlerhafte Defensive der Red Devils zum Glück nicht bestraft und so stand es nach dem vierten Inning 17-4 für die Mowers. Ein 3-Run-Homerun der Gäste sorgte noch für ein Highlight des Spieltages – doch bevor noch einmal Spannung aufkommen konnte, war die Zeitbegrenzung bereits erreicht. Endstand 17-8. Erwähnenswert ist ebenfalls das Saisondebut von Moritz Bammer am Schlag, welcher sogleich einen Hit samt zwei RBIs landete, sowie die Prämiere von Rene Szeywerth als 1st Baseman. Letzterer erzielte auch das letzte Out des Spieltages und so konnte der Meidlinger auch dieses Ziel auf seiner Baseball-To-do-Liste abhaken. Ein E3 blieb ihm allerdings verwehrt.

Split beim Heimauftakt

27.6., Freudenau. „Wir haben heute zwei schwere Spiele gegen zwei starke Gegner. Aber das ist egal. Weil auch die Grasshoppers haben heute zwei schwere Spiele gegen zwei starke Gegner, genau so wie die Cubs…“, so der Beginn der Dugoutansprache an diesen heißen Sonntag-Vormittag. Ein echter Landesliga-Leckerbissen stand da in der Freudenau auf der Speisekarte. Die drei bis dahin noch ungeschlagenen Mannschaften trafen also im direkten Dreiertunier aufeinander. Na dann: „Play Ball!“

Vienna Lawnmowers vs. Traiskirchen Grasshoppers II

Im ersten Spiel trafen die Mowers auf das Farmteam des Bundesliga-Zweiten aus Niederösterreich. Die Wiener vertrauten erneut auf den Moritz Bammer am Mount, welcher schon beim Saisonauftakt eine gute Vorstellung ablieferte und in der Defense verzichtete man auf große Experimente.

Line Up: #22 Hlawaty 3B, #1 Mace LF, #69 Ackerl SS, #6 von Ameln C, #11 Bittmann DH (> P), #15 Szeywerth CF, #3 Crowder 1B (> #52 Bertleff 1B), #47 Prusa 2B (> #73 Köhler 2B), #56 Griffiths RF (> #4 Krajnovic RF) – #24 Bammer P

Auch die Traiskirchner wollten nichts dem Zufall überlassen und brachten daher mit Michael Koller einen bundesligaerfahrenen Pitcher, mit dem die Battery der Mowers nicht gut zurecht kam. Somit konnte man nicht an die starken Schlagleistungen vom Auftaktwochenende anknüpfen. Bammer auf Seiten der Wiener pitchte hingegen erneut stark, dennoch konnten die Gäste aus Niederösterreich jedes Inning mindestens einen Run anschreiben. Ganz im Gegensatz zu den Lawnmowers, die lediglich nach einen Ground Rule Double von Lionel Mace und einem anschließenden RBI-Double von Michael Bittmann den Ehrenrun im vierten Inning erzielen konnten. Bittmann löste zum sechsten Inning Bammer am Mount ab. Doch nach diesem war bereits Schluss. Mercyrule und damit die erste Saisonniederlage für unsere Mannschaft. Endstand 1-13.

Traiskirchen Grasshoppers II vs. Stock City Cubs II

Im Sandwitchspiel gab es gleich drei Homeruns zu bestaunen, einen sogar über den hohen Zaun bis auf die Aspernallee. Auch hier setzten sich die Hoppers mit Mercyrule 17-7 durch und sonnen sich darum nicht unverdient alleine an der Tabellenspitze. Um einen Split ging es darum in der dritten Partie des Tages.

Vienna Lawnmowers vs. Stock City Cubs II

Line Up: #22 Hlawaty 3B (> P), #1 Mace LF, #6 von Ameln C, #69 Ackerl SS, #52 Bertleff 1B (> CF), #4 Krajnovic CF (> #3 Crowder 1B), #11 Bittmann 2B, #56 Griffiths DH (> #15 Szeywerth RF), #17 Zednik (> #73 Köhler RF>3B)

Thomas Bertleff durfte sich nach einem Kurzeinsatz im ersten Spiel nun von Beginn an auf 1st Base präsentieren und nutzte die Chance gleich um einen heißbegehrten, weltbekannten, sagenumwobenen E3 einzuhamstern, ebenso wie am Schlag wieder Mal mehrere Hit by Pitches. Durch eine frühe Verletzung von Centerfielder Dario Krajnovic blieb es allerdings wieder bei einem Kurzbesuch im Infield. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Gegen Mowers Staring Pitcher Daniel „Jelly“ Jelencsits kamen die Stockerauer nicht zu den weiten Hits, wie noch im Spiel gegen die Hoppers und die Mowers kamen mit den scharfen Würfen des Cubs Pitchers nach einer weile doch recht gut zurecht und lagen damit zum fünften Inning schon 9-5 in Front. Gegen den zweiten Pitcher der Stockerauer schalteten die Lawnmowers allerdings in den Batting Practice Mode und schluen viele, weil langsame, vermeintliche Balls, welche dann zu leichten Outs führten, anstatt auf Mitte-Mitte-Bälle zu warten. Überhaupt wollten die Mowers am Schlag an diesem Sonntag evtl. gar zu viel. Nur ein Base-on-Balls gegenüber vielen Outs auf 1st mit schwachen Schlägen auf miese Pitches, so die Bilanz. Aber sei´s drum. Clemens Hlawaty löste Jelencsits noch am Mount ab und Rene „du Maschiene!“ Szeywerth, stahl sich wie eine Gazelle von Base zu Base und hastet anschließend jaguarartig nach einem Tag-Up von 3rd in Richtung Homebase. Endstand 11-5.

Mit 3 Siegen und 1 Niederlage stehen die Vienna Lawnmowers auf dem zweiten Tabellenplatz und somit auf Lauerposition. Zeit zum Ausruhen bleibt keine. Die nächsten zwei Sonntage sind vollgepackt mit Spielen. Am 4.7. geht es in der Freudenau gegen die Metrostars II, welche bis dato noch keine Partie in den Schlägern haben und die Red Devils aus dem Waldviertel, die mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet sind. Die Woche darauf heißt das Reiseziel Tulln. Dort findet der Ausweichtermin für Rannersdorf (neuer Platz noch nicht fertig) gegen die zwei LLO Neulinge – Schwechat Blue Batts II und Dirty Sox Graz II – statt.

Auftakt-Sweep im Stadtentwicklungsgebiet

Sa, 13.6.21. Stockerau. Nach der lockdownbedingter Streichung von 1/3 des Grunddurchgangs konnte nun Mitte Juni endlich (!) die Landesliga Ost Saison beginnen. Der Saisonauftakt führte die Lawnmowers durch den Tunnel Kaisermühlen – welchen Starting Pitcher des ersten Matches, Moritz Bammer, bis zum Spielbeginn nicht mehr verlassen wollte – nach Stockerau. Dort wurden die Spieler von einer Neubausiedlung überrascht, welche rund um den Platz gegenwärtig aus dem Boden schießt und womit die im Off Season Report „Ballparkguide“ noch so hoch angepriesene und für so manch Strike Out verantwortlich gemachte Aussicht auf die malerische Hügellandschaft des Weinviertels komplett versperrt wurde. Das zur Ankunftszeit bereits laufende Spiel zwischen den Gegnern des heutigen 1.Spieltags, Vienna Bucks gegen Schremser Beers, endete mit 16-9 für die Waldviertler. Die Spieler der Mowers bereiteten sich derweil motiviert und voller Vorfreude im Dickicht und im Battingcage auf den Auftakt vor. Ehe ein Wolkenbruch eine Minute vor Spielbeginn für ein wenig Verzögerung sorgte…

Vienna Lawnmowers vs. Schremser Beers

Line Up: #4 Krajnovic RF (> #15 Szeywerth), #22 Hlawaty 2B (> 3B), #1 Mace LF, #52 Bertleff CF, #6 von Ameln C, #56 Grifftihs DH (> #11 Bittmann), #69 Ackerl SS, #73 Köhler 3B (> #47 Prusa 2B), #3 Crowder 1B – #24 Bammer P

Zwei Premieren gab es auf Seiten der Wiener: Dario Krajnovic durfte erstemals als Lead Off und Mercer Ersatz starten und Neuzugang Elijah Crowder bestritt sein Lawnmowers Debut. Im ersten Inning zeigten die Schremser ihre Klasse, drei Runs durch einen Homerun Richtung Stockerauer Großfeldsieldung, doch dann drehte Mowers Pitcher Bammer auf und auch seine beinahe fehlerlose Defense ließen im weiteren Spielverlauf nicht mehr viel anbrennen. Am Schlag zeigten die Lawnmowers anschließend ein komplett anderes Gesicht als noch in den Jahren zuvor und als nostalgischer Beobachter erinnerte diese Schlagleistung an die frühen 10er Jahre. Hit um Hit um Hit um Hit um Hit, zwischendurch ein Tripple und so konnte man schon im ersten den Rückstand drehen. Es entwickelte sich ein wirklich sehenswertes und gutes Baseballspiel, bei dem die Wiener jedoch stets ein wenig am Oberwasser schipperten. Zwischenstand nach vier Innings 8-4. Moritz „das Tier“ Bammer erwischte einen super Tag. Er pitchte über die vollen sieben Innings und konnte neun Strike Outs erwerfen. Das Highlight für den 22-Jährigen war wohl das fünfte Inning, als der ehemalige Athletic bei Bases Loaded, Spielstand 8-5 und keinem Out drei Strike Outs in Folge warf, worauf reflexartig ein wuchtiger Laakirchner Urschrei entwich und somit die Aufholjagd der Waldviertler verhindert wurde. Defensiv zeigte Clemens Hlawaty, welcher nach der Einwechslung von Marco Prusa (für Wolfgang Köhler) auf 3rd Base wechselte, ein grandioses Play. Ein Flyout von Krajnovic Back Up Rene Szeywerth, ein abermaliges Strike Out und ein gefangener Flyball von Hlawaty beendeten das letzte Offenseinning der Niederösterreicher und besiegelten somit den Auftaktsieg der Lawnmowers. Endstand 8-5. Ein fast schon historischer Sieg, denn erstmals seit fünf Jahren können die Mowers zum Auftakt einen Win zu Buche schreiben. Auf ein Erfolgserlebnis gegen die Beers wartete man sogar noch knapp 12 Jahre länger. Nämlich genau seit 27.6.2004, einen Tag an dem der heutige Winnig-Pitcher noch irgendwo in einem oberösterreichischenen Kindergarten umadum sumperte und um eine zweite Nachspeise anfragte.

Vienna Bucks vs. Vienna Lawnmowers

Line Up: #69 Ackerl SS, #Hlawaty DH (> 3B), #1 Mace LF, #11 Bittmann 3B (> P), #6 von Ameln C, #56 Griffiths RF(> #4 Krajnovic), #3 Crowder 1B (> #47 Prusa), #73 Köhler CF (> #52 Bertleff), #17 Zednik 2B (> #15 Szeywerth) – #98 Jelencisits P (>out)

Nach einer kurzen Pause mit Kornspitzen, Marillen, Karotten, Weckerln, sogar einer Avocado (diese Frucht feiert übrigens hiermit offiziell seine Premiere auf der Homepage und vermutlich auch in einem Dugout), Sandwiches, Nüssen und einer Banane gingen die Mowers in die zweite Partie des Tages, nämlich das Wiener Derby gegen die Bucks. 90% von dem eben Aufgezählten Lebensmitteln stammten übrigens aus dem Jausenboximperium von Didi Ackerl. Diese tupperboximale Stärkung fruchtete allerdings sowas von. Der LLO Oldie, Lead Off der Partie und offenbar künftige Major Leaguer legte für die Fans – vor allem aus dem eigenen Dugout – ein Gustostückerl nach dem anderen hin. Erst scorte Ackerl den ersten Run und im Defenseinning holte sich der Short Stop der Lawnmowers zwei fast und unmögliche Groundballs und verwandelte diese fast noch unmöglicher zu Assits auf 1st Base. Davon mitgerissen drehte die Mowers Offense jetzt auch so richtig auf. Mitte das zweiten Inning stand es darum schon 8-0 für die Blues. Und wie auch im ersten Spiel durch die Line Up durch: Hit um Hit um Hit um Hit um Hit, zwischendurch ein Tripple. Für die Tripple fühlte sich der Präsident an diesem Tag selbst verantwortlich. Drei an der Zahl sollten es für Lionel Mace an diesem Spieltag werden. Das letzte mit Ansage und einem damit verbundenen Gratis-Double-Cheesburger ausgelegt vom Stockerauer Amtskollegen. Die Stadtrivalen konnten keine Impulse mehr setzten. Beispielsweise wurden sie gleich zwei Mal beim Run-Versuch von Mace aus dem Left Field auf Home ausgeworfen und auch die restlichen Devensivaktionen der Mowers verliefen fehlerfrei. Am Mount beförderte anfangs Daniel „Jelly“ Jelencsits die Bälle Richtung Zone. Abgelöst wurde er dann von Michael Bittmann, der in den drei Innings seiner Pitchingtätigkeit vier Strike Outs beisteuerte. Endstand nach fünf Innings und Mercy Rule: 21-5. Die Fair-Play Aktion des Spiels lieferte Klaus Zednik, als er beim Versuch die 1st Base zu erreichen ein Out in Kauf nahm, indem er den unglücklich am Boden fallenden Feldspieler der Bucks umrundete, anstatt über ihn drüber zu laufen. Somit war er langsamer auf der Base, als der weggestreckte Fuß des Gegenspielers, der irgendwie den Ball noch unter Kontrolle brachte. Aber seis drum: „Gesundheit geht vor!“ Sogar dem Ump tat der Outcall ein wenig leid. An dieser Stelle auch ein Lob an die Umpire-Teams beider Spiele, welche kompetent und fehlerlos auftraten.

Zwei sehr starke mannschaftliche Leistungen, welche richtig viel Freude für die weiteren Spiele macht. Immerhin 25 Hits in zwei Partien – richtig gut, was die Lawnmowers am Schlag an diesen Samstag fabriziert haben. Das Selbstvertrauen wurde Literweise getankt und dieses wird man brauchen. Am 27.6. warten in der Freudenau nämlich die Farmteams der Stock City Cubs und der Traiskirchen Grasshoppers auf unser Team, also das Aufeinandertreffen der drei Tabellenleader. Eine mindestens genau so gute Form wird gegen die beiden ebenfalls noch ungeschlagenen Mannschaften brauchen um was zählbares mitzunehmen.

Erfolgreicher Trainingstag

24.Mai 2021. Pfingstmontag. Freudenau. Schon kurz vor 8 Uhr trafen die ersten Spieler der Lawnmowers am Ballpark ein. Der Dauerregen des Vortages hat einige aus der Reserve gelockt und schon knapp eine Stunde vor Treffpunkt erscheinen lassen, um den Platz, der sich in einem überraschend guten Zustand befand, herzurichten und sich selbst in Ruhe auf die kommenden Stunden vorzubereiten. Ein acht stündiger Trainingstag stand auf dem Programm. Durchstrukturiert und akribisch vorbereitet tackerten Zeitplan, Gruppeneinteilungen und der gleichen an der Infodokaplatte und wurde von den Mowers studiert. Im jeweils zugeteilten Dugout warteten schon beschriftete Trinkflaschen und Obst auf die „Athleten“. Ein Traktor plus zwei mit Heu beladenen Anhängern fuhr auf der Aspernallee vorbei: „Schaut´s, da Moritz is da!“, und ein Mann im Rollstuhl wurde am Gehsteig Richtung Lusthaus geschoben: „Schaut´s, da Luca is da!“.

Vormittag

Nach dem alle verspäteten Oberösterreicher und verletzungsbedingt Ausge-/vom Rad Gefallenen verarscht worden sind, starteten die Lawnmowers pünktlich um 9 Uhr ins Aufwärmprogramm. Es war ein gutes Gefühl endlich mal wieder fast den gesamten Kader beisammen zu sehen. 17 von 22 Spielern nahmen am Vormittag an den harten Drills und fordernden Übungen teil. Michel stieß noch ab der Mittagspause noch hinzu. Für die nächsten zwei Stunden wurden die Spieler in zwei Gruppen geteilt. Die Gruppe IF trainierte Fieldung und Infieldspielzüge am Feld, während die Gruppe OF einen Schlagzirkel in den Cages absolvierte. Nach einer Stunde wurde gewechselt und die Flyballpflücker besetzten das Feld. Nebenbei wurde im Bullpen die erste echte Pitcher-Catcher-Einheit seit gefühlt 15 Jahren abgehalten. Den Abschluss des Vormittags bildete eine intensive Volles-Feld-Übung in drei Gruppen, bis der Lieferando-Fahrer – der übrigens ganz begeistert war, das man in Wien Baseballspielen kann – mit den Pizzen am Tor bereit stand und die teilweise schon müden Knochen in die Mittagspause rettete.

Nachmittag

Die einstündige Baserunning Übung, die für den frühen Nachmittag geplant war, wurde auf Grund des immer schlechter werdenden Wetter gestrichen. Zu groß war die Angst, nicht mehr ein teaminternes Match spielen zu können, worauf sich schon alle sichtlich freuten. Die Mannschaften kamen in ihren Dugouts zusammen und wurden eingeschworen. Die Line Ups wurden geschrieben und dem ersten Innings des Jahres konnte nichts mehr im Weg stehen.

Team Kapitän: Mike P/SS, Rene C, Andi 1B, Clemens 2B/P, Marco SS/P/2B, Wolfi 3B, Dario LF, Klaus CF, Flo RF

Team Präsident: Moritz P/2B, Michel C, Bertl 1B/CF, Eli 2B/1B, Didi SS, Jelly 3B/P, Lionel LF/3B, Peter G. CF/LF (der neunte Mann: Peter P. musste leider absagen, wodurch immer der letzte der Line Up der Captains im RF fungierte)

In den ersten Innings begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Wenig sehenswerte Hits, starke Defense und schnelle Outs. 1-0 stand es nach drei Spielabschnitten für das Team von Kapitän Clemens. Mit dem schlechter werdenden Fritz-Walter-Wetter wurde die Präsi-Auswahl allerdings immer besser. So konnte deren Offense Run um Run scoren und das Spiel schließlich 9-3 für sich entscheiden. Nach sechs Innings wurde die Partie auf Grund des immer stärkeren Regen abgebrochen werden.

Der Pfingstmontag war dennoch ein voller Erfolg. Die Stimmung in der Mannschaft war (wie eigentlich immer) hervorragend und auch das baseballerische Können hat nach der langen Coronapause langsam wieder zugenommen. Großen Dank noch einmal, an alle zahlreichen Teilnehmer, speziell an jene die nicht so oft zum Training kommen können. Der Feiertag stimmte sehr zuversichtlich für die anstehende Spielzeit und die Vorfreude auf den 12. Juni hat sich in den acht Stunden ca. verhundertfacht!

Off Season Report – Banner mag man eben

Das Lawnmowers-Banner – Fluch oder Segen?

♫ „Andere Teams haben auch schöne Banner, doch es gibt nur ein Team, zu dem ich will…“ – So oder so ähnlich haben zu ihrer Zeit schon die Sportfreunde Stiller ihre Liebe zu Bannern besungen. Da lag die Entscheidung, als die Mowers 2019 überlegten wie man neue Spieler rekrutieren könnte, nicht fern, selbst ein Banner zu gestalten. Rasch waren die ersten Entwürfe auf Papier gekritzelt und die wildesten Ideen wurden diskutiert. So stand unter anderem der Vorschlag neben das Konterfei vom Bertl den Text „Kommt zu uns – bei uns spielt der schöne Bertl“ zu platzieren, kurz vor der Finalisierung. Doch die Sorge des Vorstandes, dass daraufhin zu viele Spieler*innen (wobei hier die Betonung auf „Innen“ liegt) das Trainingsgelände der Lawnmowers stürmen würden, war doch zu groß. So entschied man sich schlussendlich für das Logo der Mowers und den simplen Text „Vienna Lawnmowers – Baseball Club. Komm vorbei!“. Die Webadresse der Wiener komplettierte das Banner.

Mit nicht allzu großen Erwartungen, aber doch mit der Hoffnung auf Kaderzuwachs, fixierten die Lawnmowers das Banner am Zaun der Freudenau – ohne zu ahnen, welch schicksalhaften Zauber das Banners schon bald versprühen würde. Denn schon kurz darauf liefen die Posteingänge von Alex und Lionel förmlich über. Anfrage über Anfrage trudelten bei den Verantwortlichen ein. Auch wenn es sein kann, dass an dieser Stelle, wie so oft im OSR, zwecks Spannungsaufrechterhaltung übertrieben wird, muss folgendes festgehalten werden: In den Jahren 2019 und 2020 fragten 15 potentielle Neuzugänge bei den Mowers an – so viele wie schon seit Jahren nicht mehr. Und einige blieben und schafften den Sprung in den Kader. So konnte man während dieser Zeit unter anderem Dario, Christoph, Peter G., Moritz, Wolfgang, Klaus, Marco S., Jaryd, Ramu, Elijah und auch Flo als Mower gewinnen. Auch wenn ein mancher jetzt sagt, dass er gar nicht aufgrund des Banners zu den Mowers gekommen sei, schien der Erfolgslauf des Banners und der damit einhergehende Spielerzuwachs ungebrochen zu sein. Die Trainingsanwesenheit des Landesligateams konnte sich sehen lassen, die Dugouts bei den Spielen der Lawnmowers platzten geradezu aus allen Nähten und die Trainer zerbrachen sich regelmäßig den Kopf, wie sie möglichst alle Anwesenden auch auf die Lineup setzen können.

Alles schien perfekt, doch als beschlossen wurde, den Zaun im Rahmen der Sanierung der Freudenau auszutauschen, wendete sich das Blatt schlagartig. In jener Nacht (Blitz & Donnergrollen) in der die Mowers das Banner abmontieren mussten, begann der Fluch des Banners zu wirken und das Schicksal nahm seinen Lauf! Als erstes traf der Banner-Fluch Jaryd. Das Nachwuchstalent verletzte sich beim Versuch einen Flyball zu fangen so unglücklich, dass eine Operation notwendig war und ihn für die kommende Saison außer Gefecht setzen sollte. Das nächstes „Opfer“ war Christoph. Zwar blieb er von Verletzungen verschont, seinen Rücktritt verkündete er trotzdem. Kurze Zeit später erwischte es auch Marco S. und Ramu. Sie waren zwar noch nicht fixer Bestandteil des Teams, doch nach ein paar Trainingseinheiten auf dem besten Weg ein Mower zu werden. Dass der Banner-Fluch auch vor Stammkräften keinen Halt macht, wurde mit der Nachricht des unerwarteten Rücktritts von Kilian klar. „Hängt das Banner wieder auf!!!“ forderten vehement die restlichen Mowers. Allen voran Marco P. der wohl selbst Angst hatte vom Fluch des Banners getroffen zu werden. Die Verunsicherung im Team merkte man den verbliebenen Mowers deutlich an.

Gesagt – getan. Das Banner wurde vom Neo-Präsidenten höchstpersönlich erneut montiert und der Fluch, so hoffte man zumindest, sollte endlich gebrochen werden. Doch falsch gedacht! Ein weiteres und bislang letztes Opfer hatten die Lawnmowers noch zu beklagen: Ironischerweise traf der Fluch des Banners das Banner selbst. Denn als Alex S. eines Morgens, vermutlich während eines Schwiegermutterbesuches, bei der Freudenau vorbei spazierte, sah er das Banner zerfetzt am Zaun hängen. „Vandalismus oder ein Sturm“ versuchte man in der internen Whats-App Gruppe den Tatbestand zu erklären. Doch was niemand auszusprechen wagte, war allen klar: Der Banner-Fluch hat erneut zugeschlagen.

Um nicht noch weitere Opfer beklagen zu müssen, bestellte der schöne Bertl, beim Bannerfabrikanten seines Vertrauens, neue Banner. Besser, stärker, teurer – diesmal wollten die Lawnmowers nichts dem Zufall überlassen. Und seit dieser Woche lacht das bessere, stärkere und teurere Banner erneut vom Zaun der Freudenau, mit der Hoffnung, dass der Fluch nun gebrochen ist und dass das Banner wieder Segen bringt und neue Spieler in seinen (man beachte das Wortspiel) Bann zieht.

Dass der Rücktritt des Langzeitpräsidenten Michel auch mit der Abnahme des Banners zu tun hat – darüber kann nur spekuliert werden.

[Gastreport von Clemens]

Off Season Report – Off Season Report

[Trinkspiel: Jedes mal wenn im nun folgenden Artikel „Off Season Report“ oder „OSR“ steht, bzw. ein Rechtschreibfehler erkannt wird → Stamperl!]

Schon wieder so eine endlose Off Season (nur Off Season, ohne Report, also falscher Alarm, Hände Weg vom Stamperl!). Anfang Juni sollte nach 2020 nun auch 2021 eine verkürzte Saison endlich starten dürfen. Also noch mindestens ein Off Season Report bis zum Play Ball. Nach so vielen Wochen Off Season ist die Themenfindung für den Report schon recht schwer geworden. Darum ist das Thema des heutigen Artikels eventuell ein wenig uneinfallsreich. Mancher stellt missmutig vielleicht sogar die Frage: Verdient der Off Season Report überhaupt einen Off Season Report über sich selbst?

Die gelbe Badeliege

Ende Oktober 2015. Nachmittag. Hotel-Liegebereich, Therme Loipersdorf, Steiermark, Österreich. Noch wusste es niemand und man konnte es auch nicht erahnen, aber diese eine gelbe Badeliege, würde in kürze Zeuge, wie Lawnmowers-Geschichte geschrieben wurde! Gelesen wurde gerade eine Ausgabe der deutschen Fußballzeitschrift „Kicker“. Es war irgendwie interessant. Da wird die ganze Woche kein Spiel gespielt und trotzdem schaffen es die Redakteure zwischen der Montags und der vorliegenden Donnerstags Ausgabe Woche für Woche knapp 50 Seiten mit Inhalt zu füllen. Wir, hier auf der Lawnmowers Homepage schafften zu der Zeit keinen einzigen Artikel zwischen dem Playoffs im September und dem Spielbericht des ersten Spieltags im Frühling und da waren wir bei weitem nicht der einzige Baseballverein im Land, der das so handhabten. Freilich sind es nicht immer die spannendsten Artikel und man kann die Webseiten der österreichischen Baseballszene nicht mit dem größten Fußball-Magazin der Welt vergleichen, aber dennoch, müsste es doch irgendwie möglich sein, der Mowers Page in den eh so trostlosen Wintermonaten Leben ein zu hauchen und attraktiver zu gestalten. Nicht unbedingt wöchentlich, aber dennoch mindestens einmal im Monat, sollte es doch machbar sein, einen Artikel über irgendein Lawnmowers-spezifisches Thema raus zu fetzen, oder? Als sportlich begeisterter Mensch, der Baseball ausprobieren wollen würde, würde man sich schließlich doch bei dem Verein melden, der immer aktuelle Beiträge auf der Website oder am Social Media Kanal bringt. Zumindest eher, als bei Vereinen, wo der letzte Beitrag ein paar Monate zurück liegt. Damit war der Ursprungsgedanke geboren: Es ging in erster Linie nicht darum, ständig irgendeinen Schmarrn zu veröffentlichen, sondern um für Freunde, Spieler und Mitglieder, sowie Interessierte einen aktuellen Internetauftritt zu bieten! Die Freundin auf der Nebenliege zeigte sich von der weltbewegenden Herumüberlegerei gänzlich unbeeindruckt und crushte die Candies am Smartphone nur so umher. Ein, zwei Mal wurde noch die Kicker-Ausgabe durch geblättert, aber gelesen wird nicht mehr und im Kopf war eigentlich schon alles klar. Wie Titelseite aussehen könnte, wovon könnten die ersten Artikel ungefähr handeln. Wie würde der typische Lawnmowers-Schmäh darin eingebaut werden. Mit dem Kugelschreiber werden Ideen wild auf die Rückseite der Zeitschrift gekritzelt und ein Entwurf vom Design skizziert. Off Season Report, so soll das ganze genannt werden.

Vom Neo-Schandblatt zur Kultgeschichte

Nur ein paar Tage darauf war es dann soweit: „Off Season Report – Mythos Hallentraining“ erblickte des Licht der digitalen Welt. Der offizielle Ah-Verdammt-Newsletter. Qualitätsjournalismus mit 90%. „Hingefallen: Marco Prusa spricht über den Sturz beim Aufwärmen“ winkte grau gehalten die allererste OSR-Sidestory vom Cover auf der Lawnmowers Facebookseite. Seit dem gab es in fünf Off Seasons (inkl. dieser gerade gelesen Werdenden) 42 Ausgaben. (Anm. Chris Neumann: 42!). Anfangs noch ein wenig belächelt und nicht wirklich verstanden, was das da jetzt werden soll. Gar von „Schandblatt“ – auf Grund der vielen Rechtschreibfehler – war die Rede. Dennoch trotzte der damals laufen lernende OSR allen Hatern und erlangte Kultstatus. „Das muss unbedingt in den Off Season Report!“, ist ein gängiger Satz unter den Spielern und Funktionären der Lawnmowers. Egal ob aufgemotzte Anekdoten der 25-jährigen Vereinsgeschichte, die mittlerweile traditionelle Leistungsschau am Ende der Saison, sowie die Liga- und Kadervorschau vor Beginn der Neuen oder einfach irgendwas an den Haaren herbeigezogenen: Die Zeilen werden immer befüllt und damit die Homepage. Und wenn österreichweit die Internetauftritte sämltlicher anderer, kleinerer und größerer Sportvereine im November in Winterstarre verfallen, ist auf www.lawnmowers.at seit fünf Jahren durchgehend Geöffnet. Das schafft Aufmerksamkeit und erzielt Wirkung. Darauf kann man stolz sein und somit wäre auch die Frage aus der Einleitung geklärt! Bam!

Noch Fragen?

Unter den Social Medea Verweigerer unter den treuen Lesern hier haben sich bestimmt ein bis zwei Fragen aufgetan. „Was ist eine OSR-Sidestory?“ oder „Was für eine Titelseite?“. Jeder Off Season Report hat eine eigene Titelseite, mit der er auf der Facebookseite der Vienna Lawnmowers angekündigt und in der Bildunterschrift verlinkt wird. Neben dem markanten blauen Headline, einem passenden Titelbild und einer Zeile für die aktuellen Sponsoren, befindet sich linkts eine Spalte für die sogenannte Sidestory. Diese hat nur selten was mit dem eigentlichen Artikel zu tun und soll Betrachter zumindest einen Schmunzler abgewinnen. Meistens wird da einfach ein Spieler, auf Grund einer getätigten Aussage oder Aktion a wengerl aufs Korn genommen. (Anm. Anti-Mobbing-Beauftragter: Mobbing?). Darunter, um den Platz zwischen Sidestory und Sponsorenzeile zu Füllen sind meistens Fake-News, Fake-Werbeeinschalte oder sonst irgendein Blödsinn platziert, schlicht deshalb, damit da kein leerer Fleck (nein nicht Michel) bleibt. Die Titelseiten samt verlinkten Artikeln sind auf der Facebookseite im Album „Off Season Report“ chronologisch einsehbar.

Das sagen die Mowers über den OSR

Christian Neumann: „Nach einer Stunde stöbern durch Lawnmowers Nostalgie hab ich mich entschieden: „Lieferzeit vom Restaurant bestätigt“ ist mein Lieblingsartikel auf der Homepage. Knapp vor „Lawnmowers auf der MLB-Homepage“ (den Artikel gibt’s übrigens immer noch ist aber (noch) kein OSR). Aber warum „Lieferzeit vom Restaurant bestätigt“? Nun, ganz einfach. Der siegreiche Report enthält alle Elemente, die die Serie so erfolgreich macht – Spaß, Spannung, haarstraubende Rechtschreibfehler (Zwei Minuten im Amt und weil schon wem rausschmeißen – genial! Zusätzlich noch epochale Ereignisse (Clemens kommt in den Vorstand :P). Und schließlich ist es der erste OSR, der an meinem Geburtstag erschienen ist und ich bin auf dem Titelbild drauf! Also was will man mehr?

Clemens Hlawaty: Ein OSR über den Banner muss noch geschrieben werden. „Fluch und Segen des Banners“ oder so. Ich wollte schon fast selber einen Gast-Report darüber schreiben.

Moritz Bammer: Ich fand ja schon die Spielberichte immer ganz lustig, speziell den mit den Kondomen und dem Gruß an meine Mama in Oberösterreich. Das würde im Off Season Report noch fehlen (Anm. d. Red.: Na dann – Gruß an die Bahammer Mama). Das beste OSR Cover ist find ich das allererste, mit Marcos Sturz beim Aufwärmen. Beim Finden meines Lieblingsreports tue ich mir schwer. Ich find den „Nachgefragt“ vom Dezember recht gut, aber auch „Wann ist Treffpunkt?“ ist echt geil, ich find da passt da Schmäh gut!

Peter Pratscher: Ua Super! Ich les die immer am Klo.

Off Season Report – Ballparkguide

Was Fallstaff für die Gastronomie, das ist der Off Season Report für die landesliglichen Ballparks. Ausstattung, Infrastruktur und örtliche Gegebenheiten fließen alle samt in die Bewertung…oder Kritik…auch nicht…hmm…naja, es steht halt über jede der 9 Spielstätten der Landesliga Ost ein bisserl was geschrieben. Ein wenig wie ein Reiseführer für Fans des gepflegten, drittklassigen Baseballs.

ASKÖ Sportzentrum Spenadlwiese

LLO-Heimstätte der Vianna Bucks

Adresse: Spenadlwiese, 1020 Wien | Parkmöglichkeiten: auf der Rustenschacherallee, 5 min Fußweg | Öffis: Straßenbahnlinie 1, Prater Hauptallee | Kantine: nicht immer geöffnet | WC: beim Softballfeld & im Verbandsgebäude

Die größte Baseball-Sportanlage im Osten liegt Mitten im Wiener Prater. Das Hauptfeld der 4 Felder umfassenden Anlage ist das Baseballfeld, wo in den vergangenen Jahren öfters schon EM-Tuniere abgehalten wurden, dementsprechend gut in Schuss ist der Platz. Die Zuschauer können das Geschehen am Platz von der Tribüne hinter dem Backstop verfolgen, wobei es auf der nicht überdachten Stahlkonstruktion im Sommer oft sehr heiß werden kann. Der Kantinenbetrieb ist meist davon abhängig, ob am Softball-/Nachwuchsfeld ein höherklassigeres Spiel oder Tunier stattfindet. Dann ist neben „Der Garten“ (Sportzentrums Restaurant beim Verbandsgebäude) manchmal auch der Essstand unter der VIP Loge besetzt, sowie Merchandisingstände aufgestellt.

Ballpark Graz

LLO-Heimstätte der Dirty Sox Graz II

Adresse: An der Kanzel, 8046 Graz | Parkmöglichkeiten: Ja (laut Google Maps) | Öffis: von Wien eher zach | Kantine: ? | WC: ?

Völliges Neuland für uns ist der Ballpark der steirischen Landeshauptstadt. Vor gut 2 Jahren wurde dieser im Norden der Stadt komplett neu aufgezogen. Einer Wortspende zu Folge gibt es eine Brücke, was auch immer damit gemeint ist und wo du hinführen mag. Ob es WC Anlagen und eine zu LLO-Spielen geöffnete Kantine werden wir beim ersten Besuch noch herausfinden und aktualisieren.

Baseballplatz Freudenau

LLO-Heimstätte der Vienna Lawnmowers, Vienna Metrostars II

Adresse: Aspernallee 3, 1020 Wien | Parkmöglichkeiten: auf der Aspernallee | Öffis: Buslinie 77A Lusthaus/Aspernallee | Kantine: Ja | WC: Ja

Home, Sweet-Eichenprozessionsspinner Home. Wenn der Prater die grüne Lunge Wiens ist, ist die Aspernallee der Blinddarm. Die Ausläufer der Hafenindustrie sind beim Einbiegen vom Handelskai schon zu erkennen. Der Baseballplatz Freudenau – umgangssprachlich schlicht „die Freudenau“ – hat sich in den letzten Jahren rausgeputzt. Eine Bewässerungsanlage für bessere Platzbedingungen, neue Netzte für die Battingcages, einem Doppel-Bullpen und ganz aktuell einer kompletten Umzäunung und einem befestigten, beleuchteten Weg von Eingang/Kantine zum Backstop. Künftig ist geplant den Hügel hinter dem Rightfield abzutragen und dieses bis zur Grundstücksgrenze zu erweitern, um die Freudenau Bundesligatauglich zu gestalten. Bundesligatauglich ist bis jetzt nur die Kantine. Diese ist an Spieltagen immer geöffnet. Neben Burgern, Würsteln und Getränken stehen auch stets kleinere Snacks, Chips, Süßigkeiten und Eis auf der Karte. So lohnt sich der Spieltag kulinarisch nicht nur für die Gelsen.

Batsfield

LLO-Heimstätte der Schwechat Blue Bats II

Adresse: Franz-Schuster-Straße 5, 2320 Schwechat | Parkmöglichkeiten: Parkplatz beim Rudolf-Tonn-Stadion, 5 min Fußweg | Öffis: Buslinie 217 Rannersdorf Schulgasse, 10min Fußweg | Kantine: ? | WC: ?

Derzeit noch im Bau und voraussichtlich im Juni fertiggestellt ist das neue Wohnzimmer der Blue Bats. Der neue Ballpark ist weiter zum Fußballstadion gerückt und befindet sich jetzt mittiger im Schwechater Sportzentrum, welches im zu Schwechat gehörendem Rannersdorf liegt. Wie auch in Graz sind erste Erfahrungswerte zum Kantinenbetrieb und zum stilleren der Örtchen noch zu evaluieren.

Beersfield

LLO-Heimstätte der Schremser Beers

Adresse: Eugenia 72,3943 Schrems | Parkmöglichkeiten: Ja | Öffis: Nein | Kantine: Ja | WC: Beim Parkplatz

Idyllischer als das Beersfield kann ein Sportplatz eigentlich gar nicht liegen. In einer Senke neben einem Bach umrandet von Wäldern und Moorlandschaft. Waldviertelwellness pur. Also durchatmen, den Großstadtstress hinter sich lassen und auf den Ball draufnussen. Die Spiele am Beersfield sind für LLO Verhältnisse in der Regel gut besucht, was vermutlich weniger am qualitativen Baseballsport liegt, sondern mehr an der ausgezeichnet geführten Kantine. 3rd Base-Position spielen in Schrems sollte man nie mit leeren Magen, schließlich kann man da von seiner Position auch ohne Sehhilfe den Käsekrajnovics beim brutzeln zuschauen.

Cubs´ Field

LLO-Heimstätte der Stock City Cubs II

Adresse: Weg zum Baseballplatz, 2000 Stockerau | Parkmöglichkeiten: Ja, direkt am Platz oder beim Schwimmbad | Öffis: Zug S3/S4/REX3 Stockerau Bahnhof 20 min Fußweg | Kantine: Ja | WC: Ja

Traditionalisten parken nicht direkt am über einen Schleichweg zu erreichendem Platz, sondern am Freibadparkplatz, um den kurzen Straßenzug – bzw. viel mehr Kiesweg – mit dem phänomenal, majestätisch klingenden Namen „Weg zum Baseballplatz“ zum Cubs Field rauf zu trotten. Von der Battersbox aus hat man eine malerische Fernsicht auf die hügelige Landschaft des Weinviertels. Ob es deswegen hier statistisch mehr Strike Out Lookings gibt, als in anderen LLO Ballparks ist nicht festgehalten. In Stockerau laufen die Lawnmowers übrigens seit Ewigkeiten zum Aufwärmen keine Runde im Feld, sondern um den gesamten Platz. Wie es dazu eigentlich gekommen ist, ist ebenso nicht überliefert. Es ist halt so. Es bleibt halt so. Auch in Stock City ist bei Landesliga Spielen die Kantine besetzt. Bei einem eventuellen Schauer spendet ein überdachtes Bankerl Schutz (muss man halt schnell sein).

Hell´s Gate

LLO-Heimstätte der Woodquarter Red Devils

Adresse: Unserfrau 100, 3970 Unserfrau-Altweitra | Parkmöglichkeiten: Ja | Öffis: Waldviertelbahn, Prost! | Kantine: Ja | WC: Ja

Ländlich, verschlafenen Flair strahlt das so teuflisch klingende Hells Gate in der 981 Seelen zählende Gemeinde Unserfrau nahe der tschechischen Grenze aus. Der Zustand des Feldes selbst ist gegenwärtig nicht mehr das gelbe vom Ei. Dafür hat sich für den weitgereisten Auswärtsfan in den letzten Jahren so einiges getan. Sanitärcontainer, gut geführte Kantine und überdachte Sitzplätze. Ebenso überdacht sind die neue Dugouts, welche in den letzten Jahren die Heurigenbankerl mit Sonnenschirm ersetzten. Nach der Saison sind die Red Devils gezwungen, das Hochwasser geplagte Spielfeld zu erneuern und auch eine Erweiterung des zu kurzem Left Fields ist geplant. Darum weichen die Waldviertler ab 2022 temporär auf den alten Fußballplatz von Moorbad Harbach westlich von Weitra aus. Diese Angaben sind ohne Gewähr, weil die Quelle ist ein Artikel der Devils-Homepage vom 1.April. Darum ist ein wenig Skepsis angebracht. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Hoppersfield

LLO-Heimstätte der Traiskirchen Grasshoppers II

Adresse: Badgasse 18, 2514 Traiskirchen | Parkmöglichkeiten: auf der Badgasse (möglicher Foulballbeschuss), sichererer Parkplatz beim Skaterplatz | Öffis: Badner Bahn Traiskirchen Lokalbahn 15 min Fußweg | Kantine: Ja | WC: Ja

„Traiskirchen? Aja, das mit dem großen Netz oder?“, die Besonderheit des Hoppersfield bleibt in Erinnerung. Um die Autos und Fußgänger der Badgasse halbwegs vor Foulballs zu schützen, musste vom Backstop bis über die Homeplate ein Netz gespannt werden, welche eine Sonderregelung mit sich bringt: Geschlagene Bälle in die Luft, die das Netz berühren werden automatisch als Foulballs gewertet. Fangesänge und Stadionsprecher beschallen den Ballpark, also zumindest wenn zeitgleich am nahegelegenen Fußballplatz ein Drittligaspiel stattfindet und der Wind in die richtige Richtung weht. Sonst geht es an LLO-Spieltagen familiär und gemütlich zu. Die überdachte Kantine, wie auch der Griller sind immer besetzt.

Ravens´ Nest

LLO-Heimstätte der Danube Titans

Adresse: im Aubad, 3425 Tulln an der Donau | Parkmöglichkeiten: Ja, am Waldweg vom Kreisverkehr B14/Langenlebarner Str. zur Kläranlage | Öffis: Zug S40/REX4/REX41 Tulln Bahnhof 25min Fußweg | Kantine: Ja | WC: beim Grillplatz

Stahlcontainer-Dugouts, das Brummen des Stromgenerators im Gebüsch und die hölzerne, halbmorsche Anzeigetafel, die an einem großen Baum hinter dem Backstop lehnt. So empfängt einen die rustikale Kultspielstätte im Tullner Aubad. Die Tullner Ravens sind zwar leider seit 5 Jahren Geschichte, der Nachfolgeclub Danube Titans, welcher offiziell aus Klosterneuburg ist, sorgt dafür, das der Ballpark dennoch nicht außer Betrieb geht. Für den treuen Auswärtsfan hat das Ravens Nest – wenn er denn die Zufahrt findet – einiges zu bieten. Er kann sich zwischendurch bei einem erfrischenden Schwimmerl im Aubad erst einen Ausschlag und sich danach bei der kultigen Kantine eine Stärkung holen. Ein überdachter Sitzbereich direkt am Zaun bietet beste Sicht auf das mehr oder mindere Spektakel am Platz.

Off Season Report – Frühjahrsmüdigkeit

Noch gut ein Monat bis zum geplanten Ligaauftakt der Landesliga Ost Saison 2021. Die Lawnmowers und der Ligaauftakt, das war in den letzten Jahren eher eine unglückliche Beziehung. Vier der vier letzten Auftaktmatches endeten mit einer Niederlage*, drei Mal wurden sogar gleich beide Spiele des ersten Doubleheaders verloren.

Kaum einen Spieltag im restlichen Matchkalender wird so entgegen gefiebert, wie dem Ersten. Nach dem langen Winter endlich wieder Baseball spielen, Baseball spüren. Hit by Pitch? Nein, nicht so. Allgemein das Gefühl des Sports. Das sich reinzwängen in die weiße Baseballhose. Der Geruch von Sonnencreme und Russensalbe im Dugout. Renes Anekdoten aus Südkoreas fünfter Liga. Die Verkündung der Line Up. Der Marco, wie er sagt: „Ui, Pitcher wirft schnell!“ Und schlussendlich der ersehnte Call vom Umpire: „Play Ball!“ Gänsehaut.

In den letzten 10 Jahren, konnte lediglich viermal das erste Ligaspiel der Saison gewonnen werden. In drei von diesen Saisonen gewannen die Mowers übrigens anschließend auch den Grunddurchgang. So steht und fällt quasi der Erfolg der Saison schon mit dem ersten Spiel, also rein abergläubig betrachtet.

2012 – Die Lawnmowers besiegen in der Freudenau im Auftaktspiel der Landesliga Ost B die zweite Mannschaft der Blue Bats, die damals unter „Schwechat Brewers“ agierten, mit Mercyrule 22-12. Es war dies der erste Auftaktsieg seit Beginn der neuen Ära 2009, als die damals neu zusammengemischte Mannschaft überraschen als Sieger vom Feld ging. In Rannersdorf damals und jetzt wird´s ein bisserl mystisch: Ebenfalls gegen die Brewers, ebenfalls mit Mercyrule und ebenfalls mit 22-12!

2013 – Im 13er Jahr starteten die Mowers wie auch im Jahr zuvor, in die LLOB in der Freudenau mit einem noch klareren Mercyrule Win. Die Woodquarter Red Devils wurden 23-9 abgefertigt. Allerdings kam der Motor im Laufe der Spielzeit ins Stocken und man verpasste schlussendlich sogar das Final Four, welches damals nur die ersten beiden Teams, der jeweiligen Division erreichten.

2014 – Auch im dritten Jahr in Folge, wurde die Tradition fortgesetzt. Freudenau. Win mit Mercyrule. Dieses Mal sahen die Tulln Ravens 2 kein Land. Ergebnis 18-8. Durch den Divionswechsel spielten die Lawnmowers 2014 in der Divion A, welche den Dreiertunier-Spielmodus beinhaltete. Auch im zweiten Spiel des Tages setzten sich die Mowers – zwar weniger deutlich, aber dennoch – durch und bezwangen die Vienna Bulldogs mit 6-3.

2016 – Nach dem scheitern 2015 sollte im Folgejahr wieder ein Auftakterfolg erzielt werden. Zwar dieses Mal Tullner Au statt Freudenau und auch ohne Mercyrule, aber auch hier konnten gleich beide Spiele des Doubleheaders gewonnen werden. Übrigens gegen die Nachfolgeteams, gegen die das auch schon 2014 gelungen ist. Gegen die Danube Titans 10-5 und gegen die Freudenau Mets 11-9.

Seit dem warten die Lawnmowers allerdings immer noch auf den ersten Win im ersten Ligaspiel der Saison. Es wollte die letzten fünf Male einfach nicht sein. Unkonzentriertheiten, ansässiger Winterrost oder eben schlicht und einfach die Frühjahrsmüdigkeit. Am 1.Mai gibt es die nächste Chance. Da warten zum Auftakt die Stock City Cubs 2 und danach die Vienna Bucks auf Ackerl, Bertleff und Co. Übrigens in der Freudenau. Ein gutes Omen? Eventuell zwei Siege und dann Omen est nomen?

* 2020 sind zumindest am Papier beide Spiele des Auftaktdoubleheaders 7-0 zu Gunsten der Mowers strafverifiziert worden (Absage der Bucks und Cyclones setzten einen gesperrten Spieler ein), sportlich setzte es dennoch eine Niederlage.

Off Season Report – Lieferzeit vom Restaurant bestätigt

Am 19.2., also knapp ein Monat später als üblich, stand die ordentliche Generalversammlung der Lawnmowers auf dem Programm. Grundgedanke für den späten Termin, war es, das man da eventuell schon mehr weiß, wie es coronabedingt weitergeht. Mehr als Vermutungen konnten jedoch auch zu diesem Zeitpunkt nicht ausgestellt werden. Eine offizelle Aussendung des ABF wird erwartet. Apropos coronabedingt: Die GV fand dieses Jahr erstmals (und hoffentlich letztmals) als Videokonferenz statt. Ein Umstand, der nur die wenigsten davon abgehalten hat, auf chinesisches Essen zu verzichten und darum klingelten knapp vor 20 Uhr wienweit Essenslieferanten an Haustüren. So kam es richtig traditionell zu Besteckgeklimper und Geschmatze während der Eröffnungsansprache, was zumindest einen Hauch von Normalität erzeugte. Auffallend war, die geringere Teilnehmeranzahl, sodass am Anfang der Sitzung gerade mal die Beschlussfähigkeit gegeben war, bzw. stand oder viel diese mit der WLAN Verbindung im Railjet Abteil vom Klaus. Mit der Zeit stießen doch noch einige mehr dazu, sodass 17 Mitglieder von ihren Stimm- und Mitspracherecht gebrauch machten. Für die, die nicht dabei waren oder den Termin verschlafen haben (*hust Luca hust*), sind hier im OSR die wichtigsten Geschehnisse zusammengefasst.

Da wird ja das Huhn Chop Suey in der Pfanne verrückt

Bestätigung der Beschlussfähigkeit, Genehmigung der Tagesordnung, Rechenschaftsbericht des Präsidenten und Rechenschaftsbericht des Kassiers (mit vollen Mund) – alles schien wie eh und je. Dann Platze dem Xia Long Bao vor Schreck die Naht. Gründervater und Präsident Michel Fleck nutze die Ruhe der vollen Münder und verkündete nach 24 Jahren seinen Rücktritt als Obmann der Vienna Lawnmowers. Die Szechuan Ente dachte sie höre nicht recht, aber doch. Mehr dazu im Absatz unten. Als neuer Präsident wurde Lionel Mace vorgeschlagen und gewählt. Für den 26-Jährigen eine Herzensangelegenheit den Verein von seinem Vater zu übernehmen, ist er schließlich von klein auf mit und im Verein groß geworden. Als Vize Präsident stand wieder Rene Szeywerth zur Wahl. Naja, vielleicht oder auch nicht. „Wo ist der Rene?“ Der war nicht online und wurde so prompt angerufen, der hatte die GV nämlich für 20.2. im Kalender notiert. Nach vielen Minuten Pleiten, Pech und Pannen: „Könnts ihr mich hören?!“, „Ja!“, „Hallo, könnts ihr mich hören?“, „Jaaaa!“ Rene hält Zettel in die Kamera mit Aufschrift: Hört ihr mich. „JAAAA!“ „Rene, du bist schief!“, war es dann doch offiziell. Auch Chris Neumann (Kassier), Alex Schroll (Kassier Stellvertreter) und Didi Ackerl (Schriftführer) wurden wiedergewählt. Neu in Kreise der Entscheidungsträger wurde Clemens Hlawaty als Schriftführer Stellvertreter aufgenommen. Der Rudolfsheim-Fünfhausner ist schon seit Jugendzeit im Verein und übernahm in den letzten Monaten immer mehr Verantwortung, womit die Aufnahme in den Vorstand ein logischer Schritt war.

Business as usual

Die ersten Glückskekse wurden gebrochen und ein paar Stamperl Pflaumenwein zur Beruhigung wurden im Mikrowellenherd aufgewärmt. Weiter in der Tagesordnung. Dan Rudl und Michael Bittmann wurden wieder als Rechnungsprüfer angenommen, – zur Enttäuschung des frisch gebackenen Neo-Präsidenten – ohne davor entlassen werden zu müssen. „Zwei Minuten im Amt und will schon wem rausschmeißen, auweia.“ Mitgliedsbeiträge und Umpireentschädigungen bleiben 2021 ohne Protest unverändert. Weiter wurde ein kleiner Ausblick für die Saison 2021 aufgestellt. Die Lawnmowers nehmen bekanntlich wieder an der Landesliga Ost teil und werden an neun Spieltagen (plus zwei Playofftermine) in Form von Dreiertunieren zwei Mal auf neun Teams treffen. Gegner der Mowers dieses Jahr sind: Stock City Cubs 2, Vienna Bucks, Dirty Sox Graz 2, Traiskirchen Grasshoppers 2, Vienna Metrostars 2, Danube Titans, Schremser Beers 2, Woodquarter Red Devils und Schwechat Blue Bats 2. Eine möglichst gute Platzierung wird angestrebt, auf dem Aufstieg wird jedoch auf Grund der Ausländerregelung schon im vorhinein verzichtet.

Mannschaftsevents

Ein von vielen Seiten gewünschtes Trainingslagers ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider nicht planbar. Dafür haben sich einige, u.a. der sonst so reiseunfreudige Vize Präsident, für ein Mannschaftswochenende im Zuge der Auswärtsfahrt nach Graz ausgesprochen. Heuer ist, auf Grund des 25-Jahr-Jubiläums der Mowers, eine Geburtstagsfeier in Planung. Als Höhepunkt soll es ein Match zwischen der aktuellen Mannschaft und den Legenden und Veteranen der Lawnmowers geben, worauf hin einige zu googlen begannen, ab wann man offiziell als Veteran gilt. Termin und genauer Ablauf werden vermutlich Anfang Sommer bekannt gegebenen.

Danke, Herr Präsident

„Ich treff´ keine Entscheidungen, ich bin der Präsident!“ [Spaceballs 1987] eines der wenigen und dennoch oft gebrauchten Lieblingsfilmzitaten von Michel Fleck, dem nun scheidenden Präsidenten der Vienna Lawnmowers. Nach 24 Jahren tritt er also in die zweite Reihe und übergibt die Verantwortung seinem Sohn weiter. Für all jene, die nicht bei der Generalversammlung dabei sein konnten, ist hier die offizielle Begründung:

„Ich mache das schon zu lang und bin jetzt eh täglich mit Organisieren beschäftigt, sodass ich dankbar wäre, den Job in andere Hände zu geben. Natürlich bleibe ich dem Verein immer als Coach und Spieler erhalten und leite auch jederzeit das Wintertraining. Der Rene redet zwar eh immer vom Putsch, aber er machts nie…“

Michel hat diesen Verein gemeinsam mit Schulfreunden ins Leben gerufen. (So war das damals und nicht anders: Off Season Report – So war‘s, und nicht anders! – Vienna Lawnmowers Baseball Club) Diesen Verein, dem so viele ihre Baseballkarriere, Erinnerungen und schöne Momente zu verdanken haben. An dieser Stelle sei von all diesen aktiven und ehemaligen Spielern, wie auch Freunden der Lawnmowers ein herzlicher Dank ausgesprochen, für das jahrelange Engagement im Verein, Jugendarbeit, Ligaverwantwortlicher, Schiedsrichterdienste und Ausbildung, Regelkursleitung, Trainingsleitung, Teammanager und und und. Ein Engagement, was auch dem Verband nicht verborgen blieb, welcher via Facebook ein kurzes Statement abgegeben hat: „Wir danken Michel Fleck für die jahrelange Arbeit um unseren Sport und wünschen weiterhin alles Gute!“ [Quelle: ABF Facebookseite]. Viele Worte, die sich alle ein wenig nach Abschied anhören, so ist es aber keineswegs. Er wird dem Verein als Reservespieler, Umpire und Basecoach genauso weiter zur Seite stehen, wie bisher und daher auch in Zukunft der österreichischen Baseballbühne mit ständig laufendem Mundwerk erhalten bleiben.

Off Season Report – von Ameln bis Zednik

Normalerweise wären wir jetzt in der finalen Phase der Saisonvorbereitung. Mittlerweile traditionell wird zu dieser Zeit der Kader im Off Season Report vorgestellt, das darf auch im fünften Jahr des OSR nicht fehlen. Aktuelle Erfahrungswerte vom Training bleiben logischerweise aus.

Infield

Dicht an dicht stünden die inneren Feldler beieinander, wenn man alle gleichzeitig aufstellen würde. Da aber nur vier Positionen zu vergeben sind, gab es bei der Line Up Gestaltung letzte Saison oft sogar ein Luxusproblem. Wem aufstellen? Raunzen auf ganz hohen Niveau, wenn man bedenkt, das vor gar nicht all zu langer Zeit viele auf ungewohnten Positionen aushelfen musste. Auf der Fist Base wechseln sich Alex Schroll und Daniel „Jelly“ Jelencsits ab und schräg gegenüber auf der dritten Base tun das Michi Bittmann und Wolfgang Köhler. Im Middleinfield sind die Mowers ganz besonders qualitativ stark besetzt. Zweifacher Landesliga MVP Clemens Hlawaty, Ex-Nachwuchs Nationalspieler Marco Prusa, Vize-Nachwuchslandesmeister Moritz Bammer, Lawnmowers Legende/Rekordspieler Didi Ackerl und Junior Highschool Talent Jaryd Mercer. Gänsehäufel…äh…Gänsehaut, das sch**** dich an, wenn man das so liest oder? Die Fünf sind sowohl auf 2nd Base, wie auf Short Stop flexibel einsetzbar, wobei es natürlich persönliche Präferenzen unter den Spielern gibt.

Outfield

Zwei Gold Gloves gingen letztes Jahr ins Outfield der Mowers. Die drei Outfield Gold Gloves erleben allerdings dieses Jahr in der LLO eine Reform, was deren Wert nach oben kurbeln soll, weil sie schwerer zu erreichen sein werden. Left-, Center und Rightfielder werden dazu in einen Topf geworfen. Es wird nur noch Awards für die drei besten Outfielder geben, wurscht welcher Position. Sei es, wie es sei. Wir brauchen eigentlich keine Trophäen, um die Qualität unserer Flyballpflücker zu unterstreichen. Großteils souverän arrgierten diese über die Saison hinweg und lieferten vor allem in den Playoffspielen gegen die schlagstarken Cyclones geschlossen fehlerlos ab. Das Fundament dort weit, weit draußen bilden seit über einem Jahrzehnt das Duo Thomase Bertleff und Lionel Mace. Da beide aber Berufe, mit Wochenenddiensten ausüben, ist ein breiter Back Up Staff hier ganz besonders wichtig. Der flexible Rene Szeywerth hat oft bewiesen, das er im Outfield die Fäden ziehen kann und auch unerfahrene Leute mitreißen kann. Hinzu kommt eine ganze Horde „junger“ „Wilder“, wie Klaus Zednik oder auch Dario Krajnovic. Ein Comeback des langzeitverletzten Andi Chrastka ist ebenso angekündigt. Also fix ist, ein gegnerischer, weiter Flyball wird keineswegs sorgenlos seinen Weg Richtung Rasen finden können.

Pitcher

So breit, wie letzte Saison, war das Sortiment an Pitchern bei den Lawnmowers schon lange nicht mehr. Sechs unterschiedliche Werfer, plus ein karibischer Leihpitcher, in nur einer halben Saison. Platz 3 am Ende zeugt von der Qualität am Mount. Das alles wird es dieses Jahr auch brauchen. Mit 18 Spielen an neun Spieltagen ist diese Spielzeit mehr als doppelt so lang, wie 2020. Clemens Hlawaty und Michael Bittmann zählen schon seit mehreren Saisonen als wichtige Stützen am Hügel. Mit Moritz Bammer und Daniel Jelencsits haben zwei weitere Kandidaten für längere Einsätze aufgezeigt. Die fehlenden Trainingsmonate werden sich leider auf kaum einer anderen Position, wie beim Pitcher so bemerkbar machen. Da kann man nur Hoffen, das unseren Hauptkanoniere das Schießpulver nicht ausgegangen ist.

Catcher

Luca von Ameln. Mit diesen drei Wörtern wäre diese Position bis vor einem guten Jahr noch mehr als ausreichend beschrieben gewesen. Gleich vier weitere Spieler hockelten neben dem Gold Glove Gewinner in der LLO 2020 hinter der Plate umadum. Speziell als die Haupthockler von Ameln und Sutanto verletzt ausgefallen sind, hat Rene Szeywerth bewiesen, das er eine wertvolle Option darstellt und auch Rookie Wolfgang Köhler hat bei seinen ersten Auftritten in der Plastikrüstung eine gute Figur gemacht. Für Letzteren wäre das Pitcher-Catcher-Training in der Halle so wichtig gewesen. Aber wäre, dere, Fahrradkätte 😛 bringt halt nichts. Es ist halt jetzt so. Summa summarum sind die Lawnmowers auch auf diesem Posten gut aufgestellt.

Offense

Das Rezept in der Schlagreihenfolge wird wohl nur wenig geändert. Es hat geschmeckt. Als Lead Off Hitter wird meist wohl wieder Jaryd Mercer bruzzeln. Der 19-Jährige kommt fast immer auf Base und hat im Laufe der Saison Clemens Hlawaty nach Jahren den Job „geklaut“. Der schlägt taktisch gesehen nämlich sogar besser als Nummer 2, denn er schlägt zu gut, da ist es schade, wenn nicht schon einer auf Base wäre. Dahinter Lionel Mace, also gleich drei starke Baserunner rühren kräftig um. Es folgt die geballte Battingpower. Bittmann, Bertleff, Prusa, Schroll, von Ameln oder Köhler. Denen will kein Ball nachts in einer zwielichtigen Seitengasse begegnen, die lassen nichts anbrennen. Dann wieder bisserl Qualität und Geschwindigkeit auf den Bases. Eine Hand voll Ackerl oder wenn´s ein bisserl mediterraner sein darf, a wengerl Krajnovic. Zum Abschluss wieder kräftige Zutaten aus Meidling oder Laakirchen. Ein Tropfen Zednik, Chrastka, eventuell auch was Britisches, rundet die Line Up ab. Da kann man nichts falsch machen. Den anschließenden Win genießt man am besten mit einem kühlen Bier.

Teammanagement

Durch die Landesliga wird das Team vorraussichtlich auch 2021 wieder von Alexander Schroll, unter Assitenz von Lionel Mace und Michel Fleck, geführt. Die Trainingsleitung, sobald es wieder ein Training geben wird, übernehmen Michael Bittmann (Outdoor) und Michel Fleck (Indoor), sowie erfahrene Spieler. Eventuelle Änderungen hier zu könnte es gegebenenfalls noch im Zuge der Generalversammlung nächsten Freiag geben.

Zu- und Abgänge

Catcher Philipp Sutanto startete hoffnungsvoll und motiviert 2020 einen Comebackversuch. Kam allerdings nur auf einen Einsatz hinter der Plate, bei welchem er sich einen doppelten Bruch im Finger zuzog und somit für die restliche, gekürzte Saison ausfiel. Beruflichbedingt verlässt er die Mowers nach nur einem Jahr vorerst wieder. Seine Rückennummer 9 bleibt auf seinem Wunsch aber weiterhin reserviert für das dritte Comeback. Auch Christoph Stelzer beendet seine noch ganz frische Karriere, bleibt aber als Fan dem Verein treu. Seinen Abang kompensiert Quereinsteiger Florian Aschauer. Der 35-Jährige heuerte im Herbst bei den Lawnmowers an. Er zeigt speziell mit einem großen Maß an Einsatz und Bereitschaft auf, was in der langen trainingslosen Zeit einen sehr positiven Eindruck hinterlässt. Weiters versuchte sich bei einigen Trainings Ramu Kraut im Baseballsport. Ob dieser sich jedoch dem Verein anschließen wird, wird sich im Frühling zeigen. Ebenso steht es um die Personalie Marc-Daniel Corpuz. Die einstige Nachwuchshoffnung hat zumindest angekündigt 2021 nach Bundesheer und Bänderiss wieder durchzustarten. Kilian Mace hat hingegen im Winter angekündigt eine Pause vom Baseball einzulegen, um sich voll aufs Maturajahr konzentrieren zu können. Bei Spielermangel ist er jedoch auf Abruf bereit. Das Infield verstärkt ab dieser Saison Elijah Crowder. Der Amerika aus Alabama spielte die vergangen Jahre bei der zweiten Mannschaft der Homerunners in der Regionalliga und bringt somit viel Erfahrung mit.

Roster 2021

1Lione MaceOF
2Michel FleckIF/OF/C
3Elijah CrowderIF
4Dario KrajnovicOF
5Petra GoldovaOF
6Luca von AmelnC
7Alexander SchrollIF
11Michael BittmannIF/P
12Marc-Daniel CorpuzOF
15Rene SzeywerthOF/C
17Klaus ZednikOF
20Peter PratscherIF/P
22Clemens HlawatyIF/P
24Moritz BammerIF/P
27Florian AschauerOF
45Dan RudlIF/OF/P
47Marco PrusaIF
52Thomas BertleffOF
56Peter GriffithsOF
67Andreas ChrastkaOF
69Dietmar AckerlIF
73Wolfgang KöhlerIF/C
98Daniel JelencsitsIF/P
99Jaryd MercerIF
Vienna Lawnmowers – Vienna Lawnmowers Baseball Club